
Steffen Gaiser: Das Turnier von Eskendrion

Ein Wettstreit der Magier steht im Zentrum des achten Weltenwanderer-Heftes: "Das Turnier von Eskendrion" handelt von der Ausbildung eines Jungen aus einfachen Verhältnissen zum Gestaltwandler und von seiner großen Bewährungsprobe.
Auf dem Weg zum "Turnier von Eskendrion"
Der junge Cormac kehrt zusammen mit seinem kleinen Bruder von einem Bad im See zurück, als ihnen im nebligen Wald ein seltsamer Fremder begegnet: Es ist einer der besten und bekanntesten Magier des Landes, der sich auf dem Weg zum sagenhaften Wettstreit der Gestaltwandler befindet. Das Zusammentreffen hat Folgen: Nach dem Turnier, bei dem er den dritten Platz erringt, taucht der alte Magier Calydrios auf dem Hof von Cormacs Eltern auf und will Cormac als Schüler annehmen. Die Bedingung: Der Junge muss sofort mitkommen und muss seine Familie aufgeben. Es folgt eine lange, für Cormac oft frustrierende Ausbildungszeit, an dessen Ende er zum ersten Mal selbst an dem Turnier teilnehmen darf.
Einfühlsame Annäherung an einen Steinadler
Der Roman ist ein sehr gelungenes Jugend-Fantasy-Abenteuer über die Ausbildung eines jungen Helden zum Magier. Besonders gelungen sind die Beschreibungen, in denen Cormac die Tiere kennen lernt, in die er sich später verwandeln soll. Denn ein Magier kann erst dann die Gestalt eines Wesens annehmen, wenn er nicht nur dessen Bewegungsabläufe und ihr Wesen begriffen hat, sondern auch so weit sein Vertrauen erwarb, dass es sich freiwillig von ihm berühren lässt. Sehr eindrucksvoll gelang die Schilderung von Cormacs Aufenthalt bei einem Falkner und seine Annäherung an die stolze Steinadlerdame Ina. Sehr schön geschildert sind auch die Konflikte zwischen dem alten, verbitterten Magier Calydrios mit seinen starren Grundsätzen und dem jungen Cormac, der gern etwas Neues ausprobieren möchte.
Fazit: Ein gelungener Jugendroman um ein klassisches Thema, ein Erlebnis für Tierfreunde und Fantasyfans. Lesenswert.
Steffen Gaiser: Das Turnier von Eskendrion. Weltenwanderer VIII. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010. 64 S. Euro 4,95.
Der Autor:
Steffen Gaiser erblickte im Jahre 1983 in Freudenstadt (Baden-Württemberg) das Licht der Welt. Dort, inmitten des Schwarzwaldes, schlug er im Laufe der Zeit ebenfalls eigene Wurzeln.
In der 12. Klasse entdeckte er unvermittelt seine Leidenschaft für das Schreiben und Geschichtenerzählen. Nachfolgend packte ihn diese neu erwachte Passion immer wieder und ließ ihn letzten Endes nicht mehr los. Schnell konzentrierte er sich dabei auf das Genre Fantasy, welches ihn seit seiner Jugendzeit in den Bann geschlagen hat. Seitdem tritt er an Verlage heran und wirbt aktiv mit seinen verfassten Werken.
Wenn er nicht gerade an einer neuen Geschichte schreibt, arbeitet er in einem mittelständischen Unternehmen. Dort ist er im IT-Bereich (Prozessoptimierung, Business Reengineering) tätig.
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© Petra Hartmann