Odyssee-Luft geschnuppert
Unterwegs OdysseeCon
"Luft" - das war das Thema des Rollenspiel-Cons "Odyssee" in Berlin. Am Sonnabend haben Ulrike Stegemann, Oliver Hohlstein und ich dort aus unseren Werken vorgelesen und passend zum Jahresmotto viel "Luftiges" herausgesucht.
Ulrike und ich trafen uns morgens, kurz nach 9 Uhr, am Hildesheimer Hauptbahnhof, kletterten in den ICE und - lag es am Thema Luft, lag es daran, dass wir uns so lange nicht gesehen hatten? - die Fahrt verging tatsächlich wie im Fluge.
Odyssee durch Berlin
Vom Berliner Hauptbahnhof schloss sich dann eine etwas längere Odyssee durch die Stadt an, wir fanden aber die U-Bahn zum Steglitzer Rathaus, den dort abfahrenden Bus und dann den in der Anfahrtsbeschreibung erwähnten beschaulichen Weg durch den Park problemlos, zumal wir bald das auffällig rot gestrichene "Haus der Jugend - Albert Schweitzer" zwischen den Bäumen aufblitzen sahen. Ab dem Steglitzer Rathaus begleitete uns die Berliner Autorenkollegin Kerstin Dirks ("Wolfskriegerin", "Teuflische Lust"), die so freundlich war, uns während unserer Lesung zu fotografieren.
Lesung mit Rollenspiel-Runde nebenan
Oliver Hohlstein wartete bereits auf uns. Unsere Lesung war für 13 Uhr angesetzt. Wir hatten noch etwas Zeit zum Umdekorieren, die wir nutzten, um einen Lesetisch und massenweise Stühle auf die Bühne zu tragen. Die Akustik auf der Bühne war recht gut, wie wir schnell durch Ausprobieren feststellten. Nur an ein oder zwei Stellen wurde es in der unten im Saal sitzenden Rollenspiel-Runde etwas turbulent. Inwieweit wir die Spieler durch unsere spannenden Storys von ihrem Abenteuer ablenkten, weiß ich nicht ;-)
Oliver Hohlstein liest aus der Steampunk-Anthologie "Von Feuer und Rauch"
Oliver machte den Anfang. Er las Auszüge aus seiner Geschichte "Mit Begleitung". Sie stammt aus der neuen Steampunk- Anthologie "Von Feuer und Dampf" des Arcanum-Verlags - als Abenteuer aus dem Dampfzeitalter geradezu prädestiniert für eine Luftlesung. Außerdem las Oliver ein noch unveröffentlichtes Märchen vor. Die Geschichte um eine Prinzessin, die Schönheit, Reichtum und Glück sucht, entstand als Beitrag zu einem Weihnachtskalender für eine schwer erkrankte Freundin in einem Internet-Forum.
Ulrike Stegemann stellt "The Black Club, London" vor
Ulrike stellte ihren neuen Vampir-Roman "The Black Club, London" vor und hatte als Einstieg eine Szene gewählt, in der sich ihr Vampir in eine Krähe verwandelt und nach London fliegt. "Ich mache jetzt etwas, was ich sonst nie mache", kündigte sie augenzwinkernd an. "Ich fange mit dem Anfang an." Außerdem las sie eine Passage vor, in der Libba, die weibliche Hauptperson, einen ungeahnt gefährlichen Auftrag erhält.
Luft-Szenen aus "Der Fels der schwarzen Götter"
Ich hatte mir zum Luft-Thema den "Fels der schwarzen Götter" noch einmal kritisch angeguckt und mich dann für zwei Szenen entschieden, in denen es um "Fliegendes" geht, nämlich die Eingangsszene mit einem fliegenden Käuzchen und eine Erzählung der Bogenbauerin Tenella über fliegende Pfeile und Sonnenstrahlen. Zusätzlich las ich etwas vor über Luft, die es eilig hat: einen Auszug aus dem Roman "Darthula", in dem der Wind in den Segeln eines kleinen Schiffs tobt und die Titelheldin auf dem Meer hin und her treibt.
Fragen zur Autorengruppe "Geschichtenweber"
Bei der anschließenden Diskussion gab es viele Fragen aus dem Publikum. So wollten die Hörer wissen, wie wir auf das Thema "Luft" kamen. Zugegeben, das ist nicht unsere Idee, sondern eine Con-Tradition, die sich an den vier Elementen und an den drei Helligkeitszuständen orientiert. Nächstes Jahr wird "Licht" dran sein, übernächstes Jahr das Element Feuer. Wir haben in den vergangenen Jahren schon Lesungen zu den Themen Wasser, Dunkelheit, Erde und Zwielicht gehabt. Außerdem wollten die Gäste mehr über die Autorengruppe "Geschichtenweber" erfahren, die für die Steampunk-Anthologie verantwortlich war.
Elfenschrift-Anthologie "Rosa Elfen" erscheint bald
Während der Lesung nutzten wir auch die Gelegenheit, auf die "Rosa Elfen" aufmerksam zu machen. Das Buch enthält Geschichten von Ulrike, Kerstin, Oliver, mir und weiteren Autoren, die über skurrile Märchenwesen und andere phantastische Gestalten berichten. Die von der Elfenschrift herausgegebene Anthologie wird in den nächsten Tagen erscheinen, wir konnten schon ein paar Werbepostkarten verteilen.
Nach der Lesung ging es zu einem asiatischen Gastronomiebetrieb an der Friedichstraße, wo ich ein interessantes und wohlschmeckendes Huhn mit Ingwer, Chili und Knoblauch genoss. Anschließend deckten Ulrike und ich noch mit einer Auswahl an Donuts ein (Pflicht-Mitbringsel aus Berlin), und dann war auch schon die Zeit gekommen, in den Zug zu steigen. Unglaublich, wie schnell so ein Tag vorbei ist. Vielleicht machen wir ja nächstes Jahr eine Mitternachtslesung, dann bleiben wir über Nacht.
© Petra Hartmann