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PetraHartmann



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Weihnachtsmärchen: Nasty Nick und das Nordpolrennen

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 24 Dezember 2024 · 254 Aufrufe
Weihnachten

Frohe Weihnachten euch allen! Ich wünsche euch ein bisschen Ruhe und Frieden, ein paar schöne Stunden unterm Baum und einen fleißigen Weihnachtsmann. Lehnt euch zurück, genießt einen heißen Kakao und etwas Lebkuchen und sperrt den ganzen Mist da draußen einfach aus, wenn ihr könnt.
Mein neues Weihnachtsmärchen ist ein bisschen seltsam geworden. Das liegt daran, dass meine elfjährige Nichte mich beim Schreiben beraten hat. Als ich überlegte, ob ich dieses Jahr vielleicht über den Sohn des Weihnachtsmanns schreiben soll, meinte sie begeistert: "Au ja! Mach doch, dass er voll der Talahun ist ..." Ähm, ja. Das Ergebnis könnt ihr hier nachlesen. Nächstes Jahr wird es vielleicht wieder etwas besinnlicher. Also, viel Spaß mit Nick!

 

Nasty Nick und das Nordpolrennen

 

Ey, komm mir bloß nicht mit Weihnachten, Alter. Das ganze Gelaber von wegen Fest der Liebe und Familie und so – ich kann’s echt nicht mehr hören. Du glaubst, dir ist Heiligabend verdorben, bloß weil deine Mutter mal Weihnachtsdienst im Krankenhaus schiebt oder weil dein Vater genau zur Bescherung mit der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken muss, wenn irgend so ein Dödel seinen Tannenbaum abgefackelt hat? Heul doch! Weißt du, wie oft ich in meinem Leben mit meinem Vater zusammen Weihnachten gefeiert habe? Kein einziges Mal. Wenn dein Vater der Weihnachtsmann ist, dann bist du an Heiligabend lost. Jedes einzelne verdammte Weihnachtsfest. Und immer hörst du: „Nick, du bist doch schon so ein großer Junge, du siehst das doch ein ...“ Gar nix sehe ich ein. Würdest du auch nicht, wenn sie dir schon seit deinem ersten Lebensjahr gesagt hätten, du bist doch schon so ein großer Junge. Deine Mudda! Echt jetzt, da sind die immer noch angepisst hoch zehn, wenn ich im Dezember total aggro bin. Wärst du auch, wenn alle Welt Weihnachten feiert, und nur du hockst allein zu Hause, weil dein Alter mit dem Schlitten in der Welt rumkurven muss und alle Kinder glücklich machen will.
Okay, kann ja sein, dass ich das an den falschen Leuten auslasse. Aber als die Elfe Lucia mit ihrem Lichterkranz letztens an mir vorbeigeschnürt ist, da musste ich ihr einfach mal die Kerze ans Haar halten. Hui, da ist sie gerannt, die Bitch. Dem Rudi mal die rote Glühbirne klauen, das war Notwehr. Mit dem Geflacker kann der einen nämlich echt in den Wahnsinn treiben. Jesus ist auch stinkig auf mich, weil ich den ganzen Krippenbabys mit Edding schwarze Schnurrbärte gemacht habe. Dabei sehen die jetzt echt geil aus, so what? Die Schlittenhunde sind ja nicht mal drauf reingefallen, als ich ihnen Senf ins Futter gemischt habe, aber Karhu, der verfressene Eisbär, der hat echt zugelangt bei dem Chili-Honig. Mann, hat der gespuckt. Jedenfalls bin ich gerade der unbeliebteste Typ südlich des Nordpols. Papa schert das aber nicht weiter, der lässt mich trotzdem wieder an Heiligabend allein. Shit.
Weißt du, was wir hier oben wirklich feiern? Alle zusammen? Wintersonnenwende. Das ist immer voll die Mega-Party. Drei Tage vor Heiligabend nehmen wir unsere Schlitten und machen ein Wettrennen zum Pol. Wer zuerst da ist, darf das Nordlicht abfackeln. Das ist der heißeste Shice ever. Wenn es totale Nacht um dich rum ist und dann tausend Farben aus der Erdachse herausknistern – und dann, dann siehst du plötzlich ein klitzekleines bisschen Sonnenschein am Horizont, und die Polarnacht ist vorbei. Dieses Jahr hatte ich echt vor, das Rennen zu gewinnen. Mein Schlitten geht ab wie‘n Zäpfchen, wenn ich übers Eis jage. Nick, der Feuerflitzer, Sieger des großen Nordpolrennens, der mit der Fackel das Polarlicht hochjagt. Da wäre mein Alter geplatzt vor Stolz. Fuck.
Aber ich finde einfach keinen, der mich zieht. Rudolph ist sonst immer mein Partner. Aber der hat schon Lucia zugesagt. Hat natürlich überhaupt nix zu tun mit der roten Glühbirne. Kimmiq der Schlittenhund und seine Gang sind bei Karhu unter Vertrag. Die Wölfe Amaroq und Susi ziehen den Weihnachtszwölf, und Paulchen, der Elefant von König Balthasar, hat schon dem Grinch versprochen, dass er ihm hilft. Boah ey, ich bin sogar unbeliebter als der Grinch, das must du dir mal reintun. Comet, Dancer, Prancer, Donner, Blitzen ... Mistviecher, alle zusammen. Ich hab jetzt auch langsam die Schnauze voll. Betteln tu ich nicht, dass einer mit mir antritt. Dann mache ich eben nicht mit, dann sollen sie mal sehen, was sie davon haben.
Da sitze ich jetzt am Meer, es ist stockduster (Polarnacht, sagte ich ja schon), und bin so richtig down. Und da kriecht doch plötzlich so eine alte grantige Miesmuschel aus dem Wasser. „Ich werde deinen Schlitten ziehen“, knarzt sie. Really? Wer von uns beiden hat hier Lack gesoffen? Aber die liegt da vor mir, klappert mit den schwarzen, abgeblätterten Schalen, kratzt sich an den Seepocken und sagt nochmal: „Mach dir keine Gedanken, ich werde deinen Schlitten ziehen.“ Voll cringe, mit so einem krassen Teil zum Schlittenrennen anzutreten, ich schwöre. Aber die Muschel so: „Partner?“ Und ich so: „Partner.“ Hammer, ist das krank.
Ich wollte ja voll einen auf Slayer machen beim Start. Aber wenn du mit so ‘nem creepy Schaltier voller Seepocken vor deinem Hobel dastehst, bist du einfach der hinterletzte Alpha-Kevin. Rudis Nase hat geflackert wie ein Strobolight. Hey, Bro, Schere nach oben. Aber ich ziehe das jetzt durch, Digga. Mein alter Herr hat geschielt wie ein Grönlandwal voll Meth. Bloß nicht meinetwegen, sondern wegen dieser Motorschlittenverkäuferin Dolores Häkkinen, die natürlich in ihrem feuerroten „Fire on Ice 2012“ vorfahren musste. Klar, die ist ja auch seine Bae.
Und Bämm! – da gings schon los. Ein großer weißer Polarhase ließ seine Hinterpfote aufs Eis trommeln – und alle zischten ab. Comet ging in Führung, dicht gefolgt von Paulchen und dem Wolfsgespann, und dann ließ die Häkkinen-Tusse ihren Motor aufröhren und düste an allen vorbei. Dann waren alle weg. Alle bis auf – surprise! – Weihnachtsmanns Junior und sein Hartschal-Vieh.
„Oh Sheesh!“, rief ich. „Willste hier jetzt chillen oder was?“
„Oooch, nee, ich bin nur noch nicht ganz wach. Kannst du nicht die ersten paar Meter selbst ziehen, so zum Warmwerden?“
Echt bodenlos, der Pockenhaufen. Aber was willste machen? Ick packe sie also, pflanze sie auf den Schlitten und ziehe das Teil selber. Und ich hätte es fast geschafft, Rudi einzuholen, wenn ich nicht ausgerutscht wäre und mich auf die Fresse gelegt hätte.
„Okay, jetzt bist du dran“, sag‘ ich.
Aber das Hayvan hat einfach nur auf’m Schlitten gelegen und rumoxidiert. Echt gediegen. Ich leg mich also wieder ins Geschirr und pese los. Und die Muschel so: „Voll fame, Babo! Yalla!“ Was für ein whacker Move! Das Tier war mir schon von Anfang an voll sus.
Und da seh ich plötzlich vor uns im Dunkel was Graues. Je näher wir kommen, desto größer wird es. Alter! Das ist ja Paulchen der Elefant. Und dann noch’n rotes Licht daneben. Da steht Rudi mit Lucia, und es geht nicht weiter.
„Voll stabil“, knarzt die Muschel. „Bist echt’n Ehrenmann.“
Da sind auch Comet und Dancer und Donner und Kimmiq, die stehn da alle goofy rum und fermentieren. Jetzt sehe ich auch, warum es nicht weitergeht. Vor uns ist das Eis weg, da ist nur noch so’n Riesen-See. Weird.
„Oh Mann, jetzt erwischt uns die Klimakatastrophe hier oben voll“, jammert Eisbär Karhu rum und schüttelt sich den Pelz. Von hier bis zur Erdachse ist alles krass abgetaut. Das große Rennen zum Nordpol ist smashed. Und jetzt bin ich doch ein bisschen angefasst. Nie wieder das Polarlicht zünden und mit Rudi um die Erdachse sliden. Fu!
„Hey, Bro“, hör ich hinter mir die Muschel jammern. „Trag mich doch mal rüber zu dem Brunnen da, ich hab Durst.“ Unlügbar, da steht echt an der Eiskante so ein Teil rum. Ein Brunnen kurz vorm Nordpol, voll strange. Ich bin ja noch total gefresht, aber soll das Weichteil doch hier sitzen bleiben und fernschimmeln, denke ich. „Geht fit, mate“, sage ich und pflanze das Schleimtier auf den Brunnenrand.
„Hey, Babo! Wo gehst du hin?“
Und ich so: „Nach Hause.“
Und sie so: „Aber du kannst mich doch hier nicht sitzen lassen.“
Und ich so: „Komm klar, Kumpel.“
Und sie so: „Platsch!“
Sheesh! Da is die doch voll in den Brunnen geplumpst.
„Nick, du must deinen Partner bergen“, sagt Comet.
Seriously? Partner? Der Typ war ein akkurater Nichtspieler.
„Doch, du musst ihn wieder mit zurückbringen, sonst wirst du gesperrt für alle Zeit“, knurrt Karhu.
„Komm schon, ich lasse dich mit dem Eimer runter“, sagt Lucia. Die ist so cute, da geh ich mit. Ich steige in den Eimer, und da rauscht auch schon die Kette los, es geht runter in die Röhre, echt spooky. „Kannst relaxen, Partner, i bims“, rufe ich. Dabei bin ich gar nicht so swag, wie ich tue, so vong die Platzangst her. Weiß echt nicht, wie mein Alter immer durch die Schornsteine kommt. Der heißt nicht umsonst mit vollem Namen Santa Claus-Trophobie. Oh Mann, wenn der das den ganzen Heiligabend über macht, will ich gar nicht mit dabei sein. „Muschel, ich hol dich raus, ich schwöre.“
Boah – was ist das jetzt für ‘ne krasse Lightshow? Da ist plötzlich Tageslicht, mitten in der Polarnacht, hier unten im Brunnen. Und alles ist grün, voll der Veganzirkus hier unten, Gras, Bäume, Büsche – ich dreh völlig ab. Da im Rasen steckt ja auch die Miesmuschel, die packe ich gleich in die Hosentasche, auch wenn sie meckert.
Ich glaub, ich hab echt ‘ne Hallo Luzie. Da steht tatsächlich ein Backofen mitten auf dem Grünteppich. „Hol uns raus, hol uns raus, wir sind schon ganz fertig gebacken, wir verbrennen“, wimmerts aus dem Ofenloch.
„Vorsichtig“, zischt die Klapperschale. „Das könnte eine Falle sein.“
Aber ich fackel nicht lang und hol das Zeug raus. Es sind hundert Lebkuchenmänner, die da ins Gras plumpsen. Ich stapele die alle auf einen akkuraten Haufen, da schreit es schon wieder hinter mir: „Ach, hilf mir doch, meine Äste sind so schwer, die brechen bald. Ernte doch meine Äpfel ab.“
Die Pockenzecke meckert wieder: „Lass die Finger davon, Äpfel sind immer vergiftet, weiß man doch.“
Aber nicht solche kandierten roten Bratäpfel, die machen dir nur ‘n Zuckerschock. Ich klotze also konkret ran und hol das Glucosezeug runter, während die Muschel meckert und grantelt. Das gibt 100 Aura-Punkte, wetten?
Dann sehe ich das Haus. Strange, so eine total abgeschottete Location. Hier könnte man echt gottlos Party machen, ohne dass irgendwelche abgefuckten Spacken meckern und die Bullerei rufen. Sieht echt nice aus, bisschen retro. Ich bin voll auf Lock. Frag mich nur, wer da wohnt.
„Geh da nicht rein“, knirscht die Muschel. „Das ist fishy.“
Die Tür ist offen. Ich also rein. Liegt da doch so’ne Omma und pennt. Ein bisschen thicc und voll gucci. Die hat gesägt wie Karhu im Winterschlaf. War wohl ‘ne lange Gammelfleischparty letzte Nacht. Oder sie hat mindestens drei Rotkäppchen intus.
„Hoho-Hoho“, sage ich höflich den Nordpol-Gruß auf.
Da zuckt sie zusammen und wäre beinahe vom Sofa gekracht.
„Nick? Nick, mein Junge, bist du das? Mein Gott, was bist du groß geworden!“
Und da merke ich: Ich kenne die Olle. Das ist die Holle. Meine Tante Holle.
„Mensch, Auntie, lange nicht gesehen“, sag ich. „Sag mal, pennst du schon lange?“
„Wieso, was haben wir denn heute für ein Datum?“
„Es ist Wintersonnenwende. Und der ganze Nordpol ist weggetaut – kein Schnee, kein Eis, das ganze Rennen ist ruiniert, und ich wollte doch das Polarlicht anzünden ...“
„Um Himmelswillen! So spät schon?
Die Holle rappelt sich auf.
„Nick, mein Junge, du musst mir helfen. Ich muss sofort meine Betten ausschütteln.“
Fu. Ich rede von einer Umweltkatastrophe, und diese alte weiße Frau will lieber einen auf Tradwife machen. Federbetten – gibts denn hier noch keine Biber-Bettwäsche? Voll old-fashionend, die Mutter. Ich fasse es nicht. Aber crazy peoples soll man nicht widersprechen. Sie reißt das Fenster auf, raus mit dem Deckbett und immer so: Shake-it, shake-it, shake-it. Und ich aus dem anderen Fenster mit dem Kopfkissen. Die Federn fliegen wie in ‘nem Hühnerschlachthof, voll der Federsturm, und immer mehr. Ich krieg schon Ameisentitten auf den Armen vor Kälte. Und plötzlich ist es Schnee, lauter gediegener Schnee, der da aus dem Kissen fliegt. Und Eis, echt krass konkretes Eis, total stabil, ich war voll geflasht, eine Eisbahn zum Nordpol, das Rennen war safe. Unfuckingfassbar. Holle ist ‘ne Ehrenfrau. Und, ich schwöre, nächstes Jahr vor der Wintersonnenwende, gehe ich gleich hin zu ihr und schüttele ihr das Kissen. Wenn sie es doch allein nicht mehr auf die Kette kriegt. Papa hat ja eh keine Zeit für mich.
Natürlich sind Klapperschale und ich viel zu spät zum Nordpol gekommen. Und natürlich hat dieser Chabrón sich den ganzen Weg von mir ziehen lassen. Wir kamen gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie die Häkkinen-Bitch die Pyros abziehen ließ.
Der Schneehase an der Ziellinie posaunte meine Zeit raus – obercringe, ich war Letzter. ASKLA. Mistkarnickel.
Aber dann war mein alter Herr da und hat mich umarmt und abgebützt. „Nick, wo bist du so lange gewesen?“, hat er gebrabbelt. „Ich hatte so Angst, dass dir was passiert ist.“
„Keine Panik, Oldtimer“, flexte die nasty Muschel. „Ich habe doch auf ihn aufgepasst.“
„Weißt du was, Nick?“, hat Daddy da gesagt. „Weihnachten muss ich wirklich arbeiten. Aber was hältst du davon, wenn wir Ostern etwas zusammen unternehmen? So ein richtig langes Vater-Sohn-Wochenende, nur wir beide. Was sagst du?“
Aber da konnte ich erstmal gar nichts zu sagen. Weil neben uns nämlich der weiße Hase losbölkte: „Ostern? Alter, komm mir bloß nicht mit Ostern. Wisst ihr eigentlich, wie das ist, wenn euer Vater an Ostern nie zu Hause ist?“

 

© Petra Hartmann




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Fabienne Siegmund: Die Papierprinzessin

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 22 Dezember 2024 · 57 Aufrufe
Bücher - phantastisch und 1 weitere...

Ein melancholisches Märchen über die Macht des Erzählens: In "Die Papierprinzessin" schildert Fabienne Siegmund, welche Verantwortung ein Geschichtenerfinder auf sich nimmt, und erzählt von einem Schwesternpaar, dessen gemeinsame Geschichte gefährliche Folgen nach sich zieht. Aber sie zeigt auch, wie wichtig Märchen und Geschichten sind und dass es besser ist, sich ihnen zu stellen.
"Die Papierprinzessin" erzählt von einer nicht mehr ganz jungen Frau namens Amelia, die alle Geschichten aus ihrem Leben verbannt hat. Amelia ist eine herbe, fast verbitterte Person geworden, sie scheut vor allem zurück, was auch nur entfernt nach einer Geschichte oder Erzählung riecht. Ihr Leben ist der Realität gewidmet, dem Pragmatismus, dem Hier und Jetzt, fern von aller Phantasie. Aber dann erreicht sie ein Anruf. Ihre kleine Schwester Matilda liegt im Koma. Nach einem Selbstmordversuch. In ihren Händen fand man einen Zettel mit dem Anfang einer Geschichte, die Amelia einst geschrieben hatte. Das Märchen über die Papierprinzessin entstand in einer Zeit, als die beiden Mädchen noch fest daran glaubten, dass eine Geschichte die Welt verändern, dass ein Märchen heilen kann. Und nun ist das alte Kindermädchen Clara überzeugt, dass nur eines Matilda aus dem Koma zurückholen kann: wenn Amelia die vollständige Geschichte wiederfindet ...

 

Auf der Suche nach dem verdrängten Märchen

 

Gegen ihre eigene Überzeugung macht sich Amelia auf die Suche nach den verstreuten Teilen ihres Märchens. Und es wird eine Reise in die eigenen Abgründe zu den eigenen Fehlern und Verletzungen. Das Märchen von der Papierprinzessin hätte die Großmutter wieder gesundmachen müssen, waren die Kinder damals überzeugt. Die Großmutter, die eine berühmte Schriftstellerin war, überlebte die Krankheit aber nicht. Kein Wunder, dass Amelie für alle Zeiten dem Geschichtenerzählen abgeschworen hat. Nur widerwillig und voller bis dahin verdrängter Angst stellt sie sich in dem Haus voller Bücher dem alten Zauber der großen Kinderabenteuer erneut. Eine Spurensuche, die sehr schmerzhaft wird. Vor allem, als Amelia klar wird, dass gerade ihr Papierprinzessinnenmärchen ihre Schwester zu ihrem Selbstmordversuch getrieben hat.

 

Berührendes Märchen, beeindruckend gestaltet

 

Fabienne Siegmund hat erneut ein traurigschönes, melancholisches Märchen über Tod und Zauber und die Liebe zum Geschichtenerzählen geschrieben. "Die Papierprinzessin" gehört zu den bezauberndsten und berührendsten Büchern, die diese Autorin der jüngsten Zeit veröffentlicht hat. Und der Art Skript Phantastik Verlag hat alles getan, um die Magie dieses modernen Märchens durch die Gestaltung zu unterstreichen. Das Buch enthält Illustrationen von Jana Damaris Reich, in denen Zeichnungen und Textcollagen das Zusammenspiel von Figuren und Druckwerk widerspiegeln. In der Geschichte selbst sind Erzähltext und Märchenmanuskript sowie Briefe und Notizen unterschiedlich gestaltet und hinterlegt. Und eine kleine Kostbarkeit sind die immer wieder ins Buch eingestreuten Zitate von Autorinnen und Autoren über die Bedeutung des Erzählens. So verwandelt sich die Suche nach dem verschollenen Märchen und die abenteuerliche Märchenreise der Papierprinzessin in eine kleine Philosophie der Erzählkunst und das gesamte Büchlein in eine inhaltlich und optisch zauberhafte Liebeserklärung an das Geschichtenerfinden. Es wäre furchtbar gewesen, wenn Amelia sich nicht auf die Suche gemacht hätte und diese Papierprinzessin verschollen geblieben wäre.

 

Fazit: Zauberhaftes traurigschönes Märchen über den Wert des Geschichtenerzählens und die Verantwortung des Märchenerfinders. Hintergründig, berührend und poetisch – und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Unbedingt empfehlenswert.

 

 

Fabienne Siegmund: Die Papierprinzessin. Salach: Art Script Phantastik Verlag, 2024. 222 S., Euro 14.

 

Mehr von Fabienne Siegmund:
Namiria
Das Mädchen und der Leuchtturm
Der Karussellkönig
Goldstaub
Sternenasche
Herbstlande
Herbstlande - Verklingende Farben
Moon Bird
Das Nebelmädchen von Mirrors End
Herbstfeuer
Die Blätter des Herbstbringers
Das Mühlenreich
Hinter den fallenden Blättern

 

© Petra Hartmann




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Vier Sterne fürs Fundbüro

Geschrieben von Petra , in Aus Petras Werkstatt 21 Dezember 2024 · 50 Aufrufe
Aus Petras Werkstatt und 2 weitere...

Es gibt zwei neue Rezensionen zu Anthologien, an denen ich beteiligt bin. Leser Joroka hat sich das "Fundbüro der Finsternis" angeschaut, K. Nevermount hat "Kreuzfahrt, Mord und Mittelmeer" gelesen und bewertet. Beide vergaben vier Sterne auf Amazon..

 

Bei Joroka war es vor allem das Titelbild, das ihn zum Zugreifen bewegte. Über das Fundbüro-Cover schreibt er:

 

"Diese Anthologie ist mir auf einer Buchmesse ins Auge gestochen. Mir ist sogleich das ungewöhnliche und mysteriöse Cover ins Auge gestochen. Spannend ebenso die Frage, was sich da genau in den Fensterscheiben spiegelt? Das hat mir selbst zunächst den ersten Schauer über den Rücken gejagt."

 

Seine Leseeindrücke: "Die Geschichten sind von unterschiedlicher schriftstellerischer Qualität, aber es war – aus meiner Sicht - kein wirklicher Aussetzer darunter. Die meisten haben mir gefallen, und gegruselt habe ich mich auf alle Fälle."

 

Besonders gefallen haben ihm die Geschichten „Das Geheimnis von Brigus“ und „Wenn Engel schreien“.Sein Fazit: "Schöne Sammlung an Schauergeschichten".

 

Hier gehts zur vollständigen Rezension.

 

 

K. Nevermount griff eigentlich irrtümlich zum Kreuzfahrtbuch. Die Rezension ist kurz, aber immerhin mit vier Sternen versehen:

 

"Hatte eine Roman erwartet, waren aber Kurzgeschichten - mal gut, mal weniger".

 

Hier findet ihr die Originalrezension.




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Lennardt M. Arndt: An den Ufern des Nebraska

Geschrieben von Petra , in Bücher - Abenteuer 16 Dezember 2024 · 580 Aufrufe
Bücher - Abenteuer und 4 weitere...

Old Surehand ist ein Westmann aus dem Karl-May-Kosmos, Namensgeber einer Trilogie des Maysters und in seiner Treffsicherheit und seinen sonstigen Fähigkeiten durchaus mit Heroen wie Old Shatterhand und Old Firehand vergleichbar. Doch die Vorgeschichte und vor allem die Familiengeschichte des Helden, die May nur sehr gerafft wiedergab, bietet Stoff für mehr. Das sagte sich zumindest Autor Lennardt M. Arndt, der mit seiner „Surehand-Story“ ein umfangreiches Prequel zu Mays Romanen vorlegte. Der erste Band heißt „An den Ufern des Nebraska“ und erzählt von den Abenteuern des jungen Surehand, von seinem Entschluss, sich auf die Suche nach seinen verschollenen Familienmitgliedern zu machen, und seiner Ausbildung zum Westläufer.
Arndt lässt seine Geschichte mit einem nachdenklichen Augenblick nach der Schule beginnen. Der junge Leo Bender hat von einer engagierten Lehrerin zum ersten Mal etwas über das Schicksal der Indianer gehört und über die Morde, Vertreibungen und Vertragsbrüche, die die amerikanischen Ureinwohner erlebten. Zu dieser Zeit weiß Leo noch nicht, dass er selbst ein „Halbblut“ ist. Denn seine Mutter war eine Moqui (Hopi), wie er wenig später von seinem Vormund erfahren wird. Die Familie wurde durch die Intrigen zweier Verbrecher zerstört und auseinandergerissen. In dem knapp 16-Jährigen reift der Entschluss, sich auf die Suche nach der verschollenen Mutter, ihrer Schwester und seinem kleinen Bruder Fred zu machen. Dazu muss er den Wilden Westen durchstreifen. Ohne entsprechende Ausbildung ein lebensgefährliches Unterfangen. Doch das junge Greenhorn hat Glück: Der legendäre Westläufer Old Firehand erklärt sich bereit, ihn in die Lehre zu nehmen. Für Leo Bender beginnt eine spannende und nicht ungefährliche Lehrzeit.

 

Gebremster Start durch Rückblenden

 

Der Anfang des Romans kommt noch etwas ungelenk daher. Arndt setzt gleich zwei Rückblenden vor den Beginn der eigentlichen Handlung. Zuerst lässt er den Protagonisten auf der Jagd nach Kaninchen über eine Unterrichtsstunde nachdenken, die er gerade genossen hat, und über das Unrecht, das den Indianern zugefügt wurde. Dann folgt ein längeres „Aufklärungsgespräch“ mit dem Bankier Wallace, der Leo aufgenommen und wie seinen Sohn aufwachsen lassen hat. Wallace erzählt also von Leos Eltern, Bruder und Tante und davon, wie zwei Schurken die Familie ins Unglück stürzten. Ein sehr langes Referat, das teilweise nicht in direkter Rede durch Wallace, sondern in der Zusammenfassung durch den Ich-Erzähler Leo wiedergegeben wird und etwas spröde zu lesen ist.

 

West-Ausbildung eines "Anti-Shatterhands"

 

Deutlich an Fahrt nimmt die Geschichte dann jedoch im weiteren Verlauf auf. Vor allem diejenigen Leser, die Mays Winnetou I kennen, werden viel Bekanntes beziehungsweise Variiertes wiederfinden. Der Ausbildungsgang des West-Azubis Surehand weist deutliche Parallelen zur Lehrzeit des berühmteren Old Shatterhand auf. Die Stationen ähneln sich: Kauf eines besonderen Pferdes, eines Gewehrs, Kampf mit einem Bären, Anschleichen, Freundschaft mit einem indianischen Häuptlingssohn … Und doch sind die Taten Surehands demonstrativ etwas tiefer gehängt als die legendären Aktionen des Superhelden Scharlieh. Das Pferd ist zwar top, muss aber nicht durch schier übermenschliche Reitkünste eingebrochen werden. Die Schießübung fällt ordentlich aus, das Gewehr muss aber noch einmal auf Surehands Verhältnisse nachjustiert werden. Der Bär wird zwar außergewöhnlich kaltblütig erlegt, doch mit dem Gewehr und nicht mit dem Messer, außerdem ist es „nur“ ein Schwarzbär und kein Grizzly. Vor allem fällt dieser Surehand gegenüber dem berühmteren Shatterhand durch seine übermäßige, fast krankhafte Bescheidenheit auf. Wann immer sein Ausbilder Old Firehand und seine Kameraden ihn für einen guten Schuss oder sonstige Coups loben, senkt er bescheiden den Kopf und murmelt: „Ich hatte einfach Glück.“ Ein sehr beeindruckender Anti-Shatterhand, der hier seine Visitenkarte abgibt.

 

Freundschaft mit den Pawnees

 

Auch sonst hat Arndt dem May-Universum eine durchaus eigene Note hinzugefügt. Sehr interessant ist seine Idee, ausgerechnet die Pawnees und vor allem dessen jungen Häuptling Sakuruta zu den neuen Freunden Surehands zu machen. Dieser Stamm kommt in der Indianerliteratur oft nicht gut weg, und auch Old Shatterhands Ausbilder Sam Hawkens hatte ja eine unangenehme Begegnung mit ihnen. Und Arndt hat offenbar sehr intensive historische Studien betrieben und versucht nun, die Welt Karl Mays mit den geschichtlichen Tatsachen zu versöhnen und Anachronismen zu glätten. So spielte sich die Familientragöde der Benders nun nicht, wie bei May beschrieben, in Denver ab, sondern in Taos. Denn Denver habe es zu der Zeit noch gar nicht gegeben, stellt Arndt klar. Wieder was gelernt. Auch am May’schen Sprachgebrauch hat Arndt einiges geschliffen und geradegerückt. So musste das aus Mays Kosmos geläufige Wort „Westmann“ dem offenbar sonst gebrauchten „Westläufer“ weichen, wie der Autor im Nachwort erklärt.
Arndt schreibt flüssig und ist ein ausgesprochen guter Erzähler, der er versteht, eine spannende Geschichte zu schreiben. Trotz des Umfangs von 560 Seiten weist der Roman an keiner Stellen Längen auf und lässt sich, in bester Karl-May-Tradition, „verschlingen“. Sein Surehand ist ein interessanter neuer alter Held, der hier einen tüchtigen Biografen gefunden hat. Man freut sich auf den zweiten Band.

 

Fazit: Western-Roman in den Spuren Karl Mays mit einem erfrischend bescheidenen jungen Helden. Spannend erzählt und gut lesbar, macht Lust auf mehr.
Lennardt M. Arndt: An den Ufern des Nebraska. Die Surehand-Story Band I. Selfpublishing, Neopubli, Berlin 2021. 560 S., Euro 15,90.

 

Weitere Karl-May-Fortsetzungen:
Thomas Ostwald: Aufbruch ins Ungewisse

Thomas Ostwald: Auf der Spur

Thomas Ostwald: Der schwarze Josh
Axel Halbach: Blutige Schluchten
Klaus-Peter Walter: Sherlock Holmes und Old Shatterhand

Wolfgang Berger: Weißer Vater

 

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Kerstin Groeper: Träume von Salbei und Süßgras

Geschrieben von Petra , in Indianer 14 Dezember 2024 · 345 Aufrufe
Indianer, Lakota, Kerstin Groeper und 1 weitere...

In ihrem neuen Roman „Träume von Salbei und Süßgras“ schildert Kerstin Groeper die Spurensuche einer jungen weißen Frau, die als Waise bei einem indianischen Großvater aufwuchs, dann aber von den US-amerikanischen Behörden entdeckt und in ein Pensionat für Waisen gesteckt wurde. Als Kathleen volljährig wird und ihre Pensionatszeit beendet ist, macht sich die junge Frau auf die Suche nach ihrer indianischen Familie …
Der Roman spielt in der Zeit um 1920 herum. Die Zeit der Indianerkriege ist vorbei, allerdings stößt man verschiedentlich auf Spuren des Ersten Weltkriegs. Die amerikanischen Ureinwohner sind in Reservationen untergebracht, Weiße in den Städten haben gewöhnlich keinen Kontakt zu ihnen.
Für Kathleen ist die Zeit in ihrer Schule geprägt von Strenge und Kontrolle. Dennoch sind die Mädchen in dem Pensionat durchaus privilegiert im Vergleich zu den Boarding-Schools, in denen indianische Kinder zwangsassimiliert werden sollen. Diese Kinder wurden teilweise mit Gewalt aus ihren Familien herausgerissen, dürfen sich nicht in ihrer Muttersprache unterhalten und werden einem harten militärischen Drill unterworfen. Kathleen wird diese Art Schule auf ihrer Suche noch kennen lernen.

 

Erinnere dich!

 

„Kiksuya yo! - Erinnere dich!“ Die Worte, die ihr Großvater Matho Sapa, Black Bear, ihr mit auf den Weg gab, als die achtjährige Kathleen ihm entrissen wurde, ziehen sich leitmotivisch durch das gesamte Buch. Kathleen hat nichts vergessen. Sie spricht die Sprache ihres Volkes, der Lakota, noch immer fließend, auch wenn man ihr im Pensionat als Kind die „Heidensprache“ gründlich auszutreiben versucht hat und sie Englisch lehrte. Kathleen gilt als „letztes Opfer der Indianerkriege“, ihr indianischer Großvater soll damals ihren weißen Vater ermordet und sich das Kind angeeignet haben. Daher fühlt sich der Staat für sie zuständig und finanziert ihre Ausbildung. Ein Privileg, wie gesagt.
Doch Kathleen will zurück zu ihrer Familie. Sie verschafft sich Zugriff auf ihre Unterlagen im Büro der Heimleiterin und erfährt, in welcher Gegend sie damals aufgefunden wurde. Ihre Heimat liegt in einem Lakota-Reservat, stellt sie fest. So bewirbt sie sich auf eine Stelle als Lehrerin in Rapid City, in einem Indianer-Internat. Wenig später findet sie ihren Großvater im städtischen Gefängnis, wo er seit dem Tod ihres Vaters als vermeintlicher Mörder einsitzt.

 

Bemerkenswert unaufgeregt

 

Der Roman kommt auf eine angenehm leichtfüßige und bemerkenswert unaufgeregte Art daher. Der Tonfall ist ruhig und gelassen, und vor allem fehlt den Charakteren, die zwischen Kathleen und dem Happy End stehen, größtenteils die Verbohrtheit und der Hass auf alles, was mit den Ureinwohnern zusammenhängt. Es ist eine Zeit, in der die Indianerkriege längst vorbei sind, und Kathleen begegnet niemand mehr, der es ausdrücklich schlecht mit den Natives meint, allenfalls eine gewisse koloniale Überheblichkeit kann man den Akteuren bescheinigen.
Kathleen hat im gesamten Buch keinen ernsthaften „Gegner“. Schon ihre erste Aktion, der Einbruch ins Büro der Mutter Oberin, erweist sich als völlig überflüssig: Die Frau händigt ihr die Unterlagen und die spärlichen ihr bekannten Informationen über Kathleens Herkunft kurz vor dem Ende der Pensionatszeit aus und unterstützt sie sogar, als Kathleen den Wunsch äußert, nach Rapid City zu gehen. Auch der Leiter der Indianerschule ist längst kein von Hass zerfressener Tyrann oder vom Glaubenseifer zerfressener Heidenhasser mehr, der seine Schüler schikaniert. Ja, der Drill ist hart, das Funktionieren-Müssen im Takt der Trillerpfeifen ist für die Kinder eine Qual. Aber der Schulleiter lässt immer mal wieder mit sich reden und hört zu, wenn Kathleen Verbesserungsvorschläge macht, und er erlaubt ihr sogar, auf Lakota mit den Schülern zu sprechen, was bisher streng bestraft wurde.

 

Sheriff unterstützt Ermittlungen

 

Selbst der Sheriff, der Black Bear seit Jahren in seinem Gefängnis bewacht, ist alles andere als ein Hardliner und unterstützt nach anfänglichem Misstrauen Kathleens Versuche, die Unschuld ihres Großvaters zu beweisen. Nur einmal treten Weiße als brutale, zerstörerische Gewalttäter auf. Das allerdings bezeichnenderweise in einer Situation, die Kathleen nicht selbst erlebt, sondern nur aus einem Bericht erfährt.

 

Begegnung mit historischen Persönlichkeiten

 

Sehr interessant ist das Zusammentreffen mit historischen Persönlichkeiten wie Black Elk und Father Eugene Buechel. Und die zahlreich verwandten Sätze auf Lakota machen das Buch fast zu einem kleinen Sprachkurs. Auch auf die Frage, ob die nordamerikanischen Ureinwohner schon vor der Ankunft der Spanier Pferde kannten, geht Kerstin Groeper ein und lässt Kathleens Vater Felszeichnungen erforschen, die durch die Erschaffung gigantischer Präsidentenporträts in den Bergen allerdings von der Vernichtung bedroht sind …
Insgesamt ein flüssig geschriebener, leicht zu lesender, aber alles andere als simpler Roman. Spannend und sachkundig und an keiner Stelle langweilig, dabei aber ein Buch, das völlig ohne „Bösewichte“, Gewaltdarstellungen und Actionszenen auskommt. Allenfalls könnte man an einigen Stellen fragen, ob die Autorin es ihrer Heldin nicht manchmal Stellen etwas zu leicht macht. Ein wenig Widerstand und ein paar Gegner hätten Kathleens Geschiche gut getan.

 

Fazit: Spannender und sachkundiger Roman über eine Spurensuche und eine Familienzusammenführung der eigenen Art. Eine unaufgeregte Erzählung, aus der man sehr viel über Sprache und Kultur der Lakota lernen kann. Lesenswert.

 

Kerstin Groeper: Träume von Salbei und Süßgras. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2024. 287 S., Euro 12,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Adlerkralle - Der Indianer-Junge und sein Wolf
Grauer Wolf - Ein Indianerjunge will nach Hause
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

© Petra Hartmann




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Michael Böhnhardt: Die kybernetischen Gärten von Babylon

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 20 Oktober 2024 · 119 Aufrufe
Bücher - SF, Michael Böhnhardt und 1 weitere...

Semiramis ein monsterhafter Seraph? Die hängenden Gärten in Wirklichkeit von Roboterspinnen gepflegte kybernetische Gärten? Eden ein Planet, der von einer KI namens "Gott" geschaffen wurde? In Michael Böhnhardts Science-Fiction-Roman "Die kybernetischen Gärten von Babylon" wird die biblisch-mesopotamische Mythologie gehörig auf den Kopf gestellt. Und Seraphim, Cherubim und Erzengel benehmen sich etwas anders, als man es im Konfirmandenunterricht gelernt hat.
Der Roman ist die Fortsetzung von Böhnhardts Roman "Im dunklen Buch des Anbeginns". Die Heldin des Buchs ist Semiramis, die Tochter der Seraphin Lilitu aus dem Vorgängerband. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit dem gefallenen Engel Luzifer, der im ersten Buch gegen Gott revoltiert hatte.

 

Chaoswesen als Kampfmaschine

 

Semiramis, das Chaoswesen, gerät als junges Mädchen in die Gefangenschaft des Königs Nimrod von Assyrien. Der lässt sie als Kampfsklavin ausbilden und hat bald die ultimative Waffe im Kampf gegen feindliche Reiche oder aufständische Untertanen. Und Semiramis hat Respekt vor Nimrod, nicht jedoch vor dessen Sohn Ninyas, der sie eines Tages "erbt". Semiramis ist extrem stark, und durch einen einzelnen Menschen mit Muskelkraft kaum zu besiegen, weshalb die Assyrer einige intelligente Waffen entwickelt haben, ihre Wunderwaffe im Zaum zu halten. Vor allem ein spezielles Netz kann Semiramis festsetzen und macht sie wehrlos.
Semiramis lebt lange Zeit in dem Bewusstsein, das einzige Chaoswesen auf der Welt zu sein. Ihre Mutter Lilitu war bei der Geburt gestorben, von einem Vater fehlt jede Spur. Man sagt jedoch, Lilitu habe sehr positiv von einem Luzifer gesprochen. Schließlich kommt es, wie es kommen muss: Semiramis und Luzifer begegnen sich. Ab da haben sie den gleichen Weg. Auch wenn die fernab aller seraphischen Kultur und Bildung aufgewachsene Semiramis absolut nichts versteht von dem, was Luzifer plant: Er hat vor, das Programm der KI "Gott" zu überschreiben und es modernen Verhältnissen anzupassen. Damit beschwört er eine Riesen-Katastrophe herauf.

 

Biblische Geschichte trifft auf High Tech

 

Erneut erzählt Böhnhardt eine hochinteressante Geschichte, in der biblische Motive und Science-Fiction-Elemente miteinander verschmelzen. Die hängenden Gärten werden zu kybernetischen Gärten, die Sintflut ausgelöst durch einen Sabotageakt an der KI Gott, Erzengel sind Seraphen, deren Bewusstsein in Metallkörper versetzt wurde. Die High-Tech-Zivilisation der Seraphim und Cherubim trifft auf eine archaische Kreatur, die im Blutrausch oder beim Geschlechtsverkehr ihre Gegenüber zerfleischt. Sehr interessant, wie die Seraphin es dann schafft, ihr sexuelles Begehren auszuleben, ohne die betreffenden Partner zu töten: Sie versetzt sich selbst in Todespanik durch ihre Höhenangst und lähmt sich dadurch selbst, sodass die Menschenmänner überleben können. Auch eine Idee.
Dabei ist Semiramis zugleich außerordentlich kindlich und naiv angelegt, sie versteht vieles von der Welt Luzifers nicht, lernt aber schnell das zu nutzen, was in ihr Weltbild und zu ihren Zielen passt.
So entstand ein spannender Roman mit einer ungewöhnlichen Heldin und einem Setting, das von dem Gegensatz aus Frühgeschichte und Zukunftstechnologie geprägt ist. Das Buch Genesis einmal anders, und der dröge Bibeltext gewinnt dadurch durchaus an Farbe.

 

Fazit: Interessante Neu-Interpretation alter biblischer Geschichten. Spannend, blutig, mit einigen expliziten Sexszenen. Stellenweise etwas schwer verdaulich, aber durchaus lesenswert.

 

Michael Böhnhardt: Die kybernetischen Gärten von Babylon. Nittendorf: Wurdack Verlag, 2023. 332 S., Euro 15,95.

 

Weitere Romane von Michael Böhnhardt
Das Luftschiff des Doctor Nikola
Im dunklen Buch des Anbeginns

 

Übersetzungen
Die Rache des Doctor Nikola
Die Expedition des Doctor Nikola
Das Experiment des Doctor Nikola
Guy N. Boothby: Der Palazzo des Doctor Nikola

 

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BuCon 2024 - Einmal Dreieich und zurück

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 20 Oktober 2024 · 383 Aufrufe
Unterwegs, BuCon und 2 weitere...

Der BuCon 2024: schön, voll, toll - und viel zu schnell wieder vorbei. Ich war gegen 5 Uhr morgens im finsteren Sillium aufgebrochen, hatte eine realtiv unspektakuläre Fahrt, auf der mich diesmal das Kira-Kolumna-Hörspiel Nummer 11 - "Übergekocht" begleitete, und kam gegen 9.20 Uhr in Dreieich an. Mit zunehmendem Alter beneide ich die Kollegen, die inzwischen professinelle Sackkarren für ihre Bücher besitzen, immer mehr. Ich kam ganz schön ins Schwitzen beim Bücherkistenschleppen, aber betrachten wir es mal als Frühsport.
Neuerscheinunungen hatte ich diesmal nicht zu präsentieren, aber mit "Das Herz des Donnervogels" vom Vorjahr und dem Walkürenroman "Falkenblut" war ich jetzt auch nicht so unaktuell. Nächstes Jahr habe ich etwas Intergalaktisches dabei, versprochen.

 

Kaffee aus der Familientasse

 

Ein bisschen neidete ich den Kollegen die BuCon-Kaffeetasse mit der Aufschrift "BuCon ist Familie". Die hätte ich vielleicht doch bestellen sollen. Aber - Familie? Och nee, ganz so schlimm sind die Leute ja nun wirklich nicht.
Einer der ersten Gäste an meinem Tisch war Verleger Eric Hantsch, mit dem ich mich über ein neues Projekt in der Edition Dunkelgestirn austauschte. Mein Part als Autorin ist inzwischen erledigt, nun bleibt nur noch das Warten. Da kommt etwas Wunderschönes auf euch zu. Kurz darauf stieß Autorenkollege Felix Woitkowski zu uns, und wir sprachen unter anderem über sein kürzlich erschienenes Buch „E/Meth“, an dem sich die Rezensenten ganz schön abgearbeitet haben. Ich selbst habe das Buch hier im Blog ebenfalls besprochen. Ja, da gab es einige ungewöhnliche Interpretationen. Außerdem fiel mir ein, dass ich dringend noch den dritten Teil des von ihm herausgegebenen „Gespensterbuchs“ brauche. Das erreicht mich demnächst auf dem Postweg. Als Michael Buttler sich zu uns gesellte, gab es Gelegenheit, uns über zwei ehemalige Verleger auszutauschen, die wir gemeinsam hatten. Jörg Kaegelmann hat ja bekanntlich seinen Blitz-Verlag abgegeben, und Ernst Wurdack will zum Ende des Jahres aufhören. Schade natürlich, aber beiden sei der Ruhestand gegönnt. Wie es bei Blitz weitergeht, muss sich zeigen. Immerhin scheint die Herbstauslieferung angelaufen zu sein.

 

Was wird aus der Met-Magie?

 

Wenig später traf ich Amandara M. Schulzke, die inzwischen bei Acabus arbeitet. Wir beide hatten erstmals miteinander zu tun, als ich vor zwei Jahren Autorin der von ihr und Nadine Murmel herausgegebenen Anthologie „Met-Magie“ war. Da sollte es ursprünglich noch einen zweiten Teil geben. Was daraus wird? Nun, ein bisschen Arbeit müsste man noch reinstecken. jedenfalls ist das Thema noch nicht vom Tisch.
Auch Nadine Muriel und Rainer Wüst habe ich kurz darauf getroffen, und das Foto mit Nadine ist sogar mal eines geworden, auf dem ich ich ganz so saublöd grinse … Dafür ist in den Händen etwas Bewegungsunschärfe, wir haben halt angeregt diskutiert.

 

Beutezüge

 

Zwischenzeitlich schaffte ich es, zu einigen kurzen Beutezügen aufzubrechen. Mein erster Gang führte mich zum Verlag Torsten Low, wo ich mir die beiden neuen Herbstlande-Novellen holte: „Mission Merlacorna“ von Agga Kastell und „Ein Lied für die Sommerlande“ von Tino Falke.
Schräg gegenüber entdeckte ich Esther S. Schmidt, deren Roman „Das Erwachen der Hüterin“ ich schon lange aufdecken Einkaufszettel hatte. Der erste Teil der Geschichte war damals in der Weltenwanderer-Reihe bei Arcanum erschienen und hatte mir ausnehmend gut gefallen.
Beim Leseratten-Verlag brauche ich natürlich unbedingt die neue Anthologie „Voll Verwünscht“. Auf „Voll verwünscht“ hatte mich nicht zuletzt Thomas Heidemann nachhaltig aufmerksam gemacht, der mit seinem gehäkelten Flibo-Küken aus seiner „Feuersturm“-Serie einen schönen Hingucker durch den Saal trug. Und ich bekam obendrein noch den Autorenkalender der Leseratten, dessen Motto darauf hinwies, dass Autoren des Verlags ein wenig wie Ikea-Schränke seien: lockere Schrauben und nicht alle Tassen drin. Fühle mich angesprochen.
Bei Saphir im Stahl stellte mir Erik Schreiber freundlicherweise eine Tüte zur Verfügung, als er mich mit meinem Bücherstapel im Arm sah. Bei ihm erstand ich die Sammlung „Nixenmärchen“, außerdem den Band „Vampyr“, dazu “Der Weltuntergang“ von Vincenz Chiavacci und „Nebel der Andromeda“ von Fritz Brehmer,
Außerdem landete die bei Independent Bookworm erschienene Meerjungfrauen-Anthologie in meinem Bücherkarton. Hier gab mit Katharina Gerlach gleich noch ein paar Tipps für ein eigenes Roll-up. Ich bin immer noch unschlüssig, was ichdarauf drucken soll. Mache einfach zu viele verschiedene Sachen, die nicht zusammenpassen. Ich bin ein marktingtechnisches Desaster.

 

Glückwunsch an Ju

 

Und dann war da noch Ju Honisch, deren „Sturmkrallen“ ich unbedingt haben wollte. Während ich das Buch in der Hand wog und den Non-Book-Aufbau auf ihrem Tisch gar nicht wahrnahm, deutete sie irgendwann mit der Hand auf die stattliche Trophäe, die neben dem Buch auf ihrem Tisch thronte. Wahrhaftig - da hatte die Frau den BuCon-Preis für ihr Lebenswerk bekommen, und ich hätte es beinahe versäumt, ihr zu gratulieren. Liebe BuCon—Team, vielleicht wäre es beim nächsten Mal wieder möglich, die Preise auf der großen Bühne im Hauptsaal zu verleihen? Für die Autoren wäre es sicher schöner, und es wäre auch ein würdiger, runder Abschluss für einen schönen Con-Tag.
Wie auch immer: Der BuCon war in Erlebnis, und wer nicht da war, hat etwas verpasst. Ich hoffe, dass ich möglichst viele von euch nächstes Jahr beim dann 40. BuCon wiedersehe. Und bis dahin gibt es ja noch diel Leipziger Buchmesse und den MarburgCon. Dass die Anmeldemöglichkeit zu letzterem inzwischen online ist, darauf haben mich drei freundliche Leute vom Orga-Team schon hingewiesen. Und ich würde dort gern meine Version des Chtulhu-Mythos vorstellen. Mal sehen.
Die Rückfahrt trat ich ziemlich spät an. Und ich ließ mir auf der Autobahn auch noch etwas Zeit für die eine oder andere Kaffeepause. so kam ich diesmal erst gegen 2.30 Uhr am Sonntagmorgen nach Hause. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich am Sonntag noch mehr viel Sinnvolles getan habe. Aber der Trip nach Dreieich war das locker wert.

 

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Thorgal Saga: Wendigo

Geschrieben von Petra , in Comics 13 Oktober 2024 · 348 Aufrufe
Comics, Thorgal, Corentin Rouge und 1 weitere...

Um einen Wendigo geht es im zweiten Album der Reihe "Thorgal Saga". Das Abenteuer, geschaffen von Corentin Rouge und Fred Duval, spielt nach den Erlebnissen Thorgals im Land Qâ und verschlägt den Sohn der Sterne nach Nordamerika.
Eigentlich wollten Thorgal, Aaricia und Jolan aus Qâ zurück nach Europa segeln. Aaricia hat eine sehr schöne Nachricht für Thorgal: Sie ist schwanger. Familienfriede und Freude könnten nicht größer sein, als eine Katastrophe über das Schiff hereinbricht. Unwetter toben, eine riesige Seeschlange treibt den Kahn zur nordamerikanischen Küste, und die schwangere Aaricia wird von einem giftigen Fisch gebissen. Ein Indianerstamm, bei dem die drei anlanden, könnte mit einem Gegengift aushelfen. Aber der Stamm, das "Flussvolk", hat ganz andere Sorgen: Ihre Feinde vom "Baumvolk" haben einen Wendigo beschworen - ein so gut wie unbesiegbares Monster, bösartig, grausam mordlüstern und unaufhaltbar. Einzig ein besonderer Held, der einen Pfeil aus dem Holz des obersten Astes eines magischen Baums im Herzen des Baumvolk-Landes auf den Wendigo abschießt, könne den Wendigo töten, prophezeit ein Schamane. Das wäre dann also Thorgals Job. Denn erst wenn das Untier erledigt ist, erhält Thorgal die Medizin für Aaricia.

 

Bekanntes Handlungsmuster

 

Das Handlungsmuster ist sattsam bekannt: Aaricia schwebt in Lebensgefahr, Thorgal zieht los, um ein magisches Artefakt zu erlangen, hat unterwegs Gelegenheit seinen Mut, seine Kampfkünste und seinen Humanismus unter Beweis zu stellen, und am Ende ist die Aufgabe gelöst, die Familie gerettet und das Abenteuer zu Ende. Tatsächlich ist die Handlung ein wenig dünn für ein großformatiges Album mit einem Umfang von 135 Seiten. Einige der übergroßen Kampfszenen und Naturdarstellungen wirken tatsächlich so, als habe das Duo hier versucht, "Zeilen" zu schinden. Wobei die Zeichnungen Rouges in ihrer zum Teil überzogenen Größe recht ungelenk wirken, sie sind sehr flächig gehalten, bieten oft Umrisse, aber keine großartigen Strukturen, die eine solche Vergrößerung rechtfertigten.

 

Überraschende Farbgebung

 

Die Geschichte ist zielstrebig erzählt, weist keine großen Überraschungen auf, bietet klassischen Thorgal-Stoff und typische Thorgal-Ethik. Es ist ein sehr blutiges Abenteuer, trotzdem ist bemerkenswerterweise nicht Rot, sondern Blau die vorherrschende Farbe. Thorgal wird vom Flussvolk für seine Mission mit traditionellen blauen Kriegsfarben angemalt. Thorgal streift durch blaue Urwaldwelten, erklimmt bläuliche Baumwipfel, besteht Kämpfe in bläulichen Fluss- und Meerlandschaften. Das ist eindeutig etwas Besonderes, und dafür gibt es einen Zusatzpunkt.
Insgesamt aber erscheint die Geschichte vom weißen Retter aus Europa doch etwas ausgelutscht, und die Handlung, die zum Großteil aus Kampf und Gemetzel besteht, befriedigt nicht. Schön ist die edle Aufmachung des Bandes, ein großformatiges Hardcover-Album mit einem umfangreichen Anhang, der als "Making off" deklariert ist, aber vor allem große Porträtzeichnungen und einige Auszüge aus dem Buch in Verrößerung zeigt. Insgesamt sicher okay, aber es hält den Vergleich mit dem ersten Band der Reihe, Robin Rechts "Adieu, Aaricia" nicht aus.

 

Fazit: Edel aufgemachter Großband mit schwacher Story, Metzeleien und einer besonderen Vorliebe für die Farbe Blau. Ganz okay, aber nicht mehr als Durchschnitt. Und etwas zu wenig Inalt für eine solches Großalbum.

 

Thorgal Saga: Wendigo. Text: Fred Duval, Zeichnungen: Corentin Rouge. Bielefeld: Splitter Verlag, 2024. 135 S., Euro 29,80.

 

Weitere Thorgal-Abenteuer
Thorgal 31: Der Schild des Thor
Thorgal 32: Die Schlacht von Asgard
Thorgal 33: Schwertboot
Thorgal 34: Kah-Aniel
Thorgal 35: Scharlachrot
Thorgal 36: Aniel
Thorgal 37: Der Eremit von Skellingar
Thorgal 38: Die Selkie
Thorgal 39: Neokora
Thorgal 40: Tupilak
Thorgal 41: Tausend Augen

 

Kriss de Valnor 1: Ich vergesse nichts!
Kriss de Valnor 2: Das Urteil der Walküren
Kriss de Valnor 3: Einer Königin würdig
Kriss de Valnor 4: Bündnisse
Kriss de Valnor 5: Rot wie der Raheborg
Kriss de Valnor 6: Die Insel der verlorenen Kinder
Kriss de Valnor 7: Der Berg der Zeit
Kriss de Valnor 8: Der Herr der Gerechtigkeit

 

Lupine 1: Raïssa
Lupine 2: Die abgeschnittene Hand des Gottes Tyr
Lupine 3: Das Reich des Chaos
Lupine 4: Crow
Lupine 5: Skald
Lupine 6: Die Königin der Schwarzelfen
Lupine 7: Nidhöggr

 

Thorgals Jugend 1: Die drei Schwestern
Thorgals Jugend 2: Das Auge Odins
Thorgals Jugend 3: Runa
Thorgals Jugend 4: Berserker
Thorgals Jugend 5: Slive
Thorgals Jugend 6: Der Drakkar aus dem Eis
Thorgals Jugend 7: Blauzahn
Thorgals Jugend 8: Die zwei Bastarde
Thorgals Jugend 9: Die Tränen der Hel
Thorgals Jugend 10: Sydönia
Thorgals Jugend 11: Grym

 

Thorgal Saga: Adieu, Aaricia
Thorgal Saga: Wendigo

 

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Reimer Boy Eilers: Mit Magellan I - Die Ausfahrt

Geschrieben von Petra , in Helgoland 05 Oktober 2024 · 316 Aufrufe
Helgoland, Reimer Boy Eilers und 1 weitere...

Der Schriftsteller Reimer Boy Eilers holt aus zu einem Groß-Epos: "Mit Magellan" nennt er seinen umfangreichen Fahrtbericht, der sich die Weltumseglung Fernando Magellans zu Thema gesetzt hat. Wobei der erste Band, "Die Ausfahrt" genannt, weit entfernt von Sevilla beginnt, in einer Gegend, die der portugiesische Kapitän in Spaniens Diensten ganz sicher nicht bereist hat: Der Ich-Erzähler Pay Edel Edlefsen erleidet Schiffbruch auf dem Weg von Helgoland zum Festland und wird durch ein eigentümliches Schicksal an Bord der Armada verschlagen.
Der Held des Buches ist den Lesern bereits aus Eilers' Buch "Das Helgoland, der Höllensturz" bekannt. Der junge Fischer Pay Edel (der helgoländische Vorname wird ausgesprochen wie "Poi", erklärte der Autor in einer Lesung) ist zusammen mit seinem Vater in seiner Schaluppe "Die kleine Liebe" von Helgoland in Richtung Elbmündung unterwegs, als ihm der Klabautermann erscheint und ihn warnt. Kurz darauf gerät das Boot in einen Sturm und wird zerschlagen, der Vater ertrinkt, einzig Pay wird rechtzeitig von der Besatzung eines Kaufmannsschiffs aus dem Wasser gezogen. Doch das Schiff ist auf dem Weg nach Amsterdam, und der Kapitän denkt gar nicht daran, wegen eines Schiffbrüchigen seinen Kurs zu ändern. In Amsterdam hat Pay noch mehr Pech, denn er wird unter Vorspiegelung falscher Tatsachen auf ein Schiff nach Sevilla gelockt. Und dort schließlich kann er dem drohenden Tod nur entrinnen, indem er sich als Matrose für Magellans nicht weniger todgefährliche Reise verschreibt. Der 522 Seiten starke Auftakt zu einem Mega-Epos. Und schon der gewaltige Untertitel macht deutlich, dass man es mit etwas Wuchtigem zu tun bekommt. Der vollständige Buchtitel lautet:
"Mit Magellan Oder wie ein friesischer Fischer ein Unglück auf See hat und anschließend für dumm verkauft wird, so dass er in Sevilla landet und gezwungen wird, sich bannig schlau zu machen und um die Welt zu segeln, wenn er sein Hilliges Eiland und die Jungfer Peerke wiedersehen will. Ein Lied der See, der Liebe und des Wissensdurstes. Reise um die Welt in drei Teilen."
Reimer Boy Eilers gibt sich nicht mit Kleinigkeiten ab.

 

Wiedersehen in Amsterdam

 

Freunde von Eilers' Roman "Das Helgoland, der Höllensturz" werden sich freuen, einen alten Bekannten wiederzutreffen: Denn Pay begegnet seinem Freund, dem "Esquimeaux" Qivitoq, in Amsterdam wieder. Der Inuit, oder besser Halb-Inuit, hatte damals Helgoland verlassen, wo er auf der Reise von Kopenhagen nach London gestrandet war. Er ist noch immer auf dem Weg nach London, wo er seinen Vater suchen will. Vorläufig ist der Seehundjäger aber ebenfalls weit entfernt davon, den Weg nach England zu finden. Auch er wird betrügerischerweise für das Schiff nach Sevilla angeheuert, das man ihm als Fahrtgelegenheit nach London verkauft hat.
Außer mit dem jungen Seehundjäger befreundet sich Pay unterwegs mit einem weiteren weitgereisten und exotischen Teilnehmer der geplanten Weltumseglung: Der Gelehrte Nureddin al Gharb ist ein getaufter Araber, hochgebildet und vor allem durch seine Fähigkeiten als Kartograph für Magellan von außerordentlichem Wert. Wobei das ungleiche Trio eigentlich ein Freundesquartett ist: Denn ein Amsterdamer Straßenhund, den Pay auf den Namen Nimmersatt tauft, hat einen Narren an dem Helgoländer gefressen und läuft ihm seit ihrer ersten Begegnung nach. Nimmersatt ist ein sehr kluges, treues Tier, das durch eine ungewöhnliche Wendung für Pays relativ gute Beziehung zu einem spanischen Komtur verantwortlich ist. Und, ebenfalls ungewöhnlich: Das Tier reist ihm bis Sevilla nach und erhält, eben Dank der guten Beziehungen, sogar die Erlaubnis, mit an Bord des Weltumseglers zu gehen.

 

Ein dicker Reisebrief nach Helgoland

 

Pay erzählt umständlich, ein bisschen püttjerig, spinnt einen sehr langen Faden in seinem Reisebericht. Das Ganze kommt daher als ein dicker Brief, den der Helgoländer an seine Braut, Jungfer Peerke auf dem roten Felsen, schreibt. Was es damals im Jahr 1519 an Porto gekostet haben mag, einen solchen Ziegelstein, der ja auch erst der erste Band der Reiseabenteuer ist, davon hat der Held offenbar noch keine Vorstellung. Es ist der Tonfall eines Menschen, der im Erzählen noch ungeübt ist, aber gleichwohl viel erlebt hat. Und Pay muss im Vorfeld so einiges erklären. So sind dem eigentlichen Reisebericht, der erst auf Seite 103 beginnt, zahlreiche Überlegungen Pays zu der Frage vorgeschaltet, was einen Menschen überhaupt in die Welt hinauszieht, was Malakka, Thule, die Dominikaner oder die Herkunft von einer Insel überhaupt bedeuten. Pay greift bereits voraus auf die Zeit, als er als Gefangener, der Meuterei beschuldigt, am Strand in Ketten sitzt und seine Memoiren in den Sand schreibt. Ereignisse, die im ersten Band noch gar nicht berichtet werden. Und Pay erklärt, wieso er überhaupt schreiben kann. Denn als er seine vertrackten drei Kreuze unter den Heuer-Kontrakt zur Fahrt nach Sevilla setzte, befand er sich noch im ahnungslosen Stand des Analphabetentums. Immer wieder erzählt er, wie er bei Nureddin al Gharb das Schreiben und auch viele andere Wissenschaften erlernte. Wenn er im Verlauf seines Berichts schwierige Wörter benutzt oder komplizierte Hintergründe und Zusammenhänge schildert, so erklärt er stets, damals habe er das alles noch nicht gewusst, sein Lehrer hätte ihm dies beigebracht.

 

Detailreich und gründlich recherchiert

 

Reimers hat für seinen Roman offenbar ausgiebig und gründlich recherchiert. Viele kleine Details führen den Leser ein in die Welt des 16. Jahrhunderts und in die Gepflogenheiten der unterschiedlichen Stände und Stadtbürgerschaften. Das unrühmliche Gerberhandwerk, zu dem Pay in Amsterdam seine Zuflucht nimmt, kitzelt den Leser geradezu mit seinem Uringestank in der Nase. Man lernt Seemannsbrauch und Heiligenverehrung jener Zeit kennen, erfährt etwas über den Stand der Karthografie und das Wissen der Welt. Einzelheiten wie die brennende Insel Madeira, auf der die Portugiesen Brandrodung betrieben, machen das Buch zu einer schönen Fundgrube historischer Details. Ein bisschen daneben gelegen hat der auf Helgoland aufgewachsene Autor allerdings, als er Pay von der Cuxhavener Kugelbake schreiben lässt. Denn die erste Kugelbake wurde erst 1703 errichtet.

 

Langgedicht als Schlusskapitel

 

Das Buch ist alles andere als ein schnell und oberflächlich konsumierbarer Abenteuerroman. Auf die etwas umständlich, bewusst verlangsamende und auch manchmal abschweifende Art Pays und den die Sprache der frühen Neuzeit spiegelnden Tonfall muss man sich schon einlassen. Und auch das Schlusskapitel, in dem Pay einen Text seines Freundes al Gharb präsentiert, verlangt dem Leser einiges ab. Unter dem Titel "Die Abschiedsmesse" hat der maurische Gelehrte nämlich ein kleines Versepos oder ein Langgedicht über die kirchliche Zeremonie zum Aufbruch der Schiffe" verfasst. Zitate, die jeweils unter den Kapitelüberschriften stehen, runden die Vielstimmigkeit dieses Reisebriefes ab. Und wenn dann auch noch der Esquimeaux Qivitoq hinzukommt, für den jedes größere Säugetier ein "Hund" ist und der an jedes Substantiv ein -mik anhängt wird der bunte Tonfall des Buchs perfekt.

 

Fazit: Umfangreicher, gründlich recherchierter Auftaktband eines noch umfangreicheren Reise-Epos. Detailreich, vielstimmig und lehrreich. Lesenswert, macht Lust auf Teil II.

 

Reimer Boy Eilers: Mit Magellan. Band 1: Die Ausfahrt. Von Hilligen Eiland nach Sevilla. Freiburg: Kulturmaschinen Verlag, 2022. 522 S., Euro 19,50.

 

 

Mehr von Reimer Boy Eilers
Das Helgoland, der Höllensturz
Die Schiffbrüchigen von Tumbatu

 

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Lucian Caligo: Der Fluch des Ritters Anastasius

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 30 September 2024 · 343 Aufrufe
Bücher - phantastisch und 1 weitere...

Ein verfluchter Ritter, seine Erlösung und vier Abenteuer auf dem Weg dorthin - darum geht es in "Der Fluch des Ritters Anastasius". Das von Lucian Caligo herausgegebene Büchlein enthält fünf Geschichten, deren verbindendes Element das Schicksal des Titelhelden ist.
Lucian Caligo erzählt im Vorwort etwas zum Hintergrund und zur Entstehung dieser Geschichtensammlung. Er hatte vor einiger Zeit eine Kurzgeschichte über den Ritter geschrieben. Die Story, die im vorliegenden Buch als erste abgedruckt ist, schildert, wie Anastasius im Zweikampf seinen Gegner besiegt. jedoch von diesem verflucht wird. In der Folge verliert er alles: Besitz, Freunde, Familie, Geliebte und sein gutes Aussehen. Als Untoter in einem immer weiter zerfallenden Leib zieht er ruhelos durch die Lande, von Menschen gehasst und verfolgt, immer auf dem Rückzug und im Verborgenen lebend. Schließlich bietet sich ihm die Möglichkeit zur Erlösung ...
Der Autor hatte in der Geschichte angemerkt, Anastasius hätte in dieser Zeit zahlreiche Abenteuer erlebt. Zwischenzeitlich spielte Caligo mit dem Gedanken, die Handlung zu einem Roman auszubauen. Doch die Idee wurde dann doch nicht verwirklicht. Stattdessen bat er einige befreundete Autorinnen, Erzählungen über den Ritter Anastasius während seines (Un-)Lebens unter dem Fluch zu schreiben. Vier Autorinnen steuerten nun ihre Sicht auf Anastasius bei. Herausgekommen ist ein schmales, aber gehaltvolles Büchlein mit fünf sehr unterschiedlichen, doch gleichwohl ausnahmslos lesenswerten Geschichten.

 

Familienbande

 

Die erste Autorin, Tanja Kummer, nennt ihre Geschichte: "Familienbande über den Tod hinaus". Sie lässt das Abenteuer in einer Zeit spielen, die erst kurz nach Anastasius' Verwandlung und dem Blutbad auf der Hochzeitsfeier liegt. Anastasius hat noch sehr viele Angewohnheiten aus der Zeit, als er noch lebte. So trinkt er gewohnheitsmäßig frisches Wasser, das ihm jedoch durch die zerfetzte Kehle wieder entrinnt. Auch erinnert sich ein Gespenst, dem er begegnet, sehr genau an die Nachricht von dem Gemetzel, das Anastasius angerichtet hat. Die Geisterfrau bittet den Ritter um einen Gefallen: Ihr Sohn habe Haus und Hof verspielt. Auf seine Mutter höre er nicht. Ob nicht der untote und grauslich aussehende Ritter ihm einmal ins Gewissen reden könne.? Anastasius lässt sich breitschlagen und ist bereit zu helfen. Allerdings stellt er fest, dass nicht alles ganz genau so ist, wie die Geisterfrau ihm erzählt hat ... Gut getroffen und mit viel Sinn für Details erzählt.

 

Ergreifende Begegnung im eisigen Wald

 

Mit "Der Ritter und die Dame" hat Heike Schrapper dem Büchlein die ergreifendste Geschichte der Sammlung geschenkt. Die äußere Handlung ist recht schlicht: Der Ritter trifft eine einsame, hilfsbedürftige junge Frau, die allein und bei eisigen Temperaturen im dunklen Wald unterwegs ist. Natürlich bietet er ihr, als echter Ritter, seine Hilfe an. Er stellt nur die Bedingung, dass sie ihn nicht ansieht. Ein Fluch liege auf ihm, sagt er. Eine Frau, die ihn ansieht, müsse zu Stein werden. So geleitet er die junge Frau bis kurz vor die Stadt, die ihre neu Heimat werden soll. Eine banale Handlung? Nein, die Gespräche zwischen beiden sind äußerst intensiv. Und dann, am Ende ... Gänsehaut. Lest selbst.

 

Ein Bronzeschild für die Hexe

 

Eva von Kalm steuerte die Geschichte "Zwischen Feuer und Vollmond" bei, ein klassisches Fantasy-Abenteuer. Ritter Anastasius verdingt sich bei einer Hexe, die ihm etwas wahrhaft Kostbares gewähren kann: einmal wieder als gutaussehender, unentstellter Edelmann an einem Ball teilnehmen zu dürfen. Der Preis: Anastasius muss ihr die Zutaten für ein magisches Artefakt verschaffen, einen Schild, der von Vollmondlicht und Feuerschein bestrahlt werden muss, um seine Besitzerin zur mächtigsten Hexe der Welt zu machen. Die Autorin schuf ein magisches Abenteuer mit märchenhaften Zutaten und einem gelungenen Showdown. Etwas schade allerdings, dass ein gewisses Schmuckstück, das der Ritter bei sich führt, dann doch keine Funktion erhält. Nur als eine Erinnerung in den grünen Augen seiner Tanzpartnerin blinkt der Edelstein in Anastasius' Gedanken auf. Aber vermutlich war das genau so gewollt von der Autorin.

 

Ein Geschenk von einem Blinden

 

Die letzte Geschichte trägt den Titel: "Die Gnade des blinden Sehers". Sie ist der kürzeste Beitrag zu diesem Buch. Sabine M. Schmid führt Anastasius in den Süden, es könnte sich um Griechenland handeln. Der Ritter tötet beim Besuch eines verfallenen Tempels beinahe zwei Schlangen, besinnt sich dann aber anders. Als er kurz darauf einen blinden Bettler trifft, schenkt er diesem einen Beutel Gold, den er kurz zuvor gefunden hat. Der Dank des Bettlers ist überraschend und für Anastasius sehr angenehme Erfahrung. Eine interessante Wendung und sehr schön zu lesen.
Die fünf Geschichten ergeben zusammen eine sehr interessante und gut komponierte Sammlung. Jeder der Beiträge spielt das Thema Fluch und Ausgestoßen-Sein auf seine eigene Weise dar und zeigt dabei immer wieder, dass Anastasius im Grunde seines Herzen doch "Mensch" geblieben ist. Ein spannendes Experiment und ein Kosmos, aus dem man auch gern mehr Geschichten gelesen hätte.

 

Fazit: Gelungenes Gemeinschaftsprojekt um einen sympathischen, wenn auch zerbröselnden Helden. Schön komponiert und mit sehr viel Herzblut geschrieben. Lesenswert.

 

Lucian Caligo präsentiert: Der Fluch des Ritters Anastasius. Mit Geschichten von Tanja Kummer, Eva von Kalm, Heike Schrapper und Sabine M. Schmid. Selbstverlag, o.J. 99 S., Euro 8.

 

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Veronika Bicker: Flucht durch den Weltenriss

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF, Bücher - phantastisch 15 September 2024 · 445 Aufrufe
Veronika Bicker, Wurdack und 1 weitere...

Veronika Bicker erzählt in ihrem Roman "Flucht durch den Weltenriss" von einer Verfolgungsjagd durch mehrere Welten und von Portalen, die diese verbinden. Weltenschiffe, die einen magischen "Weltenstein" an Bord haben und einen speziell ausgebildeten "Wanderer", der für den Übergang notwendig ist, sind die einzige Möglichkeit, die Portale zu durchqueren. Jedenfalls ist es das, was der Gardist Niano glaubt ...
Die Geschichte hat zwei Haupptfiguren. Gardist Niano - für ihn wählte die Autorin die Perspektive des personalen Erzählers - ist im Auftrag des Rates auf der Jagd nach der jungen Wanderer-Schülerin Madrey. Madrey wird beschuldigt, ihren Mentor, den Wanderer Leone, umgebracht zu haben. Doch in den aus der Ich-Perspektive geschriebenen Madrey-Kapiteln wird schnell deutlich, dass Leone nicht nur ein übergriffiges geiles Arschloch ist, sondern auch, dass er geheime, verbotene Studien betreibt und dabei selbst vor Menschenopfern nicht zurückschreckt. Tatsächlich stinkt einiges ganz gewaltig in den Welten, die durch die Weltenrisse verbunden sind. Und auch der Rat entpuppt sich im Verlauf der Geschichte als eine Institution, die alles andere als integer ist.

 

Schiffsunglücke und Drachenkampf

 

Die Niano-Handlung legt den Schwerpunkt eindeutig auf den Bereich des Abenteuers und der Action. Spektakuläre Schiffsunglücke bei den Passagen, Überlebens-Versuche im Sumpf, Detektivarbeit und versiffte Stationen am Arm der Welt gehören zum Hard-Boiled-Setting, in dem sich der Gardist herumschlagen muss. Am Ende muss er sich auch noch mit waschechten und keineswegs zahmen Drachen auseinandersetzen.
Madrey dagegen lässt den Leser teilhaben an ihrer Entdeckung der Magie, der Übergänge in andere Welten, an ihrer Beziehung zu ihrem Mentor. Dabei legt die junge Novizin eine ungeheure Naivität an den Tag. "Lauf weg, Madrey!", möchte man ihr zurufen, wann immer Leone sie schlägt oder missbraucht oder verlangt, dass sie besonders aufreizende Kleider trägt. Doch wie ein sexuell missbrauchtes Kind oder ein Opfer des Stockholm-Syndroms redet sie sich immer wieder ein, dass sie Leone liebt, dass es ihre Schuld ist, wenn er sie schlägt, und dass sie alles tun will, damit er keinen Grund hat, zornig auf sie zu sein.
Aber der ungewöhnliche Querriss, der sich in Leones Forschungszimmer aufgetan hat, ist ganz anders als die "normalen" Weltenrisse und erst recht kein hartmloses Forschungsobjekt. Dahinter lauert "Das Andere": Magie, Macht, aber auch eine tödliche Bedrohung.
Der Roman bezieht seine Spannung vor allem daraus, dass der Leser "mehr weiß" als die beiden Helden. Man weiß, dass der getötete Leone, nach dessen Mörderin der Gardist fahndet, kein Unschuldslamm ist, dass Madrey, wenn sie überhaupt schuldig ist, sehr gute Gründe gehabt hat, ihn zu erledigen, man weiß, dass ihr Mentor bösartig ist, während sich Madrey noch in Harmonieträumen wiegt und ihm alles recht machen will. Sehr interessant ist das Konzept der "Wanderer", einer Gruppe von Begabten, die offenbar größer ist, als zu Beginn angenommen.
Veronika Bicker erfindet in ihrem Roman das Rad vielleicht nicht unbedingt neu. Klassische Typen wie der raubeinige Ermittler, der sich in heruntergekommenen Stationen mit schlechtem Kaffee aufputscht, und die naive Schülerin mit der besonderen Begabung, die vollbringt, woran erfahrene und gut ausgebildete Experten scheitern, gehören zum Standard-Personal nicht nur fantastischer Literatur. Doch schafft die Autorin es, ihre Geschichte gut, flüssig und spannend zu erzählen, und hat einen überzeugenden Abenteuer-Roman vorgelegt.

 

Fazit: Spannendes, flüssig geschriebenes und leicht zu lesendes Abenteuer, Geschichte einer Reise durch mehrere Welten und Aufklärung eines Mordes. Gut geschrieben und lesenswert.

 

Veronika Bicker: Flucht durch den Weltenriss. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2021. 259 S., Euro 13,95.

 


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Michael Böhnhardt: Im dunklen Buch des Anbeginns

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 15 September 2024 · 780 Aufrufe
Bücher - SF, Michael Böhnhardt

Eine eigenwillige Interpretation der biblischen Geschichte um Gott, Adam und Eva, das Paradies und die Engel liefert Michael Böhnhardt in seinem Roman "Im dunklen Buch des Anbeginns". Sein Held ist der aufständische Seraph Luzifer. Dessen Gegner: eine beinahe allmächtige KI namens Gott.
Die Seraphen bzw. Seraphim, in unserem Kulturkreis als eine Form der Engel bekannt, sind bei Böhnhardt Kunstwesen mit Hörnern und einem robusten, den Menschen weit an Kraft überlegenen Körper. Sie sind beinahe unsterblich, jedenfalls hat ihr Bewusstsein die Option auf ewiges Leben: Beim regelmäßigen Bericht an Gott fertigt letzterer so genannte "Beichtkopien" der Seraphen an, Backups ihres Bewusstseins, die bei Bedarf auch in neue Körper hochgeladen werden können. Verfehlt sich der Seraph oder läuft sonst irgend etwas schief, lädt Gott einfach eine frühere Version hoch. Aber zumeist erfahren die Seraphen durch die selbstgefällige KI für (vermeintliche) Vergehen harte Strafen, die ihrer Besserung dienen sollen.
Eigentlich wollte der Seraph Luzifer nur im Dienste der KI eine Gesteinsmühle bei den Minen von Pischon inspizieren. Als er in die Fänge einer Zerkleinerungsmaschine gerät und in einen Trichter abzustürzen droht, blickt er dem Tod ins Augen. Nun ja, er ist schon unzählige Male gestorben. Luzifer entkommt. Doch der schräge Pilot Belizal, der ihn danach abholen soll, macht die Sache nicht leichter. Und als sie gar entdecken, dass auf dem angeblich verstrahlten Planeten Eden paradiesische Zustände herrschen, wird die Sache erst recht gefährlich. In der verbotenen Zone läuft offenbar ein Geheimprojekt Gottes. Zurückgekehrt in die Welt der Engel, wird Luzifer von einem sadistischen Kollegen sofort festgesetzt und gequält. Endlose schmerzvolle Kondidionierungsstrafen drohen, zuletzt der Neustart auf einer früheren Entwicklungsstufe.

 

Engel Luzifer probt den Aufstand

 

Da zettelt Luzifer seine bekannte Revolte gegen Gott an. Allerdings anders, als die christliche Tradition berichtet. Der Seraph flüchtet und entführt zahlreiche Engel nach Eden, um ihnen dieses Paradies zu zeigen. Die sind allerdings wenig begeistert und danach nicht gut auf ihn zu sprechen.
Für Verwirrung und schließlich für schwer zügelbare Begierde in den Reihen der Seraphim sorgt schließlich die Entdeckung eines weiblichen Seraphs: Lilitu. Und dann ist da auch noch Eva, die Gott einmal dem Menschen Adam zur Seite gestellt und sie ihm sofort wieder entzogen hat. Seitdem versucht Adam in jeder seiner Konditionierungsschleifen und Erziehungsrunden, Gott davon zu überzeugen, dass er seine Aufgaben wesentlich besser erfüllen könnte, wenn er Eva zurückbekäme. Doch die Rückkehr Evas gestaltet sich ganz anders, als Adam sich das vorgestellt hatte.
Michael Böhnhardt wirbelt die biblische Welt gehörig durcheinander und verquickt die Sage um den gefallenen Engel Luzifer, Adams erste Frau Lilith und den Garten Eden mit Technik, Raumfahrt und der Frage danach, was eine KI eigentlich kann und darf. Die Geschichte ist spannend erzählt, ist mit ihren Jakobsleitern und Konditionierungsebenen vielleicht etwas verwirrend, enthält eine Menge Action und Sex und wirft ein völlig neues Licht auf die im Buch Genesis erzählten Ereignisse.

 

Fazit: Biblische Geschichte einmal anders. Spannend, düster und mit gotteslästerlichem Zungenschlag erzählt. Lesenswert.

 

Michael Böhnhardt: Im dunklen Buch des Anbeginns. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2019. 308 S., Euro 13,95.

 

Weiterer Roman von Michael Böhnhardt
Das Luftschiff des Doctor Nikola
Die kybernetischen Gärten von Babylon

 

Übersetzungen
Die Rache des Doctor Nikola
Die Expedition des Doctor Nikola
Das Experiment des Doctor Nikola
Guy N. Boothby: Der Palazzo des Doctor Nikola

 

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Kerstin Groeper: Adlerkralle. Der Indianer-Junge und sein Wolf

Geschrieben von Petra , in Indianer 27 August 2024 · 596 Aufrufe
Indianer, Kerstin Groeper und 2 weitere...

Die Geschichte eines jungen Menominee-Indianer namens Adlerkralle erzählt Kerstin Groeper in ihrem gleichnamigen Roman. Das Kinderbuch für neunjährige Leser handelt von den Abenteuern des Jungen und seiner Freunde, von Leben und Kultur des Stammes der Menominee und von einer ungewöhnlichen Freundschaft des Protagonisten zu einem jungen Wolf.
Adlerkralle, in der Sprache seines Volke Keniu-neskas gerufen, ist noch ein Kind, aber er und seine Freunde können schon mit selbst gefangenen Fischen oder selbst geschossenen Kaninchen oder Truthähnen zum Unterhalt ihrer Familien beitragen. Doch noch machen Spiel und Schwimmspaß im Fluss den größten Teil ihres Tages aus. Wenn nur die "Großen" nicht wären. Vor allem Wilder Puma, ein älterer Junge macht Adlerkralle und seinen beiden Freunden das Leben schwer. Er ist einer der stärksten und wildesten Jungen im Lager, und die Erwachsenen gehen davon aus, dass er einmal ein tüchtiger Krieger wird, der für sein Volk kämpfen und Frauen und Kinder erfolgreich beschützen kann. Vorerst haben die Kinder aber nur unter seinen rauen Späßen zu leiden und können seiner Kraft bei Balgereien nichts entgegen setzen. Da hat Adlerkralle eine Idee: Eine Gespensterpuppe, ein Wendigo, an den die benachbarten Anishinabe (Ojibwe / Chippewa) glauben, soll dem Halbstarken einen gehörigen Schrecken einjagen. Was für ein Spaß!

 

Ein Wolf als bester Freund

 

Adlerkralle und seine Freunde bestehen zahlreiche Abenteuer. Sie gehen auf die Jagd, spielen Ballspiele, sind im Sommerlage bei der Ahornsaft-Ernte mit dabei und können ihren Stamm sogar vor einem Überfall durch die feindlichen Anishinabe retten. Sie üben für das große Medizin-Spiel, hören die traditionellen Legenden ihres Volkes. Vor allem aber ist es ein besonderer Freund, der bald das Leben des jungen Menominee prägen wird: Als die Kinder eine verendete Wölfin finden und kurz danach ihr verwaistes Junges, ist es Adlerkralle, der den Welpen an sich nimmt und aufzieht. Das Tier, das erst nur ein nerviger Zeltgenosse ist und alles annagt, wird bald zum Spielgefährten, schließlich zum Partner und Beschützer. Doch wer hätte geahnt, dass die tote Wolfsmutter auch bei Adlerkralles Visionssuche und dem Werben um einen Schutzgeist ihre Pfoten im Spiel haben wird?
Das Buch ist spannend und kindgerecht geschrieben und vermittelt obendrein eine Menge Wissen über die Kultur und Lebensweise der nordamerikanischen Waldindianer. Sehr schön sind auch die Zeichnungen von Marion Großer, die das Buch auch zu einem optischen Vergnügen machen. Die Sprache ist altersangemessen und auf junge Leser zugeschnitten, doch auch Eltern werden beim Vor- oder Mitlesen auf ihre Kosten kommen. Ebenfalls kindgerecht ist die Schilderung der Begegnung zweier feindlicher Stämme: Hier fällt kein einziger Schuss, und die Kinder lernen zum einen, dass man den Gegner nicht nur durch Waffengewalt, sondern auch durch Köpfchen an bösen Taten hindern kann, zum anderen, dass man sich den Feind zum Freund machen kann und sollte.

 

Fazit: Ein spannendes und lehrreiches Kinderbuch, das auf unaufdringliche Art viel über die Kultur der Menominee vermittelt. Außerdem ein Lehrbuch in Sachen Freundschaft. Und welches Kind träumt nicht davon, einen eigenen Hund zu besitzen? Hier ist es eben ein noch nicht domestizierter Hund.

 

Kerstin Groeper: Adlerkralle. Der Indianerjunge und sein Wolf. Kinderroman. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2017. 169 S., Euro 9,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Grauer Wolf - Ein Indianerjunge will nach Hause
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

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Felix Woitkowski: E/Meth

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 26 August 2024 · 504 Aufrufe
Bücher - phantastisch und 3 weitere...

Umpf. Das ist keine ganz leichte Lektüre, die Felix Woitkowski dem Leser mit seinem neuen Roman "E/Meth" da zumutet. Das Buch ist einerseits wunderschön, nämlich in Aufmachung und Handwerkskunst eine kleine bibliophile Kostbarkeit, andererseits ist die erzählte Geschichte selbst nicht ganz frei von Widerlichkeit und Irrsinn, hoch-artifiziell und zugleich verstörend, wie es das Feuilleton wohl nennen würde ...
"E/Meth", nennt Felix Woitkowski seinen Roman. Das ist eine Kombination der beiden hebräischen Wörter "Emeth" (Wahrheit) und "Meth" (Tod), die unter anderem in den Sagen um das Kunstwesen Golem eine Rolle spielen. Die aus Lehm geschaffene Figur soll das Wort Wahrheit auf der Stirn tragen und kann in leblosen Ton zurückverwandelt werden, wenn man den ersten Buchstaben des Wortes auswischt, ihn also dem Tod übereignet. Zwischen Wahrheit und Tod also siedelt Woitkowski nun seine Erzählung an. Oder geht es hier, anders als beim Golem, darum, vom Tode zur Wahrheit zu gelangen?

 

Gefangen zwischen Ratten und Zahnrädern

 

Der Leser lernt Gregor, so heißt der Held des Romans, als Gefangenen in einem dunklen Kerker kennen. Ratten, aber auch das unheimliche Geräusch von Zahnrädern prägen diese Welt; Hunger, Durst und die Schmerzen von Hieben und Stichen sind Gregors Begleiter. Was genau er sich zuschulden kommen lassen hat und wer ihn dort einsperrte, wird nicht gesagt. Ebenso unerkennbar bleiben die Leute beziehungsweise Stimmen, die ihn am Ende des ersten Kapitels oder Prologs, überschrieben mit dem Titel "NullNichts", befreien. Obwohl ... Eine Befreiung kann man dieses Ereignis kaum nennen. Gregor, geblendet vom Licht, tritt heraus und landet in einer grotesken Albtraumwelt aus Gängen, Wänden und seltsamen Regeln.
Es gibt außer Gregor noch weitere Menschen in diesem System aus fensterlosen Räumen und Fluren. Doch die meisten sieht er nur während des Aufenthalts im Speisesaal. Jeden Tag erhalten sie eine andere Pampe mit zweifelhaftem Geschmack zu essen, jeden Tag hat das Zeug eine andere Farbe. Wasser trinken ist nicht ratsam, Dunkelheit gefährlich. Jeden Tag - wenn es denn Tage sind, die vergehen - findet Gregor eine Kapsel mit einer anderen Anweisung in seiner Tasche. Darunter so hilfreiche Ansagen wie: "Schenk anderen kein Vertrauen." Oder ganz konkret der Auftrag: "Füttere das Thier", den Gregor granatenmäßig vergeigt und beinahe zur Katastrophe werden lässt.

 

Treffen mit "Einbein", "Zweigesicht" und "Dreyfuß"

 

Er begegnet skurrilen Personen wie dem "Einbein" oder dem "Zweigesicht" oder der Frau "Dreyfuß", schneidet sich durch sandfarbene Wände hindurch und irrt fast 200 Seiten lang ziellos umher. In Zwischenstücken erklingt immer wieder die bedrohliche Stimme einer "Amia". Worauf es hinauslaufen soll, ob es einen Ausweg gibt und ob Gregor überhaupt diesen Ausweg finden will - und was dort auf ihn wartet, bleibt unklar. Das System und die Romanhandlung sind in sich geschlossen, ein Fenster in unsere reale Welt gibt es nicht.
Soll man den Roman mit dem leider inzwischen inflationär gewordenen Adjektiv "kafkaesk" beschreiben? Ein wenig an "Das Schloss" und die zahllosen Wege, die doch nie zu einem Ziel führen, erinnert das Werk Woitkowskis tatsächlich. Und der Vorname des Helden scheint ihn dafür zu prädestinieren, in einer düsteren Albtraumwelt aus schweren Träumen zu erwachen und sich in ein ungeheures Ungeziefer verwandelt zu finden. Mit dem Unterschied, dass - Achtung: Spoiler - Woitkowskis Gregor im Gegensatz zum Protagonisten des Kafka'schen Schlossromans am Ende sogar eine Art Ziel erreicht. Freilich eines, das er weder angestrebt noch erwartet hat und das sich fugenlos in die Absurdität des Gänge-Labyrinths einfügt.

 

Gepflegte Sprache und eklige Momente

 

Die Sprache ist durchaus gepflegt und gehoben, der Ton der Handlung angemessen und frei von Brüchen, ein wenig maniriert in der Wortwahl und Namensgebung, doch durchaus schlüssig. Woitkowski schildert gruselige und eklige Momente ebenso wie undurchschaubare Absurditäten und surreale Szenen, die von den Personen im Gängesystem mit einer gewissen Selbstverständlichkeit aufgenommen werden. Misstrauen und Verdächtigungen, Fatalismus und kauziges Eigenbrötlertum prägen die Menschen im Gängesystem, und Woitkowski gelingt es recht gut, diese seltsame Gesellschaft zu schildern.
Dabei kommt das Buch ausgesprochen edel daher. Gebunden in Crinkle-Buchleinen, mit Goldprägung auf dem Buchrücken, Lesebändchen und mit Schutzumschlag, reich und beunruhigend illustriert, nummeriert und signiert von Autor und Illustrator und in einer limitierten Ausgabe von 100 Exemplaren ist das Buch schon eine echte Besonderheit, die erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass die Edition Dunkelgestirn prachtvolle Bücher herausbringt. Wie gesagt, ein schönes Buch. Mit einem Inhalt, der schon ein besonderes Lesepublikum braucht.

 

Fazit: Kafkaesk, verstörend, eher literarisch als Genre-Literatur, auf keinen Fall ein "nettes" Buch. Man muss sich schon sehr sehr sehr weit darauf einlassen.

 

 

Felix Woitkowski: E/Meth. Illustriert von Falpico. Neustadt in Sachsen, 2024. 213 S., Euro 30. Auf 100 Exemplare limitierte und nummerierte Auflage, signiert von Autor und Illustrator.

 

Weiteres Buch von Felix Woitkowski
Kollaboratives und literarisches Schreiben im Internet

 

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Angeline Boulley: Warrior Girl Unearthed

Geschrieben von Petra , in Indianer 25 August 2024 · 621 Aufrufe
Indianer, Ojibwe und 3 weitere...

Wer den Roman "Warrior Girl Unearthed" von Angeline Boulley zur Hand nimmt, tut gut daran, die Widmung auf der ersten Seite ganz langsam zu lesen und darüber nachzudenken. Und am besten nach der Lektüre des Romans noch einmal:
"Für unsere 108.328 Vorfahren, die immer noch in Institutionen aufbewahrt werden; und für alle, die daran arbeiten, sie nach Hause zu holen."
Perry, die Heldin des Romans ist eine junge Ojibwe-Indianerin, die, wie auch ihre Zwillingsschwester Pauline und zahlreiche Gleichaltrige in der Zeit zwischen Schule und College ein Praktikum in den Institutionen ihres Stammes machen. Perry, die eigentlich lieber fischen als aufs College gehen will, wird von ihrer Tante genötigt teilzunehmen. Sie erhält eine Stelle im Stammesmuseum, obwohl dessen Leiter Cooper sonst nie Praktikanten annimmt. Der bärbeißige Cooper nimmt sie mit auf eine Sitzung, in der es um die Rückführung indianischer Kulturgüter und - noch wichtiger - um die Rückerstattung menschlicher Körper und Körperteile an ihre Angehörigen geht.

 

Wenn die eigenen Vorfahren im Museum liegen

 

Für Perry handelt es sich zunächst einfach nur um "Zeug", wie sie despektierlich bemerkt. Doch dann sieht sie selbst dieses "Zeug" im Keller einer staatlichen Institution: Schädel, Knochen, Zähne - Überreste ihrer Ahnen. Für die junge Indianerin, für die die Verbundenheit mit ihren Vorfahren wesentlich mehr bedeutet als für einen Weißen, der vielleicht noch etwas über seine Großeltern weiß, nicht aber über seine Urgroßeltern, ist es ein Schock.
Da ist dieses eine Skelett, von den weißen Wissenschaftlern als "Warrior Girl Unearthed" bezeichnet, das ausgegrabene Krieger-Mädchen. Angefallen von einem Raubtier. Als Grabbeigabe hatte man der jungen Frau ein Messer mitgegeben. Und nun liegt sie skelettiert im Kellerarchiv des Mackinac State College, und der bleiche Doktor "Leer-wah" betrachtet sie als seinen persönlichen Schatz, nennt sie "mein Mädchen" und erklärt Perry stolz, man habe den Leichnam ausnahmsweise nicht "exartikuliert", also in seine Einzelteile zerlegt und mit anderen Leichenteilen gemeinsam eingelagert, Knochen zu Knochen, Zahn zu Zahn.

 

Das Gesetz gebietet die Rückerstattung an den Stamm, aber ...

 

Perry lernt, was "NAGPRA" bedeutet. Der "Native American Graves Protection and Repatriation Act" ist ein Gesetz, demzufolge jede Institution, die Native-American-Sammlungen besitzt und staatliche Förderungen erhält, verpflichtet ist, Grabbeigaben und menschliche Überreste an die betreffenden Stämme herauszugeben. Das ist die Theorie. In der Praxis ist da die oft fehlende Dokumentation der Gegenstände. Museen können sich oft jahrelang um die Herausgabe drücken mit der Auskunft, die Bestände seien noch nicht dokumentiert, und man habe zu wenig Personal, die Stücke abschließend zu erfassen. Außerdem ist da die Beweislast. Denn die Stämme müssen zweifelsfrei belegen können, dass bestimmte Knochen eindeutig von einem ihrer Angehörigen stammt. Und: Das Gesetz gilt nicht für private Sammlungen ...

 

"Und jetzt frage mich, wie viele unserer Vorfahren das Museum bereit war unserem Tribe zurückzugeben", fragt Cooper nach dem Besuch beim Warrior Girl seine Praktikantin. Und gibt sofort die Antwort: "Die Antwort lautet keinen, Perry. Kein einziger Vorfahr wurde zurückgegeben."

 

Kampf um das Warrior Girl

 

Perry schwört Cooper, mit ihm zusammen um die Herausgabe des Warrior Girls zu kämpfen. Aber sie macht einen Fehler: Sie steckt im College, das das Warrior Girl in Besitz hat, ein paar uralte Samen ein, die aus einen traditionellen Ojibwe-Grab stammen, und sät sie zu Hause ein. Als der Diebstahl herauskommt, ist sie für Cooper als Praktikantin untragbar geworden und muss sich einen neuen Praktikumsplatz suchen. Doch Perry kämpft auf eigene Faust weiter. Sie kommt einem Raubgräber auf die Spur, der noch heute indigene Grabstätten sucht und plündert und deren Inhalt illegal im Internet verkauft. Brandgefährlich wird es, als im Reservat junge Frauen entführt werden, und schließlich auch Perrys Freundin verschwindet.

 

Ein Roman, der unter die Haut geht

 

"Warrior Girl unearthed" ist ein Roman, der unter die Haut geht. Dem Leser wird klar, was es bedeutet, in Museen präparierte Leichen und Knochenreste fremder Völksgruppen zu betrachten. Und er versteht, was das für ein Gefühl sein muss, Teile seiner Vorfahren in Magazinen staatlicher Institutionen zu wissen.
Die Autorin Angeline Boulley, die selbst Mitglied des Ste. Marie Tribes der Chippewa / Ojibwe ist, weiß sehr genau, worüber sie schreibt, und hat einen packenden Roman verfasst, der die Leser in die Welt der Ojibwe mitnimmt. Jenseits von Indianer- und Reservations-Klischees schildert sie lebendige Helden und ihre alltäglichen Probleme. Manche davon sind dem europäischen Leser gar nicht so fremd: Autounfälle, eine resolute Tante, Schulprobleme, Zwist mit der Schwester ... Boulley macht deutlich, dass die Ojibwe als recht wohlhabender Stamm durchaus eine moderne Lebensweise haben und sich vor den Europäern nicht verstecken müssen. Aber die Tradition ist nicht tot. Kunsthandwerk, Spiritualität und die Verbindung mit den Ahnen prägen noch immer die Welt der heutigen Ojibwe.
Perry spürt der Geschichte gestohlener Artefakte und Kultgegenstände nach. Zusammen mit ihr lernt man, welche Bedeutung etwa traditionelles Flechtwerk und von den Großmüttern hergestellte Körbe haben, von denen jeder seine eigene Handschrift aufweist und seine eigene Geschichte hat.
Und auch der europäische Leser kann deutlich nachfühlen, wie sich Perry fühlt, als sie bei einem Einbruch in die privaten Räume der Institutsleiterin plötzlich im Bad eine Cornflakes-Schachtel entdeckt, die mit dem Wort "Zähne" beschriftet ist. Nein, besonders achtsam und respektvoll oder auch nur sachgemäß gehen diese "Wissenschaftler" mit den Überresten der indianischen Ahnen nicht um. Ein Grund mehr, sie zurück zu holen.

 

Fazit: Ein Buch, das den Leser auch nach dem letzten Kapitel nicht wieder loslässt. Ein Buch, bei dessen Lektüre einem 108.328 Vorfahren über die Schulter blicken. Lest. Dieses! Buch!

 

Angeline Boulley: Warrior Girl Unearthed. Aus dem amerikanischen Englisch von Petra Bös. München: cbj, 2023. 442 S., Euro 20.

 

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Thorgal 41: Tausend Augen

Geschrieben von Petra , in Comics 22 Juli 2024 · 440 Aufrufe
Comics, Thorgal, Yann und 1 weitere...

"Tausend Augen" lautet der Titel des 41. Thorgal-Albums. Es geht um ein unterirdisches Heiligtum der Göttin Skaedhi, seltsame Kristalle und um einen grausamen herrschsüchtigen Provinzfürsten, der seine Untertanen massenweise umbringt.
Thorgal ist zusammen mit seinem Sohn Jolan und dessen neuer Freundin Borealis auf dem Weg vom Nordland der Inuit zurück in das heimatliche Wikingerdorf. Doch das kleine Schiff der drei erleidet während eines Sturms Schiffbruch vor einer unwirtlichen Insel. Nach dem Unwetter schwimmt Thorgal hinüber zum Festland, um Hilfe respektive ein neues Boot zu organisieren und gerät in die Fänge des mordlüsternen Oksekog. Der will ihn eigentlich gleich hinrichten, doch macht er Thorgal schließlich ein Angebot: Ein pferdekopfgroßer Steinbrocken aus dem unterirdischen Fels der Skaedhi gegen ein Boot für Thorgals todgeweihte Familie. Klar, dass Thorgal sich auf die unterirdische Expedition einlässt.

 

Parallele Handlungen und Rückblenden

 

Die Geschichte ist nicht linear erzählt. Wir begegnen zunächst Thorgal in den dunklen unterirdischen Gefilden, erfahren dann in Rückblenden vom Schiffbruch und von Thorgals Begegnung mit dem Machthaber und dessen Schergen, und während Thorgal unter Tage unterwegs ist und lebensgefährliche Abenteuer zu bestehen hat, wird mehrfach hinübergeblendet zur Felseninsel, wo sich Jolan und Borealis nicht nur der Gefahr des Verdurstens ausgesetzt sehen, sondern auch von fleischfressenden Krabbenschaaren und angreifenden Vögeln bedroht sind. Thorgal hat sich derweil nicht nur einer Unzahl von Giftschlangen zu erwehren, er muss auch befürchten, dass seine mitgenommenen Fackeln und der Brennstoff nicht ausreichen. Außerdem ist er darauf angewiesen, dass die Männer des Fürsten ihn nach vollbrachter Tat mitsamt seiner kostbaren Fracht am Seil wieder nach oben ziehen. Was diese nicht vorhaben.

 

Schlangenjägerin als Verbündete

 

Doch Thorgal findet eine Verbündete. Mýsla, eine junge Frau aus einem Clan von Schlangenjägern, und ihr zahmer "Tetra-Hahn" (es scheint sich um einen Auerhahn, tetrao urogallus, zu handeln) sind in der Unterwelt unterwegs. Mýsla will sich an dem Fürsten rächen, der ihre Familie getötet hat. Zusätzlich zu den beiden Handlungssträngen - Insel und Unterwelt samt Rückblenden - kommen durch Mýsla nun noch zwei eingelegte Geschichten hinzu, nämlich einmal Mýslas eigene Ursprungsgeschichte, in der sie von ihrer Familie erzählt und erklärt, wie sie gegen das Schlangengift immun gemacht wurde, und dann die Geschichte der Göttin Skaedhi und des seltsamen Felsens mit den tausend Augen.

 

Kreative Variante einer Edda-Sage

 

Letzteres ist eine sehr interessante, kreative Umgestaltung der eddischen Sage von Skadi, deren Vater von den Asengöttern getötet wurde und die daraufhin gegen Asgard zu Felde zog und die Götter bedrohte, bis sie ihr Buße leisteten. Eine Variation, die den alten Snorri sicherlich extrem überrascht hätte. Daumen hoch dafür.

 

Sehr düsteres Abenteuer

 

Insgesamt ist es, auch bedingt durch die Lichtverhältnisse unter Tage, ein sehr düsteres Abenteuer, und das alte Thorgal-Thema von der Grausamkeit der Fürsten und der Götter wird erneut voll ausgereizt. Zeichnerisch ist es okay, wenn auch nicht prägnant, erzählerisch durch die beiden Handlungsstränge und die zwei Mýsla-Geschichten etwas unkonzentriert, aber in Ordnung. Abgesehen von Thorgals Ausspruch: "Ich bin ein Mann dem sein Vater gelehrt hat, dass ein Wiklinger vor eInem Gegner nicht so schnell katzbuckelt ..." sind auch keine sprachlichen Grausamkeiten zu vezeichnen. Alles in Allem: Ein ordentlich erzähltes Abenteuer mit einer spannenden weiblichen Nebenfigur und einer intelligenten Sagen-Fortführung.
Sehr interessant ist der Anhang des Albums, hier hat der Verlag als Extra 16 Seiten mit Skizzen und unterschiedlichen Entwicklungsstufen einiger Szenen und Figuren beigegeben. Sehr schön und hochinteressant.

 

Fazit: Düsteres Thorgal-Abenteuer mit einem fantasievoll umgedeuteten Sagenmotiv, einer interessanten Mitkämpferin und einem spannenden Schauplatz. Zeichnerisch und erzählerisch nicht herausragend, aber in Ordnung.

 

Thorgal 41: Tausend Augen. Text: Yann. Zeichnungen: Fred Vignaux. Bielefeld: Splitter Verlag, 2024. S. 48 + 16. Euro 18.

 

Weitere Thorgal-Abenteuer
Thorgal 31: Der Schild des Thor
Thorgal 32: Die Schlacht von Asgard
Thorgal 33: Schwertboot
Thorgal 34: Kah-Aniel
Thorgal 35: Scharlachrot
Thorgal 36: Aniel
Thorgal 37: Der Eremit von Skellingar
Thorgal 38: Die Selkie
Thorgal 39: Neokora
Thorgal 40: Tupilak

 

Kriss de Valnor 1: Ich vergesse nichts!
Kriss de Valnor 2: Das Urteil der Walküren
Kriss de Valnor 3: Einer Königin würdig
Kriss de Valnor 4: Bündnisse
Kriss de Valnor 5: Rot wie der Raheborg
Kriss de Valnor 6: Die Insel der verlorenen Kinder
Kriss de Valnor 7: Der Berg der Zeit
Kriss de Valnor 8: Der Herr der Gerechtigkeit

 

Lupine 1: Raïssa
Lupine 2: Die abgeschnittene Hand des Gottes Tyr
Lupine 3: Das Reich des Chaos
Lupine 4: Crow
Lupine 5: Skald
Lupine 6: Die Königin der Schwarzelfen
Lupine 7: Nidhöggr

 

Thorgals Jugend 1: Die drei Schwestern
Thorgals Jugend 2: Das Auge Odins
Thorgals Jugend 3: Runa
Thorgals Jugend 4: Berserker
Thorgals Jugend 5: Slive
Thorgals Jugend 6: Der Drakkar aus dem Eis
Thorgals Jugend 7: Blauzahn
Thorgals Jugend 8: Die zwei Bastarde
Thorgals Jugend 9: Die Tränen der Hel
Thorgals Jugend 10: Sydönia
Thorgals Jugend 11: Grym

 

Thorgal Saga: Adieu, Aaricia
Thorgal Saga: Wendigo

 

© Petra Hartmann




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Wolfgang Berger: Weißer Vater

Geschrieben von Petra , in Indianer 07 Juli 2024 · 999 Aufrufe
Indianer, Wolfgang Berger und 2 weitere...

Klekih-petra - Weißer Vater, der weiße und weise Lehrer Winnetous, ist der Held dieses Romans. Wolfgang Berger erzählt die Vorgeschichte des Mannes, der sich im ersten Winnetou-Band schützend vor den jungen Apachen-Häuptling warf und die tödliche Kugel auffing. Der Leser erfährt, warum der deutsche Lehrer einst aus seiner Heimat flüchten musste und wie er Winnetous Vater Intschu tschuna kennen lernte.
Die Informationen, die Karl May im ersten Winnetou-Band über Klekih-petras Vergangenheit gab, sind dürftig: Er war während der 1848er Revolution einer derjenigen, die gegen die "Obrigkeit" revoltierten, und verantwortlich für den Tod mehrerer Menschen, die, durch ihn aufgewiegelt, aufbegehrten. Getrieben von schlechtem Gewissen ob dieser Schuld ging er zu den Apachen, um ihr Lehrer zu werden und Buße zu tun.

 

Erfolgloser Revolutionär auf der Flucht

 

Wolfgang Berger lässt ihn ebenfalls zu Beginn seines Romans als Revolutionär auftreten. Er nennt ihn Peter Berg und macht ihn zu einem Lehrer im sächsischen Waldenburg, der sein Studium noch nicht abgeschlossen hat, aber schon unterrichten darf. Nicht erwähnt wird, dass Klekih-petra bucklig ist, was bei May ja eine gewisse Rolle spielte.
Als der beliebte Lehrer Hoffmann gefangen wird, hält Peter Berg aufrührerische Reden in einer Kneipe, und mehrere Anwesende verlangen schließlich, dass er sie anführen soll. Vom Revolutionsrausch getrieben führt er seine Leute gegen den Sitz der Herrschaft, doch die unausgebildete Schar wird sofort von Schüssen niedergemäht. Nur Berg selbst und ein Freund können flüchten, und was liegt da näher, als sich nach Amerika abzusetzen? Auf dem Schiff wird Peter Berg, der sich praktischerweise besonders intensiv mit der englischen Sprache befasst hat, von einem nicht ganz armen Mann als Lehrer für seine Kinder angestellt. Außerdem plant dieser, Indianer zu missionieren und würde Berg gern mitnehmen. Weiterhin befindet sich an Bord ein Major mit seinen Soldaten, der Berg zwar erkennt, aber nicht verrät, und später sein Freund wird.

 

Viel Handlung, wenig Charakterentwicklung

 

In dem Buch passiert sehr viel. Sprich: Es ist reich an äußerer Handlung und weniger an innerer Entwicklung des Helden. Der Leser erlebt auf der Überfahrt eine Intrige des Schiffskochs mit, die dem Deutschen schaden soll, aber schließlich zur Auspeitschung des überführten Kochs führt. Es gibt eine Meuterei, schließlich an Land diverse Überfälle und Morde, und der Koch entpuppt sich schließlich sogar als rachelüsterner Hauptmann einer Räuberbande, der Berg und dem Major nach dem Leben trachtet. Berg verliebt sich, seine Frau wird schwanger, doch muss er sie begraben. Es sterben nach und nach fast alle, zu denen Berg freundschaftliche oder familiäre Beziehungen aufgebaut hat.
Ein weiterer Handlungsstrang ist die Geschichte des jungen Häuptlings Intschu tschuna. Er wird vorgestellt als junger Mann, der loszieht, um den heiligen roten Pfeifenton für sein erstes Kalumet zu holen. Außerdem zeichnet er sich als Krieger während eines Kampfes mit den Kiowas aus. Hier trifft er auch auf Tangua, und es wird gezeigt, wie der unversöhnliche Hass des Kiowa-Häuptlings auf die Apachen entstand. Als Intschu tschunas Geliebte entführt und zusammen mit mehreren Apachenkindern in die Sklaverei verkauft wird, macht sich der junge Häuptling allein auf, um die Entführten zu befreien. Erst gegen Ende des Buches trifft er Peter Berg, und das ist der Beginn einer großen Freundschaft.

 

Wenig Personen- und Landschaftsschilderungen

 

Der Roman ist durchaus spannend geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen. Berger vermeidet die bei May viel gescholtenen ausführlichen Personen- und Landschaftsschilderungen und legt seinen Schwerpunkt eindeutig auf die Handlung, die er gekonnt und zielstrebig vorantreibt. Ein bisschen mehr Einblicke in die seelische Entwicklung seines Helden hätte man sich gleichwohl gewünscht. Abgesehen von der nach Todesfällen mehrfach geäußerten Überzeugung, dass es keinen Gott geben kann, erfährt man wenig über das Innenleben des Mannes, der einst zum weisen Klekih-petra werden soll. Auch die verpatzte Revolution und die Toten, die er auf dem Gewissen hat, immerhin bei May eine Schuld, die noch immer schwer auf dem Mann lastete, wird bei Berger auf fünf Seiten abgehandelt. Bei Berger geht es nicht um das schlechte Gewissen des Mannes und um eine Schuld, für die er Buße leisten will, sondern schlicht und ergreifend um eine Flucht vor den Soldaten, die ihn wegen seiner Tat fassen wollen.

 

Ich-Perspektive nicht durchgehalten

 

Schade auch, dass Berger die gewählte Ich-Perspektive nicht durchhalten konnte. Ein Phänomen, das auch bei Axel Hallbach in "Blutige Schluchten" auftrat. Autoren wählen in treuer Karl-May-Gefolgschaft einen Ich-Erzähler und stellen dann plötzlich fest: So geht es nicht. Berger lässt über weite Teile des Buchs seinen Peter Berg / Klekih-petra in der Ich-Form erzählen. Doch dann wechselt er zum personalen Erzähler hinüber und schildert die Abenteuer Intschu tschunas. Und als sei das noch nicht genug, schildert er auch Handlungen des Kochs oder der entführten Häuptlingsfrau Soos-nda.
Sehr irritierend ist der Umstand, dass Berger mehrfach Wörter aus der Lakota-Sprache verwendet, die in einem Apachen-Roman sehr deplatziert wirken. So trägt Intschu tschunas Vater den Namen Tatanka-zas (Tatanka= Büffel auf Lakota, zas = Schnee auf Apache). Ein Mexikaner, dem Intschu tschuna das Leben rettet, bedankt sich mit "Pila maye". Und als Intschu tschuna seinen Endgegner trifft, beschimpft er ihn als "sica Waglula" - abscheulicher Wurm.

 

Tangua, der Kiowa-Apache

 

Interessant ist der Einfall, Tangua zu einem Kiowa-Apachen zu machen. Dieser Apachen-Stamm zeichnete sich zu seine Nähe und Freundschaft zu den Kiowas aus und durch ähnliche Lebensgewohnheiten. Als es darum geht, Intschu tschuna zum Häuptling aller Apachen zu wählen, ist Tangua eifersüchtig und versucht, es zu verhindern. Er scheitert, und aufgrund seines unauslöschlichen Hasses wird er nun vollständig zum Kiowa und sagt sich von den Apachen los. Allerdings, dass Intschu tschuna, der außer einer ganz netten Heldentat im Kampf gegen die Kiowas noch gar nichts geleistet hat, gleich zum Häuptling aller Apachenstämme gemacht werden soll, scheint dann doch etwas übertrieben.

 

Fazit: Spannend und flüssig zu lesen. Eine solide gemachte Vorgeschichte eines Karl-May-Helden, über den man bislan wenig wusste. Handlungsreich und unterhaltsam, geht allerdings oft nicht in die Tiefe.

 

Wolfgang Berger: Weißer Vater. Die Geschichte von Klekih-petra. Bamberg: Karl-May-Verlag, 2021. 319 S., Euro 19.

 

Weitere Karl-May-Fortsetzungen:
Thomas Ostwald: Aufbruch ins Ungewisse

Thomas Ostwald: Auf der Spur
Thomas Ostwald: Der schwarze Josh
Axel Halbach: Blutige Schluchten
Klaus-Peter Walter: Sherlock Holmes und Old Shatterhand

Lennardt M. Arndt: An den Ufern des Nebraska. Die Surehand-Story Band I

 

© Petra Hartmann




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Axel Kruse: Migiersdottir

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 06 Juli 2024 · 844 Aufrufe
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"Migiersdottir" von Axel Kruse ist ein Science-Fiction-Roman, der auf einem von Terra kolonisierten Planeten spielt und vom Ende der terranischen Herrschaft durch einen Putsch erzählt. Eine Besonderheit auf dem Planeten Migiersdottir: Die männlichen Bewohner sind fast alle unfruchtbar, weshalb ihre Frauen so ziemlich alles tun würden, um sich von den neuen terranischen Soldaten schwängern zu lassen ...
Wer Axel Kruses "Migiersdottir" kauft, der erhält dreierlei: eine recht ordentlich erzählte SF-Geschichte, ein handwerklich solide hergestelltes Hardcover-Schmuckstück mit von Ernst Wurdack gestaltetem Titelbild und schließlich eine ganze Menge Informationen über das Stilmittel der "Tuckerisierung", wobei das letztere wohl dasjenige Element ist, das dem Leser am nachhaltigsten im Gedächtnis bleiben wird.

 

Wenn ein Autor seine Freunde "tuckerisiert"

 

Tuckerisierung, das ist, wenn einer seine Freunde (oder auch Gegner) in seine Romane einbaut. Benannt nach dem SF-Autor Wilson Tucker, der dies exzessiv betrieben hat. Und auch Axel Kruse hat einige in der Szene bekannte Autorenkollegen auf diese Weise mit "verwurstet". Drei Betroffene, nämlich Dirk van den Boom, Holger M. Pohl und Michael Gierse, schrieben jeweils ein Vorwort darüber zu diesem Buch, und der Autor selbst, der auch schon einmal tuckerisiert worden war, geht in seinem Nachwort ebenfalls noch einmal darauf ein. Das ist ein netter Spaß unter Freunden. Für Außenstehende, die insgesamt viermal lesen müssen, dass in diesem Buch - höhö - tuckerisiert wurde - du verstehst schon - zwinkergrins - tuckerisiert? - ist es allerdings deutlich to much. Ich habe es schon beim ersten Vorwort kapiert. Das erinnert ein wenig an einen Comedian, der im Vorfeld seine Pointe dreimal erklärt, dann den Witz erzählt und schließlich sicherheitshalber noch einmal darauf hinweist, dass er etwas Lustiges gesagt hat. Nun gut, gönnen wir dem Autor und seinen Kollegen ihren Spaß.

 

Migiersdottir wird kolonisiert, vergessen, erneut besetzt und wieder abgeschnitten

 

Der Planet Migiersdottir kreist um die Sonne Migier und wurde vor langer Zeit von Terra aus besiedelt, dann aber vergessen. Der Planet blieb Jahrhunderte sich selbst überlassen, wurde nun aber von den Terranern neu entdeckt, die erneut die Herrschaft antreten. Die Nachkommen der Erstbesiedler leben auf dem technischen Stand des Mittelalters. Und sie haben ein großes Problem, das als Migiers Fluch bezeichnet wird: Männer sind gewöhnlich unfruchtbar, bei Frauen tickt die innere Uhr, sie können nur bis zu ihrem 30 Lebensjahr Kinder bekommen. Klar, dass die terranischen Soldaten mit ihren funktionierenden Hoden heißbegehrt sind. Sehr direkt wird bei jedem Neuankömmling sofort abgeklärt, ob er fruchtbar ist, und falls ja, soll er gefälligst seine Pflicht tun.
Elak Surex, der Held dieses Romans (in dessen Namen sich die tuckerisierte Version des Verfassernamens wiedererkennen lässt), kommt mit den terranischen Soldaten auf den Planeten, um als Flieger ausgebildet zu werden. Doch der technische Zustand der terranischen Basis und ihrer Maschinen ist alles andere als kriegstauglich. Als Elak auf einem kurzfristig angesetzten Patrouillenflug abstürzt und sich wieder zurück zu seinen Leuten durchschlagen will, stellt er fest, dass die Versorgung von der Erde aus inzwischen zusammengebrochen ist und dass die Chefin der Basis geputscht hat. Ihre Leute sind alles andere als zimperlich, die Zahl der Erschossenen ist hoch. Elak selbst wird, da er verschwunden war, als Verräter gesucht.

 

Windiger Geschäftsmann nimmt die terranische Armee aus

 

Zusammen mit seiner Geliebten Jocelynn bzw. mit der Frau, die er seit einiger Zeit zu schwängern sucht, und deren Mann Luca gerät er in die Machenschaften des windigen Geschäftsmanns Kird di Boo hinein. Di Boo hatte schon früher die terranischen Streitkräfte nach Strich und Faden betrogen und ausgeplündert, nun organisiert er einen Zugüberfall und will eine gut gefüllte Soldkasse erbeuten ...
Das Abenteuer ist reich an Action, es lässt sich leicht und zügig lesen, der Autor versteht sein Handwerk. Insgesamt hat die Geschichte einen extrem hohen Headcount. Kaum eine der Figuren, zu denen der Protagonist in irgend einer Beziehung steht, überlebt diesen Roman. Sehr interessant ist, dass trotz der Frage nach fruchtbar oder unfruchtbar und trotz des kompromisslosen Einforderns von Geschlechtsverkehr, falls sich ein Mann als "ungofer" herausstellt, die Geschichte an keiner Stelle in die Bereiche des Porno-Romans und der Sexorgien abgleitet. Elak bleibt seiner Jocelynn treu, Szenen mit Geschlechtsverkehr werden allenfalls kurz angedeutet, und das war es dann auch schon. So betrachtet könnte man den Roman trotz seines zentralen Themas beinahe als asexuell bezeichnen.

 

Fazit: Spannend geschriebener, actionreicher Roman, in dem sehr viele Leute umkommen. Leser können einige bekannte Namen aus der SF-Szene darin wiederentdecken. Und wer sie nicht kennt, für den bleibt es immer noch eine lesenswerte Geschichte.

 

Axel Kruse: Migiersdottir. Nittendorf: Wurdack Verlag, 2021. 185 S., Euro 13,95.

 

© Petra Hartmann




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Kerstin Groeper: Grauer Wolf - Ein Indianerjunge will nach Hause

Geschrieben von Petra , in Indianer 23 Juni 2024 · 1.822 Aufrufe
Indianer, Kerstin Groeper und 2 weitere...

Mit einem besonders traurigen Kapitel in der Geschichte der nordamerikanischen Indianerstämme befasst sich Kerstin Groeper in ihrem Jugendbuch "Grauer Wolf. Ein Indianerjunge will nach Hause". Es geht um die Einrichtung der Boarding Schools, Internatsschulen, in denen jungen Indianern mit harten Strafen und militärischem Drill die weiße "Kultur" anerzogen werden soll - bei der Vernichtung alles dessen, was sie an eigener Kultur und Sprache besitzen.
Grauer Wolf ist der Held dieses Romans, ein Junge vom Stamm der Lakota. Wobei das Adjektiv "Grau" in seinem Namen nicht auf das hohe Alter des Kindes hindeuten soll, sondern darauf, dass es sehr klug ist, eben einen Verstand hat wie ein alter, erfahrener Wolf.
Es ist eine harte Zeit für die Lakota. Die Kriege gegen die Weißen sind verloren, Hunger zwang die Stämme zum Aufgeben, doch das Leben in den Reservationen ist hart, und die versprochenen Lebensmittel-Rationen bleiben aus oder sind viel kleiner als vereinbart und notwendig. Doch es kommt noch schlimmer: Eines Tages kommt ein Mann ins Lager, der verlangt, dass alle Kinder zwischen sechs und 16 Jahren mit ihm gehen und auf einer weit entfernten Schule Lesen, Schreiben und das Leben des weißen Mannes lernen sollen. Für die Jungen und Mädchen beginnt eine harte, demütigende Zeit. Grauer Wolf erhält einen Kurzhaarschnitt. Obwohl doch die langen Haare der ganze Stolz eines Lakota sind und obendrein als "Sitz der Seele" gelten. Körperliche Züchtigungen und Einsperren stehen auf der Tagesordnung. Wer die Sprache seines Stammes spricht, dem wird der Mund mit Seife ausgewaschen. Die Sprache und die Kultur der indianischen Stämme sollen gezielt vernichtet werden. Doch Grauer Wolf widersetzt sich. Zusammen mit einem weiteren Jungen und dessen Schwester wagt er die Flucht aus dem Schulgefängnis nach Hause.

 

Zerstörung der indianischen Kultur

 

Kerstin Groeper macht in ihrem Buch auf ein weiteres schreckliches Kapitel in der Geschichte der Unterdrückung der indigenen Völker aufmerksam. Unter dem Motto "Kill the Indian, save the Man" - "Rette den Menschen, indem du den Indianer in ihm tötest" wurden ganze Generationen von ihren Wurzeln abgeschnitten, wurde gezielt indianische Kultur zerstört, die Basis ganzer Völker vernichtet, wurden Sprachen ausgerottet, Familien auseinandergerissen. Ein Trauma, unter dem nicht nur die Betroffenen litten, sondern auch die Generationen nach ihnen. Und eine Strategie, die so oder ähnlich nicht nur gegen amerikanische Ureinwohner angewandt wurde, sondern auch beispielsweise gegen australische Aborigines.
Wie grausam und unmenschlich tatsächlich in diesen "Residential Schools" mit den Kindern umgegangen wurde, kann ein Buch wahrscheinlich gar nicht fassen. Man denke nur an die in den vergangenen Jahren auf dem Grund solcher Schulen in Kanada entdeckten Kinderleichen, die dort massenweise verscharrt worden waren.

 

Kindgerechte Schilderungen

 

Kerstin Groeper schreibt ein Kinderbuch. Sie wendet sich gezielt an ein junges Publikum. Daher bleiben die größten Grausamkeiten unerwähnt. Grauer Wolf erleidet genau die Menge an Unrecht und Schmerz, die ein junger Leser verkraften kann. Und es gibt durchaus auch kleine Aspekte an Menschlichkeit und Gesprächsbereitschaft der weißen Lehrer, die dem jungen Lakota entgegenkommen. So kann er, als er sich hartnäckig weigert, den ihm aufgedrückten Namen Georg zu akzeptieren, einen Kompromiss herausschlagen: Fortan nennt ihn die Lehrerin Georg-Grauer-Wolf. Es gibt Lichtblicke wie den Ofen, den die Regierung zur Verfügung stellt, als es im Winter eiskalt wird. Die Schüler sollen umerzogen werden, nicht umgebracht, heißt es. Trotzdem: Grauer Wolf und seine beiden Gefährten beschließen zu fliehen.
Wie gewohnt schreibt die Autorin spannend und mit großer Sachkenntnis. Sie schildert eine abenteuerliche Odyssee durch das von Weißen besetzte Land. Die jungen Indianer finden Verbündete, lernen etwas über Farmarbeit und über das Schwarzfahren in der Eisenbahn. Und, ohne spoilern zu wollen, darf wohl verraten werden, dass es ein Happy End gibt. Schließlich ist es ein Kinderbuch. Für viele Schicksalsgenossen der drei Kinder in der realen Welt gab es das nicht.

 

Fazit: Abenteuerliches Kinderbuch über die Geschichte der Boarding Schools und die brutalen Umerziehungsmaßnahmen gegen indianische Kinder. Kindgerecht wird hier über ein besonders grausames Kapitel des Kampfes gegen die indianischen Ureinwohner erzählt - aus einer Zeit als die "Indianerkriege" längst vorbei waren. Spannend und mit viel Sachkenntnis geschrieben. Lesenswert.

 

Kerstin Groeper: Grauer Wolf. Ein Indianerjunge will nach Hause. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2018. 303 S., Euro 9,90.

 

Weitere Bücher von Kerstin Groeper:
Träume von Salbei und Süßgras
Adlerkralle - Der Indianer-Junge und sein Wolf
Indigene Märchen
Mohawk Love
Im Eissturm der Amsel
Im fahlen Licht des Mondes
Der scharlachrote Pfad
Wie ein Funke im Feuer
Die Feder folgt dem Wind
Kranichfrau
Geflecktes-Pferdemädchen

 

© Petra Hartmann




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Sarah Gutmann: Pony-Power

Geschrieben von Petra , in Bücher - Abenteuer 15 Juni 2024 · 1.014 Aufrufe
Bücher - Abenteuer, Sarah Gutmann und 3 weitere...

Pony Corrado ist der Held des Buches "Pony-Power" von Sarah Gutmann. 28 Jahre ist Corrado alt und hat in seinem Leben viel erlebt. Nun erzählt er über sein Leben, sein erstes Reitkind und die kleinen und großen Abenteuer, die er bestanden hat.
Pony Corrado, das hier als Ich-Erzähler auftritt, gibt es wirklich. Das belegen die Fotos, die Autorin Sarah Gutmann ihrem Buch beigefügt hat. Der kleine Fuchs mit dem großen Herzen und dem nicht minder großen Dickkopf hat in seinem Leben das Glück gehabt, 28 Jahre bei der gleichen Familie zu Hause zu sein. Mit dem ihm eigenen Humor, manchmal mit liebenswürdiger Naivität, aber auch mit einer gewissen Pony-Weisheit schildert der Held sein Leben. Man erfährt etwas über seine frühen Erinnerungen an seine Mutter, eine fröhliche, kleine, gescheckte Fuchsstute, gedeckt von einem "ganz berühmten Ponyhengst". Dann trifft er sein erstes Reitkind Sarah, deren Haare genau die gleiche Farne haben wie sein Fell, und beide entdecken gemeinsam die Welt des Reitens und des Pferdesports.
Corrado neigt manchmal zum Über-Dramatisieren. Als er einmal mit den Füßen in Matsch gerät, erzählt er später, wie furchtbar es doch war, im tiefen Treibsand stecken zu bleiben, aus dem er nur mit Mühe gerettet werden konnte. Schwimmen macht ihm riesigen Spaß, da wird er doch glatt zum Seepferdchen. Und mit Sarah als Hexe auf seinem Rücken macht er auch beim Kostümwettbewerb eine gute Figur.

 

Von Kranzreiten und Fuchsjagd

 

Corrado und Sarah - und die jungen Leser mit ihnen - lernen, was Kranzreiten ist, wie eine Fuchsjagd abläuft und was man beim Springen, Corrados großer Leidenschaft, beachten muss. Aber Corrado zeigt auch, dass er ein großer Beschützer ist, und setzt sich bei anderen Pferden und Ponys in Respekt, vor allem, wenn sie seine Sarah bedrohen.
Doch es ist nicht alles nur heile Welt in Corrados Familie. Ein schlimmer Unfall und ein Sturz Sarahs aus dem Sattel werden ebenfalls geschildert. Und eines Tages taucht Lord Jansen auf seiner Weide auf, ein Großpferd mit großen braunen Rehaugen. Mit dem soll er nun ernsthaft Sarahs Herz teilen? Corrado ist verstimmt, und das macht er allen auch nachdrücklich klar.
Die Geschichte Corrados ist ausgesprochen liebenswürdig und humorvoll erzählt, und der Tonfall des inzwischen alt gewordenen, doch immer noch zu Schabernack aufgelegten Ponys wird sicher nicht nur junge Leser ansprechen. Wobei die große Schrift, der einfache Satzbau und die vielen humorvollen Zeichnungen es vor allem für Leseanfänger geeignet machen.

 

Wie Ponys ticken

 

Nebenbei können kleine und große Pferdenarren von dem erzählenden Pony viel über Fellpflege, Streicheleinheiten und die geliebten Äpfel und Möhren-Leckerlis lernen. Corrado macht freundlich klar, wie Ponys ticken und was im Umgang mit ihnen richtig und falsch ist. Und wer mehr wissen möchte, der kann den Anhang zu Rate ziehen. Dort finden sich unter der Überschrift "Pony Corrado erklärt die Reitwelt" Informationen über Pferdepflege, Reitausrüstung und die wichtigsten Hufschlagfiguren. Vielleicht wird man nach der Lektüre nicht sofort ein perfekter Dressurreiter, aber eine gute Grundlage bietet Corrados Unterricht auf alle Fälle.

 

Fazit: Liebenswürdiges und lehrreiches Buch über das Leben eines Ponys, von ihm selbst erzählt. Humorvoll, freundlich und mit viel Pony-Power. Lesenswert

 

Sarah Gutmann: Pony-Power. Geschichten aus dem Leben von Pony Corrado. Leipzig, Elysion Books, 2023. 156 S., Euro 16.

 

© Petra Hartmann








Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

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Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

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Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

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Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

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Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

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Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

Eingefügtes Bild


Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

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Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
Bestellen bei Amazon

Das Serum des Doctor Nikola, 2013

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Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

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Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Links

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
Bestellen

Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
Bestellen


Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
Bestellen

Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
Bestellen

Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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