
Interview-Fragen an Petra Hartmann

Die folgenden Fragen habe ich vor einiger Zeit für ein Bücher-Blog beantwortet. Da das Blog inzwischen offenbar der DSGVO zum Opfer gefallen ist, stelle ich den Text mal hier ein. Die Antworten sind immer noch aktuell. ;-) Bis auf die letzte :-(
1. Seit wann schreibst du?
Seit 1976, seit man mir in der ersten Klasse die Buchstaben erklärt hat. Vorher habe ich Bildergeschichten gemalt, und meine Mutter musste mit ihrer (mechanischen) Schreibmaschine den Text dazu tippen. Naja, die Geschichten waren zugegebenermaßen noch nicht ganz ausgereift. In der 3. oder 4. Klasse begann ich dann, einen Ponyroman zu schreiben - mit so ziemlich allem, was man von Karl May, Enid Blyton und Walter Farley klauen konnte ... Mit 19 Jahren habe ich meinen ersten eigenständigen Roman vollendet. Und natürlich sofort an Suhrkamp geschickt. Gottseidank, dass sie das Ding nicht gedruckt haben.
2. Warum ist „Autor“ für dich der beste Beruf der Welt?
Ich kann nicht anders.
3. Beschreibe dein Buch / eins deiner Bücher in weniger als zehn Worten und verrate, auf welchen Titel sich die Beschreibung bezieht.
Fahrradfahrende und LKW-klauende Nordseenixe rettet kleine Schwester aus Menschenhand.
(Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman)
Ups. Weniger als zehn Worte sind verdammt wenig. ...
4. Wo schreibst du am Liebsten bzw. hast du besondere „Rituale“ beim Schreiben?
Zu Hause bäuchlings auf dem Boden mit einem uralten angeknabberten Schönschriftfüller, abwechselnd mit königsblauer, grüner, schwarzer und türkisfarbener Tinte. Oder in der Bibliothek, dann allerdings ganz gesittet am Tisch. Wenn ich zu Hause schreibe, steht meist eine Riesentasse Kakao oder Pfefferminztee mit Milch und Zucker daneben, und es gibt zum Buchthema passende Musik. Rituale habe ich eigentlich nicht, nur den festen Vorsatz, nicht ins Bett zu gehen, bis die nächsten vier Seiten geschafft sind. Auch wenn es bis vier Uhr morgens dauert.
5. Hast du einen Tipp für zukünftige Autoren?
Viel Lesen. Viel schreiben. Viel selbst ausprobieren (Nein, keine Morde oder sowas. Aber ein Fantasy-Autor sollte zum Beispiel schon mal auf einem Ponyhof gelernt haben, wie Pferde funktionieren, oder sich bei einem Schützenverein im Schnuppertrainung ein wenig Kenntnisse im Bogenschießen aneignen ...)
6. Was ist deine Lieblingsfarbe?
Blaugrün, dunkeltürkis
7. Was war als Kind dein Traumberuf?
Meeresbiologe oder Polarforscher. Aber Bücher darüber schreiben wollte ich auf jeden Fall.
8. Was ist dein Lieblingsessen?
Das wechselt stündlich. Ein schönes argentinisches Rindersteak, englisch gebraten, mit Kräuterbutter, Baguette und Ofenkartoffel mit Quark optional. Ein After-Eight-Eisbecher. Hühnersuppe mit selbstgemachtem Eierstich nach dem Rezept meiner Oma. Waldmeister-Softeis. Kartoffelpuffer mit Apfelmus. Schweinefleisch mit Kokosnuss-Pfeffersauce vom Thailänder. Scampis. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade. Schokolade.
9. Welches Genre liest du selbst am Liebsten?
Fantasy und Märchen. Vormärz und Junges Deutschland, bürgerlicher Realismus, überhaupt viel aus dem 19. Jahrhundert. Griechische Antike. Gern auch mal einen modernen Lyrikband oder einen Green-Lantern-Comic.
10. Verrätst du einen deiner Wünsche für deine Zukunft oder einen Traum, den du dir gerne noch erfüllen möchtest?
Ein Hund. Ich lebe jetzt seit drei Jahren* ohne Hund, das ist kein Leben. Wenn alles gut geht und ich mich literarisch so weit etabliert habe, dass ich "nur noch" Autor bin, in drei oder vier Jahren hoffentlich, wird ein kleiner Dackel bei mir einziehen. Als alleinstehender Journalist bin ich leider für ein Tier unzumutbar.
* Anmerkung, Frühjahr 2019: Inzwischen seit sechs Jahren. :-(((
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