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PetraHartmann



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Jahresrückblick IV: Oktober bis Dezember 2014

Geschrieben von Petra , in Jahresrückblick 30 Dezember 2014 · 4.474 Aufrufe
Jahresrückblick

Der letzte Teil meines Rückblicks aus das Literaturjahr 2014. Für mich war das vierte Quartal schriftstellerisch vorwiegend geprägt von der Arbeit an der Weihnachtsanthologie "Blitzeis und Gänsebraten", die ich zusammen mit Monika Fuchs herausgab. Außerdem standen Besuche auf dem Buchmesse-Convent und der Berliner Buchmesse "Buch Berlin" auf dem Kalender. Mein Meermädchen-Roman "Nestis und die Hafenpiraten" ist erschienen und kam offenbar auch ganz gut an. Ich hatte eine Menge Lesungen, es war ein anstrengender, arbeitsreicher aber auch guter Jahres-Endspurt.
Auf der Lektüre-Liste stehen erneut einige Wieder-Entdeckungen. Offenbar hatte ich in diesem Jahr ohnehin ein starkes Bedürfnis, zurück in meine Vergangenheit zu blicken. Es ist für eine aktuelle Standortbestimmung ja manchmal nicht schlecht, wenn man weiß, wo man herkommt. Dazu erneut ein bisschen Phantastik, Kinder- und Jugendbücher, drei Comics. Schaut halt mal rein.

 

(Legende: "(e)" bedeutet eBook-Ausgabe; hinter Links verbergen sich ausführliche Rezensionen innerhalb dieses Blogs; blau markiert sind besondere Bücher, die mehr als eine 1+ mit Sternchen verdienen, irgendwie anders sind und mich bezaubert haben; rot sind Scheißbücher, vor denen ich ausdrücklich warne.)

 

Oktober

 

Heinrich Heine: Almansor (e)
Eine der beiden Tragödien, mit denen der junge Heine versucht hat, die Bühne zu erobern. Der große Erfolg blieb ihm versagt. Einzig das "Lyrische Intermezzo", das zusammen mit den beiden Tragödien abgedruckt wurde, hat als Teil des "Buchs der Lieder" ein größeres Publikum errreicht. Das Stück spielt in Spanien, der Titelheld ist Moslem, seine Geliebte allerdings ist, wie ihr Vater auch, zum Christentum übergetreten. Ein Sück, in dem es um Religions-Idiotie und Toleranz geht. Wichtigstes Zitat: "Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch Menschen." Etwas konstruierte Geschichte (aber das ist "Nathan, der Weise" ja auch). Tragisches Ende, die beiden Liebenden gehen gemeinsam in den Tod.

 

Bettina Ferbus: Auf verschlungenen Pfaden (BunTes Abenteuer 25)

 

Peter Raffalt: Die Geschichte vom hölzernen Mann
Märchen in der Nachfolge von E. T. A. Hoffmann und Peter Tschaikowsky.. Ein hartherziger Prinz wurde als Strafe in einen Nussknacker verwandelt. Nur der magische Vogel Simurgh kann den Fluch wieder von ihm nehmen. Zusammen mit einem jungen Menschenmädchen macht sich der Nussknacker auf die gefahrvolle Reise. Märchenhaft erzählt, dazu gibt es zauberhafte Illustrationen von Sibyle Gädecke.

 

Karl Gutzkow: Wally, die Zweiflerin (e)
Der wichtigste und folgenreichste Roman des Jungen Deutschlands. Löste seinerzeit einen Literaturskandal aus und war hauptverantwortlich für das Verbot des Jungen Deutschlands im Dezember 1835. Wegen einer heutzutage ziemlich harmlos wirkenden Nacktszene. Und wegen ziemlich ketzerischer Thesen über Religion im Allgemeinen und das Christentum im Besonderen. Die Titelheldin begeht am Ende Selbstmord. Inspiriert wurde das Werk durch den Selbstmord der Charlotte Stieglitz (vergleiche dazu Theodor Mundts zeitgleich erschienenes Buch "Charlotte Stieglitz. Ein Denkmal" aus dem September-Rückblick). Erstmals gelesen hatte ich es 1987 oder 88 in der mustergültigen Reclam-Ausgabe, die einen umfangreichen Kommentarteil und viele wertvolle Dokumente zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte bietet. Sie sei allen ans Herz gelegt.

 

Was mir heilig ist ... Hildesheimer Lyrikwettbewerb 2014
Ein schmales, doch sehr gehaltvolles Heft, das die Gewinner des Hildesheimer Lyrikwettbewerbs präsentiert und in hoher Auflage in Stadt und Landkreis verbreitet wurde. Unter anderem lag es in Bussen und Bahnen aus, war in Kulturzentren und Gastronomieeinrichtungen zu finden. Die 13 Sieger-Gedichte zum Thema "Was mir heilig ist ..." können sich sehen lassen und haben die Veröffentlichung verdient. Das schlanke Format und das geniale Coverbild (es zeigt einen auf ein kleines Holzkreuz genagelten 50-Euro-Schein) gefallen mir ausgesprochen gut.
Weniger gut gefällt mir die Art, wie Hildesheimer Lyrikprojekte (dieses ist nicht das erste) eigentlich immer dem Hauptzweck dienen, den Autor und Organisator Jo Köhler in die Öffentlichkeit zu bringen. Von den 13 Preisträgern ist jeweils ein Porträtfoto enthalten. Organisator Jo Köhler ist insgesamt fünfmal abgebildet, präsentiert sich hier als Vorwortschreiber, dort während der Auswahlarbeit, da auf dem Gruppenbild mit Sponsoren, als Jurymitglied, im Presseartikel zum Auftakt, zur Eröffnung der Aktion Lesezeichen. Im Frühjahr hatte der Mann es geschafft, insgesamt neun seiner Gedichte auf Riesenplakaten in der ganzen Stadt zu verteilen. Wettbewerbsgewinner, Klassiker oder Nobelpreisträger, die einige ihrer Verse gestiftet hatten, waren nur jeweils mit einen oder zwei Werken verteten. So segensreich diese Wettbewerbe für Lyriker sein mögen, die es ja weiß Gott noch schwerer haben als wir Prosaschriftsteller, so kritisch sehe ich die Art der Präsentation in Hildesheim. Was sich hier als Literaturförderung gibt, scheint mir nur eine einzige Riesen-PR-Kampagne zu sein, um den Namen Jo Köhler bekannt zu machen. Dafür wären mir meine Gedichte (die mir heilig sind) zu schade.

 

November

 

Donald Duck Taschenbuch Nr. 85
Jahrzehntelang habe ich versucht, das Abenteuer mit der "Karpfenqäke" wiederzufinden. Ich habe als Kind Lackrämpfe bekommen, wann immer ich die Geschichte von Gevatter Bär und Gevatter Fuchs beim Fischefangen las und die Kindertröte mit einem lauten "Quäääk" losging. Einfach herrlich, allerdings vollkommen ungeeignet, um es heimlich unter der Bettdecke zu lesen, ich konnte mir das Lachen nie verbeißen. Mein Gott, was habe ich mich in Lachkrämpfen gewunden.
Wo das Taschenbuch abgeblieben ist, habe ich nie herausgebracht. Und leider wusste ich auch nicht, um welche Nummer es sich handelte und was auf dem Titelbild zu sehen war. Jetzt bin ich auf den simplen und dennoch genialen Gedanken gekommen, das Wort "Karpfenquäke" bei Google einzugeben. Und siehe da: Das Wort kommt in exakt einem einzigen Buch vor - dem Donald Duck Taschenbuch Nr. 85, und freundlicherweise war ganz oben der Link zu einer Comicbörse angegeben. Ich hab's mir geholt, und - ob ihr es glaubt oder nicht - als Gevatter Fuchs den Ziegelstein auf den Hinterkopf kriegte und dabei die Tröte verschluckte und laut quäkend durch die Gegend rannte, da habe ich tatsächlich wieder schallend gelacht.

 

Yvonne Kopf: Lilo Lametta
Zauberhaftes Kinderbuch über ein Mädchen, das Gedanken lesen kann. Weil sie Angst hat, dass die anderen sie für ein Monster halten, gibt sie immer wieder falsche Antworten und baut absichtlich Fehler in ihre Klassenarbeiten ein. Eines Tages kommt ein neuer Schüler in ihre Klasse. Auch er kann etwas Besonderes: Er kann durch die Zeit reisen. Der Beginn einer wundervollen Freundschaft. Und Lilo kann ihm helfen, seine verschwundene Mutter wiederzufinden. Eine wunderschöne Geschichte über das Anders-Sein und darüber, dass eigentlich jeder Mensch eine besondere Begabung hat.

 

Heinrich Heine: William Ratcliff (e)
Heines zweite Tragödie, ebenso erfolglos wie der Almansor. Aber in der Geschichte um einiges faszinierender. Es liest sich wie eine der großen alten Schauernovellen. Alte Schlösser, Geistererscheinungen, Liebe, Fluch, Morde. William Ratcliff stammt aus ärmlichen Verhältnissen, ist Student und hat sich in eine junge schottische Adlige Maria verliebt, die auf einem abgelegenen, nebelumwogten Schloss in der Obhut ihres Vaters lebt. Ihr Vater will sie jedoch lieber standesgemäß verheiraten. Da schwört Ratcliff, jeden Bräutigam Marias zu töten. Zweimal hat er bereits zugeschlagen, nun ist die dritte Verlobung geschlossen. Ratcliff und Maria verbindet aber mehr als bloße Liebe, es liegt ein Fluch auf beiden, der Marias Mutter und Ratcliffs Vater verband ... Es juckt mich in den Fingern, daraus ein Seitenstück zu Darthula und Timur zu machen. Vielleicht nächstes Jahr.

 

Karl Gutzkow: Briefe eines Narren an eine Närrin (e)
Gutzkows Narrenbrief las ich zuletzt vor ein paar Jahren in einer Taschenbuchausgabe aus dem Antiquariat. Es ist kein ganz einfaches Buch, ein wenig verworren, eine Mischung aus Literatur, politischen Betrachtungen, Plaudereien, Philosophie und ironischen Seitenhieben auf Zeitgenossen. Ich lese es jetzt zum dritten oder vierten Mal, finde es nicht direkt schlecht, denke aber, Gutzkow hat bessere Sachen geschrieben, wie etwa die Wally, den Sadduzäer von Amsterdam oder den Uriel Accosta.

 

Die Welten von Thorgal: Lupine 4 - Crow
Der vierte Teil der Lupine-Reihe innerhalb der "Welten von Thorgal". Lupine hat nach dem Verschwinden ihres Vaters Thorgal einen schweren Stand im Wikingerdorf. Die Jungen hänseln sie und werden auch handgreiflich. Als sie sich jedoch effektiv und ebenso handgreiflich zur Wehr setzt, ist das ganze Dorf gegen sie, und es wird äußerst bedrohlich. Lupine ergreift die Flucht. Währenddessen ist eine unheimliche Frau auf der Suche nach ihr. Die Einäugige, die sich Crow nennt, scheint magische Kräfte zu haben und führt offenbar nichts Gutes im Schilde. Als sich am Schluss des Albums ihre wahre Identität enthüllt, ist das eine ziemliche Überraschung.
Das Abenteuer ist gut erzählt und opulent illustriert. Etwas nervig ist das Verhalten von Aaricia, die inzwischen ihre Wikingerkönigs-Ahnen, ihre Kampffähigkeit und ihre Liebe zu Thorgal vergessen zu haben scheint und in der Rolle eines hilflosen Frauchens an der Brust eines starken Seekriegers aufgeht. Warum sie die Lügen und dämlichen Ausreden dieses Typen nicht durchschaut, sich offenbar sogar bewusst täuschen lassen will und sich gegen ihre Tochter Lupine einnehmen lässt, erschließt sich mir nicht ganz. Zumal sie nicht einmal verliebt ist und ihre Blindheit nicht mit schäumenden Hormonen begründet werden kann. Schade auch, dass der ursprüngliche Albentitel "Krähe" und damit der Name der neuen Gegnerin Lupines in das englische "Crow" geändert wurde. So hielt ich sie zunächst für die Angehörige eines nordamerikanischen Indianerstammes.

 

Ida von Hahn-Hahn: Peregrin, Bd.1 (e)
Roman aus dem Jahr 1861. Da war Ida von Hahn-Hahn - nach der gescheiterten 48er Revolution - schon katholisch geworden und ins Kloster gegangen. Der Roman ist ein Zweiteiler. Im ersten Band wird Peregrin, ältester Sohn und Erbe des Grafen Gorm, vorgestellt. Peregrin verliebt sich in die junge Heliade, die aus einem alten irisch-katholischen Geschlecht stammt. Die beiden lieben sich heiß und innig. Aber Heliade besteht darauf, dass sie nur einen Katholiken heiraten will, und Peregrin, dem religiöse Kleinigkeiten und Formen des Bekenntnisses eigentlich gleichgültig sind, kann aus dynastischen Gründen nicht übertreten: "Kein Gorm darf katholisch werden", ist unumstößliches Gesetz ... Heliade verschwindet, Peregrin ist verzweifelt. Es häufen sich allerdings seltsame Andeutungen und Vorfälle. So enterbt Peregrins Tante ihren Neffen und spricht ihr Landgut dessen jüngerem Bruder zu. Auch seine Mutter beschwört ihren Mann, Peregrin zu enterben und den Titel des Grafen Gorm auf den jüngeren Sohn übergehen zu lassen. Der Vater weigert sich jedoch. Nach dessen Tod eröffnet Peregrins Mutter dem Sohn das Geheimnis, das sie seit Jahrzehnten belastet. In ihrer Verzweiflung, ihrem Mann keinen Erben schenken zu können, nahm sie nach wiederholten Totgeburten Zuflucht zu einem letzten Mittel: Sie nahm ein Waisenkind aus einem italienischen Waisenhaus auf und präsentierte es dem Ehemann als seinen Sohn - Peregrin. Erst als später ein legitimer Sohn geboren wird, bekommt die Mutter Gewissensbisse, die sie bis ans Ende ihrer Tage quälen. Peregrin ist schockiert von der Beichte. Er verlässt das Schloss und macht sich auf, seine wahren Wurzeln zu finden.
Viel Herzschmerz, etwas Geheimnis, Familiendrama und Schicksalstragödie, gewürzt mit Betrachtungen über den Katholizismus als allein seeligmachende Religion. Die Hahn-Hahn konnte schreiben, auch in der Spätphase.

 

Herder: Journal meiner Reise im Jahr 1769 (Reclam)
Mal wieder ein richtig dickes Reclam-Buch. Herders Notizen, entstanden auf einer Schifffahrt, die den jungen Theologen von Riga nach Frankreich brachten. Das Werk erschien erst postum, erste Auszüge wurden im Jahr 1810 von Herders Sohn herausgegeben.
Das Buch ist keine Reisebeschreibung, vom Schiffsleben und den angesteuerten Häfen erfährt man kaum etwas. Herder ist vielmehr damit beschäftigt, ein neues Schulsystem zu entwerfen, und skizziert Pläne für Fächerkanon und pädagogische Arbeit. Das Ganze ist gewissermaßen Gründungsurkunde des Realschulgedankens, den er der klassischen humanistischen Gymnasialbildung entgegensetzt. Nicht uninteressant, man muss sich allerdings in den Stil Herders erst etwas einlesen. Und da das Werk gar nicht für die Veröffentlichung bestimmt war, haftet ihm trotz seines Umfangs etwas Skizzenhaftes, Unvollendetes, Fragmentarisches an. Vor allem im hinteren Bereich sind viele Abkürzungen und unvollständige Sätze zu finden. Also: keine ganz leichte Kost, aber es lohnt sich.

 

Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten
Was macht man, wenn man sich monatelang mit der Textarbeit für eine Anthologie herumgeschlagen hat und das fertige Werk jetzt in den Händen hält? Richtig: Ich habe mich hingesetzt und unser Hildesheimer Weihnachtsbuch noch einmal ganz in Ruhe durchgelesen. Ohne Druck und nur für den Genuss. War auch nett.

 

Hölderlin: Hyperion (e)
Noch so ein Klassiker. Mein altes Reclamheft ist voller Unterstreichungen und Randbermerkungen. Jetzt also ein Neustart mit einer notizenfreien eBook-Ausgabe. Hyperion lebt im Griechenland des 19. Jahrunderts und leidet daran, dass das Hellas seiner Zeit nur noch ein peinlicher Nachkömmling der großen Kulturnation der Antike ist. Er verliebt sich in die bezaubernde Diotima, zieht in den Krieg gegen die Türken, um sein Land zu befreien, tauscht überschwängliche Freundschaftsbriefe mit seinem Freund Alabanda aus. Sehr gefühlsbetont, sehr emphatisch. Vom anfänglichen Peinlichkeitsbekunden, ein "Grieche" genannt zu werden, bis zum geflügelten Schlusswort "so dacht ich - demnächst mehr" einfach ein Buch, das in den Literaturkanon gehört.
Mein großes Hölderlin-Erlebnis war eine Vorlesung von Professor Kreutzer in Hannover. Der Mann trug plötzlich die Stelle vor, als Hyperion auf der Akropolis stand und Athen wie die Trümmer eines gewaltigen Schiffbruchs unter sich liegen sah. Das war, als sei ein Blitz in mich eigeschlagen. Denn ich hatte sofort den Stadtplan Athens vor Augen. Das alte Straßennetz aus der Zeit nach der Schlacht von Salamis, angelegt unter der Regie des Themistokles, kann man heute noch sehen. Athen war damals vollständig von den Persern eingeäschert und dem Erdboden gleichgemacht worden. Es existierte nur noch die athenische Flotte, die "hölzernen Mauern", mit denen sich die Stadt laut dem Orakel von Delphi schützen sollte. Dann die Seeschlacht in der Meerenge von Salamis. Die eben noch triumphierenden Perser vernichtend geschlagen. Die Athener konnten kein schöneres Symbol finden für den Wiederaufbau ihrer Stadt als dieses neue Straßennetz in Form eines Schiffes. Und wenn man dann mit Hyperion auf der Akropolis steht und auf die Stadt hinabschaut, dann weiß man einfach, da ist nicht irgend eine abgegriffene Metapher von einem Staatsschiff gemeint. Athen sah nicht nur aus wie ein Schiff. Athen war das Schiff. Da ist nicht nur einfach eine physische und kulturelle Wüste unter ihm, sondern im Bild des Schiffs liegt de athenische Seele am Boden.
Gleich am nächsten Tag ging ich in die Buchhandlung und holte mir das Reclamheft.

 

Dezember

 

Ida von Hahn-Hahn: Peregrin, Bd. 2 (e)
Teil 2 der Liebes- und Religions-Odyssee von Peregrin und Heliade. Peregrin hat inzwischen seine wahre Herkunft erfahren und im Waisenhaus Aufschluss über seine verstorbenen Eltern erhalten. Er stammt aus einer italienischen Musikerfamilie. Sein musikalisches Talent zeigte sch bereits im ersten Band immer wieder: Wenn es ihm schlecht ging oder er mit sich selbst ins Reine kommen musste, griff er zu seiner Amati und bezauberte alle zufälligen Zuhörer durch sein Geigenspiel. Er findet seinen Onkel, ebenfalls Musiker, der seine drei Kinder als musikalische Wunderkinder auftreten lässt. Leider ist eine Tochter, die die erste Geige spielte, kürzlich verstorben, sodass das einst sehr erfolgreiche Quartett aus vier Wunderkindern nicht mehr auftreten kann. Peregrin lässt sich für den Part des ersten Geigers verpflichten und begibt sich mit der Gruppe auf Tournee, wobei er für die vom Vater bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit und darüber hinaus getriebenen Kinder schnell eine Art Beschützerrolle einnimmt.
Heliade ist inzwischen nach dem Tod ihres Vaters veramt und versucht, zu ihrer Großmutter nach Italien zurückzukehren. Zufällig gerät sie als Vorleserin in die Dienste von Pergrins Tante und kommt dem Familiengeheimnis und der Geschichte des verschwundenen Peregrin auf die Spur. Doch auch ihre irischen Wurzeln bekommen nun Bedeutung. Als Mündel eines irisch-katholischen Adligen kehrt sie zurück in die Heimat ihres Geschlechts, alte Familientraditionen und die Unterdrückung der Katholiken durch die Engländer prägen den weiteren Verlauf der Geschichte. Erst nach vielen Irrungen und Wirrungen finden Peregrin und Heliade wieder zueinander. Klar, dass Peregrin, der ja nicht mehr Angehörger eines urprotestantischen Grafengeschlechts ist und durch seine Erfahrungen und Begegnungen längst den Weg zum rechten Glauben gefunden hat, nun zum Katholizismus übertreten und seine Heliade heiraten kann.
Ebenfalls gut geschrieben und gekonnt alle Fäden verwoben, eine würdige Fortsetzung des ersten Teils. Hat mir gefallen. Auch wenn ich die Sache mit den Religionen selbst etwas lockerer sehe.

 

Lukian: Hetärengespräche (e)
Auch hier ein Wieder-Lese-Erlebnis. Mein erster Lukian war das Reclamheft "Gespräche der Götter und Meergötter, der Toten und der Hetären", in dem auch die Hetärengespräche enthalten waren. Wenig später begann ich damit, meine Magisterarbeit zu schreiben, und verbrachte ziemlich viel Zeit im Lesesaal der Landesbibliothek. Dazu ließ ich mir dann, als kleinen "Trost" für zwischendurch, die gesamten Werke Lukians, übersetzt von Wieland, aus dem Magazin bringen: Sechs etwa zehn Zentimeter starke Doppelbände voller Dialoge und Prosaerzählungen, humoriger Seitenhiebe auf die antiken Philosophenschulen, Novellenstoff, mythologische Parodien - kurzum: das ganze volle Wunderhorn lukianischen Witzes. Jedesmal, wenn ich 50 Seíten einer staubtrockenen Dissertation geschluckt hatte, belohnte ich mich als Nachtisch mit einem Lukian-Zitronencremeschnittchen. Es war ein schönes halbes Jahr. Und im Anschluss war ich überzeugt, dass auch Christoph Martin Wieland, der meinen Liebling Lukian so gut und liebevoll übersetzt hatte, kein unrechter Kerl sein könne. Ich durchforstete also erstmal das Reclam-Regal nach Wielands Werken. Der Beginn einer weiteren wundervollen Freundschaft.
Bei den Hetärengesprächen muss man Wieland allerdings einen Vorwurf machen. Er hat zwar die Dialoge recht geistreich und spritzig übersetzt und hatte keine Hemmungen, auch das antike Milieu der Edel-Prostituierten kongenial abzubilden. Allerdings - einen der Dialoge ließ er dann doch aus, weil er das sittliche Empfinden seiner Zeitgenossen zu sehr beleidigt hätte, und zwar den Dialog, in dem zwei der Frauen über lesbische Sexualität sprachen. Wohlgemerkt, mit männlichen gleichgeschlechtlichen Beziehungen gab es zumindest in der Fachliteratur über die Antike nicht so große Probleme, aber zwei Frauen zusammen im Bett, das ging offenbar nicht. Da Wieland bis heute der unübertroffene maßgebende Übersetzer ist - und obendrein als längstverstorbener Autor keine Tantiemen mehr einfordern kann - findet man in vielen heutzutage erhältlichen Ausgaben der Hetärengepräche die Wieland-Übersetzung ohne den 5. Dialog. Also, bei aller Liebe zu Wieland, wer etwas Gutes und Vollständiges haben möchte, ist auch hier mit der Reclamausgabe am besten bedient.

 

Bergengrueniana II
Die zweite Ausgabe der Mitteilungen der Werner-Bergengruen-Gesellschaft. Wie der erste Band, der zwei Jahre zuvor erschienen ist, ein sehr gehaltvolles Buch mit vielen wertvollen Materialien über einen meiner Lieblingsschriftsteller.
Bergengruens Sohn erzählt etwas zur Biographie und zum Leben im Dichterhaushalt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf den Kriegsjahren, dem Ausgebombt-Sein, später den Jahren in der Schweiz. Sehr interessant die Bemerkungen zur "Rittmeisterin" und zum "Dritten Kranz". Ich fand letzteres übrigens gar nicht so schlecht, wie die Klagen über das unselige Buch vermuten lassen ...
Außerdem findet man einen Bericht über Bergengruen in der "Zwanglosen Gesellschaft" in München sowie Auszüge aus dem "Compendium Bergengengruenianum", Bergengruens Skizzen- und Notizbuch mit vielen Ideen, Aphorismen, Beobachtungen und biographischen Einträgen. Dem Jahrbuch ist zu entnehmen, dass es endlich einmal eine Gesamtausgabe des Compendiums geben soll. Großartig, ich freue mich drauf. Sehr interessant auch ein Aufsatz über die baltische Literatur zu Bergengruens Zeit.
Außerdem gibt es im Buch die Vorstellung der Bergengruen-Preisträger der Jahre 2011 und 2013, Peter Kurzeck und Kurt Drawert, die Laudationes zur Preisverleihung, dazu Kurt Draerts Dankesrede. Peter Kurzeck hatte statt einer Rede aus seinen Werken gelesen. Alles in Allem: Erneut eine reiche Fundgrube für Forscher und Fans.

 

Heinrich Smidt: Semanns-Sagen und SchifferMärchen (e)
Wie der Titel schon sagt eine Sammlung mit sagenhaften Geschichten von Meer und Seefahrt. Zum Teil alte Lokalsagen, etwa von der Insel Helgoland, zum Teil phantastische Erzählungen von zauberhaften Königreichen vor der südamerikanischen Küste und auf unbekannten Inseln. Vieles über glückliche Inseln, deren unschuldigen und sorglos lebenden Bewohnern fremde Seeleute und Glückssucher den Untergang brachten. Manchmal mit etwas ausufernden Rahmenhandlungen, in denen lang und breit berichtet wird, wie sich ein alter Seemann in der oder jener Situation zu diesem oder jenem Anlass sich in Positur setzt und gern oder ungern von den schauderhaften alten Mären berichtet. Ansonsten sehr gehaltvoll und lesenswert.

 

Bartholomäus Figatowski (Hrsg.): Weil ich John Lennon bin ...

 

Brita Rose-Billert: Die Farben der Sonne
Eine Indianergeschichte der anderen Art. Ein Junge, Halbindianer, der sich Blue Light Shadow nennt, lebt nach dem Tod seiner Mutter auf der Straße und schlägt sich auf seine Art in der Halbwelt/Unterwelt/unterprivilegierten Welt durch. Bis das Jugendamt sich einschaltet. Der Vater, ein reicher weißer Anwalt, will nichts mit ihm zu tun haben, so fällt das Sorgerecht an den indianischen Großvater. Blue muss sich auf der Reservation vor allem gegen die Attacken seines Mitschülers Mitch Walking Elk zur Wehr setzen, der etwas gegen das "Halbblut" hat. Als Blues Onkel wegen eines tieffliegenden Hubschraubers seine gesamte in Panik davonjagende Pferdeherde verliert, worauf die Tiere im Nachbarstaat Nebraska als wilde Mustangs angesehen und verkauft werden, begraben Blue und Mitch ihre Feindschaft und machen sich zusammen auf, die Pferde zurückzuholen. Allerdings - mit Pferdedieben, vor allem mit nicht-weißen Pferdedieben, macht man in Nebraska kurzen Prozess ... Spannendes Jugendbuch, das sich sehr flüssig lesen lässt. Hat mir gefallen.

 

Regina Mengel: Am 13. Tag. 1. Teil: Die Bestimmung (e)
Der Beginn eines dreiteiligen Jugend-Fantasy-Abenteuers. Die Autorin gibt das erste Drittel als kostenloses eBook und Leseprobe heraus. Teil 2 und 3 sind bereits erschienen. Außerdem gibt es ein eBook, das alle drei Teile in sich vereint.
Susanna, die Hauptfigur dieses Buches, erhält zu ihrem Geburtstag eine geheimnisvolle Flasche, die zu leuchten beginnt, als Susanna sie berührt. Es scheint sich jedoch um kein harmloses Geschenk zu handeln. Ihr Vater reagiert geradezu panisch, als er von der Flasche erfährt, und bringt seine Tochter sofort ins Ausland, in ein kleines Dorf, wo sie bei einer Tante unterkommt. Zusammen mit ihrem Freund Patrick versucht Susanna, hinter das Geheimnis der Flasche zu kommen.
Nach und nach tauchen immer bizarrere Informationen auf. Anscheinend war Susannas Mutter kein normaler Mensch, sondern ein Flaschengeist aus dem Land Kis-Ba-Shahid. Ein Land, in dem es Brauch ist, dass die Bewohner am 13. Tag nach ihrem 13. Geburtstag ihre Bestimmung erfahren. Auch Susanna hat eine solche Bestimmung. Doch um sie zu erfahren, muss sie nach Kis-Ba-Shahid hinüberwechseln. Und anscheinend ist die Bestimmung Susannas entscheidend sowohl für die Existenz des Zauberlandes als auch für die der realen Menschenwelt.
Die Geschichte ist gut geschrieben und zeigt, dass die Autorin ihr Handwerk versteht. Es handelt sich um eine Fantasy-Geschichte mit orientalischem Ambiente, jedenfalls ruft die Beschreibung Kis-Ba-Shahids und die Geschichte der Flaschengeister sofort die Assoziation von 1001 Nacht hervor.
Zwar handelt es sich um eine selbstpublizierte Geschichte, doch das eBook trägt das Qindie-Qualitätssiegel durchaus zu recht. Lesern, die einen kompletten Roman erwarten, sei allerdings noch einmal die Warnung mit auf den Weg gegeben, dass es sich nicht um eine abgeschlossene Geschichte handelt, sondern um das erste Drittel eines Romans. Beschrieben wird die Zeit von Susannas Geburtstag bis zu dem Augenblick, in dem sie sich entschließt, den Sprung in die andere Welt zu wagen. Das Abenteuer geht also jetzt erst los. Die beiden Folgebände heißen "Kis-Ba-Shahid" und "Flaschengeister". Ich werde sie mir vermutlich demnächst zulegen.

 

Nadine Boos: Der Schwarm der Trilobiten
Der vierte Band der Science-Fiction-Serie "D9E - die neunte Expansion". Und, wie ich finde, der beste. Nadine Boos stellt uns einen völlig neuen Planeten vor, entwirft ein eigenes Gesellschaftsmodell und stellt den regierenden Menschen eine hochinteressante maritime Lebensform an die Seite, humanoid, intelligent, aber eben an das Leben im Wasser angepasst.
Auf Andesit ist eine der mächtigsten herrschenden Dynastien die Familie Darjeeling, die mit harter Hand und scharfblickendem Auge von der Clanchefin Bronja geführt wird, während die kampferprobte Tochter Berenike das Sicherheitswesen unter sich hat. Enkelin Beatrix allerdings macht Sperenzien. Sie widersetzt sich den Hochzeitsplänen ihrer Großmutter, die sie mit dem Sprössling einer ebenfalls mächtigen und einflussreichen Familie verkuppeln will. In ihrem selbstzusammengeflickten Raumschiff Skolopendra macht sich Trixi aus dem Staub. Nur gibt es einige Dinge, mit denen sie nicht gerechnet hat: Ihre Großmutter hat diese Flucht bis ins kleinste Detail mitgeplant, Trixis ungeliebter Verlobter ist ebenfalls an Bord, und die Gefahr durch die heranrückenden Außerirdischen, die Hondh, scheint größer als gedeckt. Es gibt jedoch auch Dinge, die weder Trixi noch Bronja voraussehen konnten: Die Skolopendra stößt mit einem geheimnisvollen Schiff zusammen. An Bord: Angehörie einer aquatischen Zivilisation, ähnlich der Urbevölkerung auf Trixis Heimatplaneten. Die Fremden sind auf der Flucht vor den Hondh.
Nadine Boos ist eine große Weltenbauerin. Anders als im Vorgängerband "Kristall im fernen Himmel" liegt hier der Schwerpunkt nicht auf physikalischem und paraphysikalischem, sondern auf biologischem und sozialem Gebiet. Man lernt außerirdische Wesen und ihre ganz eigene Art der Bewegung und Wahrnehmung (riechschmecken) kennen, aber auch eine neugezüchtete Ponyrasse, in einem SF-Roman ein durchaus ungewöhnliches Personal. Es werden staatliche bzw. dynastische Strukturen entworfen und die Intrigen und Machtspiele der alten Clanchefinnen gezeigt, man erlebt aber auch Aufstände der Arbeiter und illegale Gewerkschaftssitzungen.
Fazit: Eine detailliert beschriebene, lebendige Welt mit faszinierenden Kreaturen und fein ausgearbeiteten zwischenmenschlichen bzw. inter-species-ischen Beziehungen. Dazu eine spannende Handlung und eine gekonnte Erzählweise. Sehr gut, weiter so. Bitte mehr davon.

 

Johann Nestroy: Der Zerrissene (Reclam)
Komödie, die sich über die in Literatenkreisen damals oft beschriebene und diagnostizierte "Zerrissenheit" lustig macht. Es ist die Geschichte eines reichen aber übersättigten, von allem gelangweilten Herrn, der während eines Streites zusammen mit seinem Gegner vom Balkon stürzt und in den See fällt. Beide Kontrahenten können sich retten, aber jeder von beiden ist überzeugt, der jeweils andere sei ertrunken, und er selbst werde nun als Mörder gesucht. Liest sich recht nett, aber man hätte aus dem Plott wesentlich mehr herausholen können. Mir kommt die Auflösung zu rasch und zu schmerzlos. Naja, man hätte es von Nestroy selbst auf der Bühne dargestellt sehen müssen, der Mann soll eine Granate gewesen sein ...

 

Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel (e)
Enthält Erzählungen, in denen sich der Meisterdetektiv mit phantastischen Phänomenen herumschlagen muss. Holmes begegnet Vampiren und Magiern, mechanischen Killermaschinen und Monstern, er benutzt fliegende Teppiche und bewusstseinserweiternde Drogen mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie seinen messerscharfen Versand oder Watsons Revolver.
Mir hat vor allem die Geschichte über den Arpaganthropos gefallen, in der Klaus-Peter Walter das Duo Holmes & Watson auf einen Hai-Menschen, die maritime Entsprechung eines Werwolfs, treffen lässt. Das eindrucksvolle Bild des Gehenkten, der, an einem fliegenden Sack baumelnd, im Nebel an dem alten Kapitän vorüberschwebt, ist eine sehr starke Szene, die ich mir auch gut auf dem Cover hätte vorstellen können. Sehr gut gelungen auch Linda Budingers Story "Der stählerne Strahl", in dem Holmes nach Watsons Tod einen ägyptischen Magier stoppen muss, der im Park am Victoria Embarkment bereits mehrere Morde begangen hat. Interessant auch die beiden Sachtexte, die sich im Anschluss an die Geschichten mit Holmes und seinem Schöpfer Arthur Conan Doyle befassen. Allerdings sind stellenweise in beiden Texten die gleichen Infos und Bebachtungen zu finden, sodass der Nachgwort-Teil ein wenig redundant wirkt. Man hätte sich vielleicht für einen der beiden Beiträge entscheiden sollen.

 

Auf den Spuren von H.P. Lovecraft (Comic, Torsten Low)
Zwei dunkle Geschichten, optisch meisterhaft in Szene gesetzt von Stefanie Hammes. Das Heft enthält die beiden Horror-Novellen "Die Schokolade des Herrn Bost" von J.C Prüfer und "Der Fluch des Zulu" von Carsten Steenbergen. Beide sehr schön düster und unheimlich, Die Comics haben mir sehr gut gefallen, vor allem die Zeichnungen von Stefanie Hammes, die dem Ganzen die besondere Atmosphäre verleihen. Einziges Manko: Die dünne verschnörkelte Schreibschrift, in der manche der Texte gedruckt sind, lässt sich sehr schwer lesen, vor allem in der Variante Weiß auf Schwarz, hier sollte in einem möglichen zweiten Heft eine andere Schriftart gewählt werden. Ansonsten: Ein Schmuckstück.

 

Nina Horvath: Die Duftorgel
Edle Hardcover-Ausgabe mit den Science-Fiction-Kurzgeschichten einer meiner Lieblingsautorinnen. Das Buch erschien in einer signierten Liebhaberausgabe mit einer Auflage von 100 Exemplaren, meines hat die Nummer 11. Nina ist eine Meisterin der Kurzgeschichte, die sich auch sehr selbstbewusst für ihr Genre einsetzt und sich gut gegen die fast übermächtige Roman-Fixierung unseres Literaturbetriebs behaupten kann. Ihre Storys sind oft nur wenige Seiten lang und haben trotzdem mehr Dichte und Atmosphäre als mancher hunderte von Seiten lang ausgewalzte Roman. Da entwickeln Puppen oder Kunstmenschen plötzlich Seele, Gefühl und Eigenleben; außerirdische Rieseninsekten wetzen ihre tödlichen Mandibeln, können aber durch Einsatz von bestimmten Duftstoffen gezähmt werden; Paläantologen der Zukunft müssen sich entscheiden zwischen der Verpflichtung, die Wahrheit ans Licht zu bringen, und der Zukunft ihrer Wissenschaft. Raumfahrer lernen, dass der Blick in die Sterne süchtig machen kann. Das kann auch dieser Kurzgeschichtenband. Man schließt ihn nach der Lektüre mit einem leichten Bedauern. Das war viel zu kurz - bitte noch einen zweiten!

 

Hörbuch

 

Philip Pullman: Tödliche Missverständnisse
Das Hörbuch beginnt mit einem perfiden, uralten Thriller-Autoren-Kniff. Der erste Satz lautet: "Chris Marshall traf das Mädchen, das er töten würde, in einer warmen Juninacht beim jährlichen Sommerball..." Okay, mit dem Einstieg kann sich der Autor schon einiges erlauben, selbst banale Alltagssitutationen werden vom Zuhörer mit Spannung verfolgt, man weiß ja, dass bald die Katastrophe eintreten wird, die Frage ist halt das Wie. Die Geschichte hat einige Längen, und für meinen Geschmack wird bei den einzelnen Personen zu viel Vorgeschichte erzählt. Das macht die Sache etwas langatmig und wirkt erzähltechnisch ungeschickt. Bei der Dramatik der dann ablaufenden Ereignisse ist man allerdings geneigt, den einen oder anderen erzählerischen Lapsus zu verzeihen. Am Ende ist das Mädchen tatsächlich tot, wie versprochen. Nicht unbedingt ganz großes Kino, halt ein Jugendwerk Pullmans, der Autor hat sich inzwischen sehr weiterentwickelt. Aber als Hörbuch ganz in Ordnung.

 

Kai-Uwe Kohlschmidt: Nanga Parbat
Geschichte einer Himalaya-Expedition. Nicht besonders spannend. Vor allem, da die eigentliche Expeditionsgruppe, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, eine Gruppe aus fünf Künstlern auf den Spuren Reinhold Messners, gar kein Gesicht gewinnt. Es wird halt mehrfach gesagt, dass es sich um fünf Künstler hadelt, darunter ein Schriftsteller, eine Schauspielerin und ein Fotograf, aber es wird nichts "gemacht" aus diesem Personal. Die einzelnen Mitglieder werden nicht vorgestellt, haben keine Namen, äußern sich nicht über ihre Kunst und Motivation, da wird überaupt nichts gesagt, was diese Menschen irgend etwas an Kontur gewinnen lässt. Dazwischen ein paar Interview-Fetzen, die aber nur Fragen enthalten wie "Was bedeutet der Berg für dich?" Und dann ein paar Sätze von der Art, wie sie Fußballspieler nach dem Spiel ins Mikro geben. Die fünf sind halt auch in den Bergen unterwegs, begegnen unter anderem einer sächsischen Gruppe und bekommen über Funk mit, wie sich mehrere Tagesreisen oberhalb ihrer Station eine Katastrophe ereignet, als den Sachsen einer ihrer Kameraden verloren geht. Das ständige "Fünf stiegen hinauf, nur vier kamen wieder herab", soll wohl Wirkung erzielen und das Stück etwas literarisch aufwerten. Es ist aber doch ein ziemlich nichtssagendes Teil geblieben, ich werde es mir nicht noch einmal anhören.

 

 

Jahresrückblick I: Januar bis März 2014
Jahresrückblick II: April bis Juni 2014
Jahresrückblick III: Juli bis September 2014

 

© Petra Hartmann




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Jahresrückblick III: Juli bis September 2014

Geschrieben von Petra , in Jahresrückblick 29 Dezember 2014 · 1.066 Aufrufe
Jahresrückblick

Der dritte Teil meines Jahresrückblicks. Schriftstellerisch war dieses Quartal vor allem durch die Arbeit an meinem historischen Roman "Freiheitsschwingen" geprägt, der 2015 im Verlag PersonalNovel erscheinen wird, und von den letzten Korrekturarbeiten an "Nestis und die Hafenpiraten", die im Oktober 2014 bei Monika Fuchs erschienen sind.
Meine Lektüre hatte, vermutlich durch die Arbeit an den "Freiheitsschwingen", in diesem Quartal einen Schwerpunkt auf Werken der jungdeutschen Autoren, allen voran Heinrich Heine, aber auch Ludolf Wienbarg, Heinrich Laube und Theodor Mundt landeten auf den eReader. Außerdem erneut etwas Kleinverlags-Phantastik und etwas Karl May. Viel Vergnügen damit!

 

(Legende: "(e)" bedeutet eBook-Ausgabe; hinter Links verbergen sich ausführliche Rezensionen innerhalb dieses Blogs; blau markiert sind besondere Bücher, die mehr als eine 1+ mit Sternchen verdienen, irgendwie anders sind und mich bezaubert haben; rot sind Scheißbücher, vor denen ich ausdrücklich warne)

 

Juli

 

Christoph Martin Wieland: Göttergespräche (e)
Wieland auf den Spuren Lukians - ein Gott in den Fußstapfen eines anderen, und ich bin ein Fan von beiden. Klar, dass ich auch diese Göttergespräche haben musste. Wieland als erfahrener Lukian-Übersetzer, der auch dessen "Göttergespräche" übersetzt hat, bringt nun eigene Dialoge aus den Reihen der Olympier. Das ist zunächst noch recht antiken-gemäß gehalten und behandelt mythologische Themen, etwa wenn Selene, Artemis und Hekate sich miteinander unterhalten und sich darüber amüsieren, dass die Menschen sie manchmal zu einer einzigen Person machen. Je weiter man im Buch voranschreitet, desto politischer wird es dann allerdings, und wir sehen Götter und Helden der Antike im Gespräch über die und mit den Helden der Französischen Revolution. Humorvoll, philosophisch und mit dem einen oder anderen politischen Stachel. Ein hochinteressantes Stück Literatur.

 

Karl May: Am Rio de la Plata (e)
Karl May: In den Cordilleren (e)
Abenteuer- und Reiseerzählung um einen betrügerischen Führer durch die Wildnis, einen verschwundenen Inkaschatz, den heldenhaften Bruder Jaguar und den Sieg der Gerechtigkeit. Mir haben sich damals vor allem die fliegenden Bolas und das Pfeilgift eingeprägt. Wie gut, dass durch Old Shatterhands Lederkluft kein Pfeil durchkommt. Das Abenteuer ist übrigens als Umsonst-eBook auch unter dem Titel "Der Sendador" erhältlich. Hab's mir versehentlich doppelt geholt, da ich den Titel nicht kannte und dachte, es sei eine Vorgeschichte dazu.

 

Robert Şerban: Heimkino bei mir

 

Thorgals Jugend: Das Auge Odins

 

Catull: Sämtliche Gedichte (Reclam)
Es kotzt mich an! Warum zum Teufel bieten die Leute von Reclam inzwischen nur noch Gedichtübersetzungen in Prosa an? Jahrhundertelang haben Übersetzer es durchaus hingekriegt, antike Klassiker lesbar und geschmackvoll in adäquaten Versmaßen zu verdeutschen. Und das soll jetzt plötzlich nicht mehr gehen? Verdammtnochmal, wenn ich Lyrik kaufe, dann will ich Lyrik haben, keine Inhaltsangaben in Prosa, da kann ich mir auch gleich ein biologisches Lehrbuch über Tier- und Pflanzenkunde kaufen und Staubfäden zählen. Liebe Reclam-Leute, hört bitte auf mit eurem aktiven Beitrag zur Volksverblödung, die literarische Bildung in diesem Lande geht sowieso schon vor die Hunde. Helft doch wenigstens ihr mit, das Bewusstsein für lyrische Formen zu erhalten und zu schärfen.

 

Jürgen Peters: Wandel des Wortlosen. 1922-1619
Jürgen Peters: Eines treuen Husaren Bratkartoffelverhältnisse

Jürgen Peters war mein Lieblingsprofessor in Hannover. Ich habe viel von ihm gelernt, viel an ihm, viel gegen ihn. Ein Mann, an dem man sich reiben konnte. Mit dem man mal eben kryptische Zitate quer durch den Hörsaal austauschen konnte, ohne dass einer der anderen Studenten überhaupt wusste, was gemeint war. Blödelei und Ernsthaftigkeit lagen so nah beisammen. Er konnte einem mit einem einzigen zynischen Spruch die Adern wieder freiätzen, wenn man zu lange in faustischen Regionen geschwebt hatte. Ein Peters-Zitat in einer Vorlesung eines Kollegen, und plötzlich war es, als hätte jemand ein Fenster aufgestoßen und ein kleiner Sonnenstrahl sei hereingeflogen ... nein,. halt, ein kleiner Sonnenstrahl war er nun doch nicht. Er war kratzbürstig, sarkastisch, arrogant, divenhaft, launisch und eben einzigartig. Er hat mich sehr geprägt, und viele seiner widerborstigen, querdenkerischen Sätze werden mich bis ans Ende meiner Tage begleiten.
Als ich las, dass er gestorben sei, hat es mir einen kleinen Stich ins Herz gegeben. Nein, einen großen. Da habe ich mich hingesetzt und die beiden Taschenbücher noch einmal gelesen. Das eine Interpretationen von Gedichten, teils bekannte, teils abseitige, oft aus sehr eigenwilliger Perspektive. Das andere Aufsätze sehr unterschiedlicher Art, versammelt zu einer Festschrift. Beides in seinem sehr eigenen Tonfall, etwas maniriert, manchmal ein wenig arrogant, jemand, der schreiben konnte und dies auch sehr gut wusste und gern zeigte. Unvergessen.

 

Klaus H. Sütterlin: Hoka, der Hengst aus der Südsee
Ein Pferdebuch aus der Südsee über die Wildpferdherden auf den Marquesas. Ich habe das Buch als Kind und Jugendliche oft im Buchladen in die Hand genommen und es dann wieder weggelegt, irgendwie war ich dann immer doch nicht ganz überzeugt und habe lieber ein anderes genommen. Aber der Titel hat sich in meinem Gedächtnis festgesetzt. Als ich es jetzt im Antiquariat entdeckte, habe ich zugeschlagen. Es handelt sich um ein klassisches Pferdeabenteuer. Hoka wird als freies Pferd in einer wilden Herde auf einer Südseeinsel geboren, dann gefangen, schließt endlich Freundschaft mit einem tollen jungen Mann, gewinnt Rennen und ist bald das erfolgreichste Pferd bei den Strandrennen. Dann kommt eine deutsche Familie in die Südsee. Zusammen mit Hokas Freund entsteht der Plan, den Hengst wieder auszuwildern, und zwar auf einer anderen Insel, wo eine wilde Pferdeherde auf einen neuen Leithengst geradezu zu warten scheint. Die Handlung ist nicht unbedingt mitreißend und die Erzählweise an einigen Stellen etwas spröde, aber es ist ganz nett, und man erfährt vieles über die Pferde der südlichen Inselwelt.

 

Helmut Höfling: Drei Wichtel stechen in See
Kinderbuch über drei Wichtel. Für sehr kleine Kinder zum Vorlesen geeignet. Ich hatte es vor dreieinhalb Jahrzehnten mal beim Kinderkegeln des Kegelvereins meiner Eltern gewonnen, und dann ist es mir wohl irgendwann verloren gegangen. Als ich es im Antiquariat wiederentdeckte, konnte ich nicht anders ... Also, drei Wichtel lernen schwimmen, bauen sich ein Segelboot und besuchen dann eine befreundete Nixe, natürlich gibt es einen Schiffbruch und ein nettes Fest am Ende. Nett gemacht, aber ich werde es wohl meiner kleinen Nichte schenken.

 

Märchenprinzessinnen (Saphir im Stahl)
Eine Sammlung von Prinzessinnen-Märchen diverser Autoren und Märchensammler. Darunter zum Beispiel zwei Versionen des Grimmschen Froschkönigs, eines Märchens, das ich nie so recht verstanden habe. Ganz ehrlich, ich raffe bis heute nicht, warum diese dumme Tusse den Prinzen bzw. König kriegt. Das soll doch wohl sonst im Märchen immer die Belohnung für moralisch untadeliges Verhalten sein, oder? Die olle Kuh gibt ein Versprechen und weigert sich, ihr Wort zu halten. Sie ist eitel und zickig und obendrein eine Tierquälerin. Es ginge um Beischlaf, erklärte uns damals an der Uni mein alter Professor. Ja, klar, darauf wäre ich auch allein gekommen. Aber wer will denn ernsthaft mit einer Frau schlafen, die Frösche an die Wand wirft? Vor allem, wenn er selbst der Frosch ist? Schon die Eingangsszene war für mich als Kind immer ein Ärgenernis. Da fällt der Frau ein goldener Ball in den Brunnen, und was tut sie? Sie setzt sich hin und flennt. Meine Eltern hätten mich doch enterbt und verstoßen, wenn ich mich so benommen hätte. Da wird gefälligst das Kleid gerafft und dann der Ball halt selbst zurückgeholt. Bei Frau Holle hat es ja auch geklappt mit dem In-den-Brunnen klettern ... Bah.
Grundsätzlich bin ich bei vielen dieser "Prinzessinnenmärchen" im Zweifel, ob es tatsächlich Märchen über Prinzessinnen sind. Denn in den meisten ist die Prinzessin nur der buntgeschmückte Siegerpreis, den der Prinz am Ende bekommt, wenn er alle Abenteuer bestanden und Aufgaben gelöst hat. Sie sitzt passiv da und wird am Ende verheiratet, in 90 Prozent der Fälle könnte man sie auch austauschen gegen eine Goldmedaille oder Siegerurkunde oder den Heiligen Gral oder sonstwas ... Ist das wirklich der Traum heutiger junger Mädchen, wie es der Klappentext behauptet? Das will ich nicht hoffen.
Richtig gut gefallen hat mir die rabenschwarze Geschichte von der "Schwarzen Prinzessin", die nachts aus ihrem Sarg steigt und ihre jeweiligen Totenwächter auffrisst - bis Hans der Grafensohn, der ein meisterhafter Versteckspieler ist, sich so gut versteckt, dass sie ihn drei Nächte lang nicht finden kann und dadurch erlöst ist. Oder auch die Geschichte vom unechten Mohren und der Goldprinzessin, in der ein Mann als Schwarzer geboren wird, aber eben nicht als ganz echter Schwarzer, denn er färbt ab. Nach erfolglosen Versuchen, eine Schornsteinfegerlehre zu absolvieren oder sich als Diener zu verdingen freit er um die Goldprinzessin, die von goldener Farbe ist, leider auch ziemlich eitel. Sie lässt ihn abblitzen. Jahre später treffen sie sich wieder, da ist er inzwischen seine schwarze Farbe losgeworden und sie all ihr Gold. Jetzt würde sie ihn gern nehmen, er sie aber nicht. Richtig so.
Insgesamt haben mir die humorvollen oder düsteren Märchen wesentlich besser gefallen als die klassischen Erlösungs- oder Werbungsmärchen. Es gibt einiges zu entdecken in dieser Sammlung, vor allem die Märchen jenseits der Grimm- und Andersen-Klassiker sind sehr interessant. Schön auch das Titelbild, das Prinz und Prinzessin in prächtigen Kleidern bei einer aschenputtelartigen Ballszene zeigt.

 

Matthias Falke: Kristall im fernen Himmel
Der dritte Band der SF-Serie "D9E - Die neunte Expansion". Spannendes, gut geschriebenes Science-Fiction-Abenteuer in einer sehr interessanten Welt. Allerdings hat mich der Einstieg - Raumschiffcrew erwacht nach Unfall und Sturz aus dem Menger-Schwamm im Ungewissen und muss sich erst völlg neu orientieren - etwas an den ersten Teil, "Eine Reise alter Helden", erinnert. Ich habe inzwischen sogar in der Wikipedia nachgeschaut, was es mit diesem Menger-Dingsbums auf sich hat, ziemlich wirr. Interessant finde ich jedenfalls an dieser Serie die Psychologie der Piloten, die geradezu süchtig nach dem Zeug werden, höhere Bewusstseinszustände erleben und irgendwann in ihren Sitzen festwachsen. Insgesamt würde ich mir aber etwas weniger pseudeophysikalisches Techno-Gebabbel wünschen, das hat mich bei Perry Rhodan schon zum Aussteigen gebracht. Und noch ein Wunsch: Bitte langsam ein bisschen Butter bei die Hondh. Der rote Faden, der die einzelnen Teile verbindet dürfte gern dicker sein.

 

Antonia Michaelis: Friedhofskind
Magisch, düster, bezaubernd, spannend und in einer Sprache, die einfach und zugleich lyrisc ist, den Leser schweben lassen kann und in die Geschichte hineinzieht ... Antonia Michaelis kann's einfach. Das Buch erzählt von einer Künstlerin, die die bunten Mosaikglasfenster einer alten Dorfkirche neu erschaffen soll. An einem besonderen Tag fielen alle gleichzeitig in Scherben. Was war auf den Fenstern zu sehen? Warum reden die Leute im Ort nicht gern über die Bilder? Und was ist das Geheimnis des alten wunderlichen Totengräbers, den alle nur das "Friedhofskind" nennen? Ein junges Mädchen im blauen Kleid taucht immer wieder auf, aber nur die wenigsten können es sehen oder mit ihm sprechen. Das Friedhofskind, die Künstlerin und das Geistermädchen kommen sich näher. Näher, als es den Dorfbewohnern gefällt. Ist das Friedhofskind tatsächlich ein Mörder und das Mädchen sein Opfer? Und hat der wütende Mob, der den Totengräber am liebsten lynchen würde, vielleicht sogar recht? Ein Roman, der unter die Haut geht und den man bestimmt nicht aus der Hand legt, bis díe letzte Seite gelesen ist. Magisch eben. Ein echter Michaelis.

 

Haruki Murakami: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Murakami hatte ich mir schon lange einmal anschauen wollen. Da hat die Freundin, die mir das Buch schenkte, genau ins Schwarze getroffen. Eine Geschichte aus Japan, die aber, wenn die exotisch klingenden Namen der Personen nicht immer wieder darauf hinweisen würden, auch in jeder europäischen Stadt spielen könnte. Herr Tazaki hatte in seiner Schulzeit vier sehr gute Freunde, die seltsamerweise alle eine Farbe im Namen trugen. Nur er selbst bildete eine Ausnahme, Tazaki bedeutet so viel wie Jemand, der etwas mit seinen Händen herstellt. So war Tazaki in dieser Freundesgruppe, die eine vollkommene Harmonie bildete, doch so etwas wie ein Außenseiter. Er war es auch, der nach der Schule zum Studium in eine andere Stadt wechselte, der Rest blieb zu Hause und beisammen. Dann der Schock: Nach seiner Rückkehr in den Semesterferien wollen seine Freunde nichts mehr von ihm wissen. Es ist, als habe er etwas Entsetzliches getan, aber niemand will ihm verraten, welche Schuld er auf sich geladen hat. Erst Jahrzehnte später, als Tazaki die Frau fürs Leben gefunden zu haben glaubt, wird klar, dass er dieses Jugendtrauma nie überwunden hat. Tazaki begibt sich auf Spurensuche und macht sich auf, die farbigen Freunde von damals wiederzufinden. Ein erstaunliches, poetisches Buch, das mir sehr gefallen hat. Ganz sicher nicht mein letzter Murakami.

 

Juliane Seidel: Assjah - Die lebenden Träume
Ich hatte mir schon das eBook heruntergeladen, da traf ich Juliane Seidel auf der Homburger Buchmesse, und sie bot mir ein Buch an, bei dem ich mir aussuchen konnte, welche der Romanfiguren ich auf der ersten Seite als Zeichnung haben wollte. Hättet ihr da "nein" sagen können? Zumal wenn eure Sitznachbarin gerade so ein besonderes Assjah-Buch bekommen hat? Ich besitze jetzt eine Ausgabe mit dem Drachen Finn vorne drin, und er sieht einfach zum Knuddeln aus.
Die Geschichte handelt von einem Jungen, der in einem alten, abbruchreifen Haus ein magisches Artefakt findet. Es handelt sich um einen Traumspiegel, mit dem er Geschöpfe aus fremden Welten in unsere Welt holen kann. Als begeisterter Rollenspieler hat er natürlich seine eigene Welt schon lange im Hinterkopf. Er holt zwei zierliche Efen herüber und dann ... einen riesigen Drachen. Mit Hilfe eines ebenfalls herbeigezauberten Magiers kann das Tier zwar vorerst gebändigt werden, aber die Katastrophe beginnt erst. Unheimliche Schattenwesen dringen in unsere Welt ein. Zugleich greift das Nichts die anderen Welten an, magische Wesen verschwinden, Städte werden entvölkert, das Gleichgewicht ist gestört ...
Eine zauberhafte Geschichte, die Lust auf mehr macht. Und es gibt ja noch eine zweiten Teil.

 

Heinrich Heine: Elementargeister (e)
Eine kleine, weniger bekannte Schrift Heines, in der er sich mit alten Volkssagen und den in ihnen vorkommenden Zauberweisen befasst. Sehr interessante Materialsammlung und eine Fundgrube für den Sagenforscher.

 

Heinrich Heine: Buch der Lieder (e)
Heines erfolgreichster Gedichtband. Enthält düstere Nachtbilder mit unglücklich Liebenden, Friedhofsgeistern und Selbstmördern, die Fresko-Sonette an Christian Sethe, die Gedichte aus der Harzreise, einfach eine ganze Menge Heine vom Feinsten. Das Buch der Lieder gehört auf jeden Reader.

 

Heinrich Laube: Das Junge Europa I: Die Poeten (e)
Einer der wichtigsten Romane des Jungen Deutschlands. Ich lernte die Trilogie im Jahr 1990 in der Germanisten-Bibliothek der Uni Hannover kennen. Ein sehr schöner Athenäum-Reprint in dunkelblauem Leineneinband. Frakturgedrucktes Faksimile der Ausgabe von 1834. Habe immer eine eigene Ausgabe haben wollen. Jetzt also auf dem Reader.
Fünf Freunde - Valerius, Konstantin, Hippolyth, Leopold und William - tauschen sich in ihrem Briefwechsel aus über Literatur, Liebe und Politik. Die meisten von ihnen werden dann auf Schloss "Grünschloss" Gäste eines reichen Adligen. Es entspinnen sich diverse Liebesgeschichten. Auch die Tagespolitik und Weltgeschichte machen nicht halt vor den Toren von Grünschloss, so bricht Konstantin schließlich auf, um in Paris an der Julirevolution mitzuwirken, Valerius schließt sich den polnischen Freiheitskämpfern an, um die russischen Besatzer zu vertreiben.

 

August

 

Gotthold Ephraim Lessing: Der Freigeist (Reclam)
Eine der weniger bekannten Komödien von Lessing. Noch nicht ganz so ausgefeilt wie die spätere Minna von Barnhelm. Eine klassische Liebes- und Verwechslungsgeschichte. Ein Vater hat zwei Töchter und will die fromme, sanfte mit einem frommen Mann und die etwas keckere, freisinnige mit einem "Freigeist" verheiraten. Allerdings lieben die jungen Leute gerade ihr jeweiliges Gegenteil. Der Freigeist ist zudem geradezu bösartig und hat einen furchtbaren Hass auf den Frommen, der ihm anscheinen die Geliebte wegnehmen will, und führt sich ausgesprochen unliebenswürdig und unvernünftig auf. Hochinteressantes Stück, würde ich gern mal auf der Bühne sehen.

 

Heinrich Laube: Das Junge Europa II: Die Krieger (e)
Der zweite Teil der Trilogie. Die Briefform wird hier zugunsten einer Romanerzählung weitgehend aufgegeben. Der Schwerpunkt liegt auf Vaerius und seinen Abenteuern im polnischen Freiheitskrieg. Interessant die Figur des jungen Juden Joel, der an der Seite der Polen mitkämpfen und endich auch ein Vaterland haben will, aber von den stolzen Polen nichts als Verachtung erntet. Das Ende des Aufstandes ist bekannt, die Polen unterliegen, die Aufständischen müssen flüchten.

 

Heinrich Laube: Das Junge Europa III: Die Bürger (e)
Im dritten Teil wird die Briefform wieder aufgenommen. Sehr eindrucksvoll die Aufzeichnungen des Valerius im Gefängnis und der Doppel-Selbstmord Konstantins und seiner Frau, die sich gegenseitig mit Duellpistolen erschießen. Auch die anderen ehemaligen Poeten nehmen kein gutes Ende. Auswandern nach Amerika als Alternative funktioniert nicht.
Die Trilogie ist insgesamt etwas anstrengend, zum einen durch den für heutige Leser ungewohnten Schreibstil Laubes, vor allem aber durch die zahlreichen Stimmen der Briefromane. Zu den fünf Haupthelden gesellen sich immerhin noch die jeweiligen Geliebten, die sich am Briefwechsel beteiligen und einige weitere Nebenfiguren. Der durch seine reaktionären Reden immer unfreiwilig komische und zum Außenseiter degradierte William lässt sich noch echt leicht wiedererkennen, ebenso der aufrechte und heldenhafte Valerius. Aber Leopold und Hippolyth zu unterscheiden und ihre amourösen Abenteuer von denen Konstantins zu trennen, ist schon etwas für Fortgeschrittene. Dennoch: Ein wichtiges Buch. Und mir gefällt der Schreibstil der Jungdeutschen eben.

 

Ludolf Wienbarg: Holland in den Jahren 1831 und 1832. 2 Bde (e)
Ein weiteres Buch der Autoren des Jungen Deutschlands. Ludolf Wienbargs Holland-Buch lernte ich in Auszügen durch den Ende der 1980er erschienenen Auswahlband "Nach Helgoland und anderswohin" kennen. Hier also nun die vollständige Ausgabe. Eine Reisebeschreibung, vielleicht auch ein Reiseführer, der mit zahlreichen holländischen Besondeheiten bekannt macht. Besonders gut getroffen eine kleine Skizze, in der nachts in einem Museum die große alten holländischen Maler wieder auferstehen und zum Schrecken des Museumswächters beginnen, ihre dort ausgestellten Gemälde zuerst auszulöschen und dann auf der neuen weißen Leinwand neu zu malen. Zum Teil ein wenig holländerfeindlich, er wirft den Bewohnern einen etwas trägen, geschäftstüchtigen Carakter vor ... Ansonsten sehr witzig, gut lesbar, vielleicht etwas altertümlich. Übrigens soll Heinrich Heine sich hier einige Anregungen für seinen Schnabelewopski geholt haben.

 

Ludolf Wienbarg: Soll die plattdeutsche Sprache gepflegt oder ausgerottet werden? (e)
Kleine Streitschruft Wienbargs, in dem er für die Ausrottung des Plattdeutschen kämpfte. Der Hintergrund ist ziemlich ernst. Er sah einfach, wie den Leuten, die auf ihrem Dorf nur Plattdeutsch sprachen, jeder Zugang zu höherer Bildung versagt blieb. Sie lernten zwar in der Schule lesen, bekamen dann eine hochdeutsche Fibel, konnten solche Bücher aber nicht mit ihrer Lebenswirklichkeit zusammenbringen und vergaßen, sobald sie dem schulpflichtigen Alter entwachsen waren, alles Gelernte wieder, um zurückzusinken in den Status der Ungebildeten und Analphabeten. Auch erlebte Wienbarg vor Gericht, wie einfache Leute schuldlos verurteilt wurden, einfach weil sie dem auf Hochdeutsch geführten Prozess nicht folgen konnen.
Wienbarg hatte allerdings keinen Erfolg mit seinem Bildungsprogramm. Die Schrift wurde eher als Kuriosum abgetan und belächelt, hatte aber sonst keine Folgen. Jahrzehnte darauf veröffentlichte er unter dem Pseudonym "Freimund" die Kampfschrift "Die plattdeutsche Propagande (sic!) und ihre Apostel". Auch diese blieb folgenlos und fand noch weniger Beachtung als die erste.

 

Heinrich Heine: Die Götter im Exil (e)
Eine Lieblingsidee von Heinrich Heine war, dass die alten heidnischen Götter nach dem Sieg des Christentums nicht starben, sondern unerkannt im Untergrund weiterlebten, zum Beispiel im Exil an der deutschen Nordseeküste. Hier hat er ein paar sagenhafte Berichte zusammengetragen über Begegnungen der Menschen mit seltsamen Zeitgenosssen, die sich dann plötzlich nach dem Weggang als einstige Olympier entpuppten. Interessante Sammlung, zumal die Idee in seinen Werken ja immer wieder aufblitzt. Man denke nur an den Tannhäuser, an die Schilderung der Wilden Jagd im "Atta Troll "oder "Die Göttin Diana".

 

Heinrich Heine: Die Göttin Diana (e)
Neben dem "Faust" das zweite Libretto für ein Ballett aus Heines Feder. Eine Art Ergänzung zu den Göttern im Exil. Ich bin allerdings eher ein Fan von Heines Prosa, weniger seiner Bühnenwerke,

 

Heinrich Heine: Romanzero (e)
Die dritte große Gedichtsammlung Heines, enthält zahlreiche seiner besten Balladen. Auch geprägt von der Erfahrung der "Matratzengruft", also zum Teil sehr ernst und bitter, aber immer wieder mit dem Heineschen Spott und Trotz darin. Großartig.

 

Nikolas Lenau: Faust (e)
Lenaus Faust ist mein Lieblings-Faust. Oder zumindest einer von zweien, der Klinger-Faust ist auch nicht zu verachten. Ich lernte ihn Anfang der 1990er kennen, zunächst durch das Reclamheft, später fand ich im Antiquariat eine gebundene Lenau-Gesamtausgabe. Als ich 1992 eine Seminararbeit über den Faust- und Don-Juan-Stoff schrieb, die ich später zur Magisterarbeit ausweitete, war Lenaus Faust einer der wichtigsten Bausteine dazu.
Das Werk ist gattungsmäßig nicht ganz leicht einzuordnen. Größtenteils kommt es als Epos daher, es hat aber auch lyrische und dramatische Kapitel. Es ist einer der musikalischsten "Fäuste", die ich je gelesen habe, ist sprachlich und rhythmisch sehr eingängig und ist einer deutlich anti-goetischen Faust-Tradition verpflichtet. Lenau fand, es sei geradezu eine Ehrensache, dass Mephisto den Faust am Ende bekommt und seine Seele mit in die Hölle nimmt. Nix mit Erlösung hintenrum also.

 

Heinrich Heine: Die Harzreise (e)
Heinrich Heine: Die Nordsee, dritte Abteilung (e)
Heinrich Heine: Ideen. Das Buch le Grand (e)
Heinrich Heine: Reise von München nach Genua (e)
Heinrich Heine: Die Bäder von Lucca (e)

Heinrich Heine: Die Stadt Lucca (e)
Ein eBook-Sammelband der Heineschen Reisebilder. Die meisten hatte ich bereits 1987 in der Reclam-Version kennen gelernt. Den Rest durch meine Manesse-Dünndruck-Ausgabe, die ich wohl 1988 oder 89 von meinen Eltern zu Weihnachten bekam. Es sind einige meiner absoluten Lieblingsbücher dabei, Vor allem Ideen. Das Buch le Grand mit den unnachahmlichen, genialen zwölften Kapitel, das ich in jedem meiner Vorträge über Literaturzensur zitiere. Oder die beiden Lucca-Bände, die ich in einem Reclamheft vereingt besitze. Ein Buch, mit dem ich mich in meiner Schule unsterblich blamierte, als ich es einer Klassenkameradin als Superbuch empfahl. Kurz darauf beschwerte sie sich bei mir, es sei stinklangweilig gewesen. Banausin. Der herrliche Platen-Streit in den Bädern, Gumpelinos verunglückte Liebschaft, Francescas Spiel mit den Schuhen - langweilig?

 

Paul Celan: Lichtzwang
Gedichte, bei denen man spürt, dass "Gedicht" von "dicht" kommt. Extrem verdichtete sprachliche Äußerungen, die dem Leser Arbeit machen, da es sich auch der Dichter nicht leicht gemacht hat. Sprachlich herausragend, beim Lesen etwas anstrengend. Nichts für zwischendurch.

 

Leitfaden für britische Soldaten in Deutschland 1944
Wirklich ein beeindruckendes Buch. Mit dieser Gebrauchsanweisung für Deutschland in der Tasche kamen die britischen Soldaten also hierher. Ein sehr ziviles und zivilisiertes Buch. Man erfährt auf engstem Raum etwas zum Nationalsozialismus und zu den Ursachen des Hochkommens dieses Herrn Hitler, aber auch viel über Deutschland als Geschichts- und Kulturraum, über deutsche Speisen, Literatur, Psychologie. Es gibt sehr wenig Gebote und Verbote für die Soldaten darin. Eigentlich nur die Aufforderung, distanziert zu bleiben, sich nicht in Diskussionen etwa über die Russen verwickeln zu lassen, nicht alles glauben, was die Deutschen über ihre vermeintlichen Tätigkeiten im Widerstand erzählen, bei Bagatelldiebstählen gelassen zu reagieren und ansonsten die Militärbehörden zu rufen. Fair bleiben. Und, ganz wichtig: Keine Verbrüderung, das Verbot, mit deutschen Frauen Sex zu haben oder sie gar zu heiraten. Zum Teil, weil die Frauen zu rund 40 Prozent mit Geschlechtskrankheiten infiziert seien, wie es unter Berufung auf einen deutschen Arzt heißt. Zum Teil aber auch, weil die Ernährungssituation im Nachkriegsdeutschland einfach derart schlecht ist, dass eine deutsche Frau alles tun würde, um einen britischen Ernährer und die britische Staatsangeörigkeit zu bekommen. Die Soldaten müssten darauf gefasst sein, dass sich deutsche Frauen vor ihnen "erniedrigen" würden. Eine so zurückhaltende Umschreibung für das Wort Prostitution habe ich noch nie gefunden.
Es wurde in Rezensionen schon viel gesagt über die Menschlichkeit und Humanität gegenüber den besiegten Deutschen, die aus diesem Buch spricht. Ja, das stimmt, das ist beeindruckend. Aber wisst ihr, was mich noch mehr beeindruckt hat? Der Tonfall, in dem hier zu den eigenen Soldaten gesprochen wird. Da ist nichts vom Kommandogebrüll und Kasernenhofton, ja nicht einmal etwas von beamtenhaftem Dienstanweisungsstil zu finden. Es ist eine in freundlichen Ton vorgetragene Handreichung zum Umgang mit Deutschland und den Deutschen, sachlich und respektvoll und überaus wertschätzend vorgetragen. Es steht zu keiner Zeit infrage, wer der Soldat und wer der vorgesetzte Offizier ist, und doch entfällt hier alles, was irgendwie an Hierarchie- und Silberrückengehabe erinnern könnte. Einfach nur ein Gespräch auf Augenhöhe mit Menschen und nicht mit Kanonenfutter. So weit sind wir in deutschen Kasernen immer noch nicht. Und selbst dass ein Leiterling der untersten Hierarchiebene in einem zivilen deutschen Unternehmen so wertschätzend mt seinen Mitarbeitern reden würde ---- utopisch.
Ein sehr beeindruckendes Buch.

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Cornelia Funke: Herr der Diebe
Schöne Jugendfantasy im venezianischem Ambiente. Die Geschichte einer Kinderbande, die in einem stillgelegten Kino wohnt und von dem "Herrn der Diebe" ernährt wird. Der ist allerdings auch nur ein Jugendlicher und nicht der große Meisterdieb, für den er sich ausgibt. Etwas irritierend fand ich allerdings, dass das phantastische Element recht spät auftaucht, also etwa zu Anfang des zweiten Drittels der Geschichte. Da hatte man sich als Leser bzw. Hörer längst daran gewöhnt, dass man es mit einer "realistischen" Erzählung zu tun hat. Ansonsten: Spannend, fesselnd, poetisch und mit großem Können erzählt, hat mir gefallen.

 

September

 

Heinrich Heine: Englische Fragmente (e)
Heinrich Heine: Briefe aus Berlin (e)
Heinrich Heine: Über Polen (e)

Der Abschluss des Sammel-eBooks mit Reisebildern, das ich im August begonnen habe. Ein paar kürzere Texte, nicht unbedingt seine größten, aber ganz interessant und lesenswert.

 

Griechische Lyrik, übersetzt von Eduard Mörike (e)
Eine Auswahl klassischer griechischer Lyriker, keiner der Autoren ist mit seinem Gesamtwerk bzw. mit dem gesamten überlieferten Werk vertreten, sondern Mörike hat hier einen bunte Strauß zusammengestellt, von jedem ein bisschen. Besonders viel Vergnügen scheinen ihm Anakreon und die Anakreontiker bereitet zu haben, hier spürt man eine gewisse Wesensverwandtschaft. Gut zu lesen. Als Übersetzer konnte Mörike durchaus etwas.

 

Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim (e)
Die deutsche Antwort auf Richardsons "Pamela", verfasst von einer beeindruckenden Frau, die nicht nur eine der ersten Frauenzeitschriften gründete, sondern auch Geliebte Wielands und Großmutter Bettina von Arnims und Clemens Brentanos war. Ich habe das Buch 1986 oder 87 in der Reclamfassung gelesen und wollte es mir seither immer schon mal wieder vornehmen. Aber der Umfang des Wälzers schreckte mich etwas ab. Eine unbegründete Sorge, in der eBook-Version liest es sich weg wie nix.
Worum geht es? Ein junges Mädchen, Tochter einer Adligen und eines bürgerlichen edlen Menschen wird fernab des Großstadt- und Hofslärms zu tugendhaftem Leben erzogen. Nach dem Tode ihrer Eltern allerdings kommt das anfangs noch recht naive Fräulein zur Familie ihrer Eltern und wird dort in adlige aber moralisch minderwertige Kreise eingeführt, soll gar zur Mätresse eines Fürsten gemacht werden. Dagegen weiß sich das tugendhafte Fräulein zur Wehr zu setzen. Etwas anderes ist es, als sie die Besitzgier eines englischen Lords erregt. Der Mann weiß sie in der Gesellschaft als absolut verkommen hinzustellen und alle ihre menschlichen Bindungen zu kappen und schafft es schließlich, dass sie einwilligt, ihn zu heiraten und mit ihm zu fliehen. Der Geistliche, der die geheime Trauung leitet, ist allerdings nur ein verkleideter Ganove, irgendwo in Irland lässt der Lord sie dann schließlich sitzen bzw. lässt sie von einer Tagelöhnerfamilie in erbärmlichsten Umständen beherbergen und bewachen. Eine echte Bewährungsprobe für das tugendhafte Fräulein, das die Grundsätze ihrer Eltern niemals verleugnet hat ...
Etwas kitschig, ganz viel großes Gefühl und Herzschmerz, ziemlich viel Gerede über Tugend, aber doch ein recht spannendes Buch und ein wichtiger Meilenstein der deutschen Literatur. Sollte man kennen.

 

Simone Stölzel: Unendliche Weiten. Lösungsorientiert denken mit Captain Kirk, Mr. Spock und Dr. McCoy
Eine Hommage an die Enterprise mit den Mitteln eines Management-Ratgebers. Das Ganze ist amüsant zu lesen, allerdings sollte man jetzt auch nicht zu tiefgründige Ratschläge erwarten. Es gibt halt gewisse Lebensweisheiten wie: Ruhe bewahren und die Situation logisch analysieren. Oder: Wenn dich Logik nicht weiter bringt, versuchs mal mit Phantasie und irrationalem Verhalten. Immer am Leitfaden einzelner Enterprise-Episoden, die dann nacherzählt werden und an denen dann ein Stück Lebenserfahrung festgemacht wird. Die Ratschläge sind nicht neu, die Kombination mit Enterprise-Wissenschaft schon. Es ist also vor allem für den Startrek-Fan interessant, nicht unbedingt für jemandem, der die Strategie seines Wirtschaftsunternehmens neu ausrichten will. Das Buch ist sehr amüsant zu lesen, bringt einige interessante Infos zum Hintergrund der Spielfilme und Serienfolgen und ist eindeutig von einem Fan geschrieben.

 

Theodor Mundt: Charlotte Stieglitz. Ein Denkmal (e)
Charlotte Stieglitz war Gattin und Muse des erfolglosen Orientdichters Heinrich Sieglitz. Eine Frau, die ihre Musenfunktion sehr ernst nahm. Als ihr Mann in eine schwere Schaffenskrise geriet und seine Schreibblockade sich nicht mehr anders aufheben ließ, erstach Charlotte sich, um ihn zu einer großen Tragödie zu inspirieren. Hat allerdings nicht funktioniert, der Mann hat danach auch nicht mehr viel geleist und ist heute völlig zu Recht vergessen. Theodor Mundt jedenfalls, mein Leib- und Magendichter, schrieb über seine verstorbene Freundin Charlotte dieses Buch, ein Mittelding zwischen Biographie und Sammlung von Briefen und Tagebucheinträgen. Eine tragische Geschichte eben ... Ich habe das Buch 1990 im Lesesaal der niedersächsischen Landesbibliothek gelesen. Mit nach Hause nehmen oder fotokopieren durfte ich es nicht, da es bereits älter als 100 Jahre war. Wollte mir schon immer meine eigene Ausgabe anschaffen, was ich hiermit getan habe.

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Hausschatz deutscher Liebesgeschichten
4 CDs mit Liebesgeschichten aus 5 (?) Jahrhunderten. Goethe, Schiller, Tucholsky, Schnabel, Schnitzler, Heine, Kafka, Novalis, Thoma, Rilke ... Von unterschiedlichen Sprechern vorgetragen. War ein netter Begleiter auf zwei langen Autofahrten.

 

Jahresrückblick I: Januar bis März 2014
Jahresrückblick II: April bis Juni 2014
Jahresrückblick IV: Oktober bis Dezember 2014

 

© Petra Hartmann




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Jahresrückblick II - April bis Juni 2014

Geschrieben von Petra , in Jahresrückblick 28 Dezember 2014 · 1.084 Aufrufe
Jahresrückblick

Das zweite Quartal 2014 brachte für mich zunächst einmal die Neu-Veröffentlichung meines Romans "Darthula" mit sich (Verlag Saphir im Stahl, Cover von Miguel Worms). Außerdem habe ich mich erstmals unter die Selfpublisher gewagt und bei Neobooks zehn eBooks herausgebracht. Den Autoren unter euch lege ich vor allem meinen Ratgeber "Pressearbeit für Autoren" ans Herz. Wer's damit nicht in die Lokalzeitung schafft, ist ein Wunderwesen. ;-)
Meine Lektüre dieses Quartals war geprägt von Beutestücken, die ich von der Homburger und Leipziger Buchmesse und vom MarburgCon mitgebracht habe, sowie von Selfpublisher-Ratgebern und - erneut - eBook-Klassikerausgaben. Vielleicht ist ja das eine oder andere Brauchbare dabei für euch:

 

(Legende: "(e)" bedeutet eBook-Ausgabe; hinter Links verbergen sich ausführliche Rezensionen innerhalb dieses Blogs; blau markiert sind besondere Bücher, die mehr als eine 1+ mit Sternchen verdienen, irgendwie anders sind und mich bezaubert haben; rot sind Scheißbücher, vor denen ich ausdrücklich warne)

 

April

 

Jonathan Philippi: Mary Island 1 - Das Geheimnis des dritten Hügels

 

Andrea Tillmanns: Der kleine Troll kehrt heim

 

Finn Soeborg: Zwei Wunderkinder (Pelikan)
Ein niedliches kleines Pelikan-Buch, vielleicht anderthalbmal so groß wie die klassischen Tramps, aber immer noch gut für die Hosentasche. Enthält witzige Kurzgeschichten, zum Teil aus dem Alltag einer Familie und eines Schriftstellers. Die Titelgeschichte etwa erzählt von einem Vater, der mit einem Säugling unterwegs ist, einem anderen Babyträger begegnet und nun am Herumstrunzen ist, was sein Kleiner alles schon kann. Die beiden Erwachsenen überbieten sich in ihren Erzählungen immer wieder gegenseitig und erzählen von den intellektuellen Höchstleistungen ihrer Kleinen, die offenbar bereits Unireife erlangt haben, während die Kinder in Wirklichkeit gerade mal erste AA-Laute von sich geben ... Das Buch hat mich vor 30 Jahren mal in einen wunderschönen Dänemark-Urlaub begleitet und ist mir dann verloren gegangen. Jetzt habe ich es im Antiquariat wiedergefunden, und es war immer noch schön.

 

Evangelista Sie & Nadine Muriel (Hrsg.): Goldene Märchen aus dem Schloss

 

Jonathan Philippi: Mary Island 2 - Das Geheimnis des goldenen Medaillons

 

Nancy Salchow: Von einer, die auszog, ein eBook zu schreiben (e)
Ein weiteres Ratgeber-eBook, das ich mir anschaffte, als ich unter die Selfpublisher ging. Nancy Salchow, gefeierte Bestseller-Autorin bei Neobooks, schreibt einen sehr zurückhaltend formulierten und bescheidenen Ratgeber, erzählt die Geschichte ihrer eBooks und ihres Erfolgs. Sehr sympathisch. Vor allem hilfreich sind die Tipps für "Aktionen", mit denen sie ihre eBooks immer wieder ins Gedächtnis der Leser brachte und die Verkäufe ankurbelte. Der vermutlich beste und ehrlichste Ratgeber, den ich dieses Jahr zum Thema Selfpublishing gelesen habe.

 

Kathrin Hamann: Deine ersten 1000 Euro: Schreibe dein erstes Kindle-Buch, das dir regelmäßig Geld einbringt (e)
Ziemlich reißerischer Titel, Und: Nein, natürlich wird man nicht geich 1000 Ero bekommen, wenn man dieses eBook liest. Immerhin, der Verfasserin wird es etwas eingebracht haben. Die Tipps sind ganz in Ordnung, ich habe was draus gelernt.

 

Rübezahl. Sagen aus dem Riesengebirge (Saphir im Stahl)

 

Jean-Jacques Rousseau: Pygmalion. Ein Monodrama
Kurzdrama, mit dem ich mich anlässlich meiner Beschäftigung mit dem Pygmalion-Mythos auseinandergesetzt habe. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf der Psyche der neu zum Leben erweckten Marmorfrau. Ganz interessant und lesbar.

 

Sabine Kosubek: Unter dem Delphinmond

 

Andrea Tillmanns: Mathilda tanzt

 

Erik Schreiber: Tatort: Weltraum
Der Band enthält zehn Science-Fiction-Kurzgeschichten, manches sind kleine Detektivgeschichten aus der Zukunft, manchmal geht es um Betrug und Diebstahl, fast immer um die zwischenmenschlichen Abgründe, die auch in den kommenden Jahrtausenden nicht eingeebnet sein werden. Erik Schreiber versteht es, seine Geschichten kurz und pointiert zu halten. Oft genügen ihm nur wenige Seiten für eine Story, knapp, ohne überflüssigen Schwulst und auf den Punkt getroffen. So hat diese Sammlung trotz ihres geringe Umfanges einiges an Gehalt zu bieten. Es sind kleine Kabinettstückchen und Fingerübungen, die den Leser schon mit wenigen Sätzen in die Situation hineinziehen. Gut geeignet als Lektüre zwischendurch für den Leser, der schon genug dicke Romane gelesen hat.

 

Karl May: Old Surehand I (e)
Die Geschichte von Old Surehand und Apanatschka, vom "König der Cowboys" Old Wabble, von der furchtlosen Jägerin Kolma Puschi und der wahnsinnigen Indianerin Tibo-wete-Elen ist eine meiner Lieblingsgeschichten von Karl May. Ich besitze die Tosa-Ausgabe in zwei Bänden und habe mich zunächst etwas gewundert, wieso es denn nun drei Bände gab. Nun gut, über Teil II wird weiter unten noch einiges zu sagen sein. Teil I gewohnt spannend mit Befreiung des Gefangenen Old Surehand, einem Wiedersehen mit Bloody Fox, mit Pferdebändigen, Feinde-Beschleichen und dem ganzen Drum und Dran. Ein Klassiker eben.

 

Matthias Jahn: Top Positionierung + 1000 Euro monatlich passives Einkommen als Sachbuchautor (e)
Noch so ein großsprecherischer Titel. Ich sollte vielleicht an dieser Stelle schon mal vorsorglich hinschreiben: "Liebes Finanzamt, glaubt den Leuten nicht. Ich habe zwar inzwischen zehn wirklich gute eBooks in Eigenregie herausgebracht, aber 1000 Euro monatlich bringen sie mir noch nicht ein. Sollte es eines Tages dazu kommen, werde ich selbstverständlich mit Freuden einen angemessenen Teil davon an Sie überweisen." Zusammenfassend kann man sagen: Dieses eBook schadet sicher nichts, aber man sollte auch nicht zu viel erwarten.

 

Georg Weerth: Das Domfest von 1848

 

Karl May: Old Surehand II (e)
Der ominöse zweite Teil der Old-Surehand-Trilogie. Kein Wunder, dass er in vielen OS-Ausgaben weggelassen wird. Die Geschichte besteht einfach nur darin, dass Old Shatterhand nach Jefferson City kommt und dort seinen Freund Old Surehand besuchen oder Erkundigungen über seinen aktuellen Aufenthaltsort einholen will. Er kehrt im Gasthaus von Mutter Thick ein, hat dort einen Zusammenstoß mit Rowdies (diese Episode findet sich auch als Beginn meines OS II) und dann beginnt ein klassischer Kneipen-Abend mit Geschichten-Erzählen. Sprich: Am Nebentisch sitzen einige Westmänner und andere Leute zusammen, und beinahe jeder von ihnen hat eine Geschichte über seine Abenteuer zu erzählen. Hier hat Karl May offenbar Zeilen schinden müssen und sich einen dritten Band erschlichen, indem er ein gutes Dutzend seiner kürzeren Erzählungen, die irgendwo in Zeitschriften erschienen waren, recht lieblos aneinander geklebt und in die Geschichte einmontiert hat. Die Geschichten kannte ich alle, hatte sie in diversen Sammel- und Einzelbänden schon mal gelesen, unter anderem war der Roman "Kapitän Kaiman" darunter, nur hatte ich sie bislang nicht mit Old Surehand in Verbindung gebracht. Nun ja, auch hier ein dickes Lob an den späteren Lektor, der den Mittelteil einfach herausstrich, die einzelnen Storys auslagerte und Old Surehand zu dem straff komponierten und spannenden Zweiteiler machte, der er nun ist.

 

Joachim Graf: 42 Methoden, garantiert nicht in die Medien zu kommen (e)
Der Titel ist natürlich ironisch gemeint. Erinnert ein wenig an Paul Watzlawicks "Anleitung zum Unglücklichsein". Stellenweise habe ich wirklich schallend gelacht. Ja, solche Riesenbolzen bekommt man als Zeitungsredakteur wirklich manchmal auf den Schreibtisch. Kauft dieses Buch und unterlasst die beschriebenen Fehler, macht einfach das Gegenteil von dem dort Geratenen, dann klappt's auch mit der Redakteurin. ;-)

 

Hilke-Gesa Bußmann und Matthias Matting: Self-Publishing in Deutschland. Eine umfassende Studie (e)
Ergebnisse einer Umfrage unter Selfpublishern. Sehr interessant und übersichtlich gestaltet. Der erste Teil ist wirklich gut. Der zweite Teil etwas ermüdend, hier werden alle freien Antworten der Befragten wiedergegeben, die sich naturgemäß wiederholen. Aber, wie gesagt, der Statistik-Teil ist beeindruckend - und das Buch kostenlos.

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Malcolm Max: Im Höllensumpf der Kannibalen
Malcolm Max und Charisma sind auf dem Weg zum Stammsitz der Familie des Titelhelden. Dabei müssen sie einen gruseligen Sumpf durchqueren, es wird Abend, es wird Nacht, ein Rad der Kutsche bricht, der Kutscher eilt davon, um Hilfe zu holen, und kommt um ... Für Malcolm und Charisma ist dies nur der Auftakt des Abenteuers, in dem eine uralte Sumpfhexe, ihr missgestalteter Sohn und eine vorzeitliche unheilige Kultstätte die Hauptrollen spielen.
Erneut ein spannendes, stimmungsvolles Abenteuer um den Dämonenjäger, das einfach Spaß macht. Ein dickes Kompliment an den Verlag Romantruhe, der dem Hörspiel als kleines großes Extra ein weiteres Abenteuer Malcolms mit auf den Weg gab. Einfach toll.

 

Malcolm Max: Das Ultimatum
Ein Solo-Abenteuer von Malcolm Max, das als Extra der CD "Im Höllensumpf der Kannibalen" beilag. Diesmal keine Fassung mit mehreren Sprechern, sondern eine reine Ich-Erzählung, in der Malcolm eines seiner Abenteuer zum Besten gibt. Malcolm wird zu einem alten Mann gerufen, der ein unglaublich langes Leben in Reichtum hinter sich hat. Ermöglicht hatte ihm die ein Pakt mit den Mächten der Finsternis. Doch nun ist die Zeit abgelaufen, um Mitternacht wird dem Mann die Rechnung präsentiert, es scheint kein Entkommen zu geben. Auch Malcolm weiß keinen Ausweg. Allerdings hat der Alte einen fiesen Plan - und Malcolm ist das Opfer.
Fast noch besser und intensiver als die Hörspiel-Geschichten. Eine gelungene, zielstrebige und temporeiche Gruselstory mit klassischen Motiven und gut vorbereiteter Pointe. Hat mir sehr gut gefallen.

 

Mai

 

Valerian & Veronique: Im Bann von Ultralum
Valerian & Veronique: Die Sternenwaise
Valerian & Veronique: In unsicheren Zeiten

Comic-Klassiker zum Träumen. Überwältigende Bilderwelten, neu aufgelegt in einer edlen Hardcover-Ausgabe, lesenswertes Vorwort, einfach zum Verlieben.

 

Karl May: Old Surehand III (e)
Der Abschlussband der Old-Surehand-Trilogie. Mit Familienzusammenführung und dem christlich-versöhnlichen Ende Old Wabbles. Wer's nicht kennt, hat was verpasst.

 

Adolf Dirr: Kaukasische Märchen (e)
Sehr schöner rappelvoller Märchenband. Bei vielen Motiven stellt sich ein "Kenne ich"-Gefühl ein, was daran liegt, dass hier viele Kulturen zusammentrafen. Man findet hier traditonelle europäische Märchenmotive und Orientalisches, Erinnerungen an Homer, Kalevala, Kalewipoeg und 1001 Nacht. Ich habe es mir vor allem angeschafft, weil ich mich für den Sagenzyklus über die Narten interessiere. Ebenfalls interessant: Die Geschichten um den kaukasischen Odysseus oder Prometheus. Sehr gehaltreich und kostenlos, nichts zu bemängeln.

 

Asbjörnsen/Moe: Norwegische Volksmärchen (e)
Asbjörnsen und Moe waren für Norwegen das, was die Grimms im deutschen Sprachraum waren: Sammler und Herausgeber norwegischer Volksmärchen und Bewahrer einer alten Kultur des Erzählens. Ich war sieben Jahre, als mir in einem Norwegen-Urlaub in Loen am Nordfjord meine erste Märchensammlung der beiden in die Hände fiel. Ein schmales rotes KiInderbuch mit drei Ziegenböcken drauf. Jetzt also fand ich die vollständige Ausgabe, und sie landete auf meinem Reader. Sehr schöne, vor allem humorvolle Geschichten, zum Teil ähneln sie ihren deutschen Verwandten. Man liest etwas über den Aschenhans, unseren Dummling, über Ase das Gänsemädchen oder über eine norwegische Frau Holle. Lesenwert.

 

Mia Salberg: Gegen die Gezeiten

 

Karl May: Satan und Ischariot I (e)
Karl May: Satan und Ischariot II (e)
Karl May: Satan und Ischariot III (e)

In meiner Buchausgabe heißen die Bände "Satan und Ischariot", "Die Felsenburg" und "Krüger Bei". Es geht um die Schurkenstreiche der Brüder Melton, um die tapferen Mimbrenjo-Knaben Yuma-Shetar und Yuma-Tsil, ein Bergwerk, eine Erbschaft, Verfolgungsjagden. Das Interessante ist, dass sich das Abenteuer über mehrere Kontinente erstreckt, sodass wir den edlen Apachenhäuptling Winnetou mal ausnahmsweise nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland und im Orient erleben dürfen. Er hält sich dort ganz gut.

 

Susanna Tamaro: Geh, wohin dein Herz dich trägt
Roman, der schon seit Jahren auf meiner To-do-Liste steht. Eine alte Frau erfährt, dass sie bald sterben muss, und beginnt mit Aufzeichnungen für ihre Enkelin. Sie versucht darin auch zu analysieren, warum in dieser Familie so viel schief gegangen ist und wie das Vertrauen zerstört wurde. Sehr lesbar. Bissel kitschig, aber nicht schlecht.

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Malcolm Max: Totengeflüster
Malcolm Max und die Halbvampirin Charisma sind auf der Suche nach einem geheimnisvollen Informanten, der sich per Geisterstimme in einer Vison Charismas gemeldet hat. Auf dem Stammschloss der Familie Malcolms werde es weitere Auskünfte geben, hieß es. Nun haben Malcolm und Charisma das Schloss erreicht, in dem mehr als ein einzelner Geist zu spuken scheint. Für Malcolm ist es eine Reise in die Vergangenheit: Hier musste er als Kind miterleben, wie die schwarzen Engel seine Familie umbrachten. Erneut ein spannendes, sehr stimmungsvolles Hörspiel von Peter Mennigen. Klassisch-trashig, humorvoll, gruselig und ausgesprochen großzügig vom Verlag gestaltet, der als Beigabe die Extra-CD "Die Kammer", ebenfalls ein Abenteuer mit Malcolm Max, hinzufügte. Dazu im nächsten Monat mehr. Auf jeden Fall empfehlenswert.

 

 

Juni

 

Thorgal 34: Kah-Aniel

 

Andrea Tillmanns: Mörderische Saitensprünge

 

Karl May: Babel und Bibel (e)
Drama aus der Feder Karl Mays, im orienalischen Gewand. Abu Kital, der Gewaltmensch, hat seine Frau und seinen Sohn verstoßen und regiert sein Volk mit eiserner Hand. Aber das gibt es noch die Bibel und die gute Mahra Durimeh, die im Hintergrund die Fäden zieht. Das Ding war auf der Bühne ein ziemlicher Flop, verständlicherweise, es ist nicht unbedingt empfehlenswert, aber für Fans von "Ardistan und Dschinnistan" und "Winnetou IV" ganz interessant als Hintergrund.

 

Kerstin Lange: Grasträume

 

Karl May: Am Stillen Ozean (e)
Eine Reihe von Abenteuern unter anderem aus Tahiti und China. Mit dabei der heldenhafte Kapitän Frick Turnerstick mit seinem schauderhaften Chinesisch. Der Ich-Erzähler kämpft unter anderem geen die Flusspiraten des Kiang-Lu, bringt Verbrecher zur Strecke und mehrere Liebespaare zusammen und trifft glückliche Schiffbrüchige. Interessant die Geschichte "Der Ehri", eine Begegnung mit einem jungen Christen von der Insel Eimeo auf der Flucht, eine Episode, die wunderschön geeignet ist, die Herkunft von Karl Mays sagenhaften Fremdsprachenkenntnissen zu illustrieren. Der Mann besaß nämlich ein Buch, in dem für jede damals bekannte Sprache die Zahlen eins bis zehn und das Vaterunser verzeichnet waren, und ließ, wo immer es möglich war, die Leute in seinen Romanen zählen (man denke an die zahlreichen "Schussproben" mit dem Henrystutzen bei diversen indianischen oder orientalischen Völkern) und beten. So auch hier: Der Flüchtige schreitet die Bucht ab, um den Abstand zwischen sich und den Verfolgern zu messen, und fällt dann auf die Knie, um Gott für seine Rettung zu danken ...

 

Selja Ahava: Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
Das vermutlich schönste Buch, das 2014 erschienen ist. Die berührende Geschichte einer Frau, die an Demenz erkrankt. Nach und nach verwirren sich die Gedanken. Sind die Begegnungen im Schnee real oder nicht? Tatsächlich wahr ist die im Titel angesprochene Geschichte vom Wal, der sich in die Themse verirrte. Aber es wirkt im Zusammenhang mit den unwirklichen und überwirklichen Erzählungen der Heldin wie eine neue Verwirrung. Das Ganze in einer so zauberhaften Sprache, beinahe lyrisch und märchenhaft, dann wieder harte, erbarmungslose Realität. Ein trauriges Thema und doch voller kleiner Edelsteine und Magie. Vom Verlag auch sehr schön gestaltet, die Leute von mare machen einfach besondere Bücher. Lest es unbedingt.

 

Kalosh Çeliku: Das boheme Mädchen gibt meinen Büchern die Brust

 

Reimer Boy Eilers: Helgoland, Goethe und das Glück (e)
Gekauft habe ich mir das eBook wegen des Wortes "Helgoland" im Titel. Allerdings handelt es sich nur zu einem kleinen, zu einem verschwindend geringen Teil um ein Helgoland-Buch. Es ist ein Sammelsurium der unterschiedlichsten Texte, zum Teil autobiographisch, zum Teil literarisch, zum Teil journalistisch, zum Großteil aus allen Gegenden Deutschlands und sonstwoher. Sehr interessant die Geschichte von der Großwindanlage auf Helgoland, die eine geschäftstüchtige Firma den Insulanern aufschwatzte und die beim ersten Herbststurm umstürzte. Mir persönlich gefiel die Geschichte vom reichen Touristen, der auf Helgoland ein Boot mietete und sich zum Haifischangeln hinausfahren ließ, am besten. Ansonsten sehr viel Schlacke und wenig Goldkörner, ein Sammelsurium halt.

 

Hartgekocht (Elysion)
Erotische Geschichten rund ums Osterfest. Von sieben Autorinnen und einem Autor (Hahn im Korbe ist Thomas Backus), die sich in der erotischen Literatur bereits einen Namen gemacht haben und ausnahmslos ihr Handwerk verstehen. Alle Geschichten sind gut erzählt, es sind keine Ausfälle zu verzeichnen. Einzig eine etwas bessere Abstimmung untereinander wäre zu wünschen gewesen. Dass in insgesamt drei der acht Geschichten Hoden wie Ostereier angemalt werden, ist einfach zu viel.

 

Fabienne Siegmund: Das Zylinderkabinett (e)
Bezaubernde Erzählung, inspiriert von den "Magiern von Montparnasse" (Oliver Plaschka). Im Zylinderkabinett, der geheimnisvollen Welt, aus der Zauberer ihre Kaninchen holen, wenn sie sie aus dem Hut ziehen, taucht plötzlich eine Spieldosen-Figur auf. Eine kleine Tänzerin, die nur nach Hause will. Ein Kaninchen nimmt die Aufgabe auf sich, mit ihr das Zylinderkabinett zu durchstreifen, um den Heimweg zu finden. Zauberhaft geschrieben im unverwechselbaren Fabienne-Siegmund-Stil. Einfach schön.

 

Gerdt von Bassewitz: Peterchens Mondfahrt
Kinderbuch-Klassiker. Ich habe mir meine beiden Ausgaben nochmal vorgenommen, weil ich den Text für eine Neuausgabe im Verlag Saphir-im-Stahl aufbereiten musste. Ein Buch, das beim Leise-Lesen etwas anstrengend ist und seinen vollen Zauber ernst entfaltet, wenn man den Kindern auf der Bettkante daraus vorliest und sein ganzes schauspielerisches Können entfaltet. Dann wird das Mondabenteuer zu einem Heidenspaß für Groß und Klein. Seid gespannt auf die im nächsten Jahr erscheinende Neuausgabe mit einem phantastischen Cover von Miguel Worms.

 

Werner Koch: Altes Kloster
Ich bin, seit ich die See-Trilogie gelesen habe, ein großer Fan von Werner Koch. Leider gibt es seine Werke nur noch antiquarisch. Falls euch dieses "Alte Kloster" irgendwo in die Hände fallen sollte, greift zu, es ist großartig. Der Handlungsort, als altes Kloster bezeichnet, ist irgendetwas zwischen Gefängnis, Irrenanstalt und kafkaeskem Behörden-Zwischenraum. Es sind kaum noch Insassen da, zuletzt nur noch der Ich-Erzähler, der sich hier über seine Vergangenheit (Nationalsozialismus) und sein Verhältnis zur Kirche (Verfasser eines Paulus-Buches) klar werden soll. Immer wieder erhält er Besuch von seiner toten Mutter. Seine Mit-Insassin lädt ständig aufs Neue zu ihrer Beerdigung ein, ein weiterer Bewohner versucht dauernd, sich umzubringen, und schmuggelt Alkohol ein. Jeden Tag muss der gleiche Fragebogen ausgefüllt werden, die Antworten sind jedesmal neu und sehr tiefschürfend. Ein ausgesprochen gedankenreiches Buch, sehr anregend und horizonterweiternd. Es hinterlässt das Gefühl, endlich mal wieder etwas Besonderes gelesen zu haben. Tiefgründig und doch federleicht. Beeindruckend ohne zu erdrücken. Lest mehr Werner Koch.

 

Guido Fuchs (Hrsg.): Onofrius Meyenrose: "Ein' schöne Stadt auf schönem Grund." Ein Gang durch Hildesheim im Jahr 1575

 

Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werther (e)
Und noch ein Klassiker. Goethes Werther lernte ich in der zwölften Klasse kennen. Herzlichen Dank an Herrn Siedler, der uns das Werk so gut und verständlich aufgedröselt hat. Jetzt also die Wieder-Lektüre auf dem eReader. Ein Wiedersehen mit den Schlüsselszenen - Lotte beim Brotschneiden, das Gewitter ... Ich sage nur: "Kloppstock!" ;-) War schon ziemlich gut.

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Malcolm Max: Die Kammer
Hörbuch als Beigabe zum Hörspiel "Totengeflüster". Im Gegensatz zur Haupt-CD hier keine Inszenierung mit diversen Schauspielern, sondern die reine Lesung der vom Ich-Erzähler Malcolm Max dargebotenen Geschichte. Offenbar ein Abenteuer aus der Zeit, als Charisma, die heißblütige Halbvampirin noch nicht an der Seite des Helden wandelte. Malcolm Max wird zu einer Baustelle gerufen, auf der es spuken soll. Tief unter der Erde stießen Bauarbeiter auf eine Kammer, in der sich ein geheimnisvolles Portal befindet. Ein Blutstropfen öffnet den Zugang zu einer anderen Welt, und Malcolm sieht sich Kreaturen gegenüber, die seinen schlimmsten Abträumen entsprungen zu sein scheinen. Dann trifft er den Schöpfer des Portals und der Welt, einen Menschen aus Fleisch und Blut, der sich strikt weigert, die Tür erneut zu öffnen. Seine Furcht: Die Monster könnten auch auf die heimatliche Menschenwelt übergreifen. Malcolm will aber zurück nach Hause ...
Ein sehr spannendes, in sich geschlossenes Abenteuer, zielstrebig und pointiert erzählt. Fast noch schöner als die Haupt-CD. Hat mir sehr gut gefallen. Vor allem: Wo bekommt man das schon, dass man ein Hörspiel kauft und als Dreingabe solch ein hochwertiges Extra dazubekommt? Weiter so, Romantruhe.

 

Zu Teil I: Jahresrückblick Januar bis März 2014
Zu Teil III: Jahresrückblick Juli bis September 2014
Zu Teil IV: Jahresrückblick Oktober bis Dezember 2014

 

© Petra Hartmann




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Jahresrückblick I - Januar bis März 2014

Geschrieben von Petra , in Jahresrückblick 27 Dezember 2014 · 1.079 Aufrufe
Jahresrückblick

Das alte Jahr neigt sich zum Ende. Zeit für einen kleinen literarischen Rückblick. Vor allem mein neuer elektronischer Mitbewohner hat im Lesejahr 2014 tüchtig zugeschlagen und mir viele eBook-Erfahrungen beschert. Ich habe ihn vorwiegend genutzt, um kostenlose, gemeinfreie Klassiker bei Amazon herunterzuladen. Die meisten kannte ich schon in der Printform - ich bin ja ein großer "Wieder-Leser" - und wollte sie nun zum Ständig-bei -mir-Tragen auch in der eVersion haben. Das hat mir einige sehr interessante Leseerlebnisse verschafft.
Hier also meine Lesefrüchte aus dem ersten Quartal 2014. (Das "e" hinter einem Buchtitel steht für "eBook-Ausgabe", hinter Links verbergen sich ausführlichere Rezensionen innerhalb dieses Blogs.) Vielleicht ist ja etwas dabei für euch:

 

Karl May: Winnetou IV (e)
Mein altes Tosa-Buch ist schon ziemlich zerfleddert. Nun habe ich die Gelegenheit genutzt, mir meinen Lieblings-Winnetou auf den eBook-Reader zu laden. Ich mag vor allem Mays Spätwerk, diesen magisch-mystischen Ton, hier findet man auch noch die damals modernste Technik im einstmals "wilden" Westen, etwa wenn der Schleierfall, das herrliche Naturschauspiel, plötzlich zur Stromgewinnung für die Beleuchtung herhalten muss oder wenn der Junge Adler einen Flugzeugmotor durch die Wildnis schleppt, um später seinen großartigen Flieger zu konstruieren. Einige Namen sind anders, so hier zum Beispiel statt Santer das ursprüngliche Sander. Sehr interessant.

 

Emilia Jones: Liebesfee auf Abwegen (e)
Emilia Jones: Liebesfee im Weihnachtsrausch (e)
Emilia Jones: Liebesfee rauscht ins neue Jahr (e)
Emilia Jones: Liebesfee feiert Karneval (e)
Emilia Jones: Liebesfee schießt quer (e)

Die Liebesfee-Serie von Emilia Jones. Eine erotische Geschichte in (leider) ziemlich kurzen Episoden. Es geht darum, dass sich eine Liebesfee in den Herrscher der Hölle verliebt. Allerdings kann dabei eine Seele aus der Hölle flüchten. Seelenjagd und erotische Spiele der beiden bilden die stets wiederkehrenden Komponenten der einzelnen Episoden, die sich am jährlichen Festkalender orientieren: Weihnachten, Silvester, Karneval etc. Sehr nett, aber eben auch sehr kurz.

 

Moses Mendelssohn: Ästhetische Schriften. Hrsg. v. Anne Pollok
Sehr schöne und gehaltvolle Ausgabe der ästhetischen Schriften Moses Mendelssohns.Bei der Lektüre Mendelssohns fühle ich mich immer irgendwie versöhnt mit der Aufklärung. Wo Kant und Lessing oft trocken, fad und einfach zu "vernünftig" sind, entwickelt die Philosophie der Aufklärung bei Mendelssohn ihren eigenen "Duft", hier wird die Aufklärung menschlich, warm, lebendig und freundlich.
Interessant und beschämend zugleich, wie der Jude Mendelssohn nach seinem Tode offenbar ganz gezielt aus den Annalen der deutschen Philosophie herausgestrichen und totgeschwiegen wurde. Wie viele Leute, die auf seine Schriften aufbauten, ihn nicht einmal zitierten. Wer etwa Schillers Aufsatz über das "Vergnügen an tragischen Gegenständen" gelesen hat, wird bei der Mendelssohn-Lektüre feststellen, wie viele der Schiller-Sätze, die man auswendig herbeten kann, wörtlich von Mendelssohn abgeschrieben sind - ohne Quellenangabe. Es ist eine Schande. Lest mehr Mendelssohn!

 

Jules Verne: Der grüne Blitz

 

Charlotte Rogan: In einem Boot

 

Henry Winterfeld: Timpetill. Die Stadt ohne Eltern

 

Ruth Klüger: Zerreißproben. Kommentierte Gedichte

 

Brita Rose-Billert: Das Geheimnis des Falken
Abenteuerroman über einen Lakota-Indianer, der als Auto-Rennfahrer große Erfolge hat. Allerdings ruft dies auch Neider auf den Plan. Und als er nach einem Unfall versehentlich einen Ersatzwagen nimmt, in dem ein Mechaniker Drogen versteckt hat, scheint die Katastrophe perfekt. Doch der Falke lässt sich nicht so einfach von weißen Polizisten einsperren, schikanieren und foltern. Er hat ein Geheimnis ... Sehr spannend geschrieben. Kriminalhandlung, Rennfahrer-Leben und der rechtlose Alltag der Reservationindianer bilden eine gute Mischung und sind sehr gut dargestellt. Eine Kleinigkeit zum Bemäkeln: Die Frauen benutzen im Buch manchmal fälschlicherweise die "Männersprache" der Lakota, sprich: Einige Endungen stimmen nicht. Aber das sind Grammatik-Fragen, über die sonst kaum ein Leser stolpern wird. Ich werde mir beizeiten den anderen Falken-Band von Brita Rose-Billert holen.

 

Vogonische Gedichte! von Anthony Sonnabend und Folmarnnik B. Tranddury (e)

 

Fritz Mauthner: Hypatia (e)
Hoppla, in was für einer Zeit sind wir denn hier gelandet? Der historische Roman über die antike Philosophin Hypatia sollte ja eigentlich im 5. nachchristlichen Jahrhundert spielen. Fritz Mauthner vergreift sich allerdings in seinem 1892 erschienenen Roman fast ständig im Tonfall und in der Zeit. So reden die Schüler der Philosophin untereinander so, als seien sie Studenten des 19. Jahrhunderts, überlegen, ob sie nach ihrem "Abschluss" ihre Studien in Paris fortsetzen sollten, ob sie dort interessante Gräfinnen oder Herzoginnen treffen könnten. Kaiser Julian wird mal eben zum "Paten" Hypatias erklärt. Hypatia sitzt in einem Bad mit goldenen Waserhähnen für Heiß- und Kaltwasser. Sie wird ständig als "Fräulein Professor" bezeichnet, schreibt den "Studenten" Zertifikalte aus und ähnliches. Nein, so etwas wie den Universitätsbetrieb des 19. Jahrhunderts gab es zu Hypatias Zeiten garantiert noch nicht ... Das Ganze ist also eher ein interessantes Dokument über die Zeit Mauthners, nicht aber das, was wir heutzutage einen historischen Roman nennen würden. Man sollte es eher als Kirchenkritik der Neuzeit lesen, nicht aber in der Vorstellung, etwas über Hypatia und ihre Welt und Lehre zu erfahren.

 

Ludwig Tieck: Der fünfzehnte November (e)
Novelle über einen Jungen, der als verrückt gilt, weil er nicht redet und stattdessen im Garten etwas baut. Erst als am 15. November eine große Flutkatastrophe hereinbricht und sich herausstellt, dass das Erbaute eine große Arche ist, in der sich die Familie retten kann, stellt sich heraus, dass der Junge in höherem Auftrag gehandelt hat. Sehr interessant. Ich hab's vor allem wegen Wilhelm Raabe gelesen. In einer seiner Biographien stand nämlich, dass der berühmte "Federansetzungstag" zu der "Chronik der Sperlingsgasse" in Wirklichkeit gar nicht der 15. November war, sondern von Raabe wegen dieser Novelle später auf das Datum verlegt wurde.

 

Karl May: Winnetou I (e)
Karl May: Winnetou II (e)
Karl May: Winnetou III (e)

Karl-May-Forscher schimpfen ja auf den Karl-May-Verlag in Bamberg und seine Veränderungen am Original wie die Rohrspatzen. Wisst ihr was? Die Leute vom Karl-May-Verlag haben mit Mays Geschichten nur das getan, was wir heute als "Lektorat" bezeichnen würden. Sie haben die Texte geglättet, stellenweise Passagen zusammengezogen, Namen verändert und grammatische Unzulänglichkeiten des Autors ausgebessert. Diese drei eBooks bieten das "Original". Ich, der ich die Bamberger Ausgabe nahezu auswendig kenne, muss gestehen: Die Texte sind durch die Eingriffe wesentlich besser und in sich geschlossener geworden. So, und nun möge man mich steinigen. ;-)
Schon Mays Angewohnheit, Nebensätze mit "trotzdem" einzuleiten, nervt. Aber wusstet ihr, dass in den Winnetou-Bänden insgesamt vier Personen vorkommen, die den Namen Sam tragen? Sehr verwirrend. Iltschi und Hatatitla existieren in den Büchern nicht. Und die herrliche Szene, in der sich Old Shatterhand und Old Firehand erstmals begegnen - das lautlose Rigen im Dunkel beim Beschleichen der Sioux, eindrucksvoll und unvergesslich - gibt es ebenfalls nicht. Hier treffen Winnetou und Old Shatterhand den berühmten Westmann schlicht und ergreifend in der Bahn. Hm. Also, Dankeschön an den Bearbeiter. Gut gemacht. Howgh.

 

Robert Kraft: Die Weltallschiffer (e)
Ich habe mir den Roman nochmal auf den eBook-Reader geladen. Vor zwei, drei Jahren war es noch nicht einmal über die Fernleihe der niedersächsischen Landesbibliothek aufzufinden, inzwischen kann ihn sich jeder einfach so auf den Reader holen. Sage noch einer etwas gegen den technischen Fortschritt. Ich brauche ihn für meine Studien über die Gegenerde in der Philosophie und der SF. Literarisch nicht unbedingt wertvoll. Aber eben historisch und thematisch interessant.

 

Caroline von Günderrode: Des Wanderers Niederfahrt (e)
Schlecht aufbereitetes eBook mit Lücken im Text und Abbrüchen. Ich habe es kostenlos bekommen, daher kann ich nicht sagen: "Schade ums Geld." Jedenfalls unlesbar, holt euch lieber die Gesamtausgabe aus den 1990ern aus der Bibliothek, da könnt ihr wenigstens den ganzen Text lesen.

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Mark Brandis: Die lautlose Bombe I
Mark Brandis: Die lautlose Bombe II

Erneut sehr gut gemachtes Hörspiel der Mark-Brandis-Crew. Spannend, atmosphärisch, großartige Klangwelten und überhaupt ganz großes Kino. Hörenswert.

 

 

Februar

 

Friedrich de la Motte Fouqué: Undine (e)
Geschichte einer Meerfrau, die sich in einen Menschen verliebt und diesen heiratet, um eine unsterbliche Seele zu bekommen. Ich habe das Märchen vor rund 20 Jahren in einer sehr schönen, handlichen DTV-Ausgabe kennen gelernt und wollte es mir noch einmal zu Gemüte führen.
Undine ist die vermutlich wichtigste Ahnherrin von Andersens kleiner Meerjungfrau und damit indirekt auch meiner Nestis. Im Vergleich zu Andersen fällt allerdings auf, dass der versöhnliche Schluss fehlt. Der Naturgeist Kühleborn nimmt furchtbare Rache für das, was man seiner kleinen Nichte angetan hat. Und recht hat er. Ein zauberhafter Märchenroman der Romantik, den jeder gelesen haben sollte.

 

Niklas Peinecke: Das Haus der blauen Aschen (D9E2)

 

Longfellow: Der Sang von Hiawatha (e)
Ein "indianisches" Epos, das oft mit der Edda verglichen wird. Vom Versmaß her war aber eindeutig das finnische Nationalepos "Kalevala" die Vorlage. Sehr eingängig. Übersetzt wurde das Werk übrigens von Ferdinand Freiligrath, einem meiner Vormärzler.
Longfellow erzählt von dem indianischen Kulturheros Hiawatha und seiner Geliebten Minehaha, von der Entstehung der Welt, von guten und bösen Geistern. Wusstet ihr, dass es einen Maisgott namens Mondamin gab? Richtig, nach dem haben sie später ihren Soßenbinder benannt. Übrigens: In meinem Winnetou-I-eBook habe ich gelesen, dass der junge Häuptlingssohn Longfellows Hiawatha gelesen hat. Interessant, nicht?

 

Manuskript zum verlorenen Mark-Brandis-Hörbuch "Der Spiegelplanet"
Der "Spiegelplanet" ist ja damals bei der Hörbuchproduktion herausgefallen. Nun ja, die Geschichte mit dem unentdeckten Planeten gegenüber der Sonne und mit den "fremden" Sternbildern ist naturwissenschaftlich betrachtet schon ein harter Brocken. Es hat allerdings von Seiten der Hörspiel-Macher einen Versuch gegeben, die Geschichte zu retten. Hierbei ist der Spiegelplanet nicht die Gegenerde, sondern eine künstliche Realität, in der das Bewusstsein der Menschen sich angesichts der drohenden Hungerkatastrophe aufhalten kann, während der Körper in der wirklichen Welt auf Sparflamme überdauert. Das Konstrukt wich dann jedoch zu stark von der Romanfassung ab, sodass die Witwe des Autors ihr Veto einlegte. Was blieb, war dieses Skript...

 

Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen (e)
Absoluter Klassiker. Wer den nicht gelesen hat, tut mir leid. Ich war damals, 1987, als ich ihn in die Finger bekam, so fasziniert, dass ich ihn auswendig lernte. Hab jetzt nochmal reingeschaut, um zu überprüfen, ob ich es noch kann. Nun, ein paar Füllsel sind mir im Gedächtnis umgemodelt worden, aber im Großen und Ganzen sitzt es noch. Schönes Stück Literatur. Allerdings empfehle ich euch eher die gelbe Reclamausgabe und das grüne Reclamheft noch dazu. Ohne Kommentare ist man bei den zahlreichen Anspielungen Heines auf seine Zeitgenossen doch etwas aufgeschmissen.

 

Aischylos: Agamemnon (e)
Aischylos: Die Grabspenderinnen (e)
Aischylos: Die Eumeniden (e)

Die Orestie ist die einzige vollständig erhaltene tragische Trilogie des antiken Griechenlands und das große Alterswerk des größten der drei klassischen Tragiker. Die drei Reclamhefte schaffte ich mir an, nachdem ich im Fernsehen eine Inszenierung der drei Stücke gesehen hatte. Weiß nicht mehr, welcher Regisseur dafür verantwortlich war, aber es muss circa 1986 gewesen sein. Es war das erste Mal, dass ich mir im Buchladen ein Buch selbst bestellte, und ich war etwas aufgeregt, als ich die Verkäuferin ansprach. Es gab im Reclam-Regal nämlich nur Teil 2 und 3. Am nächsten Nachmittag hatte ich meine Orestie dann aber komplett.
Jetzt habe ich sie also wiedergelesen. In der alten, gemeinfreien Übersetzung von ... ja, von wem eigentlich? Das ist der Nachteil dieser eBook-Ausgabe. Man weiß nicht, wer es übersetzt hat (ich habe Voss im Verdacht), man hat keine Kommentare und Erläuterungen, und die Sprache ist auch ziemlich altertümlich. Wer sich ernsthaft mit der Orestie befassen möchte, dem sei daher die Reclam-Ausgabe ans Herz gelegt. Es gibt nichts Besseres.

 

Platon: Kritias (e)
Der große "Atlantis-Dialog" Platons. Ziemlich verworrener Parforceritt durch die Naturwissenschaften seiner Zeit und etwas schwer verdaulich. Schade, dass diese eBooks keinen Kommentarteil haben.

 

Aristophanes: Die Frösche (e)
Meine Lieblingskomödie von Aristophanes. Eben, weil ich Aischyos-Fan bin. Nach dem Tod der drei großen Tragiker liegt die griechische Tragödie am Boden, daher zieht der Wein- und Theater-Gott Dionysos hinab in die Unterwelt, um seinen Lieblingsdichter Sophokles zurück ins Leben zu holen. Allerdings ist Sophokles ein ausgesprochen bescheidener Mann und will die Ehre, der größte aller Tragiker zu sein, lieber dem Aischylos zuerkennen. Euripides dagegen besteht darauf, nur er sei würdig, größter Tragiker genannt zu werden. Man beschließt also einen Dichterwettstreit im Hades, bei dem Verse des Aischylos und des Euripides auf einer unbestechlichen Waage abgewogen werden sollen. Herrlich, wie die Zitate aus bekannten und verlorenen Tragödien vom jeweiligen Gegner zerlegt werden. Am Ende ist (natürlich) klar, dass Aischylos größer ist als Euripides, und der Sieger zieht an er Seite des Gottes hinauf in die Oberwelt, neuen großen Tragödien entgegen. Wie gesagt, ein sehr schönes Stück, auch eine wichtige Quuelle für den Forscher, da hier viele Fragmente der großen Tragiker überliefert wurden. Aber auch hier der Hinweis: Nehmt euch als Neueinsteiger lieber die Reclamausgabe, da habt ihr mehr von. Und die Welt kostet es ja auch nicht.

 

Karl May: Himmelsgedanken (e)
Der in der Fachliteratur gelegentlich erwähnte und dann stets verteufelte Gedichtband Karl Mays. Ja, die Leute haben Recht, das Zeug möglichst zu verdrängen. Scheußlich fromm, ziemlich kitschig und literarisch auch alles andere als hochrangig. Ungenießbar. Klapperndes Metrum, eben nur peinlich genau abgezählt und ausgeklopft. Nun ja, der Mann war halt fromm und wollte etwas verkündigen. Wen's interessiert, der sollte sich ein oder zwei Handvoll der Gedichte in Auswahl geben lassen. Aber der Gesamtband ist nur etwas für Wissenschaftler, Hardcore-Fans und Masochisten.

 

Karl May: Und Friede auf Erden (e)
Sehr menschenfreundlicher Roman aus dem Spätwerk Karl Mays. Man hatte ihn gebeten, einen China-Roman zu schreiben und hoffte auf etwas Hetzerisches, Rassistisches über dumme, feige Zopfmänner. Karl May schrieb allerdings stattdessen einen Roman über einen von China ausgehenden Geheimbund, der sich zum Ziel gesetzt hatte, Menschenfreundlichkeit und Güte in der Welt zu verbreiten. Sehr schönes Beispiel dafür, wie ein Schuss nach hinten losgehen kann. Und dafür, dass man sich als Autor nicht vor schlechter Leute Karren spannen lassen sollte. Okay, vielleicht etwas zu stark christlich und gutmenschlich angehaucht, aber nicht schlecht. Halt nicht der Haudrauf-Abenteuerstil der frühen Jahre.

 

Igorlied (e)
Das russische Nationalepos. Steht schon seit 25 Jahren auf meiner To-do-Liste, ich habe bloß keine Reclam-Ausgabe dazu gefunden. Nun also das eBook. Die Geschichte ist etwas verworren, und für ein Epos ist sie sehr kurz. Übersetzt hat die anonym überlieferte Dichtung Rainer Maria Rilke. Es geht um einen Fürsten, der das Land um den Don herum für Russland zurückerobern will. Er scheitert jedoch. Beklagt wird die Uneinigkeit der Russen. Ich denke, ich muss es noch einmal lesen.

 

Japanische Märchen (e)
Sehr umfangreiche Sammlung mit zum Teil wunderschönen Märchen. Man wird allerdings ein wenig erschlagen von der Menge der enthaltenen Texte. Zauberfrauen, Füchse, freche und wohlerzogene Jungen, schöne Frauen, das ganze Märchenpersonal also. Auch das muss ich einfach noch mal lesen.

 

Aristoteles: Über die Dichtkunst (e)
Die Poetik des Aristoteles, die für die französischen Klassiker zur Bibel wurde, an der sich Lessing in seiner Hamburgischen Draaturgie abgearbeitet hat, gegen die Brecht sein antiaristotelisches episches Theater setzte. Unverzichtbar für jeden, der sich mit Theater befassen will. Und natürlich mit dem Tragödiensatz, den jeder Student auch dann noch auswendig hervorsprudeln können sollte, wenn er nachts um 4 Uhr aus dem Bett gerissen wird ... Halten wir fest: Es ist ein wichtiges Buch, man sollte es gelesen haben, aber auch hier der Hinweis: Zum Wieder-Lesen ganz okay, Die Recam-Ausgabe ist für Einsteiger aber wesentlich besser geeignet.

 

Mei Allison: Die Nebeldame (e)
Zauberhafte Kurzgeschichte um eine Vampirin, die vollkommen anders ist als die üblichen Blutsauger-Ladys. Eine berührende Winter- und Weihnachtsgeschichte, wunderschön und mit einem beeindruckenden Cover. Unbedingt empfehlenswert.

 

D.W. Schmitt: Haineck (e)
Science-Fiction-Erzählung über die Suche nach neuem Lebensraum im All. Ein Raumschiff landet auf einem Planeten, der als neue Heimat für Menschen recht vielversprechend aussieht. Die ersten Untersuchungen sind positiv, doch plötzlich ein furchtbarer Rückschlag. Die Besatzung gibt auch diesen Planeten auf und streicht ihn von der Liste möglicher Besiedlungsobjekte. Zu früh, wie sich herausstellt. Ein Mitglied der Crew ist im Hintergrund nämlich mächtig am Manipulieren ... Sehr gut erzählt, recht wissenschaflich gehalten, sehr knapp. Schade eigentlich, man hätte auch einen Haineck-Roman gut verkraften können.

 

Gesänge aus dunklen Zeiten

 

Die Welten von Thorgal: Kriss de Valnor 4 - Bündnisse

 

Hörbücher/Hörspiele

 

Peter Hereld: Die Braut des Silberfinders
Ich hatte den ersten Teil als Buch gelesen. Jetzt also der zweite Teil als Hörbuch. Robert, der letzte Überlebende des "Kinderkreuzzugs", kehrt nach jahrelanger Gefangenschaft aus dem Orient heim nach Deutschland. Begleitet wird er von seinem arabischen Freund Osman. Nach Abenteuern in Hildesheim wollen sie jetzt weiterziehen nach Köln. Doch sie kommen nicht weit, da eine rothaarige Diebin sie schon im nächsten Gasthof ihrer gesamten Barschaft beraubt. Die Suche führt die beiden Freunde nach Goslar, wo sie sich als Bergarbeiter verdingen müssen.
Erneut ein sehr gut recherchierter Roman Peter Herelds, der viel Wissen über das alte Bergbauwesen und die mittelalterliche Stadt Goslar verrät. Insgesamt etwas schneller erzählt und spannender als der erste Teil, "Das Geheimnis des Goldmachers". Der Sprecher macht seine Sache gut, sehr schön der orientalische Akzent Osmans.

 

März

 

Karl May: Der Schatz im Silbersee (e)
Und noch ein Karl-May-Klassiker. Der Kleine Bär war mein absoluter Lieblingsheld. ;-) Erstaulich, wie viele Helden May hier versammelt und am Silbersee aufeinandertreffen lässt. Und natürlich ein einzigartiger Schauplatz.

 

E. T. A. Hoffmann: Des Vetters Eckfenster (Reclam)
Ich habe mal wieder Punkte im Prämienshop bei Libri.de eingelöst. Ab und zu springt dann mal ein Reclamheft raus. Hatte eigentlich auf eine nette, schwarze, gruselige Geschichte in typischer Hoffmann-Manier gehofft. Das hier war allerdings etwas anderes. Es geht einfach nur darum, dass der Vetter seinem Besucher durch einen Blick aus dem Fenster zeigt, wie viel Unterhaltung und Inspiration ein einfacher Blick aus dem Fenster bringen kann. Da werden zahllose interessante Leute und Szenen geschildert. Künstlerisch sicher sehr aufschlussreich, und das Nachwort hebt auch die "Modernität" des Hoffmannschen Textes hervor. Mir hat allerdings bei dem ganzen Beobachten und Modernsein die Geschichte gefehlt. Es passiert einfach nichts.

 

Heiner Boehncke, Phoebe Alexa Schmidt: Marie Hassenpflug. Eine Märchenerzählerin der Brüder Grimm

 

Georg Herwegh: Gedichte (e)
- Gedichte eines Lebendigen I
- Gedichte eines Lebendigen II
- Ausgewählte Gedichte

Georg Herwegh ist einer meiner Lieblingslyriker. Die Verse von dem Mann lassen sich einfach so schön schmettern! Denkt doch nur an das "Mann der Arbeit, aufgewacht und erkenne deine Macht! Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!" Oder an das herrliche "Mein ganzer Reichtum ist mein Lied!" Den Nachruf auf Georg Büchner habe ich mehrfach in meinen Werken über das Junge Deutschland zitiert. "Die Partei", der "Matador", die Zueignung an den "Verstorbenen".
Ich habe seine "Gedichte eines Lebendigen" damals, es muss 1989 oder 90 gewesen sein, in meiner Uni in der alten Germanistenbibliothek entdeckt und eine ganze Reihe davon auswendig gelernt. Das Reclamheft mit einer Auswahl seiner Gedichte musste natürlich auch sein. Ja, und jetzt habe ich mir das hier durchgelesen. Sehr schön. Schaut doch mal rein.

 

Olaf Kemmler: Die Stimme einer Toten

 

Carola Wimmer: Ostwind. Zusammen sind wir frei
Das Buch habe ich in der Buchhandlung stehen sehen, und es hat mich irgendwie angesprochen. Schöne Bilder, nettes Cover und eine Mädchen-und-Pferde-Geschichte, mir war halt mal wieder danach. Hm, ja, es ist halt ein Buch zum Film. Ich habe den Film nicht gesehen, aber ich kann ihn mir jetzt gut vorstellen. Man merkt aber, dass es keine Buch-Handlung, sondern eine Film-Handlung ist, die dem Text zugrunde liegt. Irgendwie wird vieles zu dürftig geschildert. Was im Film mit ein paar Sekunden und eindrucksvollen Bildern funktioniert, ergibt noch keine überzeugende Roman-Szene. Vieles ist einfach zu kurz beschrieben, etwa das Training mit dem Pferd, der Versuch, Ostwinds Vertrauen zu gewinnen, das langsame Wachsen von Gemeinschaft und reiterischem Können. Das geht einfach zu schnell, und es gibt zu wenig Details in der Schilderung. Vermutlich ist der Film um Klassen eindrucksvoller.

 

Bernhard Schlink: Der Vorleser
Roman über einen Jungen, der eine erotische Beziehung zu einer älteren Frau beginnt. Sie lässt sich die Liebe des Jungen gern gefallen, vor allem aber liebt sie es, wenn er ihr vorliest. Jahre später sieht er sie vor Gericht wieder. Sie ist angeklagt als ehemalige Aufseherin in einem Konzentrationslager. Erst nach und nach kommt er dahinter, warum sie eine Beförderung in ihrem Straßenbahnbetrieb ausschlug. Und warum sie hastig alles zugibt, wenn man ihr irgendwelche Schriftstücke vorlegen will. Die Frau ist Analphabetin und schämt sich dafür ... Ein Buch, das mich sehr beeindruckt hat. Sehr feine Beobachtungen, eine interessante Personenkonstellation und eine "Heldin", die alles andere als unschuldig ist und trotzdem irgendwo Mitgefühl auslöst. Empfehlenswert.

 

Lucas Edel: Die KDP-Formel (e)
Das erste einer Anzahl von eBooks, die ich mir angeschafft hatte, als ich unter die Selfpublisher gehen und "Darthula" auf eigene Faust herausbringen wollte. Das hat ja dann doch dankenswerterweise der Verlag "Saphir im Stahl" übernommen, sodass ich es zumindest für meinen "ossianischen Roman" nicht brauchte.
Die KDP-Formel hat einen etwas reißerischen Titel, natürlich gibt es keine Formel zum Reichwerden mit Kindle Direkt Publishing, auch ist es für die recht geringe Seitenzahl mit 4,99 Euro ziemlich teuer, aber ansonsten ist das Buch ganz okay. Man erfährt darin unter anderem etwas über Kindle-Technik, Selbstmarketing, Umgang mit Kritik, Verdienstmöglichkeiten und darüber, wie man eBooks signiert.
Etwas überzogen und unnütz finde ich den Schreibkurs. Ich denke, wer erst noch lernen muss, wie man schreibt (oder gar Themen findet), sollte sich einen Schreibratgeber kaufen, aber kein Spezialwerk zum Thema Veröffentlichen auf Amazon. Hier hat der Autor eindeutig zu viele Zeilen geschunden.

 

Zu Teil II: Jahresrückblick April bis Juni 2014
Zu Teil III: Jahresrückblick Juli bis September 2014
Zu Teil IV: Jahresrückblick Oktober bis Dezember 2014

 

© Petra Hartmann




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Fantasievoll, feinfühlig und kindgerecht - fünf Sterne für Nestis

Geschrieben von Petra , in Nestis 26 Dezember 2014 · 465 Aufrufe
Nestis
Als Weihnachtsüberraschung gab es für mich eine neue Nestis-Rezension: Michaela Gutowsky hat sich "Nestis und die Hafenpiraten" angeschaut und hat fünf Sterne für das Meermädchen-Abenteuer vergeben. Sie schreibt: "Schon gleich zu Beginn, als die Schüler ungeduldig auf den Schulschluss warten, musste ich grinsen, weil ich das Gefühl hatte, selbst wieder in die Schulzeit zurückversetzt worden zu sein."
Sie hebt die liebevollen Illustrationen von Olena Otto-Fradina hervor und sagt, die Geschichte sei sehr schnell erzählt und wirke an keiner Stelle langatmig. An der Schilderung lobt sie die Fantasie und das Feingefühl und sagt: "Petra Hartmann schreibt definitiv kindgerecht. Sie benutzt einen bildlichen Schreibstil, der einfach gehalten ist aber mit so vielen kleinen Details, die leicht zu verstehen sind und die eigene Fantasie anregen. Oft bringt sie witzige Dialoge rein, schafft es sich in kindgerechte Gedanken zu versetzen und verleiht damit dem Leser die nötige Vorstellungskraft für Jung und Alt."
Ihr Fazit:
"Nestis eignet sich auch mit diesem Band weiterhin zum Vorlesen und selber lesen und schafft es, auch das sowohl Kinder als auch Erwachsene zu begeistern. Wunderbare Illustrationen und ein spannendes Abenteuer laden dazu ein, die zauberhaften Wesen der Nordsee kennenzulernen."

Die vollständige Rezension findet ihr in Michaela Gutowskys Blog:
http://gutowsky-onli...petra-hartmann/

bei Amazon:
http://www.amazon.de...#wasThisHelpful

oder auf "Was liest du":
http://wasliestdu.de...ten-nordseewelt


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24 Türchen - ein Weihnachtsmärchen

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 24 Dezember 2014 · 1.076 Aufrufe
Weihnachten, Weihnachtsmärchen

Als ob ich mich dieses Jahr noch nicht genug mit Weihnachtsmärchen herumgeschlagen hätte...
Heute findet in ihr in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung mein Weihnachtsmärchen "Knut, der kleine Tannenbaum". Und hier im Blog gibt es nun meinen Weihnachtsgruß für euch - das brandneue Weihnachtsmärchen "24 Türchen". Ich wünsche viel Vergnügen und euch allen eine fröhliche und friedliche Weihnachtszeit!

 


24 Türchen

von Petra Hartmann

 

„Bumm! Bumm! Bumm!“
Mit drei kräftigen Hammerschlägen versenkte die Mutter den Nagel in der Wand des Kinderzimmers, bis nur noch ein winziges Stück daraus hervorragte. Gerade genug, um Linas Adventskalender daran aufzuhängen. Ein bunter, flacher Karton mit lustigem Weihnachtsmann-Bild war es, mit 24 Türchen und mit 24 Stückchen Vollmilch-Schokolade dahinter, also mit allem, was ein richtiger Weihnachtskalender haben musste. Lina sah ihr bei der Arbeit zu, und schon jetzt lief ihr das Wasser im Munde zusammen, wenn sie an die Schokolade dachte.
„Nicht schummeln, Lina“, sagte die Mutter. „Morgen Früh darfst du das erste Türchen aufmachen, nicht eher. Denk dran.“
„Ja, natürlich“, sagte Lina eifrig. Wie konnte Mutter glauben, dass sie ... Nie im Leben!
Trotzdem schielte sie den ganzen Tag lang hinüber zu dem Kalender. Ob es tatsächlich etwas ausmachte, wenn man das erste Türchen schon am 30. November öffnete? Der Weihnachtsmann würde doch wohl kaum persönlich bei jedem Kind vorbeischauen und nachkontrollieren, ob der Kalender in ordnungsgemäßem Zustand war. Nein, das konnte sie sich nicht denken. Allenfalls die Mutter würde es bemerken.
Lina blieb eisern, obwohl es ihr schwer fiel. Am Abend ging sie artig zu Bett und hatte den Adventskalender nicht angerührt. 24 unversehrte Türchen lächelten sie an, als Mutter schließlich im Kinderzimmer das Licht löschte, und als Lina einschlief, lächelte auch sie beim Gedanken an das erste Stück Schokolade, das sie noch vor dem Frühstück essen würde.

 

 

*

„So eine Gemeinheit!“
Lina starrte fassungslos auf das offene Türchen. Eben war sie aufgestanden, war sofort hinübergelaufen zum Adventskalender - und nun blickte ihr ein gähnend leeres Loch mitten im rotbemantelten Bauch des gemalten Weihnachtsmanns entgegen. Der Plastikform und dem kleinen Bildchen dahinter zufolge hatte hier ein kleines Schokoladenauto auf sie gewartet. Und nun war es weg!
„Ist etwas, Kind?“ Besorgt steckte die Mutter den Kopf zur Tür herein. „Warum schimpfst du so?“
„Du hast meine Schokolade geklaut. Das ist gemein!“, rief Lina.
„Ich? Spinnst du? Das glaubst du doch wohl selber nicht.“
„Dann war es Papa!“
Doch auch Linas Vater stritt vehement alles ab. Schließlich versteiften sich beide Eltern sogar darauf, Lina habe selbst die Schokolade genommen. Sie hätte das Warten wohl nicht mehr ausgehalten, und da sei sie eben schon in der Nacht an den Kalender geschlichen. „Tja, du kleine Naschkatze, wenn du dich so wenig gedulden kannst, dann musst du heute eben ohne Schokolade auskommen“, sagte der Vater.
Für die beiden war die Sache damit erledigt. Aber Lina wusste es schließlich ganz genau, dass sie die Schokolade nicht genommen hatte. Sie war den ganzen Tag über schlecht gelaunt.
Abends, vor dem Zu-Bett-Gehen, schaute sie sich ihren Adventskalender noch einmal ganz genau an und zählte nach. 24 Türchen waren es. 23 geschlossene und ein offenes. Nun gut, dachte sie. Aber morgen kriege ich ganz bestimmt mein Stück Schokolade. Und damit schlief sie ein.

 

 

*

Sie hatte sich getäuscht. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, sah sie schon von weitem das offene Türchen. Wieder klaffte ein Loch in dem Weihnachtsbild, diesmal im Geschenkesack des Weihnachtsmanns. Ein runder Mond war hier für sie versteckt gewesen. Und wieder hatte man sie bestohlen.
Lina schimpfte. Sie meckerte ihre Mutter an und hielt ihrem Vater, den sie noch für viel verdächtiger hielt, eine Strafpredigt. Wie ungerecht das sei, Leute zu bestehlen, die kleiner sind als er, hielt sie ihm vor. Er solle doch den Adventskalender auf der Polizeiwache plündern, wenn er den Mut dazu habe. Sie schimpfte so lange, bis ihre Eltern sie energisch zurechtwiesen. Als Diebe wollten sich die beiden schließlich nicht bezeichnen lassen. Grollend zog sich Lina danach zurück in ihr Kinderzimmer und ließ den Kalender für den Rest des Tages nicht aus den Augen. Der Dieb ließ sich jedoch nicht blicken.

 

 

*

In dieser Nacht stellte Lina dem Verbrecher eine Falle. Sie holte heimlich den großen Putzeimer aus der Abstellkammer und füllte ihn mit Wasser. Als Mutter ihr einen Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte und gegangen war, schlich sich Lina zur Tür, öffnete sie einen Spalt breit und stellte den vollen Wassereimer darauf. Wer immer sich heute Nacht in ihr Zimmer schleichen würde, würde eine kalte Dusche bekommen.
Als sie am Morgen des 3. Dezember die Augen aufschlug, sah sie als erstes den vollen Wassereimer, der noch immer oben auf der Kinderzimmertür stand. Gut so. Dann war der Dieb also diesmal nicht gekommen, dachte sie. Doch dann fiel ihr Blick auf den Adventskalender. Nein! So eine Unverschämtheit! Vier! Vier Türchen standen offen!
„Das ist gemein!“, schrie Lina. „So eine Sauerei! So eine hundsgemeine Sauerei!“ Sie trommelte voller Wut mit beiden Fäusten gegen die Wand.
„Lina? Um Himmelswillen, was ist pass---“
Als die Mutter die Kinderzimmertür aufriss, passierte es: Der Eimer kippte um, und zehn Liter eiskaltes Wasser klatschten auf sie nieder.
„Aaaaah!“, schrie sie. Für einen Augenblick stand sie da, als sei sie zu einer Eissäule erstarrt. Dann aber lief sie dunkelrot vor Wut an und schimpfte auf die arme Lina ein, dass das Mädchen beinahe die gestohlene Schokolade vergaß. Stockend und schluchzend zeigte Lina auf die beiden leeren Türchen und versuchte zu erklären, dass sie doch nur einen Dieb hatte fangen wollen. Vergebens. Die Mutter ließ keine Entschuldigung gelten. Als sie trockene Sachen angezogen hatte und auch Lina gewaschen und angezogen war, lud sie ihre Tochter ins Auto und fuhr mit ihr zum Kinderarzt.
Der Doktor war ein freundlicher Mann und versuchte, die Mutter zu beruhigen. Wenn Kinder in Linas Alter nachts schlafwandelten und Schokolade aßen, dann sei das keine Krankheit. Lina sei, soweit er das beurteilen könne, vollkommen gesund und putzmunter. Über die Sache mit dem Wassereimer lachte er so laut, dass Lina Angst bekam, dass er platzen könnte. Nein, er werde ihr keine Tabletten verschreiben, betonte er, und Lina nickte zufrieden. Auch wenn sie etwas verärgert war, dass auch der Arzt ihr nicht glaubte. Für alle schien es eine ausgemachte Sache zu sein, dass sie selbst die Türchen geöffnet hatte. Das war so gemein.
Am 5. Dezember waren schon sieben Türchen offen. Am 6 sogar zwölf. Jede Nacht schwor sich Lina, dass sie diesmal wachbleiben und den Dieb auf frischer Tat ertappen würde. Und jeden Morgen wachte sie doch wieder aus tiefem Schlaf auf und sah, dass weitere Türchen geöffnet waren. Lina hatte es aufgegeben, mit ihren Eltern darüber zu sprechen. Vater und Mutter bemerkten zwar, dass ihre Tochter von Tag zu Tag trauriger wurde, aber sie bekamen keine Antwort, wenn sie fragten, ob etwas nicht in Ordnung sei. Dabei hätten sie nur einen Blick auf die Wand des Kinderzimmers werfen müssen, um das ganze große Kinderelend zu sehen. Aber welcher Erwachsene kann schon verstehen, was für ein Unglück es ist, wenn einem die Adventskalenderschokolade gestohlen wird. Am Ende waren die Eltern froh darüber, dass Lina morgens nicht mehr schimpfte und schrie, und so ließen sie die Sache auf sich beruhen.
Am 7. Dezember wäre Lina am liebsten gar nicht aufgestanden. Und als sie eine Blick auf den Kalender geworfen hatte, legte sie sich wieder ins Bett, zog die Bettdecke über den Kopf und weinte bitterlich. 23 Türchen standen offen. Und nur noch das große, das 24., hatte der Dieb ihr gelassen. Vermutlich, um sie erst recht unglücklich zu machen. Lina heulte in ihr Kopfkissen. Sie schluchzte und wimmerte. Heulkrämpfe schüttelten sie, und fast wünschte sie sich, es würde niemals Weihnachten werden. Welchen Sinn hatte ein Weihnachtsfest ohne Adventskalender? Was waren alle die Geschenke und der Tannenbaum und die Kerzen wert, wenn jedes bisschen Vorfreude im Keim erstickt wurde? Nein, der Weihnachtsmann konnte ihr gestohlen bleiben. Sie war viel zu unglücklich, um sich noch auf das Fest zu freuen.
Lina weinte lange. Zweimal kam die Mutter ins Zimmer und fragte, was los sei. Aber da sie keine Antwort bekam, dachte sie, es sei besser, ihre Tochter in Ruhe zu lassen. Lina würde irgendwann schon von allein aufhören mit der Heulerei.
Und tatsächlich, man kann nicht einfach so im Bett liegen bleiben und den ganzen Tag weinen, auch wenn man noch so traurig ist. Nach einer Weile wurde Linas hemmungsloses Schluchzen etwas sachter. Sie schniefte zwar noch immer in ihr Kopfkissen hinein, und das Laken war ganz nass geworden, aber sie war nun so leise, dass sie die Geräusche um sich herum wieder wahrnehmen konnte. Und plötzlich ...
„Oooooooh!“
Da stöhnte doch jemand.
„O weh, o weh ...“, seufzte es. „Au. Auauau, das tut ja so weh.“
Lina stutzte. Sie vergaß vor lauter Überaschung sogar zu weinen. Dieses Gestöhne und Gejammer kam direkt unter ihrem Bett hervor. Neugierig schob sie den Kopf über die Bettkante und wäre vor lauter Überraschung beinahe vornüber geplumpst. Unter ihrem Bett lag ein kleines Wesen. Zierlich und fast durchscheinend wirkte es, es hatte ein zartes Gesicht und feine dünne Elfenflügel, die von Feenstaub glitzerten, und die Arme und Beine waren so feingliedrig und zerbrechlich, dass Lina beinahe Angst bekam, auch nur in die Richtung des kleinen Wesens zu atmen. Wie leicht hätte sie es zerbrechen können. Dann aber sah sie, dass nicht alles an dem seltsamen Besucher zart und zierlich war. Der Bauch wölbte sich unter dem Feenkleidchen hervor wie ein Tennisball, und mit seinen dünnen Fingern rieb das Wesen immer wieder darüber und stöhnte und wimmerte.
„Wer bist du?“, fragte Lina überrascht.
„Ooooh“, stöhnte es leise. „Ich bin - auuu - Elli, die aua, die Weihnachtelfe“, flüsterte es.
„Eine Weihnachtselfe unter meinem Bett?“ Lina glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. Träumte sie das etwa?
Elli wurde rot. „Nun ja, Weihnachtselfen-Anwärterin. Ich bin noch in der - aaaah! - Probezeit. Ich wollte nur nachschauen, ob du auch wirklich artig bist und ob der Weihnachtsmann dir das Puppenhaus und das große Märchenbuch wirklich schenken sollte ... Auauaua!“
„Hast du Bauchweh? Soll ich dir eine heiße Schokolade machen?“, fragte Lina besorgt.
„Um Himmelswillen!“ Elli verlor plötzlich alle Farbe aus ihrem eben noch knallroten Gesicht. „Alles, alles aber keine Schoko --- ööörks.“
„Hey, Schokolade ist das beste überhaupt auf der ganzen Welt ...“ Lina brach ab und starrte misstrauisch auf den runden Bauch der Weihnachtselfe. Ein schrecklicher Verdacht stieg in ihr auf. „Sag mal, du hast doch nicht etwa die Schokolade aus meinem Adventskalender ...?“
„O bitte!“, kreischte Elli auf. „Sag das Wort nicht mehr!“
„Du warst es also!“
„Nein!“, protestierte Elli.
Aber Lina ließ nicht locker. „Schokolade, Schokolade, Schokolade“, summte sie. „Ich sage jetzt so lange †šSchokolade†˜, bis du gestehst, du Diebin! Schokolade, Schokolade, Schokolade ...“
Bei jedem „Schokolade“ krümmte sich Elli zusammen, als hätte jemand mit einem Vorschlaghammer auf ihren Bauch gehauen. „Hör auf!“, wimmerte sie. „Ja, auaua, ja, ich geb†™s ja zu, ich war†™s. Auua. Aber es war doch nur, weil die Schokolade so furchtbar lecker war. Ich wollte gar nicht naschen. Nur ein ganz kleines Stückchen, aber dann konnte ich einfach nicht mehr aufhören. Es ist jede Nacht stärker geworden, erst ein Stück, dann zwei, und letzte Nacht ist es dann passiert. Aaaah.“
„Du hast den ganzen Weihnachtskalender leergefressen. Erst das Auto, dann den Mond, den kleinen Hund, das Geschenkpaket, den Nikolaus - alles!“
„Nein, nein, das stimmt nicht. Das 24. Türchen habe ich nicht angerührt. Du kannst nachschaun.“
„Aber bestimmt nicht, weil du plötzlich ehrlich geworden bist, du Diebin“, grollte Lina. „Bauchschmerzen hast du bekommen, und das geschieht dir recht.“
„Ooooh!“ Dicke Tränen kullerten Ellis Wangen hinunter. Als Lina das sah, war ihre Wut wie weggebelasen. Vorsichtig nahm sie die kleine Weihnachtselfen-Anwärterin in die Hand und hob sie vom Boden auf. Dann begann sie, ihr sanft mit der Zeigfingerspitze den Bauch zu massieren. Immer im Uhrzeigersinn in kleinen Kreisen, so wie es ihre Mutter immer für sie tat, wenn Lina Bauchschmerzen hatte. „Du brauchst Wärme - und eine strenge Diät“, verordnete sie. „keine Sch ... bis Weihnachten.“
„Niemals wieder im Leben“, flüsterte Elli matt.
Lina legte die kleine Elfe in ein Puppenbett und deckte sie gut zu, damit sie es schön warm hatte. Dann stellte sie einen Diätplan auf. Elli nickte zu allem ergeben. Sie wollte nur noch die entsetzlichen Bauchschmerzen loswerden.
Am 8. Dezember gab es für Elli überhaupt nichts zu essen. Am 9. und 10. bekam sie einen kleinen Flaschendeckel von Mineralwasser - stilles Wasser ohne Kohlensäure, wie Lina verordnete. Am 11. einen Flaschendeckel voll Kamillentee. Am 12. Dezember gab es einen Teelöffel voll Brühe. Am 13. eine Haferflocke. Am 14. ein Viertel einer Kirschtomate. Am 15. eine Gurkenscheibe. Am 16. eine halbe Paprikaschote. Am 17. etwas Griesbrei. Am 18. einen großen Esslöffel Spargelcremesuppe. Am 19. eine Scheibe Knäckebrot. Am 20. einen Apfel. Am 21. eine Banane. Am 22. ein Schälchen Weinpudding, der sie vergnügt und munter machte. Am Morgen des 23. Dezember bekam Elli Magenknurren. Das nahm Lina für ein gutes Zeichen, und sie erlaubte ihr, von den Zimtsternen zu kosten. Elli nahm drei Stück davon. Sie wollte auch noch den vierten essen. Und den fünften. Aber dann besann sie sich und erinnerte sich an die Bauchschmerzen, da wollte sie lieber nicht so viel von den süßen Dingen in sich hineinschlingen.
Als Lina am Morgen des 24. Dezember ihre kleine Patientin untersuchte, war sie sehr zufrieden mit der Weihnachtselfe. „Ich denke, ich kann dich jetzt als geheilt entlassen“, sagte sie.
Elli nickte ernsthaft. „Und ich werde dem Weihnachtsmann sagen, dass du ein ganz liebes Mädchen bist und auf jeden Fall die Puppenstube und das Märchenbuch verdient hast.“
Lina sah die Elfe traurig an. Sie war ihr in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. „Dann musst du jetzt gehen?“, fragte sie.
„Ja“, sagte Elli. „Mein Job hier ist erledigt. Ich denke, ich habe meine Probezeit überstanden und kann jetzt eine richtige Weihnachtselfe werden.“ Sie ließ die Flügel schwirren.
„Warte!“, rief Lina aufgeregt. Sie rannte hinüber zur Wand, wo der Adventskalender noch immer hing. Entschlossen drückte sie das letzte Fenster ein und zog die Pappe auf. Da lag es: das extragroße letzte Schokoladenstück für den 24. Dezember.
„Hier, das ist für dich!“
Elli bekam große Augen. „Aber, das ist doch das allerletzte Schokoladenstück. Und du hast doch dieses Jahr noch gar keine Adventsschokolade bekommen“, sagte sie.
„Nimm es ruhig. Weil du meine Freundin bist.“
Elli legte den Kopf schief. Sie spürte, wie ihr das Wasser im Munde zusammenlief. Dann schnappte sie sich das Schokoladenstück und brach es in der Mitte durch. „Freundinnen teilen alles“, sagte sie.
Einträchtig aßen sie ihre Weihnachtsschokolade. Dann öffnete Lina das Fenster, und Elli flog davon.
Ob Lina tatsächlich das Puppenhaus und das Märchenbuch bekommen hat? Wie könnt ihr fragen! Weihnachtselfen halten ihr Wort. Aber, um ganz ehrlich zu sein, Lina hat sich über die Geschenke nicht halb so viel gefreut wie über ihre Freundschaft mit Elli. Was sind schon Puppenhäuser und Märchenbücher verglichen mit der Freundschaft einer Weihnachtselfe?
Das ist nun schon viele Jahre her. Ich bin längst erwachsen geworden. Aber einen Adventskalender, den muss ich immer noch jedes Jahr haben. Und manchmal, wenn ich morgens aufwache und das nächste Türchen öffnen will, dann fehlt ein Stück Schokolade. Es ist mir völlig egal, was ihr mir jetzt über Schlafwandeln und meine nächtlichen Heißhungerattacken erzählen wollt: Ich weiß, dass meine Freundin Elli mich nicht vergessen hat und dass sie manchmal nachts zu Besuch kommt.

 

© Petra Hartmann




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Kerstin Lange: Grasträume

Geschrieben von Petra , in Krimi/Thriller 23 Dezember 2014 · 1.267 Aufrufe
Krimi/Thriller, Kerstin Lange

Der Lokalkrimi ist ein boomendes Genre. Längst haben Leser und Verlage den Charme entdeckt, den ein Mord vor Ort hat, und so wird inzwischen nicht nur in Großstädten und Ballungszentren gemordet, sondern auch viele Kleinstädte und Dörfer können schon auf eigene Mörder und Ermittler von nebenan verweisen.
Ein besonders fruchtbarer Landstrich für literarische Schwerkriminalität scheint die Eifel zu sein, in der nun auch Kerstin Lange einen Mörder zuschlagen lässt. Ein Campingplatz im idyllischen Eifelort Nideggen sieht plötzlich gar nicht mehr so idyllisch aus, als Wohnmobilist Christof nachts in angetrunkenen Zustand über eine Leiche stolpert. Schlimmer noch: Der Ermordete, Sascha, ist ein junger Mann, mit dem Christof zuvor Streit gehabt hatte. So weit folgt alles dem klassischen Schema eines Kriminalromans. Christof wird für den Mörder gehalten, muss sich verteidigen und macht sich eigenhändig auf die Suche nach dem Mörder ... In diesem Fall aber ist es anders. Offenbar hat die örtliche Polizei gar kein Interesse, den Fall zu lösen. Christof wird schneller aus dem Kreis der Tatverdächtigen ausgeschlossen als erwartet, ja, die Beamten gehen sogar davon aus, dass es lediglich ein Unfall gewesen sei. Camper Christof stellt Fragen und macht sich dadurch nicht gerade beliebt. Er wird überfallen, ausgeraubt, macht aber weiter. Wieso nur trug der Ermordete diese vollkommen sauberen weißen Turnschuhe?
Mit Christof Maria Breuckmann ist der Autorin ein ungewöhnlicher und sehr interessanter Ermittler gelungen. Einerseits Außenstehender, der nur auf der Durchreise auf dem Weg in die Bretagne ist, andererseits ehemaliger Nideregger mit einer Ex-Geliebten in der Stadt schaut er aus einer eigenartigen Doppelperspektive als Insider und Fremder gleichermaßen auf die Gegend und ihre Bewohner. Dabei ergeben sich durchaus skurrile Situationen, zum Beispiel wenn der Wirt des Campingplatzes ihn als alten Freund bittet, ein wenig Detektiv zu spielen und Beweise für die Untreue seiner Frau zu finden. Auch in der Gestalt des knurrigen Polizisten Rudi Wappenschmidt hat Kerstin Lange einen sehr eigenwilligen, auf seine Art glaubwürdigen Charakter geschaffen. Dass bei allem Kriminalgeschen das Lokalkolorit nicht zu kurz kommt und man einiges über Nideggen und die Eifel erfährt, versteht sich bei einem Lokalkrimi fast von selbst.
Insgesamt ist der Roman flüssig geschrieben und gut lesbar. Der Tonfall sehr ruhig und ohne künstlich aufgesetzte Action, der Schwerpunkt liegt eher auf den zunächst recht hilflosen, schließlich aber erfolgreichen Ermittlungen Christofs.
Wer der Täter ist, wird hier nicht verraten, nur soviel: Die Aufklärung kommt nach einigen ermittlungstechnischen Sackgassen dann doch recht überraschend und dramatisch, und der Täter hatte ein sehr gutes Motiv.

 

Fazit: Lokalkrimi aus der Eifel mit interessanten Charakteren und einem Ermittler, der eigentlich nur in Ruhe Urlaub machen will. Gut geschrieben und mit einem Mörder, den man irgendwie versteht.

 

Kerstin Lange: Grasträume. Ein Eifel-Krimi. Nittendorf: Wurdackverlag, 2014. 198 S., Euro 9,95.

 

© Petra Hartmann

 

Mehr von der Autorin
Ursula Schmid-Spreer und Kerstin Lange (Hrsg.): Schreibaffären




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"Weil ich John Lennon bin ..." - Phantastische Beatles-Geschichten

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 21 Dezember 2014 · 2.252 Aufrufe
Bücher - phantastisch und 3 weitere...

"Weil ich John Lennon bin ..." - so heißt eine Anthologie phantastischer Geschichten, die inspiriert wurden von der Musik der Beatles. 15 Autoren hat Herausgeber Bartholomäus Figatowski um sich geschaart, die - jeder auf seine Weise - Beatles-Songs und Beatles-Lebensgefühl in kurzen Prosaerzählungen aufleben lassen. Dass es dabei bunt und poppig und auch ein wenig irrational zugehen wird, darauf stimmt den Leser bereits das farbenfrohe Cover von Michael Hüter ein: Elektrogitarre, Blasenträume, Sterne und Pilze, das alles in fröhlichen Farben und mit einem leichten Hauch Irrationalität - Willkommen an Bord eines gelben Unterseeboots, an dessen Steuer ein Walross steht und ein Lied über "Lucy in the sky with diamonds" singt ...
Tatsächlich sind die meisten der Geschichten auf die eine oder andere Art sehr "abgedreht". Unwirkliche oder überwirkliche Drogenräume, psychedelische Visionen, vor allem Farbenräusche ergießen sich hüber den Leser. Synästhetische Erfahrungen scheinen sich geradezu aufzudrängen in diesen Beatles-Welten. So beschreibt Jörg Weigand in der Geschichte "Farbenspiel" ein Erlebnis eines Beatles-Verächters, über den sich beim Hören von "Yesterday" plötzlich eine wahre Farbsymphonie ausgießt. Marika Bergmann widmet sich dagegen ausführlich der Farbe Gelb, einem jungen Mann namens "Pepper", der Farben riechen kann, und der farbenblinden Malerin Maureen, die den Geschmack der Farbe Gelb kennen lernt.
Ein geheimnisvoller Mann, der auf einem Hügel sitzt und den Menschen unheimlich ist (Nina Sträter: "Picknick am Hügel"), entpuppt sich als Sozialforscher, der von seinem Beobachtungsposten das Verhalten der buntern Plops erforscht - eine Geschichte über engstirnige Traditionen und Intoleranz, aber auch über die Hoffnung, dass Menschen und Plops irgendwann den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen und offener auf das Fremde und Andersartige zugehen.
Da gibt es einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Menschen, der gerade einen "Cold Turkey" (Drogenentzug) durchmacht ("Auf der Suche nach der verlorenen Welt" von Raimund Hils). Ein kosmisches Ei wird gefunden, das auf irgend eine Weise für die Inspiration und für völlig ürberirdische Songs der Beatles verantwortlich war. Und in "Operation Samsara" (Katja Göddemeyer) wird ein Hindu aus Indien gekidnappt, in eine Art Raumkasel gesteckt und auf die Reise in eine andere Dimension geschickt, wo er eine andere Version von Paul McCartney trifft. Überhaupt scheint es um die Zukunft der Beatles nicht allzu schlecht zu stehen. So gibt Paul noch im Jahr 2039 Interviews und erteilt Auskunft über das bereits erwähnte kosmische Ei, und auch John Lennon schaut postmortal noch einmal herein, er ist in der Titelstory, verfasst von Holger Dittmann, auf die Erde zurückgekehrt, berlinert jetzt etwas und streitet mit seinem Freund Paul darüber, wer denn nun der bessere und authentischere Songschreiber sei.
Mir persönlich haben zwei eher düstere und recht realistische Geschichten am besten gefallen. Da ist zunächst die etwas thrillerhaft daherkommende Story "Gebrochene Flügel" von Detlev Klewer, in der ein Mann eine Frau nach einem Autounfall zu sich nimmt und sie pflegt. Allerdings nicht ganz uneigennützig ... Sehr gelungen und sehr böse auch "Die Saat des Todes" von Regina Schleheck. Die Geschichte einer Frau aus Afrika, die als Bootsflüchtling nach Europa kam. Eine bitterböse Rachegeschichte, meisterhaft erzählt und rabenschwarz, eine tyische Schleheck eben.

 

Fazit: Ein Kaleidoskop bunter und poppiger Beatles-Geschichten, stilstisch durchgend gut, in ansprechender Aufmachung. Nicht nur für Fans der Fab Four interessant.

 

Bartholomäus Figatowski (Hrsg.): Weil ich John Lennon bin ... Phantastische Beatles-Geschichten. Oberhausen: Verlag Nicole Schmenk, 2014. 96 S., Euro 10,90.

 

© Petra Hartmann




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Das neue Nestis-eBook ist da - zum Sonderpreis

Geschrieben von Petra , in Nestis 21 Dezember 2014 · 674 Aufrufe
Nestis
Soeben erschienen: Das neue Nestis-Buch "Nestis und die Hafenpiraten" gibt es jetzt auch als eBook. Und als kleines Weihnachtsgeschenk bekommt ihr die Hafenpiraten zum supergünstigen Einführungspreis: Bis zu 18. Januar 2015 kosten sie 2,99 Euro, danach werden sie für 4,99 Euro erhältlich sein.

Das eBook erhaltet ihr in den Formaten mobi oder epub, unter anderem hier:

Amazon:
http://www.amazon.de...keywords=Nestis

Libri:
http://www.ebook.de/...chId=1304548070

Viel Spaß damit!


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"Hafenpiraten" in den Holler Nachrichten

Geschrieben von Petra , in Nestis 19 Dezember 2014 · 466 Aufrufe
Nestis
Die "Holler Nachrichten" berichten über mein neues Buch "Nestis und die Hafenpiraten". In dem Blatt ist folgendes zu lesen:

Sillium. "Nestis und die Hafenpiraten", so heißt das neue Kinderbuch der Silliumer Schriftstellerin Petra Hartmann. Die 44-Jährige erzählt darin von einer Meerjungfrau, die sich mit einer kriminellen Jugendbande anlegt. Obendrein muss sich Nestis auch noch vor dem "Phantom" in acht nehmen - einem gefährlichen Kidnapper.
Die Journalistin und Schriftstellerin präsentierte ihr neues Buch jetzt auf der Berliner Buchmesse "Buch Berlin" und las auf der Kinderbühne aus ihrem Werk vor.
"Nestis und die Hafenpiraten" ist der zweite Roman aus der Meermädchenserie um die freche Nordseeprinzessin. Im vergangenen Jahr erschienen bereits das Abenteuer "Nestis und die verschwundene Seepocke" und ein kleines Weihnachtsmärchen, in dem sich die Heldin vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand für die Reparatur der Helgoländer Robbenküste wünscht.
Auch diesmal sind Nestis' Freunde wieder mit an Bord, darunter der tollpatschige Krake Otto und der Zitteraal Kurzschluss, der nicht nur ein großartiger Bruchrechenkünstler ist, sondern in diesem Buch auch ein hochgeniales Projekt für "Jugend forscht" entwickelt. "Ich war als Kind immer grottenschlecht in Mathematik", gibt Hartmann zu. "Gerade darum hat mir das Schreiben über den kleinen Kurzschluss besonders viel Spaß gemacht. Der Zitteraal kann so ziemlich alles, was ich nicht kann und liest in den Ferien schon mit Begeisterung das Mathebuch der übernächsten Klasse. Einfach genial und hochbegabt eben."
Die Bilder zum Hafenpiraten-Abenteuer stammen erneut von der russischen Künstlerin Olena Otto-Fradina, die in ihrer Heimat unter anderem Bücher von Mark Twain und Astrid Lindgren illustrierte.
Das Buch "Nestis und die Hafenpiraten" erschien im Hildesheimer Verlag Monika Fuchs, in dem die Silliumer Schriftstellerin schon einige weitere Projekte verwirklichte. Außer der Nestis-Reihe kamen hier die Anthologie "Autorenträume" und das Weihnachtsbuch "Blitzeis und Gänsebraten" heraus, die Hartmann zusammen mit der Verlegerin zusammenstellte.
Wie geht es weiter mit Nestis? "Ein dritter Teil ist schon in Planung", sagt die Autorin. Nach der Suche nach der verschwundenen Seepocke und dem Hafenpiraten-Krimi soll es dann um eine Schönheitskonkurrenz auf dem Meeresgrund gehen. "Allerdings löst Nestis die Schönheitsfrage auf ihre Weise. Und Kurzschluss findet seine große Liebe", verrät Hartmann augenzwinkernd.

Der Artikel ist auf Seite 8 zu finden. Zum ePaper der Holler Nachrichten geht es hier lang:

http://issuu.com/gle...holle_16_seiten


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Hildesheimer Allgemeine berichtet über "Blitzeis und Gänsebraten"

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 18 Dezember 2014 · 1.010 Aufrufe
Weihnachten
Heute ist auf der Kulturseite der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung ein Artikel über "Blitzeis und Gänsebraten" erschienen. Kulturchefin Martina Prante schreibt über unsere Anthologie: "Es gibt sie noch, die Weihnachtsbücher, die tatsächlich Engel fliegen, Wichte putzen und Rentierschlitten mit 300 Kilometern über die Autobahn sausen lassen. Mit Blick auf das Menschliche, Verbindende und Traditionelle des Weihnachtsfests haben Petra Hartmann und Monika Fuchs Weihnachtsgeschichten gesammelt."
Das Buch sei eine bunte Mischung aus Krimi, Lyrik, Erinnerungen, Märchen und Liebesgeschichten [...], die alle mit einer Menge Zuckerguss rund ums Weihnachtsfest spielen." Die Geschichte „Eiskristall“ nennt sie "ein wenig sentimental", interessant findet sie Monika Fuchs' Recherche zu den vier Hildesheimer Weisen", mein Beitrag "Das kleine blaue Fahrrad" spiele "mit dem Wunder", in der Geschichte von Kai Gläser, "Du wirst glücklich sein“, hebt sie den "Optimismus des Herzens" hervor. Über unseren jüngsten Autor heißt es: "Keck der Beitrag von Raphael Blischke. Der RBG-Schüler hält mit seiner Kritik am ungeschmückten, unsauberen und übellaunigen Hildesheim nicht hinter dem Berg. Da ist ein „Spezial-Einsatz für Sammy“ notwendig."
Ihr Fazit: "In den kurzen, gut vorlesbaren Geschichten gibt es viel Schnee, viel Licht, viel Liebe, viel Hohoho rund um Weihnachtsmarkt, Knochenhauer-Amtshaus und Kirchen. Hildesheim-Feeling mit herzlicher Festtagsstimmung."

Monika Fuchs hat den Artikel auf der Facebookseite des Verlags eingestellt:
https://www.facebook...?type=1


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Zwei Fans und ein Troll

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 16 Dezember 2014 · 1.082 Aufrufe
Weihnachten und 1 weitere...
Bei Amazon gibt es inzwischen drei Rezensionen zu unserem Weihnachtsbuch "Blitzeis und Gänsebraten". Zwei der Rezensenten sind begeistert von der Anthologie und geben uns jeweils fünf Sterne. Einer ist ein Troll und wirft nur mit Schimpfworten um sich, es sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Zunächst zu den erfreulichen Äußerungen. Da ist einmal Lilo, die das Buch eigentlich "nur als Verlegenheits-Weihnachtsgeschenk für eine Tante" gekauft und sich dann plötzlich festgelesen hat. Sowas kann passieren. Lilo schreibt: "Mir hat besonders die Geschichte vom kleinen blauen Fahrrad gefallen, und der Herzdieb auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt - das war sooo schön!" Auch das Titelbild und das Format gefallen ihr. In der Rezension heißt es: "Das Buch hat ein sehr schönes, erfrischend anderes Weihnachtscover, es hat ein sympathisches Handtaschenformat und ist auch innen sehr hübsch gestaltet. Und die Geschichten sind, wie schon gesagt, einfach zum Festlesen. Tja, und jetzt habe ich gerade eben noch ein zweites Exemplar bestellt - für meine Tante."
Auch Babs findet, es sei ein "wunderbares Buch". Sie lobt die verständliche, flüssige, ansprechende, teilweise auch spannende Erzählweise und findet: "Die Geschichten lassen sich auch gut mal nach dem Feierabend lesen, wenn man vom langen Tag ermüdet ist und gern mal eine einfache, aber niveauvolle Lektüre zur Hand nimmt, die einen hier und da zum Schmunzeln bringt." Ihr Fazit: "Absolute Kaufempfehlung!"

Und hier die psychologisch sehr interessante Tirade von Troll "hybridfunk":
"muell schlecht schlimm unmoeglich diletantisch mies nie wieder schade um die zeit wer denkt sich soetwas nur aus wer verlegt den schmarren"

Die drei Rezensionen findet ihr hier:
http://www.amazon.de...und gänsebraten


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Zehn neue Sterne für Nestis

Geschrieben von Petra , in Nestis 13 Dezember 2014 · 459 Aufrufe
Nestis
Gleich zweimal hat Amazon-Kunde "voony" fünf Sterne für Nestis vergeben. Er oder sie hat "Nestis und die verschwundene Seepocke" und das Weihnachts-eBook "Nestis und der Weihnachtssand" besprochen und beide Geschichten mit jeweils fünf Sternen ausgezeichnet.

In der Rezension zur "Seepocke" heißt es:
"mal wieder wünschte ich mir, das mir solche tollen Bücher als Kind über den Weg gelaufen waren.
Nestes Abenteuer haben mich verzaubert. Ich liebe das Element Wasser und umso freue ich mich auf Bücher zu diesem Thema."
Besonders gut fand voony, dass Nestis' Abenteuer einerseits für Kinder gut lesbar und verständlich sind, dass aber auch ernste Themen wie Meeresverschmutzung angesprochen wurden. Auch die Vorstellung der Protagonisten am Anfang kam gut an. Außerdem gab es ein Lob für die Länge der Kapitel (passend fürs abendliche Vorlesen) und die wundervollen Illustrationen.

Die vollständige Rezension zur "Seepocke" findet ihr hier:

http://www.amazon.de...nDateDescending

Über "Nestis und der Weihnachtssand" schrieb voony:

"nachdem ich den ersten Teil von Nestis schon verschlungen hatte, bekam ich den Tipp zu dieser Kurzgeschichte und was soll ich sagen, ich bin begeistert. Nesti, mit ihrer kindlich direkten Art ist einfach nur zum gern haben."

Auch der Umfang des Helgoland-Märchens kam gut an:

"Es ist genau die Länge einer guten Nacht Geschichte und passt gerade wundervoll in die Vorweihnachtszeit!"

Hier geht's zur vollständigen Weihnachtssand-Rezension:

http://www.amazon.de...nDateDescending

Dankeschön, voony, das hat mir die Vorweihnachtszeit versüßt!


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"Freiheitsschwingen" erscheint im 2. Quartal 2015

Geschrieben von Petra , in Freiheitsschwingen 10 Dezember 2014 · 1.037 Aufrufe
Freiheitsschwingen, Vormärz und 3 weitere...
Es geht weiter mit den "Freiheitsschwingen": Soeben habe ich aus dem Lektorat von PersonalNovel mein lektoriertes Manuskript zurückbekommen. Die neue Lektorin bescheinigt mir einen schönen, lebendigen Schreibstil und gute Kenntnisse der Epoche. So weit ich es bisher überblicke, sind die Anmerkungen und Korrekturen nicht allzu schmerzhaft. Ich werde mich übers Wochenende mal durch den Text hindurchkämpfen.
Wenn alles gut geht, wird das Buch im zweiten Quartal 2015 erscheinen. Es ist ein historischer Roman, der in den Jahren 1832 bis 1838 spielt. Ich erzähle darin die Geschichte einer jungen Frau, die versucht, eine politische Zeitschrift zu gründen. Allerdings hat sie mächtige Feinde, vor allem die Zensurbehörden, die Geheimpolizei und ihren Vater, der von der Rolle der Frau etwas andere Vorstellungen hat als seine Tochter.
Für alle, die die Bücher des Verlags nicht kennen, hier noch der Hinweis: Es handelt sich um ein "personalisiertes Buch". Das bedeutet, ihr dürft Namen, Haarfarbe, Augenfarbe und noch eine Menge andere Merkmale der Hauptfiguren bestimmen und könnt gewissermaßen ganz persönlich in die Romanhandlung eintauchen. Oder eben einen lieben Menschen mit einem ganz persönlichen Buch beschenken.
Wer sich schon einmal informieren will, wie so ein personalisiertes Buch funktioniert, der kann hier in meinen Roman "Die Schlagzeile" hineinschaun.


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"Blitzeis"-Lesung im Michaelis-Weltcafé

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 09 Dezember 2014 · 888 Aufrufe
Weihnachten, unterwegs und 1 weitere...

Rappelvoll war es heute Abend im Michaeliscafé. Die Hildesheimlichen Autoren hatten ihre Weihnachtslesung zu einer Blitzeis-Lesung umfunktioniert, sodass wir die neue Weihnachts-Anthologie "Blitzeis und Gänsebraten" des Verlags Monika Fuchs vor gewogenem Publikum und in sehr gemütlichem Ambiente präsentieren konnten.
Insgesamt sieben Autoren waren gekommen, um acht Texte aus dem Buch zu präsentieren. Also bekamen die Gäste ein Drittel des Buches zu hören und konnten sich ein recht gutes Bild der Anthologie machen.

 

Moderatorin Petra tierisch nervös

 

"Mensch, Petra, du bist ja aufgeregt"; stellte eine Mitautorin überrascht fest. "Das kennt man von dir ja sonst gar nicht." Ja, stimmt. Es ist doch etwas anderes, einfach nur mit seinem eigenen Text nach vorn zu gehen, seine Geschichte vorzulesen und sich um den Rest nicht viel zu kümmern. Aber diesmal war ich als Herausgeberin des Buches und Moderatorin und nicht als Nur-Lesende vor Ort. Büchertisch einrichten, Autoren nachzählen, Karten auslegen, Autorenexemplare verteilen, in letzter Sekunde doch nochmal den Lesungstisch umräumen, damit die Autoren näher am Publikum sitzen, aufpassen, dass die Leselampe nicht umfällt, die Reihenfolge der Lesenden absprechen, wieder Autoren nachzählen, im Kopf nochmal die Moderation umwerfen, Reihenfolge umstellen, über Texte nachdenken, nochmal Autoren nachzählen und endlich erleichtert aufatmen, als der letzte endlich zwei Minuten nach Lesungsbegin zur Tür hereinschneit ... Ja, es stimmt, ich bin ziemlich nervös gewesen und bin ständig wie ein geölter Blitz von einem Ende des Raumes zum anderen geschossen.

 

Wie "Blitzeis und Gänsebraten" entstand

 

Zu Beginn erzählte ich ein wenig über die Entstehung der Anthologie, über die Ausschreibung und die Arbeit an den Texten. Vom Beginn der Ausschreibung und davon, dass ich schon fünf andere Anthologien herausgegeben habe. Auch ein wenig über Verzweiflungsausbrüche einer Herausgeberin beim Blick in ihr Mailpostfast. Aber nun ist ja alles gut ...

 

Als "Galeria Kaufhof" noch "Merkur" war

 

Dann gab ich die Bühne frei für Peter Hereld, der die Zuhörer in eine Zeit entführte, als Galeria Kaufhof noch "Merkur" hieß und auf dem Wunschzettel jedes Jungen die großartige Carrera-Rennbahn stand. Sonja Klima nahm uns danach mit auf einen lyrischen Spaziergang an die Innerste am Morgen des 24. Dezember - das einzige Gedicht dieses Abends, eine sehr berührende Naturschilderung, die unbedingt Lust auf eine Wanderung bei knackiger Kälte machte.

 

Weihnachten muss ausfallen - wegen der Nörglerstadt Hildesheim

 

Das vollkommene Kontrastprogramm dazu kam anschließend von Raphael Blischke. Der Schüler der Robert-Bosch-Schule war mit seinen 15 Lenzen nicht nur der jüngste in der Runde, er war auch das einzige Nicht-Vereinsmitglied, das unserem Aufruf gefolgt war und seine Geschichte zu besten gab. "Weihnachten muss ausfallen - wegen Hildesheim, dieser üblen Nörglerstadt", lässt Raphael die Weihnachtswichtel feststellen. Doch es gibt ja ein Notfallprogramm, und aus der mit Müll und Graffitis verseuchten, ungeschmückten und bankrotten Stadt wird doch noch ein kleines Weihnachtswunderland.

 

Herzdieb auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt

 

Nach so viel Action musste dann einfach ein Gang über den Weihnachtsmarkt sein. Anke Wogersien erzählte von Glühwein und einer gescheiterten Beziehung, von einem Herzensdieb und einer Hildesheimer Sagengestalt, die es Dieben heimzahlt. Geschieht ihm recht, dem Herzdieb.
Es folgte ein Blick zurück in eine Zeit, in der an Weihnachtsmärkte und Geschenkerummel noch gar nicht zu denken war: Marlene Wieland erzählte ein Erlebnis aus ihrer Jugend, gerade angekommen in Hildesheim auf der Flucht, im Jahr 1950, als sie von ihrem Chef einen verantwortungsvollen Auftrag bekam: Am Heiligen Abend nach der Kirche in der Peemöller-Passage die teure Festbeleuchtung auszuschalten.
Ein neugieriges kleines Engelmädchen namens Lilly war die Heldin in Elviera Kensches Weihnachtsmärchen. Die Kleine schlich sich doch glatt aus dem Himmel fort, versteckte sich im Schlitten des Weihnachtsmannes und machte den Hildesheimer Weihnachtsmarkt unsicher. Na sowas!

 

Ein kleines blaues Fahrrad und ein obdachloses Paar

 

Wie heißt es so schön: "Mitgegangen, mitgefangen." Da ich zum Weihnachtsbuch auch eine Geschichte beigesteuert hatte, musste ich mich natürlich auch als Lesende beteiligen. Ich las also "Das kleine blaue Fahrrad" vor, das dem einen oder anderen der hier Mitlesenden bekannt sein wird.
Den Schlusspunkt setzte Marlene Wieland, die eine Geschichte der Autorin Oudemia von Pantachou vortrug. Eine traurige Geschichte von einem obdachlosen Paar, das zu Weihnachten keine Unterkunft findet. Sehr nachdenkliche Töne zum Abschluss, mit denen wir unsere Zuhörer in die Weihnachtszeit entließen.
Alles in allem eine schöne, runde Lesung, die mir - und hoffentlich auch allen anderen - sehr viel Spaß gemacht hat. Wir hatten ein ausgesprochen abwechslungsreiches Programm, in dem lustige, melancholische, stille und poppig-bunte Beitrräge eine gute Mischung abgaben. Ich denke, die Zuhörer haben an diesem Abend einiges mit nach Hause genommen. Und vielleicht liest ja der eine oder andere am Heiligen Abend unter dem Weihnachtsbaum seiner Familie eine Geschichte aus "Blitzeis und Gänsebraten" vor?

 

© Petra Hartmann




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Tannenbaum Knut erscheint in der Hildesheimer Allgemeinen

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 08 Dezember 2014 · 1.042 Aufrufe
Aus Petras Werkstatt, Weihnachten
Mein Weihnachtsmärchen "Knut, der kleine Tannenbaum" wird in der Weihnachtsbeilage der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung abgedruckt. Wer also noch nach spannender Lektüre für die Festtage sucht, sollte am 24. Dezember unbedingt die HiAZ kaufen.
Es geht um einen kleinen Baum, der unbedingt Weihnachtsbaum werden möchte. Leider ist er als einziger seines Jahrgangs krumm und schief gewachsen. Die schönen Geschwister mit dem geraden Stamm und dem prächtigen Nadelkleid hänseln ihn ständig. Doch dann darf Knut tatsächlich mit den anderen Bäumen in die Stadt fahren und wird zu Verkauf angeboten ... Eine kleine Erinnerung an die Hartmannschen Weihnachtsbäume, die fast immer mit sehr viel Akribie so gedreht werden mussten, dass zumindest ihre halbwegs ansehnliche Seite nach vorn kam und der schlimmste Teil nach hinten an die Wand kam. Meist hatten unsere Bäume auch "nur hinten", wie Fachleute sagen. ;-)
Bei der Geschichte handelt es sich um eine für die Zeitungsausgabe stark gekürzte Fassung. Wer die Langversion lesen möchte, wird hier fündig.


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Blitzeis im Michaeliscafé

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 08 Dezember 2014 · 933 Aufrufe
Aus Petras Werkstatt, Weihnachten
Eine Lesung aus "Blitzeis und Gänsebraten" gibt es am morgigen Dienstag, 9. Dezember, im Michaeliscafé. Organisiert wird die Veranstaltung von den Hildesheimlichen Autoren, aus deren Reihen ja einige Beiträge zum Weihnachtsbuch stammen. Mit dabei sind Anke Wogersien, Sonja Klima, Marlene Wieland, Peter Hereld und Elviera Kensche. Außerdem wird als Gastautor Raphael Blischke seine Weihnachtsgeschichte vortragen.
Die Lesung beginnt um 18 Uhr. Das Michaeliscafé findet ihr direkt an der Michaeliskirche, Langer Hagen 36, Hildesheim.
Noch eine weitere Nachricht aus dem Verlag Monika Fuchs: Das Weihnachtsbuch "Blitzeis und Gänsebraten" verkauft sich so gut, dass die Verlegerin heute eine neue Auflage geordert hat. Die neuen Blitzeis-Bücher sollen am 16. Dezember geliefert werden. Hoffentlich kommen wir so lange mit unseren Beständen aus. ;-)


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Frech-charmant und locker-fröhlich: Erste Rezension zu den Hafenpiraten

Geschrieben von Petra , in Nestis 05 Dezember 2014 · 427 Aufrufe
Nestis
Die erste Rezension zu "Nestis und die Hafenpiraten" ist da.Ulrike Reineke bespricht meinen Meermädchen-Roman auf der Elfenschrift-Seite. Sie schreibt:

"Sommerferien sind toll ... wären da nicht Nestis' Vater, der Meerkönig, und sein Kronrat, die sämtlichen Meerkindern ein striktes Ausgehverbot verhängen. Und das nur, weil irgendein Phantom sein Unwesen in der Nordsee treibt. Möwen, Lummen und Tordalken verschwinden in den Schatten der Meerestiefen und tauchen nicht wieder auf. Aber das kann doch eine Meerprinzessin wie Nestis nicht erschrecken.
Kein Phantom der Welt soll ihr die Sommerferien verhageln! Gemeinsam mit Freundin Mira, der kleinen Reisenkrake Otto und dem bruchrechnenden Zitteraal Kurzschluss zieht sie los, um dem Ferienvermieser das Handwerk zu legen.
"Oben", an Land, scheint es ganz ähnliche Sorgen zu geben. So ist am Strand von Achterndiek ein Dackel auf mysteriöse Weise verschwunden.
Dann trifft Nestis auf ihren Menschenfreund Tom und erfährt von den gefürchteten "Hafenpiraten". Der Fall scheint klar und das Ausgehverbot so gut wie aufgehoben ... oder?
Lest selbst im zweiten Band von Petra Hartmanns Reihe um die frech-charmante Meerprinzessin Nestis. Auch dieses Mal erzählt die Autorin eine lockere, fröhliche Geschichte für alle jungen und junggebliebenen Leseratten. Lobenswert sind die vielen Details rund um Segelboot & Co. und die sehr schönen Illustrationen von Olena Otto-Fradina!"

Außerdem findet ihr auf der Seite eine Buchvorstellung zum Weihnachtsmärchen "Nestis und der Weihnachtssand", das Nestis-Fans wärmstens ans Herz gelegt wird.

Zur Rezension auf der Elfenschrift-Seite geht es hier lang:
http://www.elfenschr...Ecke.htm#Punkt2


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Hafenpiraten und Blitzeis im Newsletter

Geschrieben von Petra , in Nestis 01 Dezember 2014 · 840 Aufrufe
Nestis, Weihnachten und 1 weitere...
Der Dezember-Newsletter der Hildesheimlichen Autoren ist erschienen. Darin gibt es eine Vorstellung meiner beiden Neuerscheinungen: "Nestis und die Hafenpiraten" und "Blitzeis und Gänsebraten". Hier der Artikel:


Neuerscheinungen 2014

Frisch erschienen ist das Weihnachtsbuch "Blitzeis und Gänsebraten". Es enthält 24 Weihnachtsgeschichten und -gedichte aus Hildesheim, darunter Beiträge von sechs Mitgliedern der Hildesheimlichen Autoren. Mit dabei sind Anke Wogersien, Marlene Wieland, Sonja Klima, Elviera Kensche, Peter Hereld und Petra Hartmann.

Klappentext:
Weihnachten im Potte ...
... ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der †šHuckup†™ und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Greifen Sie zu!

Buch-Infos:

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014. ISBN 978-3940078575. 144 S., Euro 8,90.
Auch als eBook erhältlich: Format epub oder mobi, Euro 3,99.

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"Nestis und die Hafenpiraten", so heißt das neue Kinderbuch von Petra Hartmann. Die Journalistin und Schriftstellerin präsentierte ihr neues Buch jetzt auf der Berliner Buchmesse "Buch Berlin" und las auf der Kinderbühne aus ihrem Werk vor. "Nestis und die Hafenpiraten" ist der zweite Roman aus der Meermädchenserie um die freche Nordseeprinzessin. Im vergangenen Jahr erschienen bereits das Abenteuer "Nestis und die verschwundene Seepocke" und ein kleines Weihnachtsmärchen, in dem sich die Heldin vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand für die Reparatur der Helgoländer Robbenküste wünscht. Die Bilder zum Hafenpiraten- Abenteuer stammen erneut von der russischen Künstlerin Olena Otto-Fradina, die in ihrer Heimat unter anderem Bücher von Mark Twain und Astrid Lindgren illustrierte.

Klappentext:
Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und
verschwinden spurlos.
Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten† müssen dahinter stecken.
Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Buch-Infos:
Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014. ISBN 9783940078841. 152 Seiten, 14,8 x 21 cm, Hardcover. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Euro 14,90.
Leseprobe: www.tinyurl.com/nestis2


Den kostenlosen Newsletter der Hildesheimlichen Autoren könnt ihr unter www.hildesheimliche-autoren.de abonnieren.





Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

Bestellen im Hottenstein-Verlags-Shop

 

Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ã˜lpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

Eingefügtes Bild

Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

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Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

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Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

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Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

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Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

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Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
Bestellen bei Amazon

Das Serum des Doctor Nikola, 2013

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Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

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Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Termine

Lesungen

 

Samstag, 3. August: "Kleines Volk". Märchenlesung im Freibad RhüdenWilhelm-Busch-Straße 1, 38723 Seesen – Ortsteil Rhüden. Beginn: 16 Uhr.

 

 

Messen, Cons, Büchertische

 

Samstag, 27. April: Marburg-Con. Bürgerhaus Weimar (Lahn) - Niederweimar, Herborner Straße 36, 35096 Niederweimar. Beginn: 10 Uhr. Ich bin ganztägig mit einem Büchertisch vort Ort.

 

Donnerstag, 9. Mai: Nürnberger Autorentreffen. Ich bin endlich mal wieder dabei und freue mich auf die Vorträge und den Austausch mit Kollegen. Und auf dem Büchertisch könnt ihr euch sicher auch meine Romane anschaun.

 

 

 

Links

Meine Heimseite:

www.petrahartmann.de

 

Facebook-Autorenseite:

www.facebook.com/AutorinPetraHartmann/

 

Nestis auf Facebook:

www.facebook.com/nestis.net/

 

Die Falkin auf Facebook:

https://www.facebook.com/FalkinValkrys

 

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
Bestellen

Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
Bestellen


Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
Bestellen

Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
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Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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