Weltuntergangsbedingt: Mein Weihnachtsmärchen kriegt ihr schon heute zu lesen. Falls die Welt, wie angeblich von den Maya prophezeit, morgen untergeht, habt ihr wenigstens vorher noch was Nettes gelesen. Und falls die Welt nicht untergeht, erfahrt ihr hier warum. Viel Spaß beim Lesen!
Fire on Ice 2012
„Hoho-hoho, du mich auch!“, knurrte der Weihnachtsmann und knallte den Hörer auf die Gabel. Der Schreibtisch bebte. Ein Stoß Wunschzettel kippte um, buntgemalte Briefe segelten zu Boden. Der Weihnachtsmann stand auf und sammelte sie mühsam zusammen. Unfassbar, was sich die Kinder heutzutage alles wünschten. „Xbox, iPad, iPod, Wii“, nicht einmal die drei Weisen aus dem Morgenland mochten wissen, was sich hinter diesen Wörtern verbarg. Und was war das hier?
„Lieber Weihnachtsmann“, stand da in krakeliger Kinderhandschrift geschrieben. „Ich habe gelesen, dass die Maya für den 21. Dezember 2012 den Weltuntergang prophezeit haben. Mach doch, dass der Maya-Kalender Unrecht hat. Kannst du mir diesen Weihnachtswunsch bitte auch schon drei Tage früher erfüllen? Bitteeee. Deine Aileen.“
„Nicht zu fassen, was sie den Kindern alles weismachen“, brummelte der Weihnachtsmann in seinen weißen Bart. „Weltuntergang am 21. Dezember, alles Quatsch, da haben wir doch gar nicht genug Personal für, hoho, hoho ...“
„Ähm ... Santa?“
Vorsichtig streckte eine Weihnachtselfe den Kopf herein.
„Ja?“, bellte der Weihnachtsmann.
„Da sind noch ein paar Leute im Wartezimmer, die ich nicht abwimmeln konnte.“
Der Weihnachtsmann seufzte. Freundliche und liebenswürdige Weihnachtselfen machten zwar im Vorzimmer optisch eine Menge her, aber sie konnten einfach nicht „nein“ sagen. Er sehnte sich danach, dass Knecht Ruprecht wieder gesundgeschrieben wurde und ihm mit der Rute die zudringlichen Besucher vom Leibe halten würde. Oder seinethalben auch Karhu, der tollpatschige Eisbär, der letztes Jahr einen Versicherungsvertreter mit seinem Knurren in die Flucht geschlagen hatte. Aber seit Lucia, diese liebliche Elfe, den Posten der Sekretärin übernommen hatte, kam er einfach nicht mehr dazu, die Wunschzettel in Ruhe zu studieren. Ständig brachte sie ihm irgendwelche Besucher ins Büro, die sich nicht abwimmeln ließen. Warum kam das Pack nicht einfach zu Ostern vorbei?
„Gestatten? Müller-Lützgendorff, PvaA - Polarische Versicherungen aller Art.“ Aalglatt wand sich ein schlanker Anzugträger zur Tür herein und schüttelte dem Weihnachtsmann die Hand. „Wir hatten eben telefoniert, und da ich zufällig gerade in der Gegend war, dachte ich, ich schaue gleich mal persönlich rein.“
„Hoho“, brummte der Weihnachtsmann und fragte sich, wie man am Nordpol „zufällig“ gerade in der Gegend sein konnte.
„Ja, sehen Sie, lieber Santa - ich darf Sie doch Santa nennen? - ja, sehen Sie, Sie sind ein Mann, der weit herumkommt, nicht wahr? Einmal um die ganze Welt, und das jedes Jahr, in immer demselben Schlitten. Fast zweitausend Jahre unfallfrei, sagen Sie? Beeindruckend, wirklich, wir sind von Ihrer Leistung mehr als beeindruckt, tatsächlich. Aber, Hand aufs Herz, Santa, sind Sie Ihrer Sache immer ganz sicher? Ich meine, wie leicht kann da unterwegs mal was passieren? Denken Sie nur, ein betrunkener Autofahrer, der Ihnen entgegenkommt. Ein Komet. Nur einmal eine Kurve zu scharf genommen. Und wie stehen Sie dann da, mit all den zerstörten Geschenken. Ganz zu schweigen von der Gefahr für Leib und Leben. Denken Sie doch auch an Ihre Frau. Und den kleinen Nick ...“
„Hoho“, grollte Santa. Er richtete sich auf und stützte sich schwer auf den Schreibtisch. Die Schreibtischplatte bog sich gefährlich nach unten durch. Der Wunschzettel von Aileen glitt zu Boden. „Ich habe mir das Gerede lange genug angehört. Hinaus! Hinaus, oder ich lasse Sie durch Knecht Ruprecht hinausbefördern!“
Der Versicherungsvertreter fuhr erschrocken zurück. Dann gewann er seine Selbstbeherrschung zurück. Er verbeugte sich formvollendet. „Ich lasse Ihnen einmal unseren Mustervertrag zur Ansicht hier“, sagte er. „Denken Sie in aller Ruhe darüber nach. Und wenn Sie sich entschieden haben: Ein Anruf genügt. Polarische Versicherungen aller Art - günstig, unbürokratisch und immer für Sie da.“
„Hinaus! Hoho-hoho!“
Noch immer grummelnd macht sich der Weihnachtsmann daran, die hinabgesegelten Wunschzettel einzusammeln. „Den soll doch der Stern von Bethlehem von der Schüssel fetzen ...“
„Wie bitte?“
Überrascht richtete der Weihnachtsmann sich wieder auf. Der Versicherungsvertreter war verschwunden. Dafür stand nun ein hochgewachsenes Rentier vor dem Schreibtisch. Ein rotes Fähnchen im Geweih wies es als Mitglied der V.P.R.G., der Vereinigten Polarischen Rentier-Gewerkschaft, aus.
„Hoho, Rudolph, mein Freund, groß bist du geworden. Was kann ich für dich tun?“
Das Rentier richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Ich bin von meinen Mit-Rentieren zum Verhandlungsführer gewählt worden. Wie du dich sicher erinnern wirst, hatten wir letztes Jahr schon darüber gesprochen: Wir verlangen mehr Rentiermoos und Urlaub über die Weihnachtsfeiertage, sonst ...“
„Sonst?!“
„... Generalstreik bis Ostermontag.“
„Das könnt ihr nicht machen! Weihnachten steht vor der Tür. Sollen die Kinder dieses Jahr denn keine Geschenke bekommen? Denk doch nur an die armen kleinen Menschenkinder, wie sie weinen werden ...“
„Wir haben auch Kinder, Santa“, schnarrte Rudolph. „Also, denk drüber nach. Der Schmusekurs ist endgültig vorbei.“ Das Rentier stieg, wendete auf der Hinterhand und stolzierte mit klappernden Hufen zur Tur hinaus.
„Scher dich doch zum Osterhasen!“, brüllte der Weihnachtsmann ihm nach. „Ja, was ist denn nun noch?“
„Verzeihung, wenn ich störe. Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen, aber Ihre Sekretärin meinte, ich könne noch ...“ Eine leicht bekleidete, sportliche Blondine stand im Türrahmen. Sie strahlte den Weihnachtsmann aus ihren glänzenden blauen Augen an und wiegte sich verführerisch in den Hüften.
„Hoho, hoho, nein, natürlich nicht“, murmelte Santa verlegen. „Kommen Sie ruhig rein, meine Teure, der Weihnachtsmann hat für jeden Zeit und ist immer zu sprechen. Was kann ich für Sie tun, schönes Kind?“
„Oooch, Santa“, lächelte sie, „eigentlich wollte ich etwas für Sie tun ...“
„Hoho, hoho“, räusperte sich der Weihnachtsmann und rückte seinen roten Mantel zurecht, „ich weiß ja nicht, ob das hier wirklich der richtige Ort ...“
„Sie werden begeistert sein“, hauchte sie. Ihr Augenaufschlag mit den extralangen Wimpern warf ihn beinahe um. „Ich bin gekommen, um Sie zu einer kleinen Spritztour einzuladen.“
„Hoho, ho ...hä?“
„Ach, verzeihen Sie, ich hatte mich ja noch nicht einmal vorgestellt. Dolores Häkkinen, Beauftragte von 'Fire on Ice', dem polarischen Motorschlittenhersteller Ihres Vertrauens.“
„Motor...?“
„Aber ja, mein lieber guter Weihnachtsmann. Sie sind doch ein Mann von Welt, haben tausende von Terminen und Verpflichtungen, einen straff organisierten Terminkalender, Sie sind eine wichtige und gefragte Persönlichkeit, und das sollten sie auch durch das passende Gefährt unterstreichen. Kommen Sie nur, kommen Sie, ich zeigen Ihnen den Schlitten Ihrer Träume, den 'Fire on Ice 2012' für den echten Mann, kommen Sie nur, kommen Sie.“
Widerstandslos ließ sich Santa von ihr aus seinem Büro ziehen. Die Weihnachtselfe und die vor der Tür herumlungernden Rentiere sahen ihm erstaunt nach. Draußen schneite es. Aber mitten im Weihnachtsdorf schien es, als loderte ein rotes Feuer aus dem Boden. Santa rieb sich die Augen. Die Flammen waren noch da. Und auf der Kühlerhaube des feuerroten Boliden räkelte sich schon Dolores Häkkinen und lächelte ihn an. „Habe ich Ihnen zu viel versprochen, Santa? Der 'Fire on Ice 2012', das Geschoss für den echten Weihnachtsmann. 300.000 Kilometer in der Sekunde, Extra Stauraum für eine Milliarde Geschenkpakete, Sitzheizung, Grünkeil und elektrische Fensterheber, Heckspoiler, und dabei sehr sparsam im Verbrauch. Kommen Sie, setzen Sie sich doch mal hinters Steuer.“
Der Ledergeruch der Sitze und der satte, volle Ton des Motors raubten dem Weihnachtsmann jede Beherrschung. „Das ist - mein neuer Schlitten?“, fragte er überwältigt. „Hoho, hoho ...“ Und als er das Gaspedal nach unten durchtrat und im Kavalierstart über den magnetischen Nordpol schoss, wusste er, dass dies der geheime Weihnachtswunsch war, den er sein Leben lang gehegt hatte. Dreimal jagte er in wildem Tempo um die Erdachse herum, und jedes Mal, wenn er an Rudolph und dessen Kollegen von der V.P.R.G. vorbeikam, hupte er und freute sich an dem lauten, provozierenden Hupton seines Superschlittens. Dieses Jahr würde das tollste Weihnachten seines Lebens werden.
„Du musst zugeben, das Teil macht echt was her“, brummte Karhu, der Eisbär. Er lehnte an der Ecke des Hauses vom Nikolaus und sah aufmerksam zu, wie geschäftige Zwerge den neuen Motorschlitten mit Geschenken beluden. Seit Tagen ging das nun schon so, und der Stauraum schien nahezu unendlich groß zu sein. Und jetzt, in der Dunkelheit der Polarnacht flammte der „Fire on Ice 2012“ besonders hell.
„Pah!“, schnaubte Rudolph empört. „Teure Maschinen und rotes Blech. Und wo ist der Zauber von Weihnachten? Das, was das Fest wirklich ausmacht?“
„Du bist ja nur wütend, dass er dich mit deinem Generalstreik so elegant abserviert hat“, flötete Lucia. Die Weihnachtselfe strich dem Rentier tröstend über das Nackenfell. „Es ist nun einmal eine neue Zeit. Und auch das Fest der Liebe muss mit der Zeit gehen.“
„Ja, aber findet ihr das Teil nicht auch mordsmäßig cool?“, bohrte Karhu nach. „300.000 Kilometer pro Sekunde Spitze, und eine Kraft hat das Ding, der hat mindestens 20.000 Rentiere unter der Haube.“
„Püh.“
„Muss ein tolles Gefühl sein, da hinter dem Steuer zu sitzen.“
„Ach, Karhu, hör auf.“
„Lederausstattung, beheizbare Sitze ...“
„Tu doch nicht so, als ob du mit so etwas umgehen könntest.“ Rudolph schnaufte verächtlich.
„Wetten, dass ich's doch kann?“
„Wetten, dass nicht?“
„Die Wette gilt.“
„Kinder, Kinder, hört auf damit.“ Lucia rang verzweifelt die Hände. „In drei Tagen ist Heiligabend, und wenn mit dem Schlitten etwas passiert ...“
Aber Karhu hatte sich schon hinter einem Schneehaufen geduckt und schlich sich langsam an den feuerroten Flitzer an.
„Warte, ich komme mit“, schnaubte Rudolph. Er duckte sich ebenfalls. Aber seine Geweihstangen waren hinter dem Schneehaufen deutlich zu sehen.
„So wartet doch“, jammerte Lucia. „Macht keine Dummheiten, hört ihr?“
Doch Karhu und Rudolph waren nicht aufzuhalten.
Eben hatte eine Kolonne Zwerge ihre Pakete mit Lebkuchen und gebrannten Mandeln eingeladen und war wieder zurück in die Weihnachtsbäckerei marschiert, da sprang Karhu mit einem gewaltigen Raubtiersatz hinter dem Schneehaufen vor. Er riss die Tür des Schlittens auf, zwängte sich auf den Fahrersitz und patschte mit groben Pranken auf dem Lenkrad herum. Ein lauter Hörnerschall zerriss die polarische Stille.
„Das war die Hupe, du Dummbär“, schnaufte Rudolph. Mit den Vorderhufen stand er bereits auf dem Beifahrersitz, Hinterbeine und Po waren noch draußen. Beim Versuch, vollends in den Schlitten hineinzuklettern, durchstieß er mit den Geweihstangen des Verdeck. „Hilfe, ich sitze fest.“
„Ich hab†™s ja gleich gesagt, dass ihr keine Dummheiten machen sollt“, kam die glockenreine Stimme Lucias von der Rückbank.
Karhu grapschte inzwischen tollpatschig nach den Knöpfen und Hebeln. „Stiiii-hiiiilllee Nacht!“, schrie der Schlitten plötzlich auf. Rudolph zuckte erschrocken zusammen. Glücklicherweise bekam er dadurch seine Geweihstangen wieder frei. „Das ist das Radio, du Pelzdussel“, schnaubte er. „Mach noch mehr Krach, und sie werden uns erwischen, bevor wir überhaupt einen Meter gefahren sind.“
„Sie haben uns schon gehört“, fiepte Lucia. „Da, seht nur!“
Mit zorngerötetem Gesicht kam der Weihnachtsmann aus seinem Büro gestürmt. Sieben Zwerge kamen gerannt. Und da waren auch schon die Eisbären und Weihnachtselfen vom Sicherheitsdienst.
„Schnell, du musst den Schlüssel umdrehen!“, rief Rudolph.
Karhu packte zu. Ein Ruck lief durch die Maschine. Dann heulte der Motor auf. Der Schlitten sprang nach vorn, dass die drei in die Sitze gepresst wurden. Dann hoben sie ab. Mit Donnergebrumm schoss der „Fire on Ice 2012“ in den sternklaren Himmel.
„Hilfe!“, schrie Lucia.
„Langsamer!“, rief Rudolph.
„Halt an!“, brüllten beide in Panik, als der Schlitten fast senkrecht in die Polarnacht jagte.
„Ich kann nicht!“, jammerte Karhu. Mit den Vorderpranken umklammerte er das Lenkrad. Er wurde durchgeschüttelt wie Lebkuchenteig im Mixer, aber er konnte den Schlitten nicht mehr unter Kontrolle bringen. Der „Fire on Ice 2012“ jagte führungslos durch die Polarnacht. Und er wurde immer schneller.
„Fuß vom Gas!“, keuchte Lucia.
„Wieso Fuß? Ich habe doch gar keine Füße“, brummte Karhu und stemmte sich mit den Hinterpranken noch weiter nach unten, um einen festeren Sitz zu bekommen.
„Mir wird schlecht“, jammerte Rudolph.
Die Tachonadel zitterte um die 290.000er Marke.
„Da kommt uns etwas entgegen!“, kreischte Lucia plötzlich in Panik auf.
„Das ist ein Komet!“, rief Rudolph.
„Sehe ich!“, brummte Karhu.
„Du must ausweichen!“
„Erstmal können vor Lachen!“
„Einfach das Steuer nach rechts!“, schnaufte Rudolph.
„Bitte, wenn du es besser kannst, mach du doch!“ Beleidigt ließ Karhu das Steuer los und verschränkte die Pranken vor der Brust.
In diesem Augenblick erschütterte ein gewaltiger Stoß den Schlitten. Karhu sah Sterne. Dann sah er eine halbe Milliarde auseinanderfliegende Geschenke. Und dann sah er nichts mehr.
Als der Eisbär wieder zu sich kam, hörte er noch immer das Dröhnen des Schlittenmotors. Doch bald stellte er fest, dass alles still war um ihn herum. Nur sein Schädel brummte. Er wollte sich mit der Pranke an die Stirn greifen. Doch ein dicker weißer Gipsverband überzog sein rechtes Vorderbein.
„Wo bin ich?“, brummte er.
„In der Krankenstation, was dachtest du denn, Dusselbär?“, kam eine Stimme von der Seite. Karhu wandte den Kopf. Im Bett neben ihm lag Rudolph, von Kopf bis Fuß in Verbände eingewickelt, aber er schien schon wieder lachen zu können. Hinter dem Rentier entdeckte Karhu Lucia, die offenbar mit leichteren Verletzungen davongekommen war.
„Hoho, hoho“, klang es plötzlich von draußen. Die Tür flog auf, und ein großer, schwerer Mann im roten Mantel kam hereingestapft.
„Santa!“, rief Karhu zerknirscht. „Es tut mir leid. Ich wollte doch nur deinen tollen Schlitten einmal ausprobieren.“
„Mir tut es auch leid“, beeilte sich Rudolph zu versichern. „Es war eine Schnapsidee von uns. Meine Rentiere und ich werden uns natürlich bemühen, dass bei der Auslieferung der Geschenke kein Verzug entsteht. Vielleicht können wir über den Generalstreik ja auch nach Weihnachten ...“
„Hoho, hoho!“, sagte der Weihnachtsmann. „Ihr seid mir ja drei schöne Helden. Ihr hättet tot sein können, wisst ihr das?“
Zerknirscht senkten Karhu, Rudolph und Lucia die Köpfe. Aber dann lächelte Santa. „Wisst ihr eigentlich, dass ihr durch euren Streich die Erde gerettet habt?“
„Wie bitte?“
„Der Komet, den ihr gerammt habt. Kein Astronom hatte ihn offenbar auf dem Schirm. Nur die alten Maya haben von ihm gewusst - und sie haben vorausberechnet, dass er die Erde treffen und sie vernichten würde. Offenbar waren die Maya mit ihrer Weltuntergangsprophezeiung wohl doch keine Spinner, wie wir alle geglaubt haben.“
„Dann sind wir ja - richtige Helden?“, fragte Karhu zweifelnd.
„Wenn es Heldenart ist, mal eben knapp eine halbe Milliarde Weihnachtsgeschenke ins All zu schießen, dann ja“, sagte der Weihnachtsmann schmunzelnd.
Karhu, Rudolph und Lucia schauten ihn erschrocken an. Eine halbe Milliarde Weihnachtsgeschenke vernichtet? Um aller Tannenbäume willen - was sollte das für ein Fest werden?
Doch der Weihnachtsmann lachte nur. „Keine Sorge, der Schaden wird reguliert. Polarische Versicherungen aller Art - günstig, unbürokratisch und immer für Sie da. Ich muss nur noch ein Telefonat mit Herrn Müller-Lützgendorff führen und ihm mitteilen, dass ich meine Vollkasko-Versicherung in Anspruch nehmen werde. Na, der wird sich freuen. Fröhliche Weihnachten allerseits!“
„Fröhliche Weihnachten!“, riefen Karhu, Rudolph und Lucia.
© Petra Hartmann