BuCon 2014 - so war's
BuCon BuchmesseConvent Unterwegs
Ist das Jahr schon wieder um? So schnell kann's gehen. Schon wieder Buchmesse-Samstag, wieder BuCon-Zeit in Dreieich. Diesmal hatte ich besonders viel Glück: Ich ergatterte sowohl einen Tisch als auch einen Lesungsplatz, was will man mehr?
Als ich am Freitagabend kistenweise Bücher in meinen Panda stapelte, kam mir allerdings die furchtbare Erinnerung: Richtig - da war noch was. Eine Tischdecke ist Pflicht, hatte Roger Murmann geschrieben. Hätte ich beinahe vergessen. Und beim Durchsuchen des Tischdeckenvorrats meiner Mutter kamen mir die geballten Tischmodesünden der 70er entgegen. Ich habe fast eine Stunde gesucht, bis ich zumindest ein halbwegs akzeptables Stück gefunden hatte. Seufz. Es ist doch gut, wenn man eine Partnerin mit an Bord hat, die sich um die Optik kümmert. Aber gut, es fand sich schließlich doch etwas.
Aufbruch noch vor Morgengrauen, Ankunft gerade noch rechtzeitig vor dem größten Besucherandrang. Mann, war das diesmal voll. Dieser 29. BuCon mit 560 Beteiligten und über 40 Ständen soll der größte jemals stattgefundene BuCon aller Zeiten gewesen sein, vermeldeten die Veranstalter. Ja, das hat man gemerkt.
Mit Darthula und Nestis in Dreieich
Die Highlights auf meinem Büchertisch waren natürlich die neu erschienene "Darthula" und die schönen Postkarten als Werbemittel für den bald erscheinenenden zweiten Nestis-Band "Nestis und die Hafenpiraten". Aber ich hatte natürlich auch die Klassiker dabei: Die Movenna-Serie, Doctor Nikola, Nestis 1 und ein paar schöne Anthologien aus meinem reichen Herausgeberschaffen.
Entschuldigen möchte ich mich bei allen, die mich nicht an meinem eigenen Tisch angetroffen haben. Einmal kurz rüber zum Catering-Stand und ein paar heiße Würstchen gegessen, sich dabei erst mit einem, dann mit einem anderen und dann mit noch jemandem verquatscht - und schon waren wieder zwei Stunden weg wie nichts. Unfassbar, wie die Zeit verfliegt.
Erinnerungen an "Aegirs Flotte"
Fest vorgenommen hatte ich mir ja, nichts zu kaufen. Bis auf einen Titel, den ich mir bestellt hatte: Bettina Ferbus hat jetzt ihren Kurzroman "Auf verschlungenen Pfaden" im Tes-Verlag veröffentlicht. Das Abenteuer war ursprünglich vorgesehen für die Serie "Aegirs Flotte", in der auch meine Valkrys ("Die letzte Falkin") ihre Premiere erlebte. Klar, dass ich da zuschlagen musste. Außerdem nahm ich den neuen Band der Storyolympiade - "Stille" - mit nach Hause, das Buch mit den Siegertexten des Wettbewerbs.
Günter Wirtz erhält Goldmedaille der Storylympiade
Die Siegerehrung der Storyolympiade wurde von Tatjana Stöckler gewohnt liebenswürdig und souverän moderiert. Unterstützt wurde sie dabei diesmal von "Deutschlands bissigstem Verleger" Torsten Low, in dessen Verlag auch die Sieger-Anthologie erschien. Bei der Verleihung der Bronzemedaille gab es eine Premiere für das Team der Storyolympiade: Erstmals wurde ein Autoren-Duo ausgezeichnet, bisher standen immer nur Einzel-Autoren auf dem Siegertreppchen. Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser hatten mit ihrer Geschichte "Der Gesang der Engel" ein überzeugendes Gemeinschaftswerk abgeliefert. Platz zwei errang Daniel Schlegel mit seiner Story "Verbindungsabbruch". Die Goldmedaille und die Victor-Statuette gingen an Günter Wirtz, der mit einem kleinen aber feinen Vorsprung den Sieg davontrug. Seine Geschichte "Namu" erzählt von einem jungen Magier-Novizen, der in der Einsamkeit sein wahres Ich und sein Totem suchen muss. Im Anschluss an die Preisverleihung gab es einen Fototermin mit den vier Siegern, den ich ausgiebig zum Knipsen nutzte.
Lesung aus "Darthula" und "Furunkula Warzenkraish"
Meine Lesung - ich gebe zu: da hatte ich im Vorfeld einiges Magengrummeln. Fünf Lesungen gleichzeitig, das ist schon eine Menge. Und die Konkurrenz gerade um 18 Uhr war schon heftig: Außer mir lasen da nämlich Wolfgang Hohlbein und Markus Heitz. Außerdem fand zeitgleich das Perry-Rhodan-Panel statt. Und dann las auch noch Matthias Falke aus seinen Science-Fiction-Romanen. Könnt ihr euch vorstellen, wie mir die Gesichtszüge entgleisten, als ich kurz vor 18 Uhr die Durchsage hörte, dass es, da Tom Finn sich leider verspätet und seine Lesung verpasst hatte, nun eine Spontanlesung des Autors geben würde, die zusätzlich um 18 Uhr stattfinden würde?
Meine Angst, ganz allein dazusitzen, erwies sich dann allerdings als unbegründet. Ein paar Hardcore-Hartmann-Fans haben den Weg zum Holodeck doch gefunden. Es war eine sehr lebendige Runde, und es wurden eine Menge Fragen gestellt. Ich bot einen kurzen Überblick über meine Neuerscheinungen - "Beim Vorderhuf meines Pferdes", die neuen Movenna- und Nikola-eBooks, "Darthula" und die bald erscheinende Nestis II - las dann zwei sehr unterschiedliche Auszüge aus "Darthula" vor und (ich konnte es mir nicht verkneifen) bot anlässlich des neuen eBooks aus "Ein Prinz für Movenna" die gute alte "Furunkula Warzenkraish" dar. Mit Gesang und Gekreische, wie es sich gehörte. Meine Stimme war ohnehin schon hin, mein Gekrächze hätte bei den zarteren und weicheren Geschichten eher einen unglücklichen EIndruck gemacht.
Verleihung des Deutschen Phantastik-Preises
Nach meiner Lesung folgte der Höhepunkt des BuCons: die Verleihung des Deutschen Phantastik-Preises. Doch zunächst gab es eine Überraschung für Tom Finn - er wurde mit dem neu geschaffenen BuCon-Preis ausgezeichnet.
Den Deutschen Phantastik-Preis erhielten:
Bester Roman: Ann-Kathrin Karschnick: “Phoenix - Tochter der Asche† (Papierverzierer)
Bestes deutschsprachiges Romandebüt: Gaby Wohlrab: “Eldorin - Das verborgene Land† (Vier Raben)
Bester internationaler Roman: Terry Pratchett: “Dunkle Halunken† (ivi)
Beste deutschsprachige Kurzgeschichte: Miriam Schäfer: “Claire† (aus: Weltentor 2013 Mystery [Noel])
Beste Original-Anthologie/Kurzgeschichten-Sammlung: “Eis und Dampf† (Feder & Schwert)
Beste Serie: “DSA - Das schwarze Auge† (Ulisses Spiele)
Beste Grafikerin: Mia Steingräber
Bestes Sekundärwerk: “Geek!† (Panini Comics)
Beste Internet-Seite: www.phantastik-couch.de
Heimfahrt und BuCon-Koma
Nach der Preisverleihung war großes Aufräumen angesagt. Ich packte also meine Bücherkisten zurück in den Panda, verabschiedete und verquatschte mich noch etwas und ließ mich dann langsam vom Strom der Autobahn nordwärts treiben. Wiedereinsturz in die Erdatmosphäre: gegen Mitternacht. Wiedererwachen aus dem Nach-BuCon-Koma: eben gerade. ;-) Nächstes Jahr nehme ich mir vielleicht doch ein Zimmer in Dreieich.
© Petra Hartmann
Hallo Petra,
ja, ich hatte dich 2x auf dem Con gesehen, war jedesmal selbst im Gespräch und hatte es auf später verschoben, noch an deinem Tisch vorbeischauen zu wollen. Wie wir beide wissen, ist daraus irgendwie nix geworden.
Großes Versäumnis meinerseits.
Aber wie ich hier erlesen durfte, bist du ja steter Gast in Dreieich. Insofern ist es nur aufgeschoben, denn ich werde wiederkommen. Hoffentlich kann ich dir also im nächsten Jahr mal die Hand schütteln.
Und ja - mit Hotelzimmer ist es ziemlich entspannt.
LG
Frank