Notizen zum DortCon 2013
Doctor Nikola Michael Böhnhardt Lesung Unterwegs
Zwei Tage in Dortmund. Die Kurzfassung: Science Fiction, Gespräche, Lesungen, Bücherkäufe, noch mehr Gespräche, belegte Brötchen, noch mehr Science Fiction, noch mehr Bücherkäufe und ringsum alles voller SF-Fans ... Für mich war es das zweite Mal, dass ich zum DortCon pilgerte. Diesmal hatte ich mir das ganze Wochenende freigehalten, und trotzdem kamen mir die beiden Tage ziemlich kurz vor. Es war auf jeden Fall zu keiner Sekunde langeweilig.
Die Fahrt auf A7 und A2 war recht entspannt. Mit Mark Brandis' Sirius-Patrouille im CD-Player (Teil I auf dem Hinweg, Teil II auf dem Rückweg) ging die Fahrt recht zügig voran, auf der Heimfahrt am Sonntagnachmittag gab es allerdings ziemlich viel Schnee.
Vorschau auf D9E - Die neunte Expansion
Ich erreichte das Fritz-Henßler-Haus ein paar Minuten vor 13 Uhr, traf im Eingangsbereich sofort auf Ernst Wurdack, der mir gleich die Tür zum Präsentationsraum von "D9E" - "Die neunte Expansion" - zeigte, der neuen SF-Reihe, die im Herbst starten soll. Die Cover der ersten drei Bände (Dirk van den Boom: "Eine Reise alter Helden", Niklas Peinecke: "Das Haus der blauen Aschen", Matthias Falke: "Kristall in fernem Himmel") sehen schon mal vielversprechend aus. Die Vorstellung übernahm Dirk van den Boom in gewohnt eloquenter Weise. Wir erfuhren, dass Niklas sich als Wissenschaftsoffizier etabliert hatte (er kann sogar erkären, ob und wie Funk in überlichtschnellen Raumschiffen funktioniert) und dass Nadine Boos als einzige Frau im Autorenteam trotz allen gegenteiligen Bekundungen Dirks keine Ponys in ihrem Roman auftauchen ließ. Oder doch? An der Stelle gingen die Meinungen etwas auseinander.
Ein Plakat vom BuCon und eine Magisterarbeit als Souvenir
Nach der Präsentation musste ich aufgrund akuter Colaentzugserscheinungen erstmal rüber in die Cafeteria. Ich arbeitete mit belegten Brötchen (Bratwurst war schon aus) an meiner zehnten Expansion. Und es hat sage und schreibe drei Stunden gedauert, bis ich gegen 17 Uhr endlich meinen Gang durch die Haupthalle beginnen konnte. Es gab einfach zu viele Leute zum Reden. Ich glaube, der erste, auf den ich zusteuerte, war Dirk Bützer. Olaf Kemmler hatte mir das Plakat mitgebracht, das er zu unserer gemeinsamen Lesung auf dem BuCon designt hatte. Das wird bei mir auf jeden Fall einen Ehrenplatz erhalten. Und ich bekomme demnächst Felix Woitkowskis Magisterarbeit über kollaboratives Schreiben zugeschickt. Das wird bestimmt spannend; immerhin durfte ich an dem dazugehörigen Geschichtenweber-Projekt schon etwas mitlesen und mitarbeiten. Michael Böhnhardt traf ich kurz vor Beginn der Lesung von Charles Stross, die wir uns zusammen anhörten. Hier hatte ich gleich Gelegenheit, mein Englisch zu trainieren. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Theorie und Praxis der Katzenkunde
Übernachtet habe ich bei Michael in Unna. Es gab eine köstliche Lasagne (Danke, Birgit) und viele Versuche, mich mit seiner Katze Fiene anzufreunden. Naja, ich hatte zwar als Sekundärliteratur für meinen "Katzenroman" ("Das Serum des Doctor Nikola") auch das Was-ist-was-Buch über Katzen gelesen, aber Fiene merkte vermutlich sofort, dass ich eher ein Hundemensch bin. Immerhin ließ sie sich kurz streicheln.
Lesung aus "Das Luftschiff" und "Das Serum des Doctor Nikola"
Am Sonntagmorgen war Showtime: Michael und ich hatten den ersten Lesungsplatz und stellten die Doctor-Nikola-Serie vor. Los ging es um 10 Uhr. Der Raum war für die Uhrzeit recht gut gefüllt. Michael hatte eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet und erzählte zunächst ein wenig über Guy Boothby und seine fünf Nikola-Romane, zeigte dann sehr eindrucksvolle historische Bilder aus der Mongolei und beleuchtete die historischen Hintergründe, vor denen sein eigener neuer Nikola-Roman "Das Luftschiff des Doctor Nikola" (erschienen 2012) spielte. Er las einen Abschnitt aus dem "Luftschiff" vor, der wahrlich nichts für zarte Gemüter war. Ich hatte danach jedenfalls einen ziemlich dicken Kloß im Hals, als ich dran war und die ersten Seiten aus meinem Buch "Das Serum des Doctor Nikola" vorlas. Insgesamt kam die Lesung wohl ganz gut an. Wir mussten jedenfalls eine ganze Menge Bücher signieren ...
Todesstern statt Ruhrgebiet
Eigentlich wollte ich am Nachmittag noch die Lesung aus "Der Basilikumdrache" besuchen. Dummerweise geriet ich im Programm in die falsche Spalte und landete in einem anderen Raum. Erst als die Vorführung der fannischen Starwars-Parodien immer länger dauerte, merkte ich, dass ich hier wohl nicht mit Phantastik aus dem Ruhrgebiet zu rechnen hatte ... Immerhin fand ich Regina Schleheck nach meinerm Abstecher zum Todesstern doch noch, und die Zeit reichte noch zu einem kleinen Schnack mit Cola und Brötchen. Anschließend war Kaufrausch angesagt. Ich nahm Olaf Kemmlers Roman "Die Stimme einer Toten", den "Aufstieg einer Heldin" von Mark Staats, "Die Geburt des Onyxdrachen" von Christiane Lieke und die Anthologie "Noch mehr Schoten" aus dem Schreiblust-Verlag mit nach Hause. Langweilen werde ich mich daheim also erstmal nicht.
© Petra Hartmann