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PetraHartmann



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Nestis auf Radio Tonkuhle

Geschrieben von Petra , in Nestis 07 Februar 2014 · 421 Aufrufe
Nestis, Hildesheimliche Autoren
Nestis und ich sind am nächsten Samstag, 15. Februar, auf Radio Tonkuhle zu hören: In der Sendung “High Noon” der Hildesheimlichen Autoren lese ich das erste Kapitel meines Meermädchenromans “Nestis und die verschwundene Seepocke” vor und erzähle etwas über kleine Schwestern, Seepocken und die furchtbarsten Monster des Meeres. Die Sendung beginnt um 12 Uhr.
Außer mir sind auch die beiden Autorinnen Renata Maßberg und Marlene Wieland zu hören. Also nicht gleich abschalten, wenn zunächst von einem Schlemmerbüfett und einem Pferd die Rede ist.
Wer das Hildesheimer Lokalradio nicht empfangen kann, dem sei der Livestream im Internet empfohlen: http://www.tonkuhle.de/livestream/
Übrigens ist das die erste Radiosendung, die ich selbst geschnitten habe. Naja, jedenfalls ein Viertel davon. Außer mit waren noch drei weitere Vereinsmitglieder dabei. Wir haben uns da ganz schön was zurechtgefrickelt. Eine Stunde Aufnahme und dann dreieinhalb Stunden Herumbasteln am Computer. Nicht ganz einfach. Aber ich glaube, es ist eine ganz hörbare Sendung daraus geworden. Hört einfach mal rein. Eingefügtes Bild


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Quirlige Runde in der Salze-Klinik

Geschrieben von Petra , in Doctor Nikola 06 Februar 2014 · 928 Aufrufe
Doctor Nikola

Die gestrige Lesung in der Salze-Klinik war für mich außerordentlich spannend. Vor allem, weil das Publikum in der Mitte der Lesung einfach selbst die Regie übernommen hat und uns all die Dinge gefragt hat, die man über Autoren schon immer wissen wollte. Die Runde war eigentlich recht klein, aber für die Verhältnisse in der Reha-Klinik sehr groß. Ich hatte ja schon zweimal dort gelesen, jedesmal war eine Handvoll älterer Damen anwesend, ein kleiner aber sehr interessierter Kreis. Diesmal gab es nicht nur wesentlich mehr Gäste, es war auch ein sehr großer Männeranteil darunter.
Meine Kollegin Altje Hornburg und ich hatten ein paar sehr unterschiedliche Texte zur Auswahl mitgebracht. Altje las einen Text mit dem Titel "Die Kränkung". Eine Geschichte über eine Organistin, die in der Kirchenmusik zu Hause ist und darin aufgeht. Leider wird sie immer häufiger dazu gezwungen, im Gottesdienst auch weltliche Stücke zu spielen. "Hoch auf dem gelben Wagen" an ihrem Königsinstrument - was für ein Sakrileg. Und nun soll sie auch noch "Ich hatt' einen Kameraden" spielen - für einen Feuerwehrmann! Die Geschichte kam sehr gut an, und einige der Zuhörer bedauerten, dass sie noch nicht in einem kaufbaren Buch veröffentlicht wurde. Einer der Gäste hätte sie gern einem befreundeten Organisten geschenkt.
Ich hatte vier sehr verschiedene Beiträge zur Auswahl mitgebracht. Die Zuhörer konnten sich aussuchen, ob sie etwas aus meinem Meermädchenroman "Nestis und die verschwundene Seepocke" hören wollten, Auszüge aus meiner tragischen Liebesgeschichte "Darthula", meine Piratengeschichte "Unter blutiger Flagge" aus der Anthologie "The End" oder lieber etwas über Doctor Nikola und seine Börsenmanipulationen aus dem Jahr 1927. Interessanterweise waren es gerade die Frauen, die bei dem Wort "Liebe" genervt abwinkten. Sie wollten lieber etwas Kriminelles, also griff ich zum "Serum des Doctor Nikola".
Die arme Altje tat mir schon etwas leid dabei. Sie hatte meine Nikola-Lesung gerade letzte Woche erst in Hildesheim mit anhören müssen, außerdem war sie mit dabei, als ich für Radio Tonkuhle aus dem "Serum" vorlas, und wenn ich mich recht erinnere, musste sie schon eine Nikola-Lesung von mir in Bad Salzdetfurth mit anhören. Wahrscheinlich kannte sie den Text schon besser als ich.
Immerhin, für die Zuhörer war es neu. Und das Publikum ging gut mit. Und dann ging es los mit der Fragerunde. Wer wir seien und was wir denn sonst so schrieben? Wie viel täglich? Und ob es bestimmte Inspirationsquellen gäbe? Ob wir Tagebuch schreiben? Und wie wir das mit bestimmten Ideen machten - man habe ja manchmal zum Beispiel beim Autofahren so tolle Einfälle und könne sie nicht aufschreiben, und dann am Ziel - sind sie weg? Benutzten wir gar reale Personen als Vorbilder für unsere Geschichten? Bei Altje war es so, dass der Text einen gewissen autobiographischen Anlass hatte. Bei mir? Jein. Seit ich einmal vor rund 20 Jahren meine kleine Schwester als Vorlage für eine Person in einer Kurzgeschichte missbraucht hatte, bin ich da immer noch ein wenig traumatisiert. Aber es gibt schon Figuren in meinen Romanen, die gewisse Züge real existierender Personen aufweisen. Ich sage jetzt natürlich nicht, welche Leute gemeint sind. Sonst hab ich morgen schon eine Abmahnung im Briefkasten.
Da ich schreibtechnisch eher aus dem Bereich der Novelle komme, denke ich in den meisten Fällen ohnehin ganz anders als die meisten Autoren. Viele fragen sich ja: Wie würde mein Held in dieser oder jener Situation reagieren, und was passt am besten zu seinem Charakter? Bei mir ist das andersrum: Die Handlung und die Aussprüche des Helden sind mir schon zu Anfang völlig klar. Und dann frage ich mich: Wie muss ein Held beschaffen sein, der in dieser oder jener Situation genau das und das tut?
Der Abend war sehr munter und fröhlich. Wir hatten eine Menge Spaß mitenander. Und einen Teil der Gruppe werden wir vermutlich nächsten Monat noch wiedersehen, wenn wir erneut in der Klinik lesen. Ich freue mich drauf.

 

© Petra Hartmann




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Nestis und ihre Ahnherrinnen: Die Göttin Thetis

Geschrieben von Petra , in Nestis 06 Februar 2014 · 2.757 Aufrufe
Nestis, Thetis

Die vermutlich erste Meerfrau, mit der ich mich kreativ befasst habe, war erstaunlicherweise nicht die märchenhafte kleine Meerjungfrau Andersens. Als echter Schüler eines humanistischen Gymnasiums habe ich mich lange vor meinen dänischen Studien bereits in der Welt Homers herumgetrieben. Und da konnte es natürlich nur eine geben, die meine Phantasie entzündete: Thetis, die "silberfüßige Tochter des Alten im Meere", wie das schmückende Beiwort sie beschrieb.
Silberfüßig - das klang nach Quecksilber, Heiterkeit, das klang beweglich und spritzig. Dass diese Tochter des Meergreises Nereus als Mutter des Achill eher eine traurige und ernsthafte Rolle in der Ilias gespielt hat, klammerte ich dabei wohl meist aus. Für mich war sie eher die heitere und unbeschwerte Meeresnymphe, jugendlich, hübsch und selbstbewusst genug, sich auf eine Beziehung mit Zeus einzulassen. Immerhin hatte sie ja später auch Mut genug, den übellaunigen Donnerer anzugehen und ihm das Versprechen abzuringen, dass es den Griechen übel ergehen sollte, bis sie sich bei Achill für die ihm zugefügte Kränkung angemessen entschuldigt hatten.
Thetis, Tochter des Nereus und der Doris, wurde vor allem in Thessalien als Meergöttin verehrt. Aber auch in Sparta, Gythion und Erythrai gab es Kulte, und Herodot berichtet sogar, dass die Perser ihr auf der Halbinsel Magnesia ein Opfer darbrachten.
Die griechischen Meeresgötter stellten meist eine sehr eigene und eigen-willige Macht jenseits des Olymps dar, einzig Poseidon als einer der zwölf Großen zählte zu den Olympiern, doch auch er war für Zeus eine nie ganz beherrschbare Größe und war unter anderem auch am legendären Aufstand der Olympier gegen den Kroniden beteiligt. Ihr Vater Nereus gehörte zu den Älteren Göttern und war wenig eingebunden in olympische Strukturen.
Trotzdem scheint Thetis im Olymp recht gut vernetzt gewesen zu sein. Zeus Gattin, die Göttermutter Hera, zog sie auf. Mit Zeus selbst hatte sie ein Verhältnis. Und nur ihrer Warnung hatte der Götterkönig es zu verdanken, dass er ein Komplott im Götterhimmel rechtzeitig bemerkte und seinen Thron behaupten konnte. Schließlich warben sogar Zeus und Poseidon ganz offen um ihre Hand.
Es ist dem Titanen Prometheus zu verdanken, dass keine der beiden Ehen zustande kam. Der von Zeus an einen Felsen gekettete, mit der Gabe der Weissagng begabte Gott konnte sich mit einer wichtigen Information aus der Gefangenschaft loskaufen: Er prophezeite, dass Thetis, sollte sie von einem Gott schwanger werden, einen Sohn zur Welt bringen würde, der zum neuen Götterkönig bestimmt sei. Er wäre stärker als Zeus und würde seinen Vater vom Thron stürzen. Darauf nahmen Zeus und Poseidon Abstand von der Hochzeit. Lieber solle sie den menschlichen König Peleus heiraten und Mutter eines großen Helden werden.
Thetis war erst gar nicht begeistert. Sie verwandelte sich in einen Fisch und schwamm davon. Woraufhin die Götter Peleus die Fähigkeit verliehen, sich ebenfalls in diverse Tiere zu verwandeln. Es gab eine Verfolgungsjagd durch alle Elemente, bis er sie schließlich fing.
Eine andere Variante der Geschichte erzählt von einem Ringkampf, in der Peleus sie festhalten muss, egal in welche Gestalten sie sich verwandelt. Es erinnert ein wenig an die irische Sage von Tam Lin: Thetis verwandelt sich in Feuer und Wasser, einem Löwen und eine Schlange, sogar in einen Tintenfisch. Peleus beißt die Zähne zusammen und hält sie unverdrossen fest, obwohl er verbrannt, durchnässt, zerkratzt, gebissen und mit Tinte bespritzt wurde (Tintenfisch Otto lässt grüßen).

 

Ovid schildert es in seinen "Metamorphosen" (11, 221-265) so:

 

Proteus hatte, der Greis, zu Thetis gesprochen: "Empfange,
Göttin der Flut! Ein Sohn wird dein, der höhere Taten
Als sein Erzeuger vollbringt und größer als jener genannt wird."
Drum, dass Größeres nicht als Iupiter hätte das Weltall,
Meidet, obschon nicht lau in der Brust ihm glühte die Sehnsucht,
Iupiter doch den Verein mit der meerumwogeten Thetis.
Selber entsagend gebeut er dem aiakidischen Enkel,
Hinzunehmen die Braut und die Seejungfrau zu umarmen.
An dem haimonischen Land ist sichelgestaltig ein Busen;
Vor sind die Arme gestreckt, und zum Hafen bei tieferem Wasser
Wär' er bequem; doch flach deckt eben den Boden die Meerflut.
Fest ist daneben der Strand, der weder bewahret den Fußtritt,
Auch nicht aufhält im Gang, noch trägt wirrhangendes Seegras.
Nah ist ein Myrtengebüsch, reich an zweifarbigen Beeren;
Mitten darin ein Grottengewölb, natürlich gebildet
Oder durch Kunst, mehr wohl durch Kunst. Dort kamst du gewandlos,
Thetis, zum öfteren hin, vom gezäumten Delphine getragen.
Wie du vom Schlummer bestrickt dort ruhtest, wagte dir Peleus
Dringlich zu nahn, und weil du, versucht durch Bitten, dich weigerst,
Braucht er Gewalt und hält dir den Hals mit den Armen umschlungen.
Hättest du nicht dich gewandt, die Gestalt vielfältig verändernd,
Zu der gewöhnlichen List, ihm wäre gelungen das Wagnis.
Vogel erschienst du zuerst: doch fest hielt jener den Vogel;
Dann schwer lastender Baum: an dem Baum auch haftete Peleus.
Aber in dritter Gestalt als fleckige Tigerin drohend
Schrecktest du Aiakos' Sohn, dass dich zu umfassen er abstand.
Drauf nun ehrte mit Wein, den über die Wogen er ausgoss,
Jener die Götter des Meers, mit Geweiden des Viehs und mit Weihrauch,
Bis aus dem Strudel hervor ihm so der karpathische Seher
Zurief: "Aiakos' Sohn, du erlangst die begehrte Vermählung.
Binde sie nur, wenn schlummernd sie ruht in der schattigen Grotte,
Schleunig und unvermerkt mit Stricken und haltenden Fesseln;
Und sie betrüge dich nicht, mag hundert Gestalten sie heucheln:
Zwinge sie, was sie auch sei, bis ihr früheres Wesen sie herstellt."
So gab Proteus Rat und barg in den Fluten das Antlitz,
Und sein wallendes Meer ging über das Ende der Rede.
Abwärts fuhr der Titan und war mit geneigeter Deichsel
Dicht am hesperischen Sund, als Nereus' reizende Tochter
Wieder die Tiefe verließ und betrat die gewöhnliche Ruhstatt.
Peleus nahete kaum, da nimmt die gefährdete Jungfrau
Wechselnde neue Gestalt, bis dass sie am Ende die Glieder
Fühlet gehalten und weit auseinander gezogen die Arme.
Da nun seufzt sie und sagt: "Du siegst nicht ohne die Götter",
Und sie erschien wie zuvor. Die wirkliche Thetis umarmet
Peleus, glücklich im Wunsch, und zeugt ihr den großen Achilleus.

 

(Übersetzung: Reinhart Suchier, 1862)

 

Schließlich wird die Hochzeit gefeiert. Eingeladen sind alle Götter - mit Ausnahme der bösen Eris, die, ähnlich wie die 13. Fee bei Dornröschen, auf Rache sinnt und auf perfide Weise den Tronanischen Krieg auslöst.
Thetis wird bald darauf Mutter des Achill. Sie gibt dem Kind alles mit, was es als Rüstzeug für das Leben als Held braucht. Vor allem taucht sie ihn in die Wasser des Unterweltflusses Styx, um ihn unverwundbar zu machen. Da sie ihn dabei aber irgendwie festhalten muss, bleibt an der Ferse ein Stücklein seines Körpers ungeschützt, die Achillesferse, die später Ursache seines Todes sein wird. Als besorgte Mutter versucht sie zunächst, den jungen Achill vom Trojanischen Krieg fernzuhalten, indem sie ihn in Mädchenkleidung steckt, als Agamemnon und seine Getreuen Mitstreiter für den Kampf gegen Troja suchen. Später ist sie es aber auch, die für ihn die sagenhafte Rüstung und einen Schild mit unglaublich kunstvollen Bildnissen besorgt. Denn auch der Götterschmied Hephaistos ist mit Thetis gut befreundet und schuldet ihr noch einen Gefallen.
Manche beginnen die Geschichte des Trojanischen Krieges ja mit dem Parisurteil, manche mit dem Ei der Leda. Ich selbst habe meiner kleinen Schwester damals gefühlt tausendmal die Geschichte Trojas erzählt und immer einen neuen Einstieg gesucht. Aber am häufigsten begann ich doch mit Thetis.
Zweimal habe ich versucht, das Ganze als Buch zu gestalten. Der erste Versuch - leider in Buntstift und nach dem Einscannen nicht gerade vorzeigbar - zeigte eine junge Frau mit grüngelben, vom Wind zerzausten Haaren, einem hellgrünen Minirock, der im Wind wehte, und silbernen (Bleistift) Beinen, deren Waden hinten zwei spitze Flossen hatten (ähnlich dem Superhelden Aquaman). So stand sie, die Hände in die Hüften gestützt im knöcheltiefen Wasser am Meeresufer und nahm das Festland in den Blick. Das Ganze hätte ein Bilderbuch für meine Schwester werden sollen, damit sie sich endlich merkte, was rund um Troja so los war. Ich bin aber über die ersten sieben Zeichnungen nicht hinausgekommen. Ein Text dazu kam nicht zustande.
Den zweiten Versuch seht ihr unten. (Ich bitte um Nachsicht für die zeichnerische Qualität, damals war ich noch ziemlich jung ...) Hier hat Thetis keine Füße, sondern einen ordentlichen meermädchenkonformen Fischschwanz und sitzt auf einem Stein am Ufer. Die Inspiration durch die kleine Meerjungfrau im Kopenhagener Hafen ist unverkennbar. Das Bild gehört zu einer Serie aus 39 Zeichnungen (davon habe ich tatsächlich 33 fertigbekommen). Es sollte ursprünglich mal ein Lyrikband mit dem Titel "Stimmen um Troja" werden, in dem jeder der dargestellten Charaktere seine eigene Sicht auf das Kriegsgeschehen und Sinn oder Unsinn dieses Krieges äußern sollte. Von den Gedichten habe ich kein einziges geschrieben. Aus heutiger Sicht möchte ich hinzufügen: Gottseidank. Es wäre schrecklich schwülstig geworden. ;-)

 

Angehängtes Bild: Thetis-klein.jpg

 

Eine kleine Erinnerung an Thetis ist im Nestis-Kosmos übrigens noch zu finden: Thetis ist der Name einer Schwester der Titelheldin. Zusammen mit Glauke bildet sie ein Zwillingspaar. Die beiden sind nach der kleinen Undine die jüngsten der sieben Töchter des Meerkönigs.

 

© Petra Hartmann

 

Weitere Nestis-Ahnherrinnen:
Andersens kleine Meerjungfrau
Die Göttin Nestis
Melusine
Undine
Glaukos Pontios
Ran und die Wellenmädchen
Die Loreley
Die schöne Lau
Die Göttin Tethys




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Nachlese zu Nikola bei Kerzenschein

Geschrieben von Petra , in Doctor Nikola 04 Februar 2014 · 959 Aufrufe
Doctor Nikola und 1 weitere...
Im Februar-Newsletter der Hildesheimlichen Autoren gibt es einen Bericht über meine Lesung aus "Das Serum des Doctor Nikola". Altje Hornburg hat den Abend im Weltcafé so erlebt:

"Nachlese vom 28.01.2014
Lesung bei Kerzenschein mit den Hildesheimlichen Autoren im Michaelis Weltcafé am 28.01.2014.

Petra Hartmann las aus ihrem historischen Abenteuerroman - Roman Das Serum des Doctor Nicola (Wurdack Verlag 2013). Das Eintauchen in eine phantastisch-mysteriöse Story um 1927 war nur eine Frage der ersten drei Sekunden. Man war gleich mitten drin und blieb … in einer interessanten Lesung. Stimmig sagte man noch, das traf es genauso. Eine stimmige Passung von freundlichem Empfang, Räumlichkeit, erwartungsvollem Publikum sowie (zu-)hörenswerter LesART von Petra Hartmann. Und Kerzenschein trägt natürlich zu einem mystisch angehauchten Ambiente bei. Ein bisschen schummrig für die Augen der Autorin, „aber ich weiß, was drin steht“, sagte sie.
Das Publikum genoss einen schönen Literaturabend."

Dazu gibt es ein paar stimmungsvolle Fotos von Petra und Publikum bei Kerzenschein. Sehr schummerig und atmosphärisch.

Den Newsletter könnt ihr hier abonnieren:
http://www.hildeshei...vnewsletter.htm


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Niklas Peinecke: Das Haus der blauen Aschen - D9E 2

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 04 Februar 2014 · 1.349 Aufrufe
D9E, Nicklas Peinecke und 2 weitere...

"Das Haus der blauen Aschen" ist der zweite Teil der Science-Fiction Reihe "Die neunte Expansion". Der Autor Niklas Peinecke erzählt darin von einer Forschungsexpedition, die sich auf den Spuren des "Wow!-Signals" begibt.
Anders als Dirk van den Boom, der im ersten Teil der Serie, "Eine Reise alter Helden", die Besatzung eines irdischen Kriegsschiffs die direkte Konfrontation mit den geheimnisvollen "Hondh" suchen und finden lässt, geht es hier um eine Gruppe Wissenschaftler. Wissenschaftler von einem Planeten zudem, der bisher noch nicht von den Hondh erobert wurde. Auf Athena scheint dieses außerirdische Volk zumeist als eine Art Aberglaube oder Ammenmärchen zu gelten. Die Hauptheldin jedenfalls, Expeditonsleiterin und Wissenschaftlerin Farne, glaubt überhaupt nicht daran und reagiert sogar etwas ungehalten, wenn jemand vermutet, hinter irgendetwas könnten die Hondh stecken.
Farne ist Astrophysikerin. Zusammen mit ihrem Kollegen, der halbmenschlichen KI (künstliche Intelligenz) Karman, ist sie damit beschäftigt, altes astronomisches Kartenmaterial zu ordnen und zu synchronisieren. Dabei fällt ihnen eine alte Messung der Athena-Urbevölkerung auf, eine Energieentladung, die auf der Erde 1977 als "Wow!"-Signal bekannt wurde. Nun also gibt es eine zweite Peilung, und damit wird eine Positionsbestimmung möglich. Farne und Karman schaffen es, ihren Institutsleiter für eine Forschungsmission zu begeistern. Einigen Widrigkeiten zum Trotz gelingt es tatsächlich, ein Raumschiff zu bekommen. Nur der Bordarzt, ein Vertrauter Farnes, fällt kurz vor dem Start aus. Als Ersatz stellt die Versicherung der Gruppe die Ärztin Parka zur Verfügung. Begeistert ist Farne nicht, doch sie muss akzeptieren. Was Farne nicht weiß: Parka ist eine Agentin der Hondh und hat die Aufgabe, die Expedition zu sabotieren ...
Der Roman ist sehr spannend geschrieben und punktet durch seine glaubwürdige Charakterzeichnung, besonders in der Darstellung der beiden Kontrahentinnen Farne und Parka. Sehr interessant und ungewöhnlich sind auch die Einblicke in die Psyche der ehemals menschlichen KI Karman, der als Zwischenwesen eine ganz eigentümliche Existenz darstellt. Umfangreiches Wissen und große mathematische Fähigkeiten sind die positiven Begleiterscheinungen des KI-Daseins. Aber das gibt es auch die Angst, seine Menschlichkeit ganz zu verlieren. Und die Sehnsucht nach dem Geschmack von Kaffee. Ein Held der ganz besonderen Art.
Auch auf die Gefahr, mich zu wiederholen, muss ich wie bei Band eins auch hier eine kritische Anmerkung zur Namensgebung machen: Es bedarf einiger Konzentration, die Mitglieder dieser ausgesprochen a-lastigen Zweisilber-Crew auseinanderzuhalten: Farne, Parka, Hanner, Karman, Radhmar (zum Glück gibt es wenigstens noch Lothar). Ein paar andere Vokale und ein Einsilber, Dreisilber oder Bindestrich wären leserfreundlicher gewesen.
Ansonsten ein sehr gut geschriebener, spannender Roman, der Lust auf mehr macht. Gemein, dass man jetzt so lange auf die Fortsetzung der Abenteuer auf dem Aschen-Planeten warten muss.

 

Fazit: Spannende Geschichte mit überzeugender Charakterzeichnung und interessantem Hintergrund. Macht Lust auf mehr.

 

Niklas Peinecke: Das Haus der blauen Aschen. D9E - Die neunte Expansion, Band 2. Nittendorf: Wurdackverlag, 2014. 248 S., Euro 12,95.

 

© Petra Hartmann




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Chartposition und neue Domain für Nestis

Geschrieben von Petra , in Nestis 02 Februar 2014 · 349 Aufrufe
Nestis
Nestis hat es zum inzwischen dritten Mal geschaft, eine Chartposition im Literaturportal "Querblatt" zu erobern. In den Februarcharts landete mein Meermädchen-Roman "Nestis und die verschwundene Seepocke" auf Platz 10. Im Januar war sie auf Platz 7, und im Dezember war sie sogar auf dem Bronzeplatz Nummer 3 zu finden. Ich bin gespannt, wie sich die Platzierung verändert, wenn wir im Frühjahr den zweiten Teil, "Nestis und die Hafenpiraten" nachschieben.
Außerdem hat Nestis ein neues virtuelles zu Hause. Nach www.nestis.net hat sie nun auch ihre komfortable virtuelle Zweitwohnung auf www.nestis.de bezogen. Eine würdige Anschrift für einen blauen Glaspalast am Grunde der Nordsee. Ich bin Anfang des Jahres ganz zufällig darauf gestoßen, als ich mich - mal wieder - vertippte. Offenbar hat da ein professioneller Domainnamen-Abgreifer, der die Adresse kurz vorher noch für viel Geld verkaufen wollte, gerade die Geduld verloren und den Namen aufgegeben. Klar, dass Verlegerin Monika Fuchs sofort zugriff, als die Karenzzeit abgelaufen war. ;-) Schaut doch mal vorbei, stöbert in den Büchern und hinterlasst ein paar Grüße und Kommentare. Die alte Meergroßmutter freut sich über Besuch ...


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Mit Doctor Nikola im Michaelis Weltcafé

Geschrieben von Petra , in Doctor Nikola 29 Januar 2014 · 919 Aufrufe
Hildesheimliche Autoren und 2 weitere...

Meine erste Lesung im Michaelis Weltcafé war eine spannende Sache. Vor allem, da ich ein wenig improvisieren musste und gar nicht genau einschätzen konnte, wann meine Zuhörer denn nun kamen. Zwei Hildesheimer Zeitungen hatten nämlich die Lesung aus "Das Serum des Doctor Nikola" für 18 Uhr angekündigt (was korrekt war), und eine sprach beharrlich von 19 Uhr, sogar noch beim zweiten Artikel, als die Organisatoren um Richtigstellung gebeten hatten. Was tut man also? Ich beschloss, aus der Not eine Tugend zu machen und erweiterte spontan mein Programm: Für diejenigen, die um 18 Uhr gekommen waren, las ich zwei Abschnitte, in denen der Schwerpunkt auf dem Börsengeschehen und dem beruflichen Hintergrund des jungen Ex-Bankers und Bankrotteurs Felix Pechstein lag. Für alle, die dann noch dableiben wollten oder neu hinzugestoßen waren, bot ich danach einen "romantischen Teil" an, in dem es um Felix und seine Geliebte Mathilde ging, die er aus den Fängen einer obscuren Sekte befreite. So kamen beide Hälften des Publikums auf ihre Kosten, ohne dass sich jemand langweilen musste.
Eine "Lesung bei Kerzenschein" sollte es sein. Ich bekam einen Leuchter mit drei Kerzen, der allerdings ziemlich hoch war. Da entschloss ich mich spontan, lieber im Stehen vorzulesen. Anstrengend war das nicht, man bekam sogar mehr Raum zum dramatischen Herumfuchteln mit den Händen. Dass dabei mein Wasserglas mittendrin den Weg aller Gläser ging, war allerdings nicht geplant. Zum Glück sprangen einige Freunde vom Verein der Hildesheimlichen Autoren ein und retteten meine auf dem Tisch liegenden Bücher und Flyer, ohne dass ich die Lesung unterbrechen musste. Allzu gut erkennbar war mein Text im Licht der drei Kerzen freilich auch nicht, aber ich wusste ja ungefähr, was drinstand in dem Buch.
Das Michaelis Weltcafé war übrigens trotz der Verwirrung um die richtige Uhrzeit bereits zu Beginn rappelvoll. Mindestens eine Stamm-Zuhörerin der Hildesheimlichen kam aber noch zur zweiten Halbzeit dazu, während zwei befreundete Autoren nach der Halbzeitpause ins Theater wechseln mussten. So hatte ich also tatsächlich zwei verschiedene Publikums/Publika/Publiken (?) für den romantischen und den börsianischen Teil.
Insgesamt war es einen schöner Abend, und den Besuchern scheint es auch gefallen zu haben. Ich bekam jedenfalls eine Menge Applaus und lobende Worte hinterher. Danach trank ich eine sehr interessant schmeckende fair gehandelte cubanische Cola aus den Beständen des Weltcafés, fachsimpelte noch ein wenig mit der nebenan wohnenden Verlegerin Monika Fuchs über die Absatzchancen für Meermädchenromane im Allgemeinen und "Nestis und die verschwundene Seepocke" im Besonderen und fuhr schließlich langsam durch die frostklirrende Nacht nach Hause. Ich freue mich schon auf die nächste Lesung der Hildesheimlichen Autoren im Weltcafé.

 

© Petra Hartmann




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Meermädchen im Saarland

Geschrieben von Petra , in Nestis 23 Januar 2014 · 660 Aufrufe
Nestis, HomBuch
Ein Meermädchen schwimmt ins Saarland: Nestis und ich sind im März auf der Homburger Buchmesse "HomBuch" zu Gast. Am 29. und 30. März könnt ihr mich im Kulturzentrum Saalbau, Zweibrückerstraße 22, antreffen, wo ich gern Fragen zu meinen Bücher beantworte - und signieren werde ich mindestens genau so begeistert.
Wer sich gern etwas vorlesen lässt, ist herzlich zu unserer Lesung eingeladen. Kollegin Andrea Tillmanns und ich stellen ab 18.15 Uhr unsere neuen Kinderbücher vor. Große Kinder sind natürlich ganz herzlich eingeladen und genau so willkommen wie kleine.
Bei Andrea dreht sich alles um einen kleinen Troll, bei mir geht es - Überraschung! - um verschwundene Seepocken.

Hier unser Infotext:


"Was haben Meermädchen und kleine Trolle gemeinsam? Sie erleben manchmal große Abenteuer … zumindest in den neuesten Büchern von Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.

Nestis und die verschwundene Seepocke: Nestis’ kleine Schwester Undine, von ihr liebevoll »Seepocke« genannt, ist von den Menschen gefangen worden. Zusammen mit ihren Freunden bricht Nestis auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind – nicht nur im Kampf gegen hämische Haie und wimmernde Wassergeister. Das größte Problem jedoch muss auf dem Festland gelöst werden: denn – Fische habe keine Beine …

Der kleine Troll kehrt heim: Eigentlich wollten Nele und ihr Bruder Nils das süße Einhorn aus seinem Zirkuskäfig befreien. Dass sie stattdessen einen frechen kleinen Troll retten, war nicht geplant – und beschert ihnen ein großes Abenteuer, das ganz anders endet als gedacht …"


Also dann, auf ins Saarland - ich freue mich auf euch.


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Anthony Sonnabend: Vogonische Gedichte!

Geschrieben von Petra , in Lyrik 21 Januar 2014 · 1.467 Aufrufe
Anthony Sonnabend, Vogonen und 3 weitere...

Vogonische Lyrik auf dem deutschen Markt - ja, welche Sicherheitsbehörde hat denn da geschlampt? Zum Erwerb des soeben erschienenen eBooks "Vogonische Gedichte!" von Anthony Sonnabend benötigt man offenbar tatsächlich keinen Waffenschein, ein eBookreader reicht vollkommen aus.
Douglas Adams' Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis" zufolge, ist die vogonische Dichtkunst die drittschlechteste des Universums, und wer weiß, wo sein Handtuch hängt, wird sich angesichts der Ankündigung, erstmals eine Anthologie mit Werken der fünf bedeutendsten Lyriker von Vogsphäre für Erdlinge herauszubringen, eines leichten Grauens nicht erwehren können.
Über den Einsatz derartiger Verse in der Folterpraxis und über die Reaktionen von in "Poesiewürdigungsstühlen" festgeschnallten Zuhörern informiert denn auch das Vorwort der Herausgeber ausgiebig.
Als Verantwortliche für diese Sammlung zeichnen Folmarnnik B. Tranddury, Professor für vogonische Literatur an der kürzlich zur schlechtesten Hochschule des Universums gekürten Nebeluniversität von Vogsphäre, sowie der irdische Privatgelehrte und Spezialist für außerirdische Literatur Anthony Sonnabend, der auch als Übersetzer tätig wurde.
In diesem Buch versammelt sind Gedichte von fünf vogonischen Lyrikern. Neben dem aus der Anhalter-Trilogie bereits hinlänglich bekannten Bauflottenkommandeur Prostetnik Vogon Jeltz sind das der durch seine "Planetenbeschimpfungen" bekannt gewordene Prolimos der Zornige, ferner der hauptberuflich als Hausmeister eines Bauflottenschiffs tätige Troy Moschtaffka, der wichtigste Vertreter der Körperlandschaftslyrik Tanddi al Wasch sowie Travihron Betel Wollenkrrantz, ein bedeutender Autor der So-long-Periode, der kürzlich als Amöbe reinkarnierte.
Die Gedichte selbst sind gar nicht so schlecht uninteressant ... Wer einmal selbst versucht hat, absichtlich schlechte Gedichte zu verfassen, wird die Gratwanderung des Autors zu würdigen wissen. Manches grenzt an lorioteskes "Krawehl-Krawehl", etwa wenn Prostetnik Vogon Jeltz dichtet: "Ich grimpfe durch Gält / Gält grimpft mich / Gält, Gält / Das Ichmich // Es grimpft / in Melanehsien quer - ach Sterne!" Dann gibt es Badewannengedanken mit Blick aus dem Bordfenster wie "Ich sollte endlich einen Antrag stellen, / dass jemand losgeschickt wird, / um diese Sterne da draußen aufzuräumen." Manches hat tatsächlich beinahe Haiku-Charakter: "Ich saß eine Stunde lang neben einem Huluvu / und fühlte mich blau und leer. // Das ist alles."
Dabei hat jeder der fünf Dichter durchaus seine eigene Stimme. Prolimos der Zornige etwa, der in seinen Planetenbeschimpfungen unter anderem die Erde aufs Korn nimmt ("Blauer Planet, dass ich nicht lache!") und auch darüber berichtet, wie er von Bewohnern des von ihm beschimpften Planeten Broxitrahl eine Tracht Prügel bezog. Oder Travihron Betel Wollenkrrantz, der mit seinen "Unsichtbaren Gedichten" geradezu dadaistische Qualitäten erreicht.
Sehr viel Spaß machen die Dichterbiographien, auch hier hat man sich bemüht, jedem der fünf Dichter ein eigenständiges Profil zu verleihen. Weniger gelungen erscheinen dagegen die Geleitworte einiger vogonischer Großkopferter, die dieser Sammlung beigegeben sind. Die meisten klingen einfach zu freundlich und verbindlich. Schon die Anrede "Liebe Erdlinge" ist eigentlich ein Stilbruch. Einzig die Präsidentin des vogonischen Parlaments weist eine gewisse Vogonität auf. Sie schreibt: "Irgendein Idiot hat mir gesagt, dass ich ein Grußwort an euch schreiben soll (...). Soll ich euch was sagen? Das interessiert mich nicht die Bohne! Macht doch, was ihr wollt! Muss ich denn zu jedem Scheiß meinen Senf dazugeben?"

 

Fazit: Insgesamt eine sehr schöne Sammlung voller Literatur- und Editionsparodie, die beim Lesen viel Spaß macht. Auf jeden Fall der Beweis, dass man auch aus der drittschlechtetesten Lyrik des Universums noch einen ganz akzeptablen Gedichtband machen kann. Der Preis von 4,99 Euro ist allerdings für den geringen Umfang zu hoch (zugegeben: Ich habe zugegriffen als er bei Null Euro lag). Hier scheint den Autor der gefräßige Plapperkäfer von Traal gebissen zu haben ...

 

Anthony Sonnabend: Vogonische Gedichte! Kindle-Edition, 2014. ca. 54 S., Euro 4,99.

 

© Petra Hartmann




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Henry Winterfeld: Timpetill - Die Stadt ohne Eltern

Geschrieben von Petra , in Bücher - Abenteuer 16 Januar 2014 · 1.824 Aufrufe
Henry Winterfeld und 1 weitere...

Wer hat nicht herzlich gelacht über die Streiche und Abenteuer von Gaius, dem "Lausbub aus dem alten Rom"? Jetzt hat der Heyne Verlag mit "Timpetill" - Die Stadt ohne Eltern" einen weiteren Klassiker des Autors Henry Winterfeld neu herausgebracht. "Timpetill" spielt in der Neuzeit, in einem Land, das dem Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts gar nicht so unähnlich sieht, und behandelt ein recht modernes Problem: überforderte Eltern, machtlose Pädagogen und zerstörerische, asoziale Kinder, denen die Erwachsenen einfach nicht mehr beikommen können.
In der Stadt Timpetill hat sich die Kinderbande der "Piraten" gegründet. Angeführt von dem brutalen Schlachterssohn Oskar sinnen die Jungen und Mädchen auf nichts als Zerstörung und böse Streiche. Die Kinder, die sich den Piraten nicht anschließen, haben am wenigsten dabei zu lachen: Von den Piraten verfolgt, von den Eltern als Übeltäter mitverdächtigt, stehen sie zwischen den Fronten. Die Sache eskaliert, als ein besonders bösartiger Junge einem Kater einen Wecker an den Schwanz bindet und das in Panik davonstürzende Tier mehrere Geschäfte verwüstet und gewaltigen Schaden anrichtet.

 

Die Eltern verlassen Timpetill

 

Die Eltern beschließen, ihren Kindern eine Lektion zu erteilen. Bei Nacht und Nebel verlassen alle Erwachsenen die Stadt. Plötzlich müssen die Kinder auf sich allein gestellt auskommen. Oberpirat Oskar gibt alle Spielwarengeschäfte zur Plünderung frei. Bald herrscht ein höllisches Durcheinander in Timpetill. Anarchie bricht aus, und vor allem die Piraten sind sicher, dass die Eltern ja irgendwann wiederkommen. Bis dahin wollen sie feiern. Dummerweise bleiben die Eltern sehr lange aus. Nach und nach erobern die "vernünftigeren" Kinder die Stadt zurück. Ich-Erzähler Manfred zum Bespiel, der ein kleines Genie ist und als Bastler und Tüftler sogar das Wasser- und das Elektrizitätswerk wieder zum Laufen bringt. Oder sein Freund Thomas, der Sohn des Schuhmachers, ein tüchtiger Kerl und der geborene Anführer. Oder Zahnarzttochter Marianne, die bald das Ernährungswesen unter sich hat und die Versorgung der elternlosen Kinder organisiert. Schließlich kommt es zum Endkampf zwischen den Piraten Oskars und Thomas' Kindertruppe.

 

Ein alter Kindertraum wird wahr

 

Henry Winterfeld erzählt hier ein modernes Märchen, einen alten Kindertraum vom freien Leben ohne Eltern. Die Geschichte entstand, als Winterfelds Sohn Thomas erkrankte und der Vater ihm jeden Abend etwas erzählen musste. Genau die richtige Unterhaltung für einen kranken Jungen, vor allem, wenn der Held auch noch so heißt, wie er selbst. Dass Thomas die Abenteuer aus Timpetill gefallen haben, daran kann kein Zweifel bestehen. Auch wenn die Geschichte ausgesprochen moralisch daherkommt. Denn Thomas und Manfred agieren im Buch fast wie Über-Erwachsene, wenn sie die Stadt reorganisieren und ihren Kindertrupp mit militärischer Disziplin einweisen. Da gibt es Jungen, die zum Dienst am Elektrizitätswerk eingeteilt werden, da gibt es eine generalstabsmäßig organisierte Küchencrew unter Leitung von Marianne, da gibt es "Telefonfräulein", die Anrufe entgegennehmen und Verbindungen zusammenstöpseln müssen, und sogar einen mit Stöcken bewaffneten "Schutztrupp" zur Verteidigung gegen die Piraten. Zucht und Ordnung herrschen in Timpetill, als Thomas und Martin das Ruder übernehmen. Dieses "Timpetill" ist das vollkommene Gegenteil zu Goldings "Herr der Fliegen", der rund 20 Jahre später erschien. Dort bricht unter der isolierten Kindertruppe Chaos, Anarchie und bald Mord und Totschlag aus, hier dagegen entsteht ein wohlgeordnetes kleines Gemeinwesen, das sich nur dadurch von einer "normalen" Stadt unterscheidet, dass die Funktionsträger allesamt Minderjährige sind.

 

"Timpetill" macht Spaß

 

"Timpetill" ist trotzdem oder gerade deswegen ausgesprochen spannend zu lesen. Es macht Spaß, zu beobachten, wie die Kinder nach und nach die Erwachsenendomänen erobern und sich die technischen Gerätschaften zu eigen machen. Dabei hat das Ganze trotz der ausgesprochen realistischen Darstellung auch eine ganze Reihe komischer, ans Absurde streifende Züge. Etwa, wenn wegen eines harmlose Streichs die halbe Stadt verwüstet wird. Oder wenn die Eltern nach ihrem genialen pädagischen Einfall ziemlich schnell furchtbar in der Patsche sitzen.

 

Gelungenes Nachwort von Boris Koch

 

Sehr gefallen hat mir das Nachwort, in dem Boris Koch etwas zur Entstehungsgeschichte Timpetills und zur Biographie des Verfassers erzählt. Hier erfährt man unter anderem, wie der junge Henry als Sohn einer jüdischen Künstlerfamilie erst nach Österreich, dann in die Schweiz, nach Paris und zuletzt in die USA flüchten musste. Aber auch über die weitere Wirkungsgeschichte Timpetills, das in Frankreich Schullektüre wurde und inzwischen auch verfilmt worden ist.

 

Fazit: Kinderbuchklassiker mit pädagogischem Hintergrund. Witzig, abenteuerlich und lehrreich. Empfehlenswert.

 

Henry Winterfeld: Timpetill. Die Stadt ohne Eltern. München: Heyne, 2013. 288 S., Euro 8,99.

 

© Petra Hartmann




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Ruth Klüger: Zerreißproben

Geschrieben von Petra , in Lyrik 15 Januar 2014 · 1.426 Aufrufe
Lyrik, Ruth Klüger

Soll ein Dichter seine Gedichte erklären? Ja, meint Ruth Klüger. In ihrem Gedichtband "Zerreißproben" versammelt sie Lyrik aus frühester Jugend - entstandem in den Konzentrationslagern Auschwitz, Theresienstadt und Christianstadt -, Gedanken über Sprache und Fremdheit, entstanden in den USA, Beobachtungen aus Wien, Germanistische Fragen, deutsche und englischsprachige Verse und immer wieder eine Auseinandersetzung mit der jüdischen Tradition.
Es ist eine sehr vielschichtige Sammlung, und doch, wenn man bedenkt, dass es hier um gut sieben Jahrzehnte lyrisches Schaffen geht, ist es dennoch ein recht schmales Bändchen. Und braucht es nun die Erläuterungen? Sollte Literatur nicht selbsterklärend sein und ohne langes Herumdeuten beim Leser ankommen?
Bei manchen Gedichten sind für den unbedarften Leser tatsächlich die Kommentare interessanter und wichtiger als die tatsächliche literarische Qualität. Ein Umstand, auf den die Autorin mehrfach selbst hinweist. "Das Gedicht ist so banal wie möglich", schreibt sie anlässlich ihres Gedichts "Auschwitz", das sie als 13-Jährige im Jahr 1944 verfasste. "Und außerdem ist es viel zu lang. Es ist ein gutes Beispiel von Versen, die nicht um ihrer selbst willen interessant snd, sondern wegen der Umstände, unter denen sie verfasst wurden." Dennoch ist zum Beispiel das direkt folgende Gedicht "Der Kamin" mehr als nur biographisch interessant. Es geht um den Rauch über Auschwitz und darum, was und wer dort alles verbrannt wurde. Noch immer erschütternd.
Sehr wichtig scheint mir auch das ausdrückliche Bekenntnis der Autorin zur Assonanz, dem "unreinen Reim", den sie außerordentlich liebt und der, wie sie schreibt, im angelsächsischen Bereich wesentlich verbreiteter und wertgeschätzter ist als in Deutschland. Was unter Umständen dem Puristen ungelenk erscheinen mag, war also hier gerade Absicht.
Fast ihr Leben lang hat sich die Dichterin an der deutschen Sprache abgearbeitet. Muttersprache, und doch Feindin geworden, eine Sprache, die an die Vergangenheit erinnerte, eine Sprache, die Klüger ihre Kinder in den USA nicht lehrte, sie selbst lernte Englisch erst mit 16 Jahren. Früh genug, um es noch geläufig sprechen zu lernen. Zu spät, um die Muttersprache zu ersetzen. "Ich habe, bis ich mit sechzehn Jahren in die USA auswanderte, keine andere Sprache gehabt als die deutsche, und so innig mein Verhältnis zur deutschen Literatur war, so innig wollte ich sie wieder loswerden und mir eine neue erobern", schreibt sie im Kommentar zu ihrem Gedicht "Deutsche Sprache". In den Versen erzählt sie von "diesen Lauten, die ich zu verlernen / versuchte, weil die spitzen Konsonanten / das wunde Fleisch der Kinderjahre kannten". Und doch dichtete sie fast ausschließlich auf Deutsch weiter. Lediglich im letzten Abschnitt stellt sie vier ihrer Gedichte vor, die auf Englisch geschrieben wurden und denen sie eine deutsche Fassung zur Seite stellt.
Ein Großteil der Gedichte widmet sich der Geschichte des Judentums, die immer wieder als aktuelle Erfahrung neu hervortritt, also nicht historisiert und zu den Akten gelegt werden kann. Ob das die Erfahrung der "Diaspora" im gleichnamigen Gedicht ist oder der "Jom Kippur": "Und dieses Jahr wie jedes Jahr / zehrt und zehrt der Hunger der Toten / an dem Fleisch der Lebendigen."
Immer wieder tauchen die Toten auf, auch zu Halloween in den USA, wenn das lyrische Ich von den Geistern längst verstorbener Verwandter bedrängt wird. Solche Geister haben die Eigenschaft, dass sie einen nicht überraschen, hält sie fest, man weiß genau Tag und Stunde, wann sie sich einstellen.
Dazwischen beinahe heitere Impressionen aus Wien über zwei ältere Professorinnen, die im Volksgarten die Statuen verwechseln und sich in Damenschuhen übers Kopfsteinpflaster quälen. Weiterhin gibt es ein Kranzgedicht über eine verstorbene Wissenschaftskollegin, mit der sie nun nie wieder Streitgespräche führen wird. Man findet aber auch ein Aufbegehren in "Jessica lässt sich scheiden", in dem mit Shakespeares Shylock, aber auch mit dem eigenen Vater und dem Ehemann abgerechnet wird.
Ob Gedichte nun für sich selbst sprechen sollen, ober ob ein Autor sie erklären sollte, darüber kann man geteilter Meinung sein. Gerade bei den autobiographischen Details, die der Leser nicht wissen kann, hat sich der Selbstkommentar als ausgesprochen hilfreich und vor allem sehr lesenswert erwiesen. Auf jeden Fall haben Klügers Erläuterungen nichts zu tun mit unangenehmem Pointenreklären gegenüber Leuten, die den Witz nicht verstanden haben. In diesem Buch bilden Gedichte und kommentierende Selbstreflexion, und man möchte keinen der beiden Bestandteile wissen.

 

Fazit: Ein ungewöhnliches Buch, das durch die Kommentierung sehr gewinnt. Gedichte und Gedanken, die bewegen und nicht verstummen, wenn man den Buchdeckel zugeschlagen hat. Ausgesprochen lesenswert.

 

 

Ruth Klüger: Zerreißproben. Kommentierte Gedichte. Wien: Paul Zsolnay Verlag, 2013. 117 S. Euro 14,90.

 

© Petra Hartmann




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Erster Blick auf "Nestis und die Hafenpiraten"

Geschrieben von Petra , in Nestis 12 Januar 2014 · 356 Aufrufe
Nestis
Hier könnt ihr einen ersten Blick auf das zweite Nestis-Abenteuer, "Nestis und die Hafenpiraten" werfen:

Angehängtes Bild: Nestis-Hafenpiraten-Covermotiv-klein.jpg

Geschaffen hat das zauberhafte und abenteuerliche Motiv die Künstlerin Olena Otto-Fradina, die schon das erste Nestis-Buch illustriert hat.

Und darum geht es im neuen Abenteuer unseres Meermädchens:
"Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom” sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.
Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten” müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen …"


Das Buch erscheint im Frühjahr 2014. Ich freue mich drauf.


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Fünf Sterne für den Jeans-Fischschwanz

Geschrieben von Petra , in Nestis 09 Januar 2014 · 525 Aufrufe
Nestis, Hildesheimliche Autoren
Eine neue Amazon-Rezension zu "Nestis und der Weihnachtssand" ist erschienen: "Wunderschön geschrieben mit tollen Illustrationen", findet M. Donkervoort und vergibt fünf Sterne. Ein dickes Lob gibt es für das Outfit des Meermädchens: "Nestis mit dem Jeans-Fischschwanz lässt mich in das Phantasieland mit dem Weihnachtssand entschwinden! Und wer lässt sich dorthin nicht gern entführen!!!"

Die vollständige Rezension findet ihr hier:
http://www.amazon.de...re=digital-text

Ebenfalls auf Amazon gibt es eine neue Rezension zum Buch "Winterliche Geschichten" der Hildesheimlichen Autoren, in dem ich mit dem Weihnachtsmärchen "Knut, der kleine Tannenbaum" vertreten bin. Leserin Carmen ist etwas kritisch und vergibt nur vier Sterne. Sie findet: "Ich würde sagen ca. 80 % der Geschichten haben mir gefallen. Waren nicht alle sooo mein "Ding". Aber Geschmäcker sind ja nun mal verschieden." Damit lässt sich leben.

Zur Rezension von Carmen geht es hier lang:
http://www.amazon.de...956&store=books


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Charlotte Rogan: In einem Boot

Geschrieben von Petra , in Bücher - Abenteuer 07 Januar 2014 · 1.075 Aufrufe
Bücher - Abenteuer und 2 weitere...

Ein Schiffsunglück, ein hoffnungslos überladenes Rettungsboot, mehrere Todesfälle und ein Gerichtsprozess um Schuld und Unschuld der Überlebenden - darum geht es um Charlotte Rogans Roman "In einem Boot". Ein spannendes Thema. Spannend zu lesen ist allerdings leider nur der Klappentext. Und zum Zugreifen zwang mich das großartige Cover. Der Rest ist enttäuschend.

 

Rogan erzählt die Geschichte der jungen und frisch verheirateten Grace Winter, die nach dem Untergang der "Zarin Alexandra" zusammen mit 37 anderen Personen in einem Rettungsboot irgendwo zwischen England und Amerika treibt. Offiziell ist das Boot für 40 Menschen zugelassen, doch schon bei 38 Menschen an Bord - darunter zahlreiche Frauen und ein Kind - liegt es beängstigend tief im Wasser. Als dann auch noch Trinkwasser und Nahrung knapp werden und überdies ein Sturm droht, wird klar, dass die Gruppe zu groß ist. Nach und nach gehen einige der Schiffbrüchigen über Bord. Manche aus Verzweiflung oder weil sie am Tod ihrer untergegangenen Angehörigen zerbrechen, manche sterben an Entkräftung, einige opfern sich oder werden mehr oder weniger freiwillig beim Hölzchen-Ziehen ausgelost. Einige verschwinden. Und einmal kommt es sogar zu einer Hinrichtung beziehungsweise zu einem Mord, als eine resolute Dame den bisherigen Schiffsführer absetzt und ihn, unterstützt durch eine weitere Frau und Grace, mit Gewalt über Bord wirft. Am Ende steht ein Gerichtsprozess, in dem entschieden werden soll, ob Grace eine Mörderin ist oder nicht.

 

Großartiger Plot - hoffnungslos vergeigt

 

Das ganze ist einfach ein großartiger Plot. Umso mehr tut es weh, dass Charlotte Rogan die Geschichte hoffnungslos vergeigt hat. Drei Wochen hilflos in einem Rettungsbot. Man hätte ja nicht unbedingt gleich das Floß der Medusa bemühen müssen, aber ein wenig mehr von der Verzweiflung und der psychischen und physischen Grenzsituation hätte ich schon gern beim Lesen gespürt. Einmal wird, rein theoretisch, das Thema "Kanibalismus" angeschnitten und sofort verworfen. Wie überaus anständig. Einmal wird Aristoteles zitiert. Und der "Leviathan". Nun ja. Vom Hunger spürt man nichts beim Lesen. Vom Wassermangel nichts. Zwar werden ab und zu mal die rauen, aufgeplatzten Lippen erwähnt, aber es wird eben nur gesagt, nicht erfahrbar gemacht.
Es gibt keine Gespräche mit Tiefgang, ja nicht einmal irgendwie identifizierbare Charaktere. Von den 38 Personen an Bord wird kaum eine so gezeichnet, dass man sie überhaupt wiedererkennen würde, wenn man zwei oder drei Seiten später auf sie stieße. Die Figuren bleiben schattenhaft, zweidimensional, selbst das auf so engem Raum doch irgendwann auftreten müssende Konfliktpotential bleibt unsichtbar. Die Leute sitzen zumeist apathisch herum, selbst die Ich-Erzählerin bleibt eine leere Hülle. Die Erzählung plätschert an der Oberfläche dahin.

 

Aufgeworfene Fragen werden nicht gelöst

 

Die meisten Fragen, die Grace während der Fahrt beschäftigen, bleiben unaufgeklärt. Ob Hardie nun ein Dieb ist und was in dem Kästchen war, bleibt offen. Ob sie sich mit ihrer unbekannten Schwiegermutter treffen wird, bleibt offen. Ob es Notrufe per Funk gegeben hat, bleibt offen. Die Ursache der Katastrophe bleibt offen. Und was in den geheimnisvollen Kisten der Bank war und ob es einen Diebstahl gab, wird ebenfalls nicht mehr erwähnt, als die Schiffbrüchigen endlich gerettet sind. Dabei haben diese Fragen Grace - und damit auch den Leser - die ganze Fahrt über bewegt.
Dass es zwischen Mr Hardie, dem einzigen Seemann an Bord und Leiter der Gruppe, und Mrs Grant, die ihm später erfolgreich die Führung streitig macht, irgendwann zum Konflikt kommen würde, war von Anfang an klar, das verrät die Ich-Erzählerin ja bereits in der Rahmenhandlung. Aber die Entstehung des Konflikts bleibt mehr oder weniger im Dunkeln, und die Motive von Mrs Grant sind mir noch immer nicht ganz klar.
Man spürt überhaupt keine gruppendynamischen Prozesse an Bord. Die Figuren bewegen sich wie Marionetten an den Fäden der Autorin, die sich wohl einiges angelesen hat und nun bestimmte Pflicht-Situationen schildern will, so erzählt sie vom Lose-Ziehen und von der Rationierung des Wassers und so weiter. Aber man spürt keinen einzigen lebenden Menschen an Bord, man spürt nicht einmal die Wellen, den Wind und das Salz. Verpasst.
Dass auch die anschließenden Gefängnisszenen, die Gespräche mit dem Psychiater und der Prozess oberflächlich bleiben und sinnlich nicht erfahrbar gemacht werden, ist dann nur noch der traurige und folgerichtige Abschluss einer Erzählung, die einen besseren Erzähler verdient und benötigt hätte.

 

Fazit: Gute Idee, leider vollkommen unzureichend umgesetzt. Flache Charaktere, schwache Handlung, keinerlei Verständnis von Psychologie, Personenzeichnung, Konfliktschilderung, Gruppendynamik, Spannungsaufbau und Seefahrt. Finger weg von diesem Buch!

 

Charlotte Rogan: In einem Boot. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Alexandra Ernst. Bindlach: Script5, 2013. 336 S., Euro 18,95.

 

© Petra Hartmann




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Nestis 2 - Hafenpiraten in Sicht!

Geschrieben von Petra , in Nestis 06 Januar 2014 · 475 Aufrufe
Nestis
"Nestis und die Hafenpiraten" soll im Frühjahr erscheinen. Der zweite Band meiner Meermädchenserie handelt von einem geheimnisvollen Kriminalfall, von Sommerferien, einem Jugend-forscht-Projekt, von Freiheit, Abenteuer und bösen Halbstarken ... Inzwischen ist beim Verlag Monika Fuchs schon eine kleine Vorschau zu finden. Hier der vorläufige Klappentext:

"Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom” sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.
Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten” müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen …"

Buch-Infos:
Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
= Reihe: Nestis, Bd. 2
| Hardcover | 15 x 20 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2014
978-3-940078-84-1

Zur Verlagsseite geht es hier lang:
http://medienbuero-f...produkte&p=6968


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Jules Verne: Der grüne Blitz

Geschrieben von Petra , in Klassiker 05 Januar 2014 · 1.048 Aufrufe
Jules Verne, Klassiker

Ja! Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass BoD, CreateSpace und eBook-Selfpublishing-Plattformen nicht alles sein können, dann ist es dieses Buch. Was dem Leser hier an Ausstattung und Handwerkskunst geboten wird, zeigt ganz deutlich, dass auch im 21. Jahrhundert noch Platz für Verlage ist. Verlage, die etwas mehr bieten als billig hergestellte Massenprodukte.
Die Rede ist von dem Roman "Der grüne Blitz", erstmals erschienen 1882, der als der einzige Liebesroman Jules Vernes gilt. Sonst eher für seine Science-Fiction- und Abenteuerromane bekannt, schuf der Autor hier eine romantische Geschichte um eine junge Dame aus Schottland, die von ihren beiden Onkeln verheiratet werden soll, aber vorher unbedingt noch ein Naturphänomen beobachten möchte: den grünen Blitz, den man nur unter ganz besonderen Bedingungen zu Gesicht bekommt. Es handelt sich um den allerletzten Strahl der Sonne, wenn sie im Meer versinkt, wobei der Himmel wolkenlos und völlig frei von Nebel sein muss. Wenn dies alles erfüllt ist, so erscheint dieser letzte Lichtblitz nicht rötlich, sondern grün.
Dieses Ereignis, das sich offenbar tatsächlich in seltenen Fällen beobachten lässt (der Verfasser des Nachworts berichtet, er selbst habe den grünen Blitz zweimal in seinem Leben gesehen), verbindet Jules Verne mit einer frei erfundenen Legende aus den Highlands: "Der Blitz bewirkt, dass derjenige, der ihn gesehen hat, sich in Gefühlsdingen nicht mehr irren kann; sein Erscheinen vernichtet Illusionen und Lügen; und wer das Glück hatte, ihn einmal zu erblicken, der kann in seinem eigenen Herzen und in dem der anderen lesen."
Die junge Helena Campbell ist also fest entschlossen, diesen Blitz zu beobachten, bevor sie sich von ihren Onkeln verheiraten lässt. Eine Schiffsreise zu diversen schottischen Inseln und Beobachtungsplätzen ist die Folge. Sie reist zusammen mit ihren beiden Vormündern und Onkeln Sam und Sib. Die beiden sind ein freundliches und skurriles Brüderpaar, nicht Zwillinge aber doch nicht einmal zwei Jahre auseinander und so vollkommen aufeinander eingespielt, dass sie sich nicht nur eine Schnupftabacksdose teilen, sondern auch gegenseitig ihre Sätze vollenden und ihre Dialoge über Helenas Zukunft sich beinahe wie ein Monolog anhören.
Unglücklicherweise versuchen die Brüder auf der Reise, sie ihrem Zukünftigen, dem unsäglichen Aristobulos Ursiclos, näher zu bringen, der sich, bramarbassierend und ungeschickt immer wieder zur Unzeit ins Gedächtnis ruft. Dass dieser Ursiclos nicht der rechte Mann ist, Helenas Herz zu gewinnen, macht Verne bereits bei der ersten Begegnung klar. Er stellt ihn dem Leser folgendermaßen vor: "Er war eine 'Persönlichkeit' von achtundzwanzig Jahren, die nie jung gewesen war und wahrscheinlich nie alt sein würde. [...] Ein Bartkranz umrahmte seine Wangen und sein Kinn, was ihm ein affenähnliches Antlitz verlieh. Wäre er ein Affe gewesen, wäre er ein schöner Affe gewesen - vielleicht der, welcher der Stufenleiter der Darwinisten fehlt, um den Anschluss der Tierwelt an die Menschenwelt zu schaffen."
Aristobulos ist einer der trockensten und zugleich dümmsten Menschen, die es jemals dazu gebracht haben, zwischen zwei Buchdeckel zu gelangen. Fast überall, wo er auf die schöne Helena trifft, schwatzt er ihr plattes naturwissenschaftliches Zeug vor. Immerhin verdanken wir ihm eine naturwissenschaftliche Erklärung des optischen Phänomens, das Helena sehen möchte. Dass er selbst auf sie ausgesprochen widerwärtig wirkt und dass sie es gar nicht leiden mag, wenn er ihren romantischen Blitz derart prosaisch zu deuten versucht, bemerkt er nicht. Dafür ist er es, der fast ständig dazwischenplatzt und durch seine Ungeschicklichkeit immer wieder dafür sorgt, dass, gerade wenn Helena endlich einen perfekten Sonnenuntergang erlebt, die Sicht verstellt ist.
Zum Glück findet sich auf der Suche nach dem grünen Blitz auch ein ganz phantastischer Mann und Lebenspartner für Helena, den sie bei einer Krocketpartie auch sehr energisch auf sich aufmerksam macht.
Dass sich ein Erzähler wie Verne nicht auf irgendwelche netten rosafarbenen Herzschmerzgeschichten einlässt, dürfte klar sein. Eine abenteuerliche Suche, die schottische Küste, Meeresbrandung Schiffbrüche, einsame Inseln, Ossian-Deklamationen, alte Sagen und Lieder, Stürme und ein großartiger Showdown in der Grotte des sagenhaften Fingal - was will man mehr?
Die Übersetzung von Cornelia Hasting behält einen etwas "älteren" Tonfall bei, ohne dadurch aber gekünstelt oder steif zu wirken. Das Nachwort von James Hamilton-Paterson erläutert unter anderem die physikalischen Hintergründe und erzählt auch etwas zum Film "Das grüne Leuchten" von Éric Rohmer.
Die Ausgabe des Verlags mare besticht aber nicht nur durch eine ganz gute Geschichte, sondern vor allem durch die Aufmachung. Die solide in grünes Leinen gebundene und mit ebenfalls grünem Lesebändchen versehene Ausgabe enthält die großartigen Stiche der Erstausgabe, in der die romantischen und dramatischen Ereignisse der Erzählung festgehalten sind. Dazu gibt es einen stabilen Schuber. Ein Buch, das man immer wieder in die Hand nehmen und bestaunen möchte.

 

Fazit: Ein Schmuckstück für jede Bibliothek. Dieser grüne Blitz bringt bibliophile Augen zum Leuchten.

 

Jules Verne: Der grüne Blitz. Aus dem Französischen von Cornelia Hasting. Mit einem Nachwort von James Hamilton-Paterson. Hamburg: mareverlag, 2013. 287 S., Euro 26.

 

© Petra Hartmann




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Nestis und ihre Ahnherrinnen: Die Göttin Nestis

Geschrieben von Petra , in Nestis 03 Januar 2014 · 2.531 Aufrufe
Nestis, griechische Mythologie

Über den eigenwilligen Namen meines Meermädchens Nestis mag sich der eine oder andere schon gewundert haben. Ich verdanke das schöne Wort meiner damaligen Beschäftigung mit den vorsokratischen Philosophen. Genauer gesagt war es Empedokles, der mir die Bekanntschaft mit Nestis vermittelt hat, und ich - in meiner bekannten Empfänglichkeit für Namensmagie - machte sofort im Hinterkopf eine Notiz. Diesen Namen wollte ich einmal verwenden. Begrüßt also nun im Blog:

 

Die Namenspatronin Nestis, eine Wassergöttin aus Sizilien

 

Der Philosoph Empedokles (um 485 bis 425 v. Chr.) stammte von Sizilien. Aus diesem Grunde mag ihm die sizilische Göttin Nestis (griechisch: Îῆστις) als passendste Vertreterin des nassen Elements erschienen sein, als er seine Lehre von den vier Elementen begründete und Feuer, Wasser, Erde und Luft jeweils durch eine Gottheit bezeichnete. In einem Fragment aus dem ersten Buch seiner "Physik" ist folgender Satz überliefert:

 

"Die vier Wurzelgebilde aller Dinge höre zuerst: leuchtend-heller Zeus [Feuer] und lebensspendende Hera [Erde] und Aidoneus [der "Unsichtbare" - Luft] und Nestis [das "Fließende" - Wasser], die mit ihren Tränen den sterblichen Quellstrom befeuchtet."
(Aus: Die Vorsokratiker II. Zenon, Empedokles, Anaxagoras, Leukipp, Demoktit. Griechisch / Deutsch. Auswahl der Fragmente, Übersetzung und Erläuterungenvon Jaap Mansfeld. Stuttgart: Reclam, 1999. S. 75. - Die obigen Einschübe in eckigen Klammern stammen von Mansfeld.)

 

Außer mit ihren befruchtenden Tränen sei die Wasserspenderin Nestis noch für eine weitere für den Menschen unverzichtbare Sache zuständig, nämlich beim Aufbau der Knochen. Ebenfalls im ersten Buch seiner "Physik" heißt es:

 

"Da erhielt die Erde voller Freude in ihren schönbrüstigen Schmelzöfen zwei der acht Teile vom Glanze der Nestis [Wasser] und vier des Hephaistos [Feuer]; das wurden die weißen Knochen, durch den Leim der Harmonia [Liebe] zusammengefügt." (Ebd., S. 111)

 

Die Nachrichten sind dünn gesät über Nestis. In den gängigen mythologischen Lexika kommt sie nicht vor. Der Komödiendichter Alexis soll sie einmal als sizilische Wassergöttin erwähnt haben. Abgesehen von einer Erwähnung der Göttin Nestis bei Eustathios von Thessalonike (* um 1110, † ca. 1195 n. Chr.) war dies schon alles, was über antike Zeugen über Nestis berichteten. Eustathios war ein byzatinischer Gelehrter, der in einem Kommentar über Homers "Ilias" ebenfalls festhielt, dass Nestis eine Wassergöttin von Sizilien sei.

 

In der neueren Zeit - also ab dem 19. Jahrhundert - hat die These einigen Anklang gefunden, Nestis sei ein anderer Name für Persephone, die Gattin des Unterweltsgottes und Totenherrschers Hades/Aidoneus (als erster Wilhelm Sturz, 1805. In neuerer Zeit Peter Kingley, 1996). Da im oben genannten Fragment Zeus und seine Gattin Hera erwähnt sind, so die Begründung, müsse man bei der Erwähnung von Hades parallel dazu auch dessen Ehefrau erwarten, also Persephone. Da Persephone als Göttin des Korns verehrt wurde und damit die Fruchtbarkeit symbolisierte, passt sicher auch Idee von den fruchtbarkeitsspendenden Tränen gut dazu. Weniger gut will mir allerdings gefallen, dass Tränen überhaupt Fruchtbarkeit spenden. Schließlich sind sie Salzwasser. Immerhin scheint diese Nestis damit dem Meer nicht ganz fremd zu sein.

 

Etwas über das ZIel hinausgeschossen ist 1896/97 wohl ein Wissenschaftler, der in einer alten Grabinschrift das Wort "pistis" (fromm) als "Nestis" las. Herr Dieterich sah obendrein Nestis als von dem Wort nesteuein (fasten) abgeleitet. Er interpretierte Nestis als eine Figur, die dem Kult des Attis zugehörte, und versuchte, sie als eine Art "Isis-Persephone" aufzufassen. "Doch wurde Dieterichs Lesung [...] überzeugend als Irrtum erwiesen [...], und damit erübrigen sich alle sprachlichen und religionsgeschichtlichen Folgerungen Dieterichs", hält Karl Preisedanz in der Realencyclopädie fest. (Karl Preisedanz: Nestis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Bd. 33. Stuttgart, 1936. S. 107.)
Preisedanz leitet Nestis dagegen von νάω (nao - baden, waschen, poetisch: fließen; verwandt mit dem lateinischen nare - schwimmen) ab. Etymologisch verwandt ist die Wassergöttin daher mit den Najaden, den Töchtern des Okeanos. Diese Nymphen galten als Hüterinnen von Teichen, Flüssen, Bächen, Quellen und weiteren Gewäsern. Eine Verwandtschaft, die zu der Göttin sehr gut zu passen scheint.

 

© Petra Hartmann

 

Weitere Nestis-Ahnherrinnen:
Andersens kleine Meerjungfrau
Die Göttin Nestis
Die Göttin Thetis
Melusine
Undine
Glaukos Pontios
Ran und die Wellenmädchen
Die Loreley
Die schöne Lau
Die Göttin Tethys




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Hildesheimlicher Newsletter stellt Nestis vor

Geschrieben von Petra , in Nestis 01 Januar 2014 · 465 Aufrufe
Nestis, Hildesheimliche Autoren
Der Januar-Newsletter der Hildesheimlichen Autoren ist erschienen. Darin gibt es eine Vorstellung meines eBooks "Nestis und der Weihnachtssand. Hier der Text:


"N e u e r s c h e i n u n g eBook 2013

Nestis und der Weihnachtssand von Petra Hartmann, Hildesheimliche Autorin

Weihnachten mit Meerjungfrau: Als kleine Weihnachtsüberraschung für ihre Fans hat Petra
Hartmann ein eBook herausgebracht. "Nestis und der Weihnachtssand" ist ein Abenteuer von Hartmanns Romanheldin, der Nixe Nestis, über die die 43-Jährige bereits zwei Kinderbücher geschrieben hat. Das Weihnachtsmärchen ist die erste Geschichte über Nestis, gewissermaßen die "Ur-Nestis", und entstand im November 2007 auf Helgoland, als Orkantief "Tilo" große Teile der Helgoländer Düne zerstörte. Meerjungfrau Nestis verarztet die Robben und kommt schließlich auf die Idee, sich vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand für die Reparatur der Küste zu wünschen.
Im November erschien mit "Nestis und die verschwundene Seepocke" das erste Buch über die freche Nordseeprinzessin. Im Frühjahr 2014 soll Teil zwei unter dem Titel "Nestis und die
Hafenpiraten" erscheinen.
Das Coverbild zum eBook stammt von der ukrainischen Künstlerin Olena Otto- Fradina, die auch den Seepocken-Roman kongenial illustrierte. Das eBook ist zunächst für den Amazon-Kindle herausgekommen. Es enthält außer dem Weihnachtsmärchen eine Menge "Bonusmaterial", darunter auch ein Interview, das Hartmann der fiktiven Meereszeitung "Die Gezeiten" gab, die im
Buch eine Rolle spielt, zusätzlich gibt es Infos zur Autorin und Illustratorin sowie eine XXL-Leseprobe aus dem Roman "Nestis und die verschwundene Seepocke".

Klappentext:
November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ...

Buch-Infos:
Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen.
Illustriert von Olena Otto-Fradina.
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
ISBN: ISBN 978-3-940078-71-1 (E-Book – ca. 55 Seiten)
99 Cent"


Außerdem gibt es in dem Newsletter einen Jahresrückblick auf unsere Lesungen und ein paar Fotos, darunter eines von mir in Laatzen bei der Lesung aus dem Buch "Winterliche Geschichten". Und ihr findet darin eine Vorschau auf meine nächste Lesung: 28. Januar, 18 Uhr, Weltcafé Michaelis, Langer Hagen 36, Hildesheim.. Also, falls ihr Zeit und Lust habt: Ich freue mich auf euch.

Den Newsletter der Hildesheimlichen Autoren könnt ihr hier nachlesen und abonnieren:
www.hildesheimliche-autoren.de


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Jahresrückblick 2013, Teil IV

Geschrieben von Petra , in Jahresrückblick 30 Dezember 2013 · 1.216 Aufrufe
Jahresrückblick

Willkommen zum vierten und letzten Teil meines Rückblicks auf das Lesejahr 2013. In den ersten beiden Monaten des vierten Quartals werdet ihr nichts Auffälliges finden - aber dann, im Dezember, gab es eine wahre Explosion. Was war da los? Nun, seit dem Nikolaustag bin ich "elektronisch". Eine gute Freundin konnte das Elend wohl nicht mehr ertragen und hat mir kurzerhand einen Kindle geschenkt. Drei Jahre oder mehr habe ich mich gegen dieses Elektrozeugs gewehrt und habe das hohe Lied des Papierbuchs gesungen ... 30 Sekunden hielt ich das Teil in der Hand und verfiel prompt in einen wahren Leserausch. So kann es gehen. Dass ich das Gerät zunächst dazu nutzte, um uralte Klassiker zu laden, die ich ohnehin beinahe auswendig kenne, muss euch nicht verwundern. Es ging mir einfach darum, bestimmte "besondere" Bücher immer bei mir zu haben. Oder so. Und außerdem gab es die meisten kostenlos. Also dann, auf in die elektronische Zukunft. (Wobei ich in der Badewanne weiterhin Papierbuchleser bleibe.)

 

 

Oktober

 

Gustav Adolf Seek: Homer (Reclam)
Eine sehr detaillierte Darstellung der beiden großen Epen "Ilias" und "Odyssee". Leider furchtbar redundant, bestimmte Sachen werden immer wieder und wieder in neuen Variationen vorgetragen und breitgetreten. Man möchte beim Lesen immer wieder sagen: "Danke, ich hab's kapiert, schon beim ersten Mal." Auch die sehr kurzen Kapitel machen das Buch schwer zu lesen. Man kommt nicht in einen "Lesefluss" hinein und hat ständig "Aussteiger" vor sich, um das Buch erstmal wieder zuzuklappen. So habe ich sehr lange gebrauch, damit durchzukommen. Was drinsteht, ist eigentlich gar nicht schlecht. Aber sehr zäh.

 

Erik Schreiber (Hrsg.): Wolfsmärchen
Eine sehr schöne und umfangreiche Zusammenstellung von Wolfgeschichten aus aller Welt. Das Buch hat mir sehr gefallen und ist eine wahre Fundgrube für Wolfsfans. Eine etwas andere Gliederung hätte ich mir gleichwohl gewünscht. Zum Beispiel hätte man Texte mit ähnlichen Motiven zusammenstellen können. Etwa die zig Varianten der Geschichte, dass der Fuchs oder Wolf heimlich auf einen fahrenden Wagen springt und die nahrhafte Ladung herunterschubst. Wenn man sie hintereinander angeordnet hätte, wäre der gelangweilte "Kenneichschon"-Effekt ausgeblieben, der solchen Wiederholungen etwas Zähes verleiht. Und wenn man die Geschichten eines Kulturkreises zusammengestellt hätte, wäre sicher auch aufgefallen, dass Lessings Fabel vom alten Wolf zweimal im Buch vorkam. Vermutlich hätte an der Stelle des zweiten alten Wolfs die Geschichte vom Hirten stehen sollen, der aus Mutwillen rief: "Der Wolf ist da!", die leider fehlt.
Sehr gefallen haben mir die indianischen Märchen. Vor allem das, in dem mit den Klischees über die einzelnen Nationen gespielt wird: Der Engländer macht sich auf, den Wolf zu erschießen, will jedoch vorher noch seinen Tee trinken und wird dabei vom Wolf gefressen. Der Deutsche setzt sich erst hin und liest Bücher über Wölfe und wird während des Lesens überfallen usw. Eine schöne, dicke, materialreiche Sammlung voller überraschender Fundstücke. Lesenswert.

 

Lilach Mer: Seacrest House

 

Fabienne Siegmund: Goldstaub

 

Petra Gabriel: Hanna Himmelwärts
Ein Jugendbuch über eine Schülerin, die gerne segelfliegen würde. Hanna ist 14, leidet darunter, dass sie ziemlich groß ist, fühlt sich linkisch und ungeschickt und hat überhaupt ziemlich viel von einem typischen Teenager, der noch nicht recht hineinpasst in die Welt. Und wann immer sie in ihrer Tollpatschigkeit etwas verbockt, stöhnt die Familie unisono: "Oh Hanna!"
Da entdeckt sie auf einer Klassenfahrt ihre große Liebe: das Segelfliegen. Fortan hat sie nur noch ein Ziel: den Segelflugplatz im benachbarten Ort Hütten, wo sie unbedingt Flugstunden nehmen und ihren Segelflugschein machen will. Leider sind die Eltern strikt dagegen. Es folgen eine gefälschte Unterschrift, ständige Ausreden und geplatzte Alibis für ihre Arbeitsstunden auf dem Flugplatz - Hanna verstrickt sich immer mehr in ihr Netz aus Lügen. Aber dann stellt sich heraus, dass es noch eine weitere Lüge in ihrer Familie gibt. Eine, die Hannas große Schwester vollkommen verzweifeln und von zu Hause weglaufen lässt. Hanna versucht, ihre Familie zu retten und die Verschwundene zu finden.
Das Buch ist sehr lebendig und fesselnd geschrieben. Durch die Ich-Perspektive und die Erzählweise im Präsens hat der Leser tatsächlich das Gefühl, hautnah dabei zu sein und die Dramatik von Hannas großen und kleinen Katastrophen am eigenen Leibe mitzuerleben. Die Geschichte ist äußerst spannend, und man fiebert regelrecht mit, ob und wie Hanna die Situation meistern wird.
Etwas schade fand ich, dass das Segelfliegen nicht einen wesentlich größeren Raum einnimmt. Da hätte ich gern mehr gehört. Ich wäre gern bei Hannas Arbeitsstunden auf dem Flugplatz stundenlang an ihrer Seite gewesen, hätte gern mehr technische Einzelheiten erfahren, mehr über ihre Erlebnisse bei den Flugstunden, über all die Sachen, die schief gehen können oder mit denen ein junger Flugschüler Probleme hat. Ich hätte ihr gern beim Büffeln für die theoretische Prüfung über die Schulter geschaut und die eine oder andere unvorhergesehene Windbö gespürt. Familiengeschichten gibt es viele, und Liebeskram kommt in jedem Teenagerbuch vor. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin ihr bzw. Hannas segelfliegerisches Alleinstellungsmerkmal etwas weiter ausreizt.
Herausgekommen ist immer noch ein spannendes, mitreißendes Jugendbuch, das ich unbedingt empfehlen kann. Oh Hanna!

 

Christa Lippich: Psst! Geheimnis!
Kinder-Bilderbuch mit sehr liebenswerten Illustrationen. Erzählt wird die Geschichte eines Bären und eines Hasen, die eigentlich die besten Freunde sind. Aber eines Tages hat der Hase ein Geheimnis vor dem Bären und will ihm nicht sagen, was es ist. Die Geschichte ist nett und liebenswert. Auf den erwachsenen Leser wirken die ständigen Wiederholungen zwar geradezu nervtötend. Der Bär ist niemals einfach nur der Bär, sondern immer "der große braune Bär", der Hase ist stets "der kleine weiße Hase", und zu jedem Waldbewohner, den er trifft, sagte der große braune Bär: "Der kleine weiße Hase weiß etwas, das ich nicht weiß, und will mir nicht sagen, was es ist. Weißt du es?" Aber das ist es gerade, was Kinder so lieben an ihren Büchern, diese ständigen Wiederholungen. Und sie werden demnach begeistert mitquietschen, wenn der Bär zum gefühlt tausendsten Mal fragt. Ach ja: Das Geheimnis wird am Ende gelüftet, und der Hase entpuppt sich tatsächlich als weiterhin bester Freund des Bären, dem er eine wundervolle Geburtstagsüberraschungsparty organisiert hat.

 

Sina Schneider & Teresa Ginsberg (Hrsg.): PragMagisch
Mein Lieblingssatz aus dem Buch "PragMagisch"? Ganz klar: „UkonÄete prosím výstup a nástup, dveÅ™e se zavírají.“ Wer jemals in Prag gewesen ist, wird mich verstehen und sich an die alte Zauberformel erinnern. ;-)
Das Buch bietet phantastische, zumeist düstere und melancholische Erzählungen aus der goldenen Stadt. Meine Favoriten sind "Die Kinderstehlerin" (Sabrina Železný), in der es um die "Polednice" geht, einer Kindervertauscherin in der Verwandtschaft der Wechselbalg-Sagen, und "Seelenzettel" (Fabienne Siegmund), in der die Schwäne auf der Moldau eine Rolle spielen - und eine junge Frau, de sich in einen von ihnen verwandelt hat. Als drittes möchte ich noch "Die Herren Lehmann" (Siri Kusch) hervorheben. Es ist eine der wenigen humorvollen Geschichten in diesem Buch und setzt einen sehr schönen Lichttupfer in die sonst recht düstere, schwerblütige Anthologie. Es geht um einen jungen Musikstudenten, der ein Auslandssemester in Prag verbringt und eine recht günstige alte Kommode erwirbt, um sich im Studentenwohnheim einzurichten. Beim Saubermachen läuft er um die Komode herum, was, da zeitgleich im CD-Player Händels "Messias" läuft, zufälligerweise zu einem Ritual wird, das zwei Miniatur-Golems aus in der Komode befindlichen Lehmresten erweckt ... Einfach schön.
Weniger gut gefallen hat mir an dem Buch das Schriftbild. Um die 20 Geschichten auf nur 103 Seiten zusammenzupressen, wurde die Buchstabengröße derart reduziert, dass das Lesen sehr anstrengend ist. Ja, ich weiß, Papier ist teuer. Aber Senioren jenseits der 40 als Leser auszuschließen, das kann auf Dauer noch wesentlich teurer werden.

 

Felix Woitkowski et al.: The End
Ein Buch, über das ich hier gar nicht soviel sagen möchte, weil ich ja selbst "die Finger drinhabe". Also nur kurz soviel, dass mir die Aufmachung sehr gut gefallen hat. Viele kleine Ideen rund ums finale Buchthema. Meine Lieblingsgeschichte ist der Western-Schluss. Und das Zombie-Ende. Und der Heimatroman hätte auch gut werden können, wenn da nicht ganz fies gemogelt worden wäre. Bah, was für ein böser Stilbruch. ;-)

 

Mirjam Rademacher: Krebs in Knoblauch. Mit Bildern von Irene Glockengießer
Bezauberndes Märchen über einen Krebs, der eine Flaschenpost findet. Herrlich die Diskussion der beiden, ob man nicht mal nachschaun sollte, was denn eigentlich für eine Botschaft auf dem Zettel steht. Und ein Extrapunkt für die Flaschenpostflasche, die nachdenklich ihr Etikett runzelt. Dazu wundervolle Illustrationen in einer ganz besonderen Technik, ein richtig schönes Buch.

 

Dirk van den Boom: Eine Reise alter Helden

 

 

November

 

Bartholoäus Figatowski (Hrsg.): Wovon träumt der Dom?

 

Jan Cayers: Beethoven - der einsame Revolutionär
Eine sehr gute und umfangreiche Biographie, die auch das musikalische Umfeld, die Wiener Gesellschaft, die politischen und geschichtlichen Hintergründe ausführlich darstellt und mache Entscheidungen Beethovens verstehbar macht. Man erfährt zum Beisiel sehr viel über die technischen Weiterentwicklungen vor allem des Klaviers, an denen Beethoven nicht nur lebhaften Anteil nahm, sondern die er selbst in Kontakt mit "seinen" Klavierbauern anregte und vorantrieb. Dass der Klavierbauer bzw. Klavierbauerinnengatte Streicher indentisch mit Schillers Streicher war, war mir bislang noch nicht klar ...
Cayers kennt sich auch sehr genau aus mit den materiellen Fragen, die Beethoven beschäftigten und belasteten. Vor diesem Hintergrund analysiert er unter anderem auch die Anekdote um die zerrissene Widmung der "Eroica" und macht klar, dass Beethoven schon im Vorfeld sehr gezielt nach großzügigen Gönnern und Adressaten für seine dritte Symphonie gesucht hatte und nun endgültig zu dem Schluss gekommen war, dass bei Napoleon nichts mehr zu holen war. Und er zeichnet auch sehr genau nach, wie die Vermögensverhältnisse von Beethovens Freunden aussahen und wann genau welcher Sponsor pleite war.
Faszinierend auch, wie der Autor neue Erkenntnisse aus der Kriminalistik schildert. So wurde anhand von chemischen Analysen und Schriftuntersuchungen festgestellt, dass Beethovens letzter Sekretär Schindler die legendären "Konversationshefte", mit deren Hilfe Freunde und Besucher sich mit dem tauben Komponisten verständigten, massiv gefälscht hatte, um seine eigene Rolle besonders hervorzuheben. Viele dieser Dokumente sind erst nach Beethovens Tod entstanden.
Cayers zeichnet das Porträt eines widersprüchlichen, manchmal widerborstigen Menschen, eines sehr schwierigen und oft unangenehmen Zeitgenossen, mit dem befreundet zu sein sicher nicht ganz leicht war. Er tut dies jedoch immer in einer Weise, die die Liebe zu seinem Komponisten durchscheinen lässt. Es ist weniger ein glorifizierendes Heldenbuch als vielmehr die freundliche Schilderung eines Menschen mit Ecken und Kanten, an dem, gerade weil er so groß ist, auch die Kleinlichkeiten und Unschönheiten betrachtet werden können, ohne in Kleinmacherei auszuarten oder dem Respekt und der Hochachtung Abbruch zu tun. Ein ehrliches Buch demnach, und eine sehr empfehlenswerte Darstellung eines großen Künstlers und Menschen.

 

Werner Bergengruen: Die letzte Reise

 

Henry Kuttner: Lord der Dunklen Welt
Ein Fehlkauf, gebe ich zu. Ich befasse mich ja seit einiger Zeit mit dem Thema "Gegenerde", und als ich das Wort mal spaßeshalber bei Amazon eingab, spuckte mir der Rechner diesen Titel aus. Die Inhaltsangabe in der Wikipedia ließ mich schon ahnen, dass es hier nicht um einen Planeten auf der anderen Seite der Sonne gehen würde, aber das Buch war gebraucht und billig, da nahm ich es halt mit.
Es ist ein recht dünnes Taschenbuch, nur 145 Seiten, und spielt in einer Parallelwelt, der "dunklen Welt". Beherrscht wird diese andere Erde von einer Gruppe Tyrannen, deren übelster Lord Ganelon ist. Nun schaffen es Rebellen jedoch, Ganelon durch seinen Zwilling, den von unserer Erde stammenden Edward Bond auszutauschen. Bond landet in der Zwillingswelt und schließt sich als anständiger Mensch den Rebellen an. Auch als die Bösen den Tausch rückgängig machen, bleibt Bonds Bewusstsein im Körper des dunklen Lords zurück und verdrängt ihn langsam. Es kommt zum Kampf gegen die dunklen Herrscher, in dem schließlich das Gute siegt.
Nicht unbedingt ganz große Literatur, keine großartigen Überraschungen, sehr geradlinig und ohne Verschlingungen erzählt. Aber ganz ordentliche Unterhaltung, es liest sich schnell und in einem Zuge durch, und ich habe mich nicht gelangweilt dabei.

 

 

Dezember

 

Günther Haselbusch: Der Elchkönig
Uraltes Kinderbuch, das ich vor vielleicht 35 Jahren mal gelesen hatte. Dann ging es mir verloren, und ich habe immer wieder überlegt, wie es wohl war und was darin vorkam. Ich konnte mich nur an die eindrucksvolle Szene erinnern, wie der Elch durch das Haff geschwommen ist. Fand das Buch auch lange nicht, weil ich glaubte, der Titel sei "Schnauf, der Elchkönig". Jetzt also dank Amazon Marketplace die Wiedebegegnung mit einem Helden meiner Jugend.
Ja, okay, es ist sehr einfach gestrickt. Und die langen Vorträge des Försters über Elche und ihre biologischen Eigenarten sind handwerklich nicht allzu gut gemacht. Aber die Fahrt mit dem Trog über das zugefrorene kurische Haff hat immer noch etwas. Schön, dass ich das Buch wiedergefunden habe.

 

Alisha Bionda (Hrsg.): Sherlock Holmes und der verschwundene Schädel

 

Clemens Brentano: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl (Reclam)
Hab mich lange nicht überwinden können, dieses Buch zu lesen. Der Titel hat mich glauben lassen, es sei ein Kasperltheaterstück. Ist es aber nicht. Es geht vielmehr um die tragische Geschichte eines Soldaten mit einem extrem verhärteten Begriff von Ehre, der schließlich ihn und seine Geliebte in einen unehrenhaften Tod treibt. Sehr schlimme Geschichte. Sollte man gelesen haben.

 

Ulrich Wißmann: Böser Zauber. Schwarze Magie auf der Navaho Reservation
Frank Begay, der Fährtenleser von der Navaho-Stammespolizei ist zurück. Nach Ermittlungen in Reservationen der Lakota und Apachen ist er diesmal in seinem eigenen Territorium unterwegs: Eine Navaho-Familie, die im Hopi-Gebiet lebte, wurde niedergemetzelt. Die Täter waren, wie die Spurensuche ergibt, vier Weiße. Einzige Überlebende des Überfalls sind ein junger Navaho und sein weißer Schulkamerad, die sich in einen Canyon geflüchtet haben. Die Mörder nehmen die Verfolgung auf. Frank Begay und ein weißer Kollege vom FBI folgen ihnen ebenfalls. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Was keiner von ihnen ahnt: Im Canyon lauert eine tödliche Gefahr. Denn die abergläubischen Erzählungen von einem Hexer oder Navaho-Wolf, der dort sein Unwesen treiben soll, sind mehr als abergläubische Erzählungen ...
Ulrich Wißmanns dritter Thriller um den Navaho-Polizisten ist der bisher beste Roman aus der Reihe. Es ist faszinierend, den Spurenleser einmal auf seinem eigenen Terrain zu erleben. Die Kombination von Kriminalistik und Navaho-Spiritualität, die den Navaho eigene Scheu vor Toten, die gerade bei einem Polizisten ein großes Handicap ist, und Begays ruhige und sympathische Art zu ermitteln machen den Protagonisten zu einem höchst eigenständigen Charakter, mit dem man gern das Indianerland durchstreift.
War es in den anderen beiden Fällen Begay, der sich von seinen Begleitern über die kulturellen und psychologischen Eigenheiten der Stämme unterrichten lassen muss, so ist nun er sebst der Fachmann, dem der Autor einen freundlichen und lernwilligen Kollegen an die Seite gestellt hat, um die für den Leser nötigen Fragen zu stellen. Sehr authentisch wird die eigentümliche Landschaft des Navaho-Gebietes dargestellt und die tiefe Verbindung der Bewohner zu ihrem Land. Etwas schade, dass der Autor die Schlussszene, als Begay und sein Freund sich nach den Ermittlungen innerlich und äußerlich reinigen, nicht direkt schildert. So wird das Ritual in einer sehr langen, ermüdenden Plusquamperfekt-Passage nacherzählt, als alles bereits überstanden ist. Ein sehr ungelenker Abschluss eines ansonsten mitreißenden Abenteuers.
Fazit: Ein spannendes Buch. Ich freue mich auf Begays vierten Fall.

 

 

Kindle-Ausgaben

 

Karl Gutzkow: Der Sadduzäer von Amsterdam
Novelle aus dem Jahr 1834 über Uriel Acosta. Uriel und seine Familie, getaufte Juden aus Portugal, wanderten nach Holland aus und kehrten dort zum alten Glauben seiner Väter zurück. Allerdings bringen ihn seine philosophischen Studien in Konflit mit der jüdischen Geistlichkeit. ähnlich wie Galileo Gailei mit der christlichen Kirche. Über ihn wird der Bann verhängt. Was für den Wahrheitssucher vielleicht noch erträglich ist, doch seine Geliebte Judith, die ihm in die Verbannung folgt, droht darunter zu zerbrechen. Acosta widerruft und dtut damit der Form Genüge. Doch er kann von der Philosophie nicht lassen. So wird ein zweiter, schwererer Bann verhängt. Getrieben von seiner Geliebten und seinem verräterischen Vetter willigt er erneut in einen Widerruf ein, wird dabei jedoch so schwer gedemütigt und so hart gezüchtigt, dass er darüber wansinnig wird. Während der Bußveranstaltung soll gleichzeitig Judiths Vermählung mit dem Vetter statfinden. Uriel dreht durch, stürzt mit einer Pistole bewaffnet davon, er und Judith sind schließlich im Tod für immer vereinigt.
Sehr eindrucksvolles Stück. Ich habe darüber eine Seminararbeit geschrieben, die später eingang fand in mein Buch "Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension". Eine gute alte Freundin also, diese Novelle.

 

Heinrich Heine: Der Rabbi von Bacherach
Heines Novellenfragment, in dem er sich auf die Suche nach seinen jüdischen Wurzeln begibt. Ich muss es wohl das erste Mal im Sommer 1987 gelesen haben, als ich Heine für mich entdeckte. Wenig später hörte ich es auf einem Vortragsabend im Hildesheimer "Vier Linden", eine sehr eindrucksvolle Veranstaltung.
Es fängt sehr traurig, bedrückend an mit jenem Sederabend in Bacherach, als fremde Christen ein totes Kind ins Haus des Rabbis schmuggeln, um einen Vorwand für ein Pogrom zu haben. Dann die Szene am Frankfurter Tor, lustig, heiter, fast hemmungslos albrig, wenn die Erinnerung an die Toten nicht wäre ... Schließlich die Begegnung mit dem Jugendfreund des Rabbis. Ich frage mich, wie es weitergegangen wäre, wenn Heine es fortgesetzt hätte.

 

Karl Gutzkow: Uriel Acosta
Zwölf Jahre nach der Novelle "Der Sadduzäer von Amsterdam" machte Gutzkoew aus dem Stoff eine Tragödie. Ein sehr eindrucksvolles Stück - um ein Tausendfaches spannender als Lessngs "Nathan", aber mindestens genauso vernünftig.

 

Ludwig Tieck: Des Lebens Überfluss
Eine meiner Lieblingsnovellen. Die Geschichte eines geflüchteten Liebespaares. Die beiden haben sich den Winter über in einem Haus eingemieten. Dann geht ihnen das Geld aus, und sie können sich kein Brennholz mehr leisten, obwohl es doch so bitterkalt ist. Aber hat nicht das Leben einen geradezu sagenhaften Überfluss um sie herum zu bieten? Wozu braucht man zum Beispiel ein Treppengeländer? Gibt es nicht viel zu viele überflüssige Treppenstufen? Und wozu braucht man eine Treppe überhaupt, wenn man doch gar nicht ausgehen will? Einfach herrlich, diese scheinbar naive Lebenskunst. Die allerdings im Frühjahr den zurückgekehrten Hausbesitzer sofort nach der Polizei rufen lässt.

 

Ludwig Tieck: Der Wassermensch
Novelle über das Erzählen von Novellen - mit einem leichten Seitenhieb auf meine Lieblingsautoren vom Jungen Deutschland. Nach einer Theateraufführung treffen ein paar Menschen zusammen, und es entspinnt sich ein Gespräch über Schillers Ballade "Der Taucher". Es wird von dem Vorbild des Tauchers, dem sagenhaften Nikola oder Kola Pesce gesprochen, über dessen Leistungen im Schwimmen wahre Wunderdinge berichtet werden. Schließlich versucht sich ein Mitglied der Gruppe als Erzähler und stellt in mehreren Varianten seine Auffassung des Stoffs vor, unter anderem Nikola als Revolutionär, was dem anwesenden JungdeutschenDichter ausnehmend gut gefällt. Die Geschichte hat mich seinerzeit übrigens inspiriert zu meiner eigenen Story "Nicola Pesce". Und ich habe viel über die Verwandtschaft von Novellen und Balladen daraus gelernt. Also ebenfalls eine ziemlich gute alte Freundin.

 

Aischylos: Die Perser
Tragödie aus dem Jahr 472 v. Chr., die mich im Wintersemester 1992/93 beschäftigt hat. Ich hatte in dieser Zeit kein passendes Seminar gefunden für das, was ich eigentlich wollte, und mir darum mein eigenes "Literaturseminar" gebaut. Selige Vor-Bologna-Zeit, als Studenten noch Zeit und ausdrückliche Erlaubnis zur Selbstbildung hatten. Jedenfalls habe ich mich in dieser Zeit mit Aischylos befasst und seine Perser (1073 Verse) ins Deutsche übersetzt. Also ein Stück, das ich recht gut kenne.
Schade finde ich, dass bei dieser und den weiteren Kindle-Ausgaben überhaupt nicht gesagt wird, wer der Übersetzer ist und woher der Text überhaupt stammt. Zitieren kann man das also nicht. Der Unbekannte hat sich jedenfalls bei der Verdeutschung der Schmerzensschreie nicht halb so viel Mühe gegeben wie ich. Schwierig ist auch, dass der Sprecherwechsel beim Lesen manchmal nicht auffällt. Da denkt man, es spricht noch die alte Königin, und dabei ist man schon mitten in der Chorpartie. Alles in allem: Ganz okay, aber keine Alternative zum Reclamheft.

 

Heinrich Heine: Florentinische Nächte
Das zweite Romanfragment Heines. Und dasjenige, das von den dreien am geschlossensten ist. Zwei Nächte, in denen Max am Krankenlager seiner Freundin sitzt und ihr Geschichten erzählt, damit sie möglichst ruhig bleibt. Sie soll nämlich nicht reden und sich möglichst auch nicht bewegen. Allerdings lässt sie sich nicht ganz stillhalten. Für die Paganini-Schilderung hat er sich übrigens von meinem Freund Ludolf Wienbarg und dessen Paganini-Buch inspirieren lassen.
Eine Geschichte, die mich zu meiner ersten Veröffentlichung inspirierte: "Florentinische Nächte" im Ergebnisband einer Schreibwerkstatt für Schüler, entstanden 1987 oder 88, herausgekommen, 1989, ein ziemlich peinlicher Text, aber eben der erste ...

 

Aischylos: Sieben gegen Theben
Die guten alten "Hepta". Das zweitälteste Stück von Aischylos. Sehr streng aufgebaut mit sieben parallelen Vorstellungen der Angreifer und ihrer Gegner im Kampf um die Stadt Theben. Ein Stück, das wegen dieser etwas langweiligen Struktur nicht viele Freunde hat, ich mag aber gerade das Geometrische daran.

 

Karl May: Weihnacht
Abenteuer-Klassiker mit der nötigen Portion Weihnachtskitsch, passend zur Jahreszeit. Die Winterreise des jungen Karl mit seinem Studienkameraden Carpio, später das rührende Wiedertreffen im Wilden Westen, der sagenhafte Tomahawk-Wettkampf Old Shatterhands mit dem blutgierigen Häuptling Peteh. Das musste einfach mal wieder sein.

 

Heinrich Heine: Aus den Memoiren des Herrn von Schnabelowopski
Und Heines drittes Romanfragment, das Holland-Buch. Mit der Schilderung der Opernaufführung des "Fliegenden Holländers", die Wagner zu seiner Oper inspirierte. Und der schwarze Zensurgedankenstrich für die Begegnung mit der schönen Apfelsienenesserin. Das traurige Ende des armen Simson. War ein schönes Wiedersehen.

 

Aischylos: Die Schutzflehenden
Die drittälteste Tragödie von Aischylos. Galt lange als die älteste, weil der Chor eine so große Rolle gespielt hat. Erst Ende der 1960er fand man bei Ausgrabungen ein Papyrusfragment, aus dem hervorging, dass diese Schutzflehenden viel jünger sind, als bisher angenommen. Zuvor hatte einzig Walter Nestle dies erkannt, er ordnete die Tragödie aus strukturellen Gründen wesentlich später als "Perser" und "Sieben" ein, wollte das auch in einem umfangreicheren Werk beweisen, doch leider wurde er gegen Ende des zweiten Weltkriegs in einem Hinterhof von einem Plünderer erschlagen ...
Aischylos erzählt hier die Geschichte der 50 Danaostöchter, die aus Ägypten zurück in ihr griechisches Mutterland flüchten. Sie sollen gezwungen werden, die 50 Söhne ihres Onkels Ägyptos zu heiraten. Für die Bewohner der Stadt Argos ein Gewissenskonflikt: Weist man sie ab, verscherzt man es sich mit den Göttern, die das Gastrecht und die Schutzflehenden schützen. Nimmt man sie auf, bedeutet das Krieg mit den mächtigen Ägyptern ...

 

Karl May: Ardistan
Erster Teil des Zweiteilers "Ardistan und Dschinnistan", der Urgroßmutter aller Fanasyromane. Habs jetzt schon mindestens fünfmal gelesen. Kara Ben Nemsi im Reich der Ussul, liebenswerte, etwas schwergängige Riesen aus dem Sumpfland mit wunderbaren Pferden. Bisweilen etwas viel Predigtstil. Und der Superheld aus Deutschland kann alles, sieht alles, weiß alles, selbst bzw. gerade wenn er sich besonders bescheiden gibt. Aber es ist einfach ein tolles Buch. Verstehe nicht, wie es Tolkien schaffen konnte, dass sein Dreiteiler die "Bibel der Fantasy" wurde. Sagen wir: May schrieb das "Alte Testament" der Fantasy ...

 

Theodor Storm: Aquis submersus
Geschichte eines rätselhaften Bildes und eines Malers, der seine Geliebte verliert und unwissentlich den Tod seines Sohnes verschuldet. Mein Lieblingsstorm. Habs jetzt zum dritten oder vierten Mal gelesen. Ich war ja ziemlich lange weg von Storm, weil ich dachte, wer einmal an Wilhelm Raabe geschnuppert hat, für den sei Storm einfach zu ... weiß auch nicht. Zu heile, zu banal, zu zierlich? Also, "Aquis submersus" bleibt eine meiner Lieblingsnovellen.

 

Wilhelm Raabe: Holunderblüte
Neben den "Akten des Vogelsangs" mein absolut liebster Raabe. Zuletzt gelesen habe ich es glaube ich, in Prag, das ist lange her. Es geht um einen jungen Medizinstudenten und ein jüdisches Mädchen, das ihn über den alten jüdischen Friedhof führt. Um eine Tänzerin, deren Herz brach. Und um Holunderblüten, womit allerdings Flieder gemeint ist. Eine wunderschöne, traurige Geschichte.

 

Achim von Arnim: Isabella von Ägypten
Das Reclamheft habe ich mir angeschafft, als ich in der zwölften Klasse war. Da hatte ich gerade Heinrich Heine entdeckt und seine "Romantische Schule" gelesen, in der Heine besonders auf jene gruselige Kutsche hinwies, die Achim von Arnim da durch seine Novelle schaukeln ließ: In ihr saßen nämlich eine alte Zigeunerin und Hexe, ein toter bzw. untoter Bärenhäuter, ein Golem in Gestalt der lieblichen Isabella und der aus einer Alraune auf magische Weise hergestellte Cornelius Nepos, der unbedingt General oder irgend etwas anderes Hohes werden wollte. Ja, tatsächlich eine unheimliche Gesellschaft. Und die Geschichte war beim zweiten Lesen auch nicht schlecht, wenn auch etwas umständlich.

 

Aischylos: Der gefesselte Prometheus
Aischylos' letzte Tragödie. Entstanden auf Sizilien. Zum Teil umstritten, da sie sprachlich etwas einfacher ist als seine anderen Sachen. Aber er schrieb sie ja auch für einen etwas einfacher gestrickten sizilischen Chor, nicht für die dionysienerprobten Leute aus Athen. Ich bin geneigt, sie für echt zu halten. Allein schon wegen des weitausholenden, mehrere Generationen umspannenden Welt- und Schicksalsentwurfs. Die Geschichte vom Titanen Prometheus, der die Menschen liebte und ihnen das Feuer brachte. Vom weitblickenden Sohn der Themis, der die Jahrhunderte der Götterschicksale überschaute. Von Trotz, Verhärtung und Beharren. Aber auch vom jungen, seiner selbst noch nicht ganz sicheren Gott Zeus, der zu unmäßigen Strafaktionen neigte. Unverzichtbar.

 

Karl May: Der Mir von Dschinnistan
Zweiter Teil der Urgroßmutter aller Fantasyromane. Mit dem zum Teil ergreifenden, zum Teil parodistischen Weihnachtsfest in Ardistan und der eindrucksvollen Gerichtsverhandlung am Maha-Lama-See. Pflichtlektüre für alle Phantasten.

 

Ida von Hahn-Hahn: Faustine
Mal ein Buch, das ich vorher noch nicht kannte. Ich hatte bloß Ida von Hahn-Hahns "Orientalische Briefe" gelesen und war begeistert. Eine sehr mutige Frau mit einer verdammt guten Schreibe.
Diese "Faustine" ist nicht wirklich das weibliche Pendant zum "Faust". Es geht nicht um eine Wissenschaftlerin, die vom Wissen ermüdet ist und nicht weiterkommt. Und es geht auch nicht um einen Teufelspakt. Mit ihrem berühmten Namenspatron berührt sich diese Faustine eher in ihrer Gedfühlswelt, hier scheint es tatsächlich so etwas wie ein ewiges faustisches Streben und eine gewissen Grenzenlosigkeit zu geben. Und in ihrem Egozentrismus. Jedenfalls die Geschichte einer intelligenten, auch künstlerisch hochbegabten Frau, die sehr selbstbewusst ihren Platz innerhalb der Gesellschaft beansprucht und in einer Zeit, in der Frauen eigentlich gar nicht ohne einen männlichen "Vormund" frei herumlaufen durften, ihre eigenen Entscheidungen trifft und ihr Leben selbst bestimmt. Berührt sich zum Teil sehr eng mit dem Leben der Verfasserin, auch Faustine unternimmt eine Orientreise und beschließt am Ende, in ein Kloster zu gehen ...

 

Adalbert von Chamisso: Peter Schlemiehls wundersame Geschichte
Die Geschichte vom Mann, der seinen Schatten verkaufte. Ebenfalls ein absoluter Klassiker, den ich in den späten 80ern zuerst las. Mein Versuch, meine kleine Schwester von dem Buch zu begeistern, schlug allerdings fehl. Sie fand die einleitenden Briefe stinklangweilig, las nur die erste Seite, und ich bekam das Reclamheft mit einem hässlichen Knick im Titelbild zurück. So geht es mir oft, wenn ich Bücher empfehle ... Ist aber wirklich ein gutes Buch.

 

 

Bücher, die ich zurzeit lese:
Tanja Kummer: Die Weltenwandlerin
Gunnar Kunz: Ruf der Walküren
Moses Mendelssohn: Ästhetische Schriften
Bartholomäus Figatowski: Wo kein Kind zuvor gewesen ist

 

Dazu vielleicht nächstes Jahr mehr. Jetzt wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und ein ganz tolles Jahr 2014. Und schaut mal wieder rein. ;-)

 

 

Jahresrückblick 2013, Teil I: Januar bis März
Jahresrückblick 2013, Teil II: April bis Juni
Jahresrückblick 2013, Teil III: Juli bis September

 

© Petra Hartmann




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Jahresrückblick 2013, Teil III

Geschrieben von Petra , in Jahresrückblick 29 Dezember 2013 · 798 Aufrufe
Jahresrückblick

2013 war in jedem Fall ein Jahr, in dem ich viel unterwegs war und viel vorgelesen habe. Das Con- und Lesejahr begann für mich mit einer Winterreise nach Homburg im Saarland bei Eis und Schnee, wo ich auf der HomBuch zusammen mit Andrea Tillmanns einen Tisch und eine Lesung hatte und meinen Roman "Das Serum des Doctor Nikola" sowie die Anthologie "Drachen! Drachen!" vorstellte. Mit Doctor Nikola war ich auch zu Gast auf dem DortCon (Lesung zusammen mit Michael Böhnhardt). Ich war auf dem MarburgCon (ohne Lesung, nur mit Büchertisch) und auf dem BuCon (nur als Bücherfan im Kaufrausch) und las im Wiesbadener Literaturcafé aus "Die Schlagzeile" vor. Auf der Mainzer Minipressenmesse stellte ich in zwei Lesungen die Anthologien "Autorenträume" und "Mit Klinge und Feder" vor. Ich las zweimal im Bad Salzdetfurther Kulturbahnhof, zweimal in der Salze-Klinik und einmal im dortigen Kurpark, einmal im Hildesheimer Café Akku und einmal beim Kulturkreis Laatzen. Dreimal war ich beim Hildesheimer Lokalradio "Tonkuhle" zu Gast. Ebenfalls dreimal gab es Lesungen mit Rena Larf auf Radio 1000 Mikes, in denen sie meine Bücher und Geschichten vorstellte.
Beim Lesen in Büchern anderer Autoren war ich im dritten Quartal 2013 etwas fleißiger als in dem Halbjahr zuvor. In den Monaten Juli bis September gab es vor allem Begegnungen mit Lyrik, dazu ein paar Krimis und Thriller, außerdem einige Klassiker und erneut einiges an Phantastik aus kleineren Verlagen. Viel Vergnügen damit.

 

Juli

 

Wislawa Czymborska: 100 Freuden. Gedichte. Übersetzt von Karl Dedecius
Wenn ich in eine Buchhandlung komme, gehe ich gewöhnlich ans Lyrikregal, falls vorhanden, und suche ein Buch, das folgende drei Kriterien erfüllt: 1. Keine Anthologie. 2. Autor lebt noch. 3. Kein Nobelpreisträger. Und am liebsten hätte ich ja deutschsprachige Lyrik, keine aus fremden Sprachen übersetzte ... Letzteres ist allerdings optional. Gewöhnlich fallen dabei alle vorhandenen Bücher durchs Raster ...
Wislawa Czymborska ist tot und war Nobelpreisträgerin, und diese "Hundert Freuden" sind eine Zusammenstellung von Gedichten aus dem Gesamtwerk dieser als "Erste unter den Lyrikerinnen Polens" gefeierten Autorin. Aber ich habe das Buch dann doch mitgenommen, beim Blättern habe ich mich an der einen oder anderen Stelle festgelesen. Es sind einige beeindruckende Gedichte darin, allerdings ist es weniger das "Lyrische" in ihrem Werk, das mich ansprach, sondern gerade das "Erzählerische". Oft sind es kleine Geschichten oder beobachtete Situationen, die zum Nachdenken anregen. Das ganze sehr herb, oft nüchtern und emotionslos, und darunter spürt man die Verletzungen der Welt. Da ist das Gespräch mit einem Stein, der einen Menschen nicht hineinlassen will. Da sind die Gedanken eines Terroristen, der aus der Ferne die Bar beobachtet, in der er eine Bombe versteckt hat, die um 13.20 Uhr explodieren soll. Aber vor allem ging mir das Gedicht "Vietnam" unter die Haut. Eine Frau taucht auf, die niemand kennt. Man fragt sie nach ihrem Namen: "Ich weiß nicht", sagt sie. Nach ihrer Herkunft, ihrem Ziel, ihren Verletzungen: "Ich weiß nicht", sagt sie bei jeder Frage. Nur bei der letzten nicht. "Sind das deine Kinder? Ja."
Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich das Lyrik nennen würde.

 

The Green Lantern Archives vol. 7
Weiß nicht, ob ich mich hier schon als Green-Lantern-Fan geoutet habe? Wenn nicht, tue ich es hiermit. Und füge hinzu, dass ich Hal Jordan sowieso für die beste, einzige und wahre Green Lantern des Raumsektors 28/14 halte. ;-) Das Buch bietet wie die sechs Bände zuvor die Abenteuer der alten Silver-Age-Hefte, diesmal vor allem Auseinandersetzungen mit dem Erzfeind Sinestro, der auch das Cover ziert. Für Fans ein absolutes Muss. Wenn ich auch zugeben muss, dass die 90er und 2000er Jahre die Comichelden um einen Qualitätsquantensprung vorwärtskatapultiert haben ... Aber ich bin halt ein Kind des Silver Age ...

 

Hilde Domin: Nur eine Rose als Stütze
Ein weiterer Gedichtband, in dem ich mich beim Buchhandlungsbesuch festgelesen habe. Herb und doch ausdrucksstark. Allein schon dieser Auftakt: "Man muß weggehen können / und doch sein wie ein Baum: / als bliebe die Wurzel im Boden, / als zöge die Landschaft und wir stünden fest." Naturschilderungen, Trauer und Verlust, immer wieder Gedichte vom Unterwegs-Sein. Sprache und Tonfall sind sehr schlicht und ohne Bombast, treffen aber gerade dadurch. Immer wieder fühlte ich mich zum Lautlesen und Nachsprechen gezwungen, und zu manchen Gedichten bin ich mehrfach zurückgekehrt. Und ich werde dieses Buch sicher noch häufiger wieder zur Hand nehmen.

 

Reiner Kunze: sensible wege und frühe Gedichte
Einiges von Reiner Kunze kennt man ja aus dem Deutschunterricht. Habt ihr damals auch "Die Bringer Beethovens" im Deutschbuch gelesen und interpretieren müssen? Ich hatte damals eine Klassenkameradin, die hatte uns einen besonderen Schatz mitgebracht: einen Brief von Reiner Kunzes Frau, die "Bringer Beethovens" betreffend. Sie hatte den Autor angeschrieben und gefragt, was er mit dem Gedicht gemeint hatte. Der Brief seiner Frau war jedenfalls recht diplomatisch und dennoch sehr warmherzig, viel war von Farben die Rede, man könne halt nicht bei allen Dingen sagen, das sei schwarz und das weiß, der Regenbogen habe viele Farben. Es endete mit dem Wunsch, meine Mitschülerin möge offen für die Farben des Regenbogens bleiben.
Die Gedichte in diesem Band gehören eigentlich noch heute in jedes Deutschbuch und in jedes Geschichtsbuch. Es sind hochpolitische, oft sehr mutige Bestandsaufnahmen, Kommentare zu Ereignissen, über die man besser nicht redete, wie der Biermann-Ausweisung, da ist von Folter und Verhören die Rede, von Erziehungsmethoden, von den eigenen Kindern, aber auch von Freundschaft über die Sprachgrenzen hinweg, von der alles verbindenden Kraft der Musik. Kleine Beobachtungen aus dem Alltag zeigen, wie Angst im Osten funktionierte, etwa der Siebenzeiler "Am Briefkasten", in dem jemand bemerkt, dass er eine Briefmarke verkehrt herum aufgeklebt hatte. "Der kopf steht kopf" - ob das noch als Versehen durchgeht? "Am besten / ein neuer Umschlag".
Unbedingt empfehlenswert.

 

Mark Staats: Aufstieg einer Heldin
Eine herrliche Fantasy-Parodie, die ich jedem empfehlen kann. Erzählt wird die Geschichte eines Helden, eines so heldenhaften Helden, dass man sein Bild sogar als Rausreiß-Puzzle in der Zeitschrift "Hurra!" findet. Eine Zeitschrift, in der sehr sensibel auf Leserbriefe geantwortet wird wie zum Beispiel auf den einer jungen Elfe, die schreibet: "Er will nur meine Ohren." Dazu eine Prinzessin, die es satt hat, auf den rettende Prinzen zu warten, und sich kurzerhand selbst rettet, wobei das gerade in ihr erwachte Helden-Gen tüchtig hilft. Es geht um Abenteuer in einer Baumstadt, um schwule Drachen, um Armeeköche mit heftigem Eigenwillen und Abneigung gegen das Kämpfen, um eine neue Form der Temperaturmessung, um Erfindungen und ein Liebespaar der besonderen Art. Ein Buch, das einfach nur Spaß macht. Daumen hoch.

 

Ursula Schmid-Spreer/Kerstin Lange (Hrsg.): Schreibaffären

 

Die Welten von Thorgal: Thorgals Jugend I - Die drei Schwestern

 

Sabrina Železný: Kondorkinder - Die Suche nach den verlorenen Geschichten

 

Sabrina Železný: Kondorkinder - Der Fluch des Spiegelbuchs

 

Titus Müller (Hrsg.): Gedichte schreiben und veröffentlichen
Ein Buch, das ich im Antiquariat fand und für einen Schnäppchenpreis bekam. Insgesamt steht nicht unbedingt viel Falsches drin. Aber ich fand es auch nicht allzu berauschend. 70-80 Prozent handeln allgemein vom Veröffentlichen, also Tipps, die man als Prosaschriftsteller auch schon tausendmal so oder so ähnlich gehört hat. Dass man für seine Veröffentlichungen nichts bezahlen soll und dass man sich bei der Verlagssuche und beim Anschreiben einer sorgfältigen Recherche befleißigen sollte, stimmt. Die Ratschläge für die Gestaltung einer Lesung oder das Verfassen und Versenden einer Pressemitteilung sind ebenfalls 1:1 aus dem Ratschlagsrepertoire für Prosa- und sonstige Autoren übernommen. Der Anteil des Buches, der wirklich dezidiert auf das Phänomen Lyrik eingeht, ist also sehr dünn. Und zumeist schwach und banal.
Im einleitenden Kapitel "Wie man gute Gedichte schreibt" listet Herausgeber Titus Müller Reimarten, Versmaße und Stilmittel auf. Das ist akribisch und sicher auch mit Fleiß gemacht, auch wenn sich das heutzutage jeder aus dem Internet zusammenkopieren kann. Jedoch sagt einem diese lexikalische Übersicht weder, wie man Gedichte macht, noch wie man gute Gedichte macht. Das Zeug wäre als Anhang zum Nachschlagen ja ganz nett, aber nicht als Einleitung und schon gar nicht als Ratschlag. Thema verfehlt. Außerdem gibt es als Anhang schon ein weiteres Nachschlagwerk, das die wichtigsten rhetorischen Figuren auflistet. Ebenfalls nicht lyrik-spezifisch.
Sehr interessant fand ich das von Kai Lüftner geschriebene Kapitel "Lyrik als Dienstleistung: Geld verdienen mit Gedichten". Auch und gerade weil es so kurz ist und ziemlich ernüchternd herüberkommt. Mehr als Werbetexter und Verfasser von bezahlten Geburtstags- oder Silberhochzeitsgedichten, eventuell noch das professionelle Slammen fällt dem Verfasser nämlich auch nicht ein ... Ebenfalls interessant ist der Beitrag von Nico Bleutge und Anton G. Leitner, die sich um eine Standortbestimmung der deutschen Lyrik bemühen und einen Ausblick ins neue Jahrtausend wagen (das Buch erschien 2001). Ob die Betrachtungen einem jungen Nachwuchs-Lyriker beim Abfassen des eigenen Werkes helfen, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Absoluter Höhepunkt war für mich das "Lyriksplitter-ABC von Theo Breuer, der zu jedem Buchstaben des Alphabets einen lyrikspezifischen Eintrag verfasste - von A wie Avantgarde bis Z wie "Zwischen den Zeilen". Das ist amüsant zu lesen, oft sehr hilfreich und immer literarisch ansprechend formuliert. Tilman Rau mit seinem Kapitel über Slam Poetry zieht ein ernüchterndes Fazit: "Die Lyrik hat's schwer auf der Slambühne, weil sie eigentlich nicht für den Slam gemacht ist. Man muss nur die Reaktionen auf ein Gedicht mit denen auf eine unterhaltsame Kurzgeschichte vergleichen." Ja, die Lyrik, die ich meine, ist auch nicht unbedingt slamtauglich. Auch wenn es da natürlich ganz andere gibt.
Es ist unfair, ein zwölf Jahre altes Buch nach den Selbstverständlichkeiten von heute zu beurteilen. Insofern bitte ich, meine Schelte über Autorengemeinplätze wie Verlagssuche nicht auf die Goldwage zu legen. Vielleicht musste man es damals den Lyrikern noch einmal gesondert sagen, wie sie Lesungen gestalten, Pressemitteilungen schreiben und Verlagsnamen recherchieren sollten. Aber dass man nicht dichten lernt, indem man ein Lexikon der Stilmittel liest, dürfte auch damals schon gestimmt haben.

 

Rena Larf: Mord zwischen Bille und Serrahn

 

D.W. Schmitt: Perlamith 3 - Lichtstrand

 

 

August

 

Hellmut Flashar: Aristoteles, Lehrer des Abendlandes
Hellmut Flashar ist einer der ganz großen in der Aristoteles-Forschung. Ein Autor, der mich im Philosophie sehr gut durch das Werk des Stagiriten geleitet hat. Auch dieses Buch mit dem Titel "Lehrer des Abendlandes" hat mir sehr gut gefallen. In unprätentiöser Sprache und mit einem großen Überblickswissen breitet Flashar die Welt des Aristoteles vor dem Leser aus. Hier geht es nicht um einige Spezialaspekte seines Werkes, sondern um eine Gesamtübersicht, sodass nahezu alle Wissensgebiete der damaligen Zeit durchstreift werden. Man erfährt also Biographisches und Hintergründe zur Athener und Makedonischen Politik genauso wie Flashar sich mit philosophischen Traditionen beschäftigt, in denen Aristoteles stand oder an denen er sich abarbeitete. Es geht um die Naturwissenschaften jener Zeit und die empirische Forschung, aber auch um Aristoteles als Verfasser grundlegender Schriften der Geistes- und Sozialwissenschaften. Das alles in gut zu handhabenden Portionen und gut strukturiert. Für den Anfänger eine gute Einstiegslektüre. Und für jemanden, der sich schon länger mit dem Philosophen befasst, ein Buch, das vieles neu ins Gedächtnis ruft, anders beleuchtet und immer mal wieder für Aha-Erlebnisse sorgt. Empfehlenswert.

 

Mark Brandis: Geheimsache Wetterhahn
Der letzte Band der 31-teiligen Mark-Brandis-Serie. Noch immer hat die Erde an den Folgen der Ikarus-Katastrophe zu leiden. Nun manipulieren skrupellose Kriminelle auch noch das Wetter - in einer Zeit, in der jede Missernte dem Planeten den Todesstoß geben kann. Hauptziel des selbsternannten Wettergottes scheint die Vernichtung der Vereinigten orientalischen Republiken zu sein, über die er eine tödliche Dürreperiode verhängte, während er es auf die Felder der Europäisch-Afrikanisch-Amerikanischen Union erntefördernd regnen lässt. Den Republiken scheint nur ein einziger Ausweg zu bleiben: Krieg, um Nahrungsmittel zu erobern. Da gerät Mark Brandis auf die Spur eines geheimnisvollen Phantomsatelliten.
Die Geschichte ist spannend und routiniert erzählt. Etwas unglaubwürdig erscheint allerdings die Art, wie Brandis aus zwei halben Wörtern in zwei zufällig mitgeschnittenen Funkspruchfragmenten das über Leben und Tod entscheidende Codewort zusammenbastelt und auf diese winzig kleine Chance auch noch sein Leben setzt. Große Abzüge gibt es für den Anfang, der ähnlich wie bei "Kurier zum Mars" ein zielloses Herumstochern zu sein scheint und etwas vorbereitet, das später überhaupt nicht zum Tragen kommt. John Harris, Brandis' Mentor und Vorgesetzter, wird nämlich entführt und durch eine perfekte Kopie ersetzt. Und dies geschieht, ohne dass es irgend eine Folge für den Verlauf der Geschichte hat. Wie kann das sein, dass man eine Person von solcher Machtfülle, einen Menschen, dem von allen Seiten uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht wird, einfach vom Spielfeld nimmt und dann vergisst, dass man es getan hat? Der Autor schrieb doch seinen Roman nicht als Zeitschriftenfortsetzungsgeschichte ...

 

Mark Brandis: Aufbruch zu den Sternen
Ein kleiner Leckerbissen für Brandis-Fans: Nach Abschluss der offiziellen 31-bändigen Mark-Brandis-Serie veröffentlichte der Wurdack-Verlag als 32. Band eine Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Brandis-Universum. Man findet darin zum Beispiel die Geschichte "Aufbruch zu den Sternen", in der sich der jugendliche Brands als blinder Passagier auf ein Raumschiff schleicht, um sich auf der Venus zum Astronauten ausbilden zu lassen. Oder die Geschichte von Iwan Stroganow und seiner Geliebten Masha, in der eine pünktliche Heimkehr darüber entscheiden soll, ob die beiden heiraten. Meine Lieblingsgeschichte ist "Floby Dick", eine Erinnerung an die Zeit nach der afrikanischen Katastrophe, als menschliche Bewusstseine als Bauteile für Maschinen verwandt wurden. "Floby Dick" ist so ein versprengtes, einsam durchs All irrendes Raumschiff mit menschlichem Bewusstsein, das eines Tages ins Visier eine FLOB-Jägers gerät.
Eine neue Variation des Gehirnwäsche- und Kunstmenschen-Themas, das sich durch die Serie wie ein roter Faden hindurchzieht, bietet "Der Egomat", eine Geschichte über William Xuma und dessen Bruder Tom, der von den Vereinigten Orientalischen Republiken gefangen und mit einem neuen Gehirn versehen wurde - Pech für Egomaten ist allerdings, dass Xuma schwarz ist und sein neues Bewusstsein das eines extremen Rassisten. "Der "Wyatt-Earp-Faktor" beschwört die gute alte Westernromantik wieder hervor. Es geht um einen absolut zielsicheren Roboter, der jedes Duell gewinnt. Besiegt wird er durch einen robotpsychologischen Trick in guter alter Mark-Brandis-Tradition.
Etwas verwirrend fand ich die letzte Geschichte, "Heimkehr eines Astronauten", in der ein verirrter Raumfahrer nach schier endlosem Aufenthalt im All - 99 Jahre - zur Ede zurückkehrt. Seine gesamte Besatzung ist umgekommen, nur seine unterwegs geborene Tochter Ruth kann er zur Erde zurückbringen. Irgendwie bringe ich dieses Unter-den-Sternen-geboren-und-Aufgewachsen-Sein nicht mit der Ruth O'Hara unter einen Hut, die ich in den 31 Bänden zuvor kennen gelernt habe.

 

Ernst A. Schmidt / Manfred Ullmann: Aristoteles in Fes
Ein recht dünnes Büchlein, das sich mit der arabischen Überlieferung des Werkes von Aristoteles, genauer gesagt seiner Nikomachischen Ethik, befasst. Im einleitenden Text wird kurz auf die Fundorte und den Erhaltungszustand der gefundenen Schriften eingegangen, am Schluss gibt es eine textkritische Diskussion und einen Versuch, die richtigen Lesarten zu finden. Den Löwenanteil machte der Mittelteil aus, in dem die arabischen Textfragmente in lateinischer Umschrift dargeboten werden, es folgt jeweils eine kurze Übersetzung und der entsprechende griechische Text beziehungsweise die griechischen Varianten. Ohne Arabisch lesen zu können, hat mir doch ein wenig die arabische Schrift gefehlt. Kam mir irgendwie komisch vor, nur die kursive Umschrift zu sehen. Der Einblick in die Überlieferung war sehr interessant, vor allem, da die orientalischen Gelehrten offenbar an vielen Stellen sorgfältiger und wortgetreuer bei der Abschrift vorgegangen sind. Trotzdem ein Buch, das ich nicht jedem empfehlen würde, sondern wirklich nur Philologen, die sehr tief in den griechischen Text eintauchen und in Zweifelsfragen ein einzelnes Wort genauer beleuchten wollen.

 

Charles Baudelaire: Die Blumen des Bösen (Reclam)
Sehr destruktive und schwarze Inhalte in traditioneller, beinahe zierlicher Form, klassische Versmaße und Reime inklusive. Nicht ohne Grund ein Klassiker. Die Übersetzung scheint recht gut gelungen, vor allem weil die Übersetzerin sich auf die strenge Form einlässt und sich nicht auf eine Sinnwiedergabe in freien Versen beschränkt. Das Nachwort hätte umfangreicher ausfallen können, ein Kommentarteil fehlt, der Informationsgehalt ist also recht gering. Schade, da hätte ich mir mehr gewünscht.

 

Terenz: Der Eunuch (Reclam)
Nette antike Verwechslungskomödie. Es geht um einen jungen Mann, der sich bei seiner Geliebten einschleichen möchte. Am günstigsten erscheint ihm das in der Rolle eines Eunuchen, denn einen solchen hatte er ihr ja schon lange versprochen. Ein Geschenk, mit dem er auch den reichen Nebenbuhler glorreich auszustechen gedenkt. Das Ganze ist recht lustig und hat schließlich ein Happy End, bei dem auch der reiche Trottel eine freundliche Behandlung findet. Und der Schmarotzer, der sich mit Schleimereien ganz gut über Wasser hält, ist ebenfalls eine sehr einprägsame Figur mit tiefen Einsichten in die menschliche Psyche.

 

Nikolai von Michalewsky: Wintersturm ... in Böen dreizehn
Entdeckung im Antiquariat, die ich nicht liegen lassen konnte. Ein spannender Jugendroman über einen Bergungsschlepper und seine Besatzung. Sehr authentische Schilderungen des Bordlebens. Und ganz schön fies, wie die Mannschaft ihre Konkurrenz austrickst, um als erste beim Wrack zu sein. Da wird mit harten Bandagen gekämpft.

 

Nikolai von Michalewsky: In gefährlichen Tiefen. Grüner Auftrag für "Fortuna"
Noch ein Antiquariatsschnäppchen und Jugend-Abenteuer. Geschichte über einen deutschen Taucher, der einfach nur im Mittelmeer seine Ruhe haben möchte und ab und zu einen gut bezahlten Auftrag erledigen will. Eines Tages will ihn eine Umweltschutzorganisation engagieren, um versunkene Giftfässer zu finden und zu bergen. Doch das gefällt einigen Leuten gar nicht, und es wird lebensgefährlich. Sehr fesselnd geschrieben.

 

Frank Lauenroth: New York Run

 

Ludwig Bauer: Orplid
- Der heimliche Maluff
- Orplids letzte Tage
Orplid ist vielleicht dem einen oder anderen von euch durch Eduard Möricke bekannt. Im "Maler Nolten" kommt ein Theaterspiel vor, das "Der letzte König von Orplid" heißt. Und vielleicht kennt ihr auch Mörickes Gedicht "Gesang Weylas": "Du bist Orplid, mein Land, / das ferne leuchtet ..." Orplid war eine Art frühes Fantasy-Königreich, das Möricke und sein Freund Ludwig Bauer in ihrer Jugend gegründet haben. Es gab auch einmal ein Taschenbuch, das Peter Härtling herausgegeben hatte und in dem die Orplid-Texte beider Autoren versammelt waren: Briefe, Gedichte und eben auch drei Dramen, von denen Mörickes "Letzter König" vollständig, die beiden von Bauer jedoch nur in Auszügen abgedruckt waren. Damals, vor rund 25 Jahren, hat mich das ziemlich gewurmt. Und als ich nun im Internet den Band mit den beiden Bauer-Dramen entdeckte, habe ich gleich zugegriffen. Das Buch ist schon ziemlich betagt, es erschien zum 100. Geburtstag Mörickes und enthält außer den beiden Dramen auch noch ein paar Anmerkungen Bauers zu Orplid.
Im "Heimlichen Maluff" geht es darum, dass ein Nachbarkönig Orplid angreifen will, was aber durch ein Wunder verhindert wird. In "Orplids letzte Tage" bricht die Bevölkerung der Insel ein Tabu, nämlich indem sie beginnt sich für Schifffahrt zu interessieren. Die Götter erfüllen daraufhin die alte Prophezeiung und lassen Orplid untergehen. Am Leben bleibt lediglich der König, dem es bestimmt ist, noch lange einsam auf der Insel zu leben. Das Stück erzählt also gleichsam die Vorgeschichte zu Mörickes Drama "Der letzte König von Orplid". .
Sehr interessant, wenn auch nicht gerade ein Pageturner. Das Buch hat durchaus seine Längen. Als Lektüre also eher denen zu empfehlen, die sich näher mit Orplid oder Mörickes Welt befassen möchten. Wer es nur zum Vergnügen in die Hand nehmen möchte, dem sei abgeraten.

 

Selma Meerbaum-Eisinger: Blütenlese (Reclam)
Ein beeindruckendes Büchlein. Zarte Verse, traurige Gedanken, Naturbeobachtungen. Einziges Werk, Frühwerk, Hauptwerk, zugleich Fragment und vollendet ... Ganz erstaunlich reif, was diese junge jüdische Frau dort schrieb, bevor sie, nur achtzehnjährig, im Jahr 1942 am Fleckentyphus starb, im Arbeitslager, wohin sie und ihre Familie deportiert worden waren. Ein besonderes Buch, werde es nicht vergessen.

 

Julie Zeh: Treideln
Wow! Klug, frisch, rotzfrech - so müssen Frankfurter Poetikvorlesungen gehalten werden. Lesebefehl an alle!

 

Hans Kruppa: Schenk dem Tag ein Lächeln
Es ist unfair, Hans Kruppa direkt nach Selma Meerbaum-Eisinger zu lesen. Er kann dadurch nur verlieren. Seine Gedichte sind nicht schlecht, meist mehr Aphorismen, meist darüber, wie es denn wäre, wenn wir Menschen uns einfach mal anständig benehmen würden, wenn wir unseren Mitmenschen freundlich, unseren Gefühlen ehrlich und unseren Gedanken mutig begegnen würden. Ja, wäre schön. Und schön ist das Buch auf jeden Fall geworden, die herrlichen Illustrationen, der tolle Einband. Ein schönes Geschenkbuch eben. Ein Lächeln für den Tag.

 

Alexis Kivi: Die sieben Brüder
Wie das "Kalevala" das finnische Nationalepos ist, so sind diese "Sieben Brüder" der finnische Nationalroman. Erzählt wird die Geschichte von sieben Brüdern, die nicht zur Schule gehen und nicht Lesen lernen wollen. Bärenstarke Kerle sind sie fast alle, gutherzig aber manchmal entsetzlich tollpatschig, leicht zu provozieren, manchmal auch einfach vom Pech verfolgt. So verpachten sie den elterlichen Hof und ziehen hinaus in die Wildnis, um hier ein neues Gehöft zu gründen. Eine Familiengeschichte der etwas anderen Art. Und ein Ausflug in die Welt der finnischen Sagen und Geschichten. Humorvoll, oft tragikomisch, aber doch eine ernste Geschichte. War gut.

 

Michael Buttler: Die Bestie von Weimar

 

Sabine Hartmann (Hrsg.): Gesalzene Morde

 

Wilhelm Herzberg: Das Hambacher Fest
Uraltes Buch, stammt aus dem Jahr 1908. Ich habe es 1995 zum ersten Mal gelesen, als ich mich auf meine mündliche Magisterprüfung vorbereitete, eines meiner Themen lautete nämlich "Das Hambacher Fest". Natürlich habe ich damals auch modernere Literatur herangezogen, aber dieser alte Schinken war für mich doch der beste Begleiter durchs Studium. Einfach, weil der Verfasser eine ungeheure Materialfülle zusammengetragen hatte. Originaldokumente, literarische und publizistische Texte, Gerichtsakten, Flugblätter und dergleichen, dazu wurde sehr anschaulich die Vorgeschichte herausgearbeitet, die Bedingungen damaliger Politik, die Herkunft und Ziele der Protagonisten. Kleine Ereignisse am Rande, Details, Anekdoten, Liedtexte und Auszüge aus den Reden, der Werdegang der Hambacher nach dem Fest ... Das war nicht nur übersichtlich, detailreich und im großen Zusammenhang dargestellt, sondern dabei auch sehr anschaulich. Kein Wunder, dass für mich jetzt, als ich mich für meinen historischen Roman "Freiheitsschwingen" erneut in das Hambach-Gefühl hineinlesen wollte, kein anderer als der alte Herzberg-Text infrage kam. Also, falls ihr ihn irgendwo im Antiquariat herumliegen seht: Nehmt ihn mit, es lohnt sich.

 

 

September

 

Erik Schreiber (Hrsg.): Geheimnisvolle Geschichten: Steampunk

 

Nicolo Macchiavelli: Lorenzo il Magnifico / Lorenzo der Prächtige
Zweisprachige dtv-Ausgabe, ein Auszug aus Macchiavellis "Geschichte von Florenz". Antiquarischer Zufallsfund. Die Geschichte ist nicht uninteressant, eine sehr beeindruckende Persönlichkeit zweifellos. Nur eine 2/3-Seite Anmerkungen und ein dreieinhalbseitige Nachwort sind allerdings ziemlich wenig. Dafür gibt es noch eine knapp zweiseitige Bibliographie.

 

Peter Hereld: Das Geheimnis des Goldmachers
Ein historischer Roman, der in meiner Heimatstadt Hildesheim spielt. Robert "der Schmale" ist einer der wenigen Überlebenden des "Kinderkreuzzugs". Er geriet in Gefangenschaft, wurde einem reichen Orientalen verkauft, hat dort Jahre zugebracht und konnte nun flüchten. Zusammen mit seinem arabischen Freund Osman kehrt er nach Deutschland zurück. Eigentlich wollen die beiden nach Köln, doch nach ihrer Ankunft in Bremen müssen sie nun in Hildesheim einen Zwischenstopp machen. Dabei begegnen sie Albertus Magnus, der hier im Auftrag des Papstes alchimistische Studien betreibt und nach einem Weg suchen soll, Gold herzustellen. Als wenig später der Goldmacher entführt wird, sind die Fremden natürlich die ersten Verdächtigen. Zumal die Inquisition bereits ein Auge auf die seltsamen Morgenländer geworfen hat. Robert und Osman haben nur eine Chance: Sie müssen Albertus finden und seine Entführer zur Strecke bringen, bevor sie selbst gefasst werden.
Der Roman zeugt von großer Sachkenntnis und akribischer Recherche. Peter Hereld kennt vermutlich jeden Stein im mittelalterlichen Hildesheim. Und auch die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse in der Stadt wirken gut recherchiert und mit Liebe zum Detail ausgeführt. Etwas anstrengend sind die vielen Tempusfehler, da der Autor konsequent den Gebrauch des Plusquamperfekts vermeidet. Gibt es denn bei Gmeiner keine deutschsprachigen Lektoren? Unangenehm ist auch, dass der Name Jesus Christus ständig falsch dekliniert wird ("Gelobt sei Jesu Christi!"). Ansonsten ein schöner Ausflug ins mittelalterliche Hildesheim, der mir viel Spaß gemacht hat.

 

Die großen Reden der Indianer. Hrsg. v. Renate Kiefer und Lenelotte Möller
Sehr umfangreiche Sammlung indianischer Rhetorik. Fast alles freilich überliefert von Weißen, das meiste später aus dem Gedächtnis aufgeschrieben. Und wenn überhaupt zuverlässig überliefert, dann auch nur in der Version, die die Dolmetscher weitergaben. Insofern alles Texte, die mit einem leichten Fragezeichen versehen sind. Davon abgesehen aber: Ein Lesebuch starker rhetorischer Literatur, die sich vor keinem antiken Redner zu verstecken braucht. Ein bisschen hat sich das Gleichgewicht anscheinend in Richtung der östlichen Stämme verschoben. Seneca, Shawnee, Irokesen und verwandte Nationen sind recht gut dokumentiert, vor allem durch bekannte Redner wie Sagoyewatha (Red Jacket) oder Tecumseh. Wohingegen mir die Plainsstämme recht dürftig vertreten vorkommen. Vermisst habe ich Joseph II. Vermisst habe ich Äußerungen der großen Lakotahäuptlinge. Aber was drin ist, ist gut.

 

Michael Krüger: Umstellung der Zeit
Ein sehr ruhiger, beinahe kontemplativer Gedichtband. An Haikus gemahnende Momentaufnahmen, unter denen ein Stück Ewigkeit hervorschimmert. Vieles kommt leicht daher und erst am Schluss findet man den kleinen desillusionierenden Haken, der aber doch wieder nur ein Teil des Ganzen ist und mit dazu gehört wie Amselgesang und Blätterrauschen. Es ist eine recht abgeklärte Sammlung, der Autor scheint viel erlebt und erfahren zu haben, und so schreibt er auch. Jemand, der weiß wovon er spricht. Leise, ohne die Stimme zu heben. Einer, der nichts mehr beweisen muss.

 

Jocho Yamamoto: Die Lebensweise eines Samurai. Aus dem "Hagakure" (Reclam)
Ein Einblick in das Leben und die Ideale der Samurai. Es ist ein Auswahlbändchen aus den ersten beiden Büchern des "Hagakure", der "Bibel der Samurai", das ich aus dem Libri-Prämienshop habe. Es geht um Gefolgschaftstreue, um korrektes Verhalten gegenüber seinem Herrn, um das Üben von Barmherzigkeit und Gnade, aber auch darum, wie man seinen Herrn am geschicktesten ermahnt. Hilfreiche Fußnoten. Ein vollkommen unzureichendes Nachwort - zwei Seiten für einen Text aus so einer fremden, fernen Welt und Zeit, das reicht einfach nicht. Insgesamt hochinteressant, wenn auch absolut nicht meine Welt.

 

Christian Lehnert: Auf Moränen
Ein Gedichtband, mit dem ich nicht ganz warmgeworden bin. Der Autor ist versteht sein Handwerk, er ist klug und hat viel gedacht, das merkt man. Und die in 23 Abschnitte gegliederte Dichtung "Nicht fester als Atemluft", die Zitate von Erich Mielke und aus Texten von und über ihn verwendet, ist sicher hochinteressant, ebenso wie die Virgilien, die auf Pauluszitaten aufbauen. Schlecht ist es nicht. Nur meins ist es auch nicht.

 

Ruggero Leo (Hrsg.): Große Geschichten vom kleinen Volk
So ein dicker fetter Ziegelstein - über so kleine Leute. Es geht um Hobbits, auch wenn das im Buch sicherheitshalber nicht gesagt wird. "Hobbits" sind als geistiges Eigentum Tolkiens noch nicht frei verwendbar, also wird hier im Buch konsequent von "Halblingen" geschrieben. Dass das Buch passend zum Kinostart des ersten Hobbitfilms erschien, wurde bei Basei-Lübbe aber wohl mehr als billigend in Kauf genommen.
Es ist ein edles Buch. Vornehmer Klappenbroschur-Umschlag mit erhaben geprägtem Titel in Gold, wunderschön illustriert und geschrieben von der Elite der deutschen Fantasy. Das Buch enthält 15 Geschichten, die zum Teil schon den Namen Kurzromane verdienen. Da ist Thomas Finns Geschichte von Fido Pfeifbock, der als "Held wider Willen" auf die Drachenjagd geht. Da ist der scharfsinnige Halblingsdetektiv Shloko Holmser, den Bernd Perplies gegen einen unsichtbaren Armbrustschützen ermitteln lässt. Alexander Lohmann lässt seinen Halbling das "Herz der Finsternis" suchen (Anmerkung: Der Name "Leuchmadan" für den Bösesten aller Bösen verdarb mir etwas den Lesegenuss. Ich las immer wieder versehentlich "Leuchtmade" und musste unwillkürlich an einen phoshoreszierenden Engerling denken ...). Linda Budinger erzählt die Geschichte einer Fehde zwischen zwei Halblingsdörfern und schickt zwei Vertreter dieser Dörfer in eine Gefahr, die sie jede Dorffehde vergessen lässt. Interessante Wesen, diese Gogler, von solchen magischen Gestalten mit Innenschale würde ich gern mehr erfahren. Wolfgang Hohlbein versetzt seine Halblinge sogar ins Milieu der Filmstudios, wo sich herausstellt, dass Orks auch ihre guten Seiten haben.
Ein rundum gelungener Band mit tollen Geschichten. Einziges Manko: Für einen notorischen Badewannenleser wie mich ist das Ziegelsteingewicht in der Hand ziemlich unbequem. Wer zu viel liest, den bestraft das Handgelenk.

 

Die Welten von Thorgal. Lupine 3: Das Reich des Chaos

 

Monica Davis: Nick aus der Flasche

 

Franz Grillparzer: Des Meeres und der Liebe Wellen (Reclam)
Tragödie um den Sagenstoff von Hero und Leander. Habs mir vor allem angeschafft, weil mich schon lange der Gedanke an Heinrich Laube beschäftigt hat, der ja seinerzeit als Chef des Burgtheaters - wider alle Erkenntnisse über griechische Architektur - im Tempel eine Treppe errichten lassen hat, um anhand des physischen Aufstiegs zu illustrieren, wie sich die Seele der schönen Hero erhebt. Da wollte ich doch mal die Tempelszene anschaun.
Wer von den alten griechischen Tragödien herkommt, wird das hier manchmal als zu überschwänglich und zu viel Gewimmer empfinden. Grillparzer ist einfach etwas zierlicher und märchenhafter. Wüsste zu gern, was Friedrich Hebbel aus dem Stoff oder aus der Libussa oder Sappho gemacht hätte.

 

Cyprian Norwid: Das Geheimnis des Lord Singelworth. Novellen
Kleines Hardcoverbändchen aus der Insel-Bücherei, illustriert von Barbara Müller-Wolf. Ich hab es mal in einer Bücher-Mitnahmestelle entdeckt, und da mich der Untertitel "Novellen" lockte, nahm ich es mit.
Vieles davon würde ich nicht als Novellen bezeichnen. Die "Schwarzen Blumen" zum Beispiel sind eher eine aneinandergereihte Sammlung von Anekdoten und Gedanken über den Tod. "Menego" handelt von einem Mann, der den Namen eines Jungen falsch ausspricht ("Menego" = Koseform von Domenicus; "me nego" = italienisch für: "Ich ertrinke") und damit unwissentlich eine Prophezeiung für sein eigenes Ende ausspricht.
Am besten haben mir die beiden letzten Geschichten gefallen. "Ad Leones" handelt von einem Bildhauer, der ein Christenpaar in der Arena bei ihrer Hinrichtung durch Löwen darstellen will. Das Steinbild ist halb fertig, als ein reicher Kunstkäufer in die Stadt kommt. Als sich das Gerücht verbreitet, der Mann sei Jude, lässt der Bildhauer das Kreuz aus den Händen der Frau lieber verschwinden und ersetzte es durch einen symbolträchtigen Schlüssel. Wenig später wirft der Bildhauer seine ganzen Pläne über Bord und passt sich immer mehr den Vorstellungen seines Kunden an. Zum Schluss wird aus dem Löwen zu Füßen der Christen auch noch ein Geldkoffer, dessen Schlüssel die tüchtige Hausfrau wohl verwahrt.
Schön auch die Titelgeschichte. Lord Singelworth ist ein wohlhabender und wohlgeachteter Mann mit einer kleinen sonderbaren Angewohnheit: Jeden Tag steigt er zur Mittagsstunde in einem Heißluftballon auf und bleibt ziemlich lange dort oben. Niemand weiß, was er dort treibt. Wissenschaftliche Forschung? Körperhygiene? Es werden Wetten abgeschlossen. Schließlich kommt eine Gesandtschaft aus Mitgliedern der verschiedenen Fraktionen zum Lord und verlangt vehement Auskunft ...

 

Hörbücher

 

Edith Nesbit: Die Macht der Dunkelheit
Edith Nesbit ist die Verfasserin einiger meiner liebsten Kinderbücher. Dass sie auch gruselige Sachen schreiben konnte, habe ich letztes Jahr aus dem Titania-Hörspiel "Das violette Automobil" gelernt. Auch "Die Macht der Dunkelheit" ist eine Horrorgeschichte, die ziemlich gruselig wirkt, vor allem wenn man sie wie ich nachts im Auto auf der Fahrt durch dunkle, einsame Waldgebiete hört. Dabei ist die Geschichte - oder besser: die beiden Geschichten, denn innerhalb der Story wird eine zweite erzählt - eigentlich recht simpel. Doch durch die Atmosphäre, die die Hörspielmacher erzeugen, entsteht eine enorme Schauerwirkung.
Worum geht es: Ein Künstler-Ehepaar entdeckt ein traumhaftes Haus am Meer. Die Frau verliebt sich sofort in das Haus, und es ist erstaunlicherweise für einen so geringen Preis zu haben, dass sich selbst die beiden recht armen Helden es leisten können. Sie sind glücklich. Allerdings gibt es einen furchtbaren Moment, als sie beim Erkunden ihrer neuen Heimat in einer Kapelle zwei Sarkophage entdecken, in denen zwei riesenhafte, böse Ritter liegen. Panische Angst ergreift die Frau. Der Mann empfindet nichts. Wenig später sind die Ritter vergessen. Die Frau verfasst eine Horrorgeschichte und kann sie sehr vorteilhaft an einen Verlag verkaufen. Am prasselnden Kaminfeuer liest sie ihrem Mann vor, was sie geschrieben hat. Es ist eine wahrhaft furchtbare Geschichte über einen Mann, der sich wegen einer Mutprobe nachts in einem Wachsfigurenkabinett einsperren lässt und dabei wahnsinnig wird.
Wenig später bricht die Nacht an, in der die Ritter, einem alten Aberglauben zufolge, lebendig werden und mordend durch ihren alten Besitz ziehen ...
Wie gesagt, beide Geschichten sind eher schlicht und geradlinig. Aber das, was die Hörspielmacher daraus geschaffen haben, ist einfach brrr.....

 

Hans Scheibner: Bevor ich abkratz, lach ich mich tot
Liebenswert und bösartig, lästerlich, humorvoll und mit einem scharfen Blick für allgemeinmenschliche Verschrobenheiten - Hans Scheibner ist ein kabarettistisches Urgestein, das ich in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren habe. Da musste ich zugreifen, als mir dieses CD in die Hände fiel. Und er kann's noch immer. Ob er von seinen eigenwilligen Reparaturarbeiten erzählt, bei denen immer "was über" bleibt, oder von dem kleinkarierten Nachbarn, der vor seinem Grundstück immer so sorgfältig harkt und bei dem es so herrlich viel Spaß macht, durch das "Geharkte" zu trampeln, oder ob er von seinem Freund den Tipp bekommt, doch einfach mal die Haustür zufallen zu lassen, um mit seinen Nachbarn ins Gespräch zu kommen - das alles ist gut beobachtet, weitergedacht und schließlich mit diesem kleinen absurden Schuss zu viel auf die Spitze getrieben, der einfach schön ist. Hat mir Spaß gemacht.

 

Jahresrückblick 2013, Teil I: Januar bis März
Jahresrückblick 2013, Teil II: April bis Juni
Jahresrückblick 2013, Teil IV: Oktober bis Dezember

 

© Petra Hartmann








Das Herz des Donnervogels, 2023

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Der Klappentext:
Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann DAS HERZ DES DONNERVOGELS
Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

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Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

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Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

Eingefügtes Bild

Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

Eingefügtes Bild

Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

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Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

Eingefügtes Bild

Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

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Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

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Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

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Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
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Das Serum des Doctor Nikola, 2013

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Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

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Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Termine

Lesungen

 

Donnerstag, 10. Oktober: Märchenlesung bei den Hahnenkleer Märchentagen. Beginn: 15 Uhr. (Ort folgt)

 

 

Messen, Cons, Büchertische

 

Samstag, 19. Oktober: BuchmesseCon. Bürgerhaus Sprendlingen, Dreieich. 10 bis 20 Uhr. Ich bin mit einem Büchertisch dabei. Eine Lesung mache ich dieses Jahr nicht, etwas Neues von mir gibt es voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder.

 

 

 

Links

Meine Heimseite:

www.petrahartmann.de

 

Facebook-Autorenseite:

www.facebook.com/AutorinPetraHartmann/

 

Nestis auf Facebook:

www.facebook.com/nestis.net/

 

Die Falkin auf Facebook:

https://www.facebook.com/FalkinValkrys

 

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
Bestellen

Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
Bestellen


Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
Bestellen

Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
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Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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