BuchmesseCon - so war's
Unterwegs BuCon
Der BuchmesseCon - Lesungen, Buchstände, Signiertische, Preisverleihungen. Verkaufen, kaufen, tauschen, Rezensionsexemplare verteilen. Viele Gespräche, alte Freunde, neue Freunde, Kollegen, Leser, Phantastik-Fans - du liebe Zeit, war das wirklich nur ein einziger Tag? Die Zeit ist wie im Rausch verflogen, und am Ende sitzt man wieder daheim mit vollem Kopf und durcheinanderwirbelnden Gedanken und versucht zu ordnen, was einem im Hirn herumschwirrt.
Es war ziemlich spät, als Andres Tillmanns und ich - freundlicherweise unterstützt von Andreas besserer Hälfte Guido - unsere Bücher auspackten. Ein Stau auf der A7 kurz vor Kassel hatte mich rund eine Stunde gekostet. Aber die letzten werden ja bekanntlich die ersten sein.
"Rache!" ist da und sieht verdammt gut aus
Ein paar bekannte Gesichter blitzten in der Menge auf. Ernst Wurdack hatte seinen Stand ganz vorn im Hauptsaal aufgebaut. Jetzt weiß ich auch endlich, wie seine Frau Gisela aussieht. Klar, dass ich mich auf die drei Neuerscheinungen des Verlags gestürzt habe: die Siegeranthologie der Storyolympiade "Rache!", den Krimiband "Killer, Köter, Kleinstadtpaten" und die von David Bowie inspirierte Anthologie "Hinterland" (extradick!). Eine Kiste mit "Der Fels der schwarzen Götter" hielt Ernst außerdem für mich bereit. Ich merkte schon, dass ich von diesem Con eine ganze Menge Bücher mit nach Hause bringen würde ...
Lesung aus "Der Fels der schwarzen Götter", "Erik" und "Talivan"
Andrea und ich waren ziemlich spät dran. Kaum Zeit, unsere Bücher zu ordnen. Letzte Absprachen für die Lesung. Um 13 Uhr starteten wir im Hangardeck. Unser Timing war perfekt: Nach einem Auszug aus Andreas Jungendroman "Erik im Land der Drachen", zwei Kapiteln aus dem "Fels" und einer Kurzgeschichte aus Andreas Anthologie "Talivan", waren exakt die 50 Minuten vergangen, die der enge Zeitplan des Con-Teams uns zugeteilt hatte.
"Das ist unser Ernst!" mit Buchplakat
Direkt im Anschluss übernahmen die Geschichtenweber die Regie im Hangardeck: Sie stellten ihre Anthologien "Die Saga der Drachenschwerter", "Killer, Köter, Kleinstadtpaten", "Von Feuer und Dampf" und "Das ist unser Ernst!" vor. Die Steampunk-Anthologie "Von Feuer und Dampf" hatte ich vor ein paar Tagen schon gelesen und empfehle sie hiermit ausdrücklich. Chris Schlicht in stilechtem parahistorischem Kostüm - weiter Rock und Fliegerbrille - war nicht nur literarisch, sondern auch optisch ein Highlight. Nina Horvaths Schwertergeschichte (Asien-Fantasy mit austriakischem Zungenschlag und einer furchterregenden Klinge in der Hand) macht auf jeden Fall Lust auf mehr, und richtig fies war natürlich, dass Wolfgang Schröders Krimi um eine Hundeentführung nicht zu Ende vorgelesen wurde. Muss ich also in den nächsten Tagen lesen. Höhepunkt war natürlich die Lesung aus "Das ist unser Ernst!" Martin Witzgall und Henry Bieneck lasen aus unserem Dankeschön-Buch für Ernst Wurdack vor - den Text eines gewissen Luigi Bleifuß, in dem ein legendäres Amazonen-Cover unseres Helden die Hauptrolle spielt. Ernst hatte uns dazu freundlicherweise ein großes Plakat mit dem Motiv von "Griff nach der Macht" zur Verfügung gestellt.
Medaillen für die Sieger der Storyolympiade
Sehr schön und stimmungsvoll fiel auch die Siegerehrung der Storyolympiade aus. Martin Witzgall und Tatjana Stöckler überreichten die Medaillen an unsere Erst- und Drittplatzierte Martina Sprenger und Silke Walkstein - und sie schafften es sogar, den sonst recht bühnenscheuen Ernst Wurdack nach oben zu locken. Martina bekam zusätzlich zur Medaille die "Victor"-Statuette. Silbermedaillengewinnerin Daniela Herbst, die leider nicht teilnehmen konnte, hatte ein Grußwort geschickt, das mit den zungenbrechenden Worten begann: "Da legsch di nieder und stesch nemme auf" (schwäbisches Augsburg-Bayrisch). Beim anschließenden Fototermin waren die beiden Olympioniken sehr begehrt, ich habe aber doch noch ein paar Bilder machen können.
Verleger, Zombies und Kollegen
Und sonst? Ein bisschen "Namedropping": Ich hatte endlich Gelegenheit, Jens Salzmann vom Arcanum-Verlag und Simone Edelberg vom WortKuss Verlag zu treffen, die ich beide bisher nur durch Email-Kontakt und Telefonate kannte. Simones Anblick war allerdings nichts für schwache Gemüter, da sie sich passend zu ihrem Buch "Auch Zombies brauchen Liebe" geschminkt hatte und mit aufgerissener, blutüberströmter Wange für Respekt vor dem Unleben warb.
Die apokalyptischen Schreiber waren diesmal ohne "Krieg" unterwegs. Ich erstand von dem Trio die Anthologie "In Blut geschrieben" (Hardcover! *Neid*) und ließ sie mir mit blutroter Tinte signieren - jedenfalls hoffe ich, dass es Tinte war. Und ich hoffe, dass das Gehirn, in das Hunger-Gus (Thomas Backus) seine Schreibfeder tauchte, wirklich eine Nachbildung war ... Außerdem warteten die drei mit der guten Nachricht auf, dass es nächstes Jahr wieder einen Marburg-Con geben wird. Der hat mir diese Jahr echt gefehlt. Das Datum steht noch nicht fest, es wird im Mai oder Juni sein.
Ju Honisch habe ich leider nur kurz sprechen können, sie las zeitgleich mit uns im Nebenraum. Ich habe Esther Schmidt getroffen, die mich mit ihrem Weltenwanderer-Roman "Der Trollring" begeistert hat. Sie kündigte mir eine Fortsetzung an, vielleicht gibt es sogar einen dritten Teil. Fein, darauf freue ich mich. Mit Bettina Ferbus fachsimpelte ich etwas über "Aegirs Flotte", in der sie mit dem Roman "Auf verschlungenen Pfaden" vertreten sein wird, ich bin ja Ende Oktober mit "Die letzte Falkin" dran. Von Armin Rössler konnte ich leider noch kein Erscheinungsdatum für seinen vierten Argona-Band erfahren. Zu viel Stress im Beruf. Kenne ich ... Christian Kathan ("Goliath") war kurz an meinem Stand und erzählte von seinen Fortschritten. Ich drücke die Daumen für den großen Wurf bei einem großen Publikumsverlag. Und Balthasar von Weymarn von meiner absoluten Lieblings-Hörspielserie "Mark Brandis" habe ich versucht, den Fels als Grundlage für ein neues Hörspiel anzudrehen. Hm, ich glaube nicht, dass er's macht. Aber es war den Versuch wert ;-)
Fazit: Schön war's. Ich bin immer noch total k.o. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Nachtrag zum "Rache!"-Buch der Storyolympiade:
Einen Einblick in die Arbeit der Hauptjury gibt es in Petra Vennekohls Blog.
Nachtrag zur Lesung der Geschichtenweber:
Ein Video zur Lesung (Video leider nicht mehr vorhanden)
© Petra Hartmann