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PetraHartmann



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Hendrik Thomsen: Irrlicht, Teil 1: Absturz

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 26 Dezember 2025 · 23 Aufrufe
Bücher - SF, Hendrik Thomsen

"Irrlicht" von Hendrik Thomsen ist eine Cyberpunk-Serie, deren erster Band jetzt unter dem Titel "Absturz" als epubli-Buch herauskam. Es handelt sich um das Debüt des Autors, weitere Folgen werden angekündigt.
Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Trish, eine Orph, ein Waisenkind, das sich auf den Straßen einer futuristischen Großstadt durchschlagen muss. Trish und ihr Bruder leben von dem, was sie auf der Straße finden und verticken können, wobei ein Teil dieses "Einkommens" für synthetische Drogen draufgeht. Zu Beginn der Geschichte ist Trish auf der Jagd nach "Irrlichtern", kleinen, künstlichen, vielleicht lebendigen Wesen, die sie in einem Behälter sammelt und ihrem Bruder zum Geburtstag schenken will. Doch als ihr Weg den des flüchtenden Hackers Dreyfus kreuzt, wird ihr ohnehin täglich aufs Neue bedrohtes Leben noch um eine Zehnerpotenz todgefährlicher. Sie nimmt dem sterbenden Datendieb einen Speicherkristall ab, bevor seine Verfolger dies tun können. Ein böser Fehler. Denn der Kristall enthält Informationen über eine mächtige Firma, die über Leichen gehen wird, um ihn wieder zu bekommen.

 

Dramatischer Auftakt

 

Schon der Auftakt des Romans ist außerordentlich dramatisch. Der Leser erlebt die halsbrecherische Flucht des Dreyfus mit, der in einem SonJet mit riskanten Flugmanövern seinen Verfolgern zu entkommen sucht. Schnelle Schnitte zwischen Trishs Irrlichtjagd und Dreyfus' Flucht, spektakuläre Stunts, die man sich gut als Szenen eines Hollywood-High-Budget-Blockbusters vorstellen kann, sorgen für atemlose Spannung.

 

Hohes Erzähltempo

 

Thomsen hält das hohe Erzähltempo den gesamten Roman über durch. Trish ist auf der Flucht, sie und ihr Bruder geraten von einer Falle in die nächste und können sich nur durch irrsinnige Tricks und todesmutige Hechtsprünge immer wieder in kurzfristige vermeintliche Sicherheit bringen. Langjährige Freunde erweisen sich als Verräter, Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen sind nichts mehr wert, wenn ein mächtiges Unternehmen hinter einem her ist.
Das Abenteuer ist rasant erzählt und reich an Action. Vielleicht hätten ein oder zwei Pausen dem Roman gut getan, in denen der Leser durchatmen und ein wenig den Blick in dieser Cyberwelt schweifen lassen könnte. Einige schöne Szenen sind dem Autor jedenfalls auch trotz der fast ununterbrochenen Hetzjagd gelungen. Eindrucksvoll und trotz ihrer Gefährlichkeit fast zauberhaft und poetisch wirkt die Situation, als Trish sich vor einer brutalen Jugendgang verstecken muss - und aus ihrer defekten Sammelbox steigen plötzlich lautlos in endloser Reihe die eingefangenen Irrlichter auf ... Ein kleiner Zauber in einer kalten High-Tech-Welt.

 

Fazit: Temporeicher Action-Thriller in einer Cyber-Zukunftswelt. Flüssig geschrieben und sehr spannend. Lesenswert.

 

Hendrik Thomsen: Irrlicht. Teil 1: Absturz. Berlin: epubli, 2025. 282 S., Euro 13,99.

 

© Petra Hartmann




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Michael Stoffers: Die vergessene Destille von Helgoland

Geschrieben von Petra , in Helgoland 25 Dezember 2025 · 38 Aufrufe
Helgoland, Michael Stoffers

Was hat es mit der verlorenen Destille von Helgoland auf sich? Michael Stoffers, der sich schon mehrfach mit Romanen vom roten Felsen hervorgetan hat, legt nun einen Kurzgeschichtenband vor. Vier Geschichten erzählen besondere Abenteuer auf der Nordseeinsel, und zwei davon handeln von einer Whisky-Brennerei, die ein so hervorragendes Getränk brennt, dass man am liebsten sofort alles stehen und liegen lassen und sich zu einem Whisky-Tasting auf Helgoland anmelden möchte.
Mark Struppke ist Whisky-Fachmann und stellt auf seinen Veranstaltungen Kennern, aber auch Anfängern, interessante Whisky-Sorten vor. Sachkundig und humorvoll erzählt er von den Besonderheiten des jeweiligen Produkts, er kennt die Geschichten und Eigenheiten der Brennereien und hat einen feinen Gaumen und einen hochentwickelten Geschmackssinn. Kann diesen Mann noch etwas überraschen? Ja, das geht. Als der Whisky-Sommelier nach einem seiner Tasting-Abende vom Wirt ein geheimnisvolles Fläschchen aus einer Helgoländer Destille geschenkt bekommt, erwartet ihn ein Geschmackserlebnis, das es in sich hat.

 

Intensive Whisky-Verkostung

 

Intensiv und mit Leidenschaft für das edle Getränk schildert Autor Michael Stoffers den esten Kontakt seines Helden mit dem "Creag Deargh #2, 52%". Eine Szene, die auch nicht Whisky-Liebhaber unter den Lesern zum Lechzen nach dem sonnenuntergangsfarbenen Stoff bringt:

 

"Er goss den Whisky ein und wärmte ihn einen Augenblick mit den Händen. Vorsichtig schwenkte er die goldene Flüssigkeit, hob das Glas an und beobachtete, wie sich das Licht darin brach. Ein angenehmer Farbton entstand, warm, wie ein Hauch Sonnenuntergang.
Mark sog vorsichtig den Duft ein, ging in seinem Kopf die Aromen durch, schnupperte noch einmal und nahm dann einen ersten Schluck.
Der Geschmack des Whiskys war genauso warm wie seine Farbe. Er war kräftig, hatte Ecken und Kanten, fast schon etwas Ungezügeltes. Und er schmeckte nach Meer! Auch wenn Mark nicht gewusst hätte, wo der Whisky herkam - eine Insel wäre sein erster Tipp gewesen. Im Wasser musste eine Spur Salz zurückgeblieben sein, ein letzter Hauch. Er nahm einen weiteren Schluck.
Da war noch etwas anderes. Etwas, das Mark schon lange nicht mehr bei einem Whisky wahrgenommen hatte, zumindest nicht in diesem Ausmaß.
Leidenschaft!"

 

Doch alle Fragen in der Szene und alle Internet-Recherchen laufen ins Leere: Über die geheimnisvolle Helgoländer Destille lässt sich nichts herausfinden. So nimmt Mark die Fähre und macht sich auf dem roten Felsen auf die Spurensuche. Nach und nach erfährt er die traurige Geschichte über einen leidenschaftlichen Whisky-Brenner und einen missgünstigen Nachbarn - und vom Überleben der nicht zu erstickenden Leidenschaft für den ganz besonderen Brand.

 

Untergang und Wiederauferstehung einer Destille

 

Zwei Geschichten im Buch handeln vom Schicksal der besonderen Helgoländer Destille - eine von ihrer Zerstörung, bevor sie sich überhaupt etablieren konnte, eine von ihrer Neugründung mit einem ganz besonderen Ehrengast. Und auch die anderen beiden Erzählungen in dem Buch haben es in sich. Stoffers verfasst eine vorgebliche Kriminalstory über zwei Undercover-Ermittler unterschiedlichen Geschlechts, die von ihrem Chef auf einen Mann angesetzt werden, der im Internet nach verdächtigen Dingen gesucht hat. Der Polizist und die Polizistin beschatten den Verdächtigen so unauffällig, wie man das auf einer kleinen Insel eben tun kann. Dass sie dabei viel von der Natur und Geschichte Helgolands mitbekommen, viel an insulanischer Lebensqualität erfahren und sich dabei auch noch ineinander verlieben bringt die Ermittlungen tatsächlich zu einem "erfolgreichen Abschluss", obwohl die Zielperson - Überraschung - tatsächlich vollkommen unschuldig ist.

 

Rebellion auf der Regatta

 

Die vierte Geschichte im Bande ist eine Liebeserklärung an Wind und Wellen und eine Hymne an die Rebellion gegen Erfolgsdruck und Tyrannei. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, der zusammen mit seiner Familie Urlaub auf der Insel macht. Aber der Vater will nichts von Inselrundfahrten und Natur wissen, sondern seine Söhne zu echten Siegertypen machen. Leon wird schikaniert, von Vater und Bruder gehänselt und kleingehalten und zu Sportwettbewerben gezwungen, bei denen er natürlich verliert. Doch dann meldet der Vater seine Söhne zu einer Segelregatta an - und Leon trifft eine folgenreiche Entscheidung.
Michael Stoffers ist ein Erzähler, der es schafft, sich mit jedem neuen Buch zu steigern. Was er hier in der "kleinen Form" vorlegt, sind mehr als nette Fingerübungen eines Romanautors, der zwischendurch einmal ein paar Kurzgeschichten produziert. Es ist ein Erzählband, der Freiheit, Meeresluft und Whisky-Aroma atmet und den Leser mitnimmt auf die Reise an einen ganz besonderen Ort. Ein kleines Stück roter Felsen im salzigen Meer, ein Buch wie ein Nordsee-Urlaub und nicht nur für Helgoland-Fans ein wunderbares Leseabenteuer. Sehr schön.

 

Fazit: Vier Helgoland-Geschichten, die größer sind, als es die kleine Form vermuten lässt. Eine Hommage an Meeresluft und Whiskyduft, die auch ohne Besuch beim Whisky-Tasting berauscht. Unbedingt empfehlenswert.

 

Michael Stoffers: Die vergessene Destille von Helgoland. Innentitel: Die verlorene Destille ... und andere Helgoland-Geschichten. Norderstedt: Books on Demand, 2024. 269 S., Euro 12,90.

 

Mehr von Michael Stoffers
Unheimliche Freunde
Das Geheimnis des gelben Pergaments

 

© Petra Hartmann




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Weihnachtsmärchen: Die Heilige Königin aus dem Morgenland

Geschrieben von Petra , in Weihnachten 24 Dezember 2025 · 546 Aufrufe
Weihnachten, Weihnachtsmärchen

Heiligabend. Die letzten Einkäufe sind erledigt, die letzten Geschenke eingepackt, der Baum steht ... Jetzt ist es endlich Zeit, zur Ruhe zu kommen und die Stille zu genießen. Ich wünsche euch ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Hoffentlich geht es euch gut, und ihr könnt auch ein bisschen feiern. Und falls ihr noch eine Geschichte zum Lesen unterm Baum braucht, kommt hier ein kleines Weihnachtsmärchen für euch.
Alles Liebe
eure Petra

 

Die Heilige Königin aus dem Morgenland

 

Königreich Saba, Zikkurat der Herrscherin Balkis VIII., im Jahre 1 v. Chr., 0 Uhr 44.
Neumond und keine Wolken, die Luft kühl und kristallklar, eine Nacht wie geschaffen, um die Sterne zu beobachten. Königin Balkis die Achte zog den Mantel enger um sich. Es war schon empfindlich kalt geworden, die Nächte wurden länger und länger und der Sternenhimmel über Saba von Nacht zu Nacht prächtiger. Sie liebte diese Winternächte. Längst waren die Lichter der Stadt unter ihr erloschen, doch Balkis stand noch immer oben auf dem königlichen Turm und blickte nach oben. Der Himmelsriese mit den drei funkelnden Gürtelsternen war schon vollständig über dem Horizont aufgestiegen, und auf den Schultern trug er den Wildstier und das Zwillingspaar. Ihm zu Füßen wachten die beiden Hunde, daneben räkelte sich der prächtige Löwe. Die Königin atmete tief durch. Egal, wie müde und schwer ihr der Kopf von der täglichen Regierungsarbeit oft wurde, sie musste nur abends auf ihren Turm steigen, und das Herz wurde ihr wieder leicht und frei.
Und doch: Sie war nicht nur zu ihrem Vergnügen hier. Aufmerksam beobachtete sie die Wandelsterne am Himmelsteiler. Dass sich dort oben der Stern des Götterkönigs und der des Erntegottes begegneten, deutete auf eine ernste Angelegenheit hin, die auch für ihr kleines Königreich von Bedeutung sein musste. Sie hatte in den vergangenen Tagen bereits ausführlich mit ihren Beratern darüber gesprochen. Die Zeichen standen auf Veränderung, wenn nicht sogar die Geburt eines bedeutenden Herrschers bevorstand. Sorgfältig peilte sie den Punkt an, an dem sich die beiden Planeten begegneten, maß dann den Winkel zu den benachbarten Fixsternen und dachte nach. Sie würde ihre Sternkarten um einen Zehntelgrad korrigieren müssen, stellte sie fest. Dabei besaß sie das beste Planisphärium der bekannten Welt. Wie hatte König Melchior aus dem Osten sie beim jüngsten Staatsbesuch darum beneidet. Und trotzdem, sie würde ihre Sternenscheibe wohl noch ein wenig nachjustieren müssen.
Doch was war das? Die Königin riss vor Überraschung die Augen weit auf. Dort, genau im Westen, war ein helles Licht aufgeflammt, größer und strahlender als alle Planeten zusammen. Himmel, so etwas hatte sie noch nie gesehen! Fasziniert blickte sie in Richtung Sonnenuntergang. Aber die Sonne war es nicht, die dort leuchtete, dazu war es ja schon viel zu spät.
„Ist das wirklich wahr?“, murmelte Balkis. „Wenn dort tatsächlich ein neuer König geboren wird, dann muss er größer sein als alle Herrscher, die die Welt bisher gesehen hat. Denn sein Stern ist heller und prächtiger als der Stern des Götterkönigs und des Schnitters zusammen.“
Balkis schob Sehrohr, Sternenscheibe und ihre Karten zusammen. Das alles brauchte sie nicht mehr. Der neue Stern war ihr als Wegweiser genug.
„Ich muss dorthin“, sagte sie entschlossen. „Nichts auf der Welt wird mich aufhalten, den größten König der Welt zu sehen.“
Sie stürmte die Treppen hinab und rief lauthals nach ihren Dienern. In kürzester Zeit war ihr milchweißes Eselgespann angeschirrt, und sie belud den Wagen eigenhändig mit Kostbarkeiten aus ihrer Schatzkammer für den jungen König. Myrrhe, Weihrauch und Gold packte sie ein, und auf Anraten ihrer alten Amme nahm sie auch noch 20 Windeln aus weißem Linnen mit. Dann schnalzte sie mit der Zunge und trieb die beiden Eselinnen an. Immer gen Westen fuhr sie, dem strahlenden Stern entgegen.

 

Gemeindehaus von Kleinweltwinkel, 6. Januar 2026, früher Nachmittag
Hanna strahlte. Stolz wie eine echte Königin hob sie den Kopf, als ihr der Pfarrer die goldene Pappkrone auf die dunklen Locken drückte. Eine der Mütter war mit Nadel und Faden dabei, die Goldborte an Hannas strahlend weißem Königinnengewand neu zu befestigen. Die Kleider der Heiligen drei Könige waren alt, und schon Hannas drei großen Brüder hatten sie getragen, als sie mit dem Stern von Haus zu Haus gezogen waren. Nun also war auch sie endlich an der Reihe und durfte Heilige Dreikönigin sein. Tom und Benny aus ihrer Klasse waren schon fertig ausstaffiert, und Jan, der Sternenträger, schwenkte bereits unternehmungslustig den Besenstiel, an dem der Pappstern befestigt war. Sie würden perfekt aussehen. Drei Heilige Könige aus dem Morgenland, die dem Stern nach Bethlehem folgten, um dort im Stall das Jesuskind zu finden.
Hanna musterte sich noch einmal kritisch im Spiegel und drehte sich um die eigene Achse. „Und, wie sehe ich aus?“, fragte sie.
„Wie eine Heilige Königin aus dem Morgenland“, lobte der Pfarrer. „Die Menschen werden sich freuen, wenn ihr den Segen in ihre Häuser bringt.“
„Wie bitte? Ich höre wohl nicht recht!“, krächzte es da von der Tür her. Herr Niesmüller, der alte grantige Kirchenvorstand, blickte unter drohend gesenkten Augenbrauen in die Runde. „Ein Mädchen als Heiliger König aus dem Morgenland? Das ist eine Zumutung. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser woke Mist auch in unserer Gemeinde Fuß fasst. Los, zieh sofort das Kleid aus, Mädchen. Geh nach Haus und spiel mit deinen Puppen!“
„Ich muss doch sehr bitten, Herr Niesmüller.“ Der Pfarrer schob sich schützend vor Hanna. „Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.“
„Ein Mädchen als Heiliger König!“, schnaufte der Kirchenvorstand. „Was kommt als nächstes? Veganes Essen in unserer Kita? Toiletten für drei Geschlechter im Gemeindehaus? Womöglich wollen Sie auch noch im Gemeindebrief gendern, oder wie der Schwachsinn heißt. Die Sternsinger sind eine heilige Sache und kein Klamauk. Die Heiligen drei Könige müssen genau so bleiben, wie es in der Bibel steht. Da kann man nicht einfach irgendetwas ändern, nur weil es zum Zeitgeist passt.“
Hanna weinte. Sie wollte die Pappkrone abnehmen.
Aber der Pfarrer hielt ihre Hand fest und schüttelte den Kopf. „Da kennen Sie aber Ihre Heilige Schrift schlecht, Herr Niesmüller“, sagte er ruhig. „Ach, Tom, sei doch bitte so gut und gib mir mal die Bibel her.“
„Was soll das jetzt?“, knurrte der Kirchenvorstand.
Doch der Pfarrer hatte schon das Buch aufgeschlagen und las vor: „Als Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“
„Ja, und?“
„Haben Sie nicht gehört? Von den Heiligen drei Königen steht absolut nichts da. Erstens: Heilig steht da nicht. Und die katholische Kirche hat diese Menschen ja auch niemals offiziell heiliggesprochen. Zweitens: Drei. Matthäus nennt überhaupt keine Zahlen. Und Könige kommen dort auch nicht vor. Nebenbei bemerkt: Die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar stehen auch nicht in der Bibel. Nichts zu machen, Herr Niesmüller.“
„Frechheit.“
„Im Übrigen können wir auch nicht sagen, ob es alles Männer gewesen sind. Da steht zwar im griechischen Text, es seien ‚Magoi‘ gewesen, was man vielleicht mit Sterndeutern, Magiern oder weisen Männern übersetzen kann. Aber die Griechen haben nun einmal leider Gottes nicht gegendert in ihren Texten. Weshalb man überhaupt nicht wissen kann, ob in der Gruppe nicht auch die eine oder andere Maga mit dabei war.“
„Also, jetzt reicht es wirklich. Ich werde mich beim Bischof beschweren.“ Wutschnaubend stampfte Herr Niesmüller davon und warf die Tür hinter sich zu.
Die Kinder starrten den Pfarrer an. „Werden Sie jetzt – aus der Kirche rausgeschmissen?“, fragte Hanna stockend. Am liebsten hätte sie die Krone jetzt doch noch abgenommen.
„I wo, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter“, lachte der Pfarrer.
„Und ist das wirklich wahr? Dass es eine Heilige Dreikönigin gegeben haben könnte, meine ich?“ Hanna sah ihn mit großen Augen an.
Der Pfarrer lächelte und zwinkerte ihr zu. „Ganz sicher“, sagte er. "Und wenn es keine gab, dann gibt es ab jetzt eine, nämlich Hanna die Erste. Also, geh los und bring den Menschen den Segen.“
Hanna strahlte. Sie rückte ihre Krone gerade und strich sich ihr Gewand glatt. Hoch erhobenen Hauptes schritt sie zwischen Tom und Benny hinter dem Sternträger her. Und die Bewohner von Kleinweltwinkel waren sich einig, dass sie noch niemals zuvor eine stolzere und würdigere Heilige Dreikönigin gesehen hatten.

 

Bethlehem, im Jahre 1 n. Chr., gegen Mittag
Königin Balkis stand aufrecht in ihrem Wagen und steuerte die Eselinnen nach Osten. Neben ihr trabten die Könige Kaspar, Balthasar und Melchior ostwärts, der eine auf einem stolzen Araberhengst, der zweite auf einem edlen Rennkamel und der dritte auf einem mächtigen Elefanten. Die vier Majestäten waren tage- und nächtelang unterwegs gewesen, doch sie verspürten keine Müdigkeit. Zu beeindruckend war das, was sie in der Stadt Bethlehem gesehen hatten. Der größte König der Welt, in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt, das alles in einem erbärmlichen Stall, in dem es nach Eselsmist, Schafskötteln und Kuhfladen stank. Und doch, wie hatte das alles gestrahlt und geleuchtet. Noch immer lag der Glanz, der das Kind in der Krippe umgeben hatte, auf ihren Gesichtern.
Als sie an eine Wegkreuzung kamen, war für die vier die Zeit gekommen, sich zu verabschieden.
„Das müssen wir unbedingt allen Menschen erzählen“, sagte Kaspar.
„Ja, wir lassen es in allen unseren Städten verkünden“, sagte Melchior.
„Das ganze Morgenland muss es erfahren“, sagte Balthasar.
Königin Balkis nickte. Doch dann fügte sie hinzu: „Aber dem König Herodes, dem sagen wir es besser nicht.“ Denn sie war nicht nur eine Königin, sondern auch eine weise Frau und hatte in den Sternen gelesen, dass der Mann Böses plante. Aber das ist eine andere Geschichte und steht tatsächlich in der Bibel.

 

© Petra Hartmann




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Judith und Christian Vogt: Ich, Hannibal

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 23 Dezember 2025 · 36 Aufrufe
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Hannibal - eine Frau? Von dieser Prämisse geht das Autorenduo Judith und Christian Vogt aus und erzählt den zweiten Punischen Krieg auf seine ganz eigene, ungewöhnliche Weise. "Ich, Hannibal", nennen die beiden ihren Roman, der außer der Hauptfigur noch ganz andere phantastische Wesen zu bieten hat, wie zum Beispiel zyklopenäugige Elefanten, die Stammesbiester diverser gallischer Stämme, den Leviathan und eine geflügelte Sphinx. Das Heer, das sich da über die Alpen nach Italien wälzt, ist auf jeden Fall geeignet, das auszulösen, was der Untertitel verspricht: "Rom wird vor ihr erzittern."
Es ist Himilke, Hannibals Witwe, die den riesenhaften Elefanten besteigt, als Hannibal stirbt. Als der Roman beginnt, ist der Feldherr bereits tot. Doch das weiße Elefantenmonster mit dem Zyklopenauge und der funkenden Sonne auf der Stirn bietet Himilke sein Bein zum Aufsteigen an und gehorcht ihr als Reittier. Ein Zeichen des Gottes Melkart, wie es deutlicher nicht sein könnte. Und so ist es Himilke, die, verborgen unter einer goldenen Maske und unter dem Namen ihres getöteten Mannes, die punischen Heere nach Rom führt.

 

Zwischen Fantasy, Feminismus und Historie

 

Ein phantastischer feministischer Roman über einen historischen Krieg? Was ändert sich, wenn Hannibal eine Frau ist? Vor allem ändert sich die Stimmung im Generalstab, und Hannibal schlägt mehr Widerspruch entgegen, als ein männlicher Heerführer erhalten würde. Ganz klar tritt Himilke dagegen ein, dass Frauen der unterlegenen Parteien vergewaltigt werden, was sonst allgemein üblich ist und von den Soldaten auch als ihr gutes Recht betrachtet wird. Einmal versucht Hannibal, ihre weiblichen Reize einzusetzen, um die Loyalität eines Anführers eines verbündeten Stammes zu gewinnen. Doch dieser aufrechte und verheiratete Krieger macht ihr klar, dass er von ihr andere Argumente sehen will als zwei wohlgeformte Brüste.
Tatsächlich ist Hannibal nur eine von drei weiblichen Hauptfiguren - und verglichen mit den beiden anderen sogar die schwächste und blasseste. Im Mittelpunkt des Interesses steht vielmehr die Monsterjägerin Tamenzut, die auf einer beeindruckenden Sphinx das Heer begleitet und mit ihrem Speer bereits zahlreiche Monster besiegt und auf sich geprägt hat. Sie ist es, die Hannibal immer wieder mit neuen Bestien unterstützt und die Schlagkraft der Armee verstärkt. Zusammen mit ihrem Schüler unterwirft sie die Hydra, sie stellt Hannibal mächtige Flussgötter in Stiergestalt zur Verfügung und ist auf ihrer Sphinx auch für die Luftaufklärung zuständig. Tamenzut ist eine physisch starke, kampferprobte Frau mit dem Zynismus eines langjährigen Söldners, eine beeindruckende Kämpferin und Jägerin, die sich aber sehr klar bewusst ist, dass ihr Leben endlich ist. Mit einem hölzernen Penis hält sie die Männer in respektvollem Abstand, eine Geste, die im Roman funktioniert und bei Männern geradezu Angst auslöst, in der Jetztzeit aber wohl eher albern wirken würde. In Hannibals Heer ist Tamenzut auf jeden Fall eine gefürchtete Größe. Und doch: Es kommt zu einer Begegnung, die selbst die abgebrühte Monsterjägerin Demut lehrt. Als sie den urzeitlichen Leviathan einfangen und unterwerfen will, lernt Tamenzut, dass es Mächte gibt, die unfassbar viel größer sind als sie und ihr kleiner Speer. Eine Begegnung mit der Ewigkeit, die Tamenzut sehr verändert.

 

Eine römische Witwe als Spionin

 

Die dritte Heldin schließlich ist die Römerin Fulvia. Als ihr Mann stirbt, steht die Witwe nahezu mittellos da und muss seine drei Kinder irgendwie versorgen. Das große Vermögen des Patriziers riss sich Publius Cornelius Scipio unter den Nagel, selbst um das Pflichtteil muss die Familie einen Prozess führen. Fulvia versucht alles, um ihre, respektive die Kinder ihres Mannes zu ernähren. Sie wäre sogar bereit gewesen, sich zu prostituieren, wenn die Puffbetreiberin nicht sofort gespürt hätte, dass "das nichts für sie ist". Doch als Patrizierin mit immer noch funktionierenden Verbindungen wird sie schließlich zur wertvollen Spionin und versorgt Karthago mit Nachrichten über die Zustände in Rom und Informationen über das Militär. Vor allem an Wissen über die römischen Bestien sind die heranrückenden Punier extrem interessiert. Der Fulvia-Erzählstrang ist sehr interessant und macht das Schicksal römischer Frauen deutlich, die ohne ihren Mann nahezu rechtlos sind. Im Gegensatz zu Hannibal und Tamenzut ist es für Fulvia ausgesprochen schwer, sich zu behaupten. Und es ist sehr schade, dass dieser Erzählstrang nicht besser an die Haupthandlung angebunden wurde und erst im Finale mit den Fäden der beiden anderen Heldinnen zusammenfindet.

 

Auf Cannae folgt kein Zama

 

Die Vögte schreiben einen phantastischen Roman, in dem Monster und Bestien kriegsentscheidend sind. Doch abgesehen davon halten sie sich recht genau an die historischen Abläufe. Als wichtigste Quelle geben sie das - ausgesprochen lesenswerte Buch "Schwarze Tage - Roms Kriege gegen Karthago" von Michael Sommer an. So ist es wohl auch Sommers Darstellung zu verdanken, dass im Roman sehr klar wird, wie Hannibals Plan, Roms Verbündete zum Abfall zu bewegen, immer wieder scheitert. Hannibal will sich als Befreier der unterdrückten Völker auf einem Siegeszug von Spanien über Gallien und durch ganz Italien feiern lassen. Doch die Völker haben sich eingerichtet. Teils aus Angst, teils aus Bequemlichkeit, teils auch, weil das Bündnis mit Rom ihnen klare Vorteile bringt, wollen Roms Bundesgenossen nicht zu Hannibal überwechseln. Schade irgendwie. Und doch: Die Sympathien der Autoren liegen ganz klar auf Seiten der Karthager. Und so gönnen sie ihrer Feldherrin und ihren Monstern den Sturm auf Rom und ein episches Finale. Und: Auf die großartige Schlacht bei Cannae, die das historische Rom das fürchten lehrt, folgt kein Zama.
Judith und Christian Vogt haben einen spannenden historischen Fantasy-Roman geschrieben, der trotz der phantastischen Elemente die Realität und Grausamkeit des Krieges nicht unter rosa Einhornzuckerguss verschwinden lässt. Ein Romanexperiment, das mit dem Thema Geschlechterrollen spielt - aber es ist ein sehr ernstes Spiel. Spannend, bewegend und zugleich zum Nachdenken anregend. Und vor allem von Tamenzut möchte man unbedingt mehr, vielleicht einen eigenen Roman lesen.

 

Fazit: Feministische Fantasy im historischen Ambiente und ein gewagtes Geschlechter-Experiment, das auf jeden Fall zu einem gelungenen Roman geführt hat. Lesenswert.

 

Judith und Christian Vogt: Ich, Hannibal. Rom wird vor ihr erzittern. München, Piper, 2024. 430 S., Euro 17.

 

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Juliane Seidel: Herz aus Kristall

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 22 Dezember 2025 · 290 Aufrufe
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Ein Kelpie auf dem Grund des Stechlin? In Juliane Seidels Jugend-Fantasy-Roman "Herz aus Kristall" spielt das pferdeähnliche Wesen aus der keltischen Mythologie eine zentrale Rolle. Allerdings wird dem Ungetüm eindeutig die Schau gestohlen durch einen quirligen, hochintelligenten Seeotter, der nicht ganz das ist, was er zu sein scheint.
Lynn, die jugendliche Heldin des Romans, wird von zweierlei Träumen und Visionen heimgesucht. Da ist zunächst einmal ein Junge, dem zwei Finger fehlen und der sie eindringlich davor warnt, sich dem See zu nähern. In dem anderen Traum sind es mehrere Kinder, die zu ihr sprechen und sie um Hilfe anflehen. Sie werden gefangen gehalten, und nur Lynn kann sie retten. Allerdings werden sie offenbar in der Tiefe des Sees gefangen gehalten, vor dem der Junge gewarnt hatte. Aber was soll Lynn tun, wenn ausgerechnet ihre besten Freundinnen entführt und unter Wasser gezogen werden?

 

Sommerferien am See - mitt Otter und Wasserleiche

 

Die Geschichte beginnt eigentlich, abgesehen von Lynns Alpträumen, sehr harmlos und friedlich, fast mit einer Heile-Welt-Atmosphäre. Die Heldin und ihre Freunde leben am Brandenburger See Stechlin, die Sommerferien haben begonnen, wundervolle freie Wochen mit Beachpartys, Jungs, Sonnenbaden und Schwimmspaß am und im See könnten es werden, und die Autorin widersteht sogar der Versuchung, die Schüler mit Fontane-Lektüre zu quälen. Hinzu kommt, dass Lynn auch noch ein besonderes Haustier hat, um das man sie wahrhaft beneiden kann: Die zahme Otterdame Su ist stets an ihrer Seite und ist nicht nur eine liebevolle Freundin, sondern auch eine besonders kluge Begleiterin.
Doch dann bricht das Verhängnis über die kleine heile Welt herein. Keiner sieht, was Lynn sieht: Ein Seeungeheuer nähert sich den Badenden. Und Lynn entdeckt ein ertrunkenes Mädchen, das allerdings trotz einer ausgedehnten Suchaktion der Polizei nicht wieder aufgefunden werden kann. Und leider hält Lynn trotz aller Warnungen nicht den nötigen Abstand zum Wasser, als das Kelpie herannaht. Bald Pferdemonster, bald wunderschöne aber böse Frau, immer aber voll Hass auf Lynn und niemals vertrauenswürdig, nimmt das Wesen Lynn gefangen und verschleppt sie in ihr Reich unter dem See, wo das Mädchen eine schier unlösbare Aufgabe erfüllen soll ...

 

Zauberhafter Jugendroman

 

Juliane Seidel ist mit "Herz aus Kristall" ein zauberhafter Jugendroman gelungen, in dem die alte keltische Sagenwelt mit der gleichfalls bezaubernden Atmosphäre des Stechlin zu einem spannenden und magischen Abenteuerraum verschmelzen. Warme Sommertage am See, kühles Wasser und ein mythisches Wesen, dem nicht zu trauen ist, das aber gleichfalls im Gefüge der elfischen Welt nicht nur seine Daseinsberechtigung, sondern auch seine wichtige Aufgabe hat. Dazu der Charme der Otterdame Su, die, wie sich schließlich herausstellt, wesentlich mehri st als ein gewöhnlicher, hochintelligenter Wassermarder. Dass schließlich Lynn unerwartet ihre Liebe zu einem Wesen aus der anderen Welt entdeckt, setzt einen besonderen Lichtpunkt in der Welt des Kristallherzen.

 

Otter sind keine Haustiere

 

Die Autorin hat einen schönen Sprachfluss und einen frischen, beinahe aquatisch anmutenden Schreibstil, in den man gut eintauchen kann. Sie erzählt spannend und schafft es, den Leser über 400 Seiten lang gefangen zu nehmen und die Abenteuer Lynns zu verfolgen. Ein dramatisches Finale und ein überraschendes positives Ende lassen nach der Lektüre ein ausgesprochen positives Gefühl zurück. Wobei die Autorin, die auch im realen Leben eine große Otterfreundin ist, im Nachwort nachdrücklich klarstellt, dass Otter keine Haustiere sind und nicht in einen Privathaushalt gehören. Lynn und Su sind ein Traum, ein Märchen, und das sollen sie auch bleiben.
Unbedingt hervorgehoben muss auch die optische Gestaltung des Buchs. Das von Marie Graßhoff in magischen Blautönen gehaltene Cover zeigt einen weißen Otter, der in die Welt des Kelpie abtaucht, im Inneren gibt es zauberhafte Zeichnungen der Hauptfiguren von Tanja Meurer, außerdem finden sich an den Kapitelanfängen und als Abschnittstrenner kleine schwarze Otter in unterschiedlichen Haltungen. Ein wunderschönes Buch, das man auch nach dem ersten Durchlesen immer wieder gern zur Hand nimmt und aufschlägt.

 

Fazit: Keltisch-magische Jugend-Fantasy am Ufer des Stechlin. Spannend, zauberhaft und mit Ottercharme. Lesenswert.

 

Juliane Seidel: Herz aus Kristall. Bielefeld: Tagträumer-Verlag, 2020. 440 S., Euro 16,90.

 

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E.S. Schmidt: Die Rückkehr der Elynn

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 21 Dezember 2025 · 487 Aufrufe
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Die Abenteuer von Daric und Aroanída gehen weiter - und das, obwohl ihre Liebe buchstäblich stärker zu sein hat als der Tod. "Die Rückkehr der Elynn" nennt Esther S. Schmidt den zweiten Teil ihrer "Chroniken der Wälder", der Saga um einen ehemaligen Schwertsklaven und eine Angehörige des elbenartigen Volks der Elynn.
Im Vorgänger-Band, "Das Erwachen der Hüterin", hatte die Autorin tatsächlich alles getan, um ihre beiden Helden für immer voneinander zu trennen. Das Thaléth, jenes geheimnisvolle Band zwischen Liebenden, das eine Elynn nur einmal im Leben vergeben kann, hatte die Liebe Aroanídas zu Daric besiegelt. Eine Seelenverbindung, die nur der Tod auflösen kann. Ja, Daric war tot. Er hatte sich von der Familie seiner Geliebten überzeugen lassen, dass sie ohne ihn glücklicher sei. Daric brachte das Opfer, ließ sich töten und, so sein Pakt mit den Elynn, sofort wieder zum Leben erwecken. Doch selbst die Elynn müssen am Ende einsehen, dass Aroanída ohne Daric nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, dem Tode näher als dem Leben. Doch dann keimt neuer Lebensmut in der Elynn auf. Sollte Daric doch noch am Leben sein? Die Wiedervereinigung der Liebenden ist möglich. Aber sie hat einen hohen Preis.

 

Zusammen, und doch nicht vereint

 

Ja, Daric und Aroanída finden wieder zusammen. Aber danach müssen sie auch wieder zusammenfinden. Kann ein Thaléth heilen? Es stellt sich heraus, dass es gar nicht Aroanídas Elynn-Verwandtschaft ist, die dem am meisten entgegensteht. Vielmehr ist es Daric selbst, der blockiert, wenn er sein Leben, sein Denken und seine Erlebnisse mit seiner Frau teilen soll. Die Welt des Krieges, des Blutes und Gemetzels würde er am liebsten vor ihr verbergen. Nur sehr langsam lernt der verhärtete Krieger, sich wirklich zu öffnen.
Der zweite Band der "Chroniken der Wälder" erzählt von Krieg und Schlachten. Daric tut das, was er am besten kann: Er ist Soldat und kehrte zu seiner Einheit zurück. Doch aufgrund seiner Fähigkeiten wurde er zum Leutnant befördert, erringt sogar ein eigenes Lehen. Durch die Unterstützung seiner Frau kann er sich in höchster Not sogar in einen "Berserker" verwandeln und scheinbar aussichtlose Schlachten doch noch gewinnen.

 

Ein neuer Offizier setzt sich durch

 

Doch trotz des kriegerischen Hintergrunds und der Gemetzel im Bürgerkrieg liegt der Schwerpunkt weniger auf Brutalität und Action-Szenen. E.S. Schmidt schildert vielmehr mit feinem psychologischen Gespür die Entwicklung der Charaktere und die zwischenmenschlichen Dynamiken nicht nur innerhalb der Paarbeziehung. Sie zeigt, wie Daric, der als Emporkömmling und Offizier ohne Adelsfamilie sowohl bei seinen Soldaten als auch bei seinen Offizierskollegen auf Misstrauen und Verachtung stößt, sich das Vertrauen und den Respekt seiner Männer erringt. Daric, den seine Leute zunächst gnadenlos auflaufen lassen, zeigt, dass er der neuen Position nicht nur gewachsen ist, sondern sogar einer der besten Führer seiner drei Rotten ist, die diese jemals gehabt haben. Inspiriert von Gedanken zur Führungskultur, wie sie unter anderem in dem Buch "Gute Chefs essen zuletzt" dargelegt werden, zeichnet die Autorin hier einen Führungsstil nach, der auch in modernen Unternehmen wünschenswet wäre.

 

Daric lernt, um Hilfe zu rufen

 

Daric hat Erfolg damit. Schließlich wandelt sich der Tonfall ganz außerordentlich, und seine Männer nennen ihn nicht mehr einfach nur "Der Leutnant", sondern inniger "Unser Leutnant". Und Daric lernt es auch, um Hilfe zu rufen und Hilfe anzunehmen. Als er in Not gerät, sind sowohl Aroanída als auch seine Männer zur Stelle. Auch wenn das bedeutet, dass sie eine Todesstrafe riskieren.
Auch der zweite Band der "Chroniken der Wälder" ist, wie bereits der Vorgänger, ein herausragendes High-Fantasy-Abenteuer, das sowohl durch die handelnden Personen als durch die erschaffene Welt punkten kann. Die gepflegte, eingängige Sprache Esther S. Schmidts und die mitreißende Handlung machen dieses Buch zu einem Erlebnis, das leider viel zu schnell vorüber ist. Bisher eine der besten Fantasy-Trilogien, die überhaupt zu haben sind. Weiter so.

 

Fazit: High-Fantasy-Abenteuer, das in Sprache, Psychologie und Handlungsführung einfach top ist. Diese Chroniken haben echte Magie und einen hohen Suchtfaktor. Lesebefehl!

 

E.S. Schmidt: Die Rückkehr der Elynn. (Die Chroniken der Wälder, Teil 2). epubli, 2024. 379 S., Euro 13,99.

 

Weitere Bücher von Esther S. Schmidt:
Der Trollring
Die zweite Finsternis
Das Erwachen der Hüterin

 

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Curt Bloch: Das Unterwasser-Cabaret

Geschrieben von Petra , in Lyrik 21 Dezember 2025 · 223 Aufrufe
Lyrik, Curt Bloch

Mit frechen Versen gegen Hitler, Goebbels und Göring, gegen Nazigrößen, Stalin und niederländische Kollaborateure: Drei Jahre lang versteckte sich der deutsche Jude Curt Bloch in den Niederlanden vor den Nazis, untergetaucht, aber nicht zum Schweigen gebracht. In seinem wöchentlich erscheinenden, selbst gebastelten Magazin "Das Unterwasser-Cabaret" schuf er eine Untergrund-Postille der ganz eigenen Art. Nun ist in der Reihe "Die Andere Bibliothek" eine Sammlung der "Unterwasser"-Verse Blochs erschienen. Ein beeindruckendes Zeitdokument, vorbildlich editiert, ein Buch, das beim Lesen gleichzeitig Spaß macht und traurig stimmt.
Bloch nannte sein Magazin "Das Unterwasser-Cabaret", auf Niederländisch "Het Onderwater-Cabaret", abgekürzt "OWC". Unterwasser, denn er war buchstäblich "untergetaucht". Schon die Titelbilder, die Bloch seinen Heften voranstellte, zeugen von Witz und Pragmatismus. Der Autor gestaltete sie mit dem wenigen, was ihm zur Verfügung stand, bastelte Collagen aus Illustrierten-Fotos und auch aus Nazi-Propaganda-Material. So schuf er "ausgerechnet aus Nazipropaganda ein zeitloses Kunstwerk des Widerstands", beschreibt der Klappentext das Werk. Verkleinert abgedruckt sind alle OWC-Titelbilder, erschienen in der Zeit vom 22. August 1943 bis zum 3. April 1945, einige sind auch ganzseitig im Buch zu finden. Das letzte Heft schließlich trägt nicht mehr den Titel OWC, sondern nennt sich triumphierend "Bovenwater-Finale van het OWC", das Überwasser-Finale des Unterwasser-Cabarets. Es zeigt einen Mann, der aus einem Schacht auftaucht, und enthält Gedichte mit Titeln wie "Befreit!", "Freiheit" und "Sprich mir niemals mehr vom Kriege!"

 

Gedichte in drei Sprachen

 

Bloch schreibt und dichtet in Deutsch und Niederländisch. Im letzten Heft ist auch ein englischsprachiges Gedicht enthalten, das die alliierten Streitkräfte begrüßt. In der deutschen Übersetzung von René Strien klingt das so:

 

Wir warteten fünf Jahre lang,
Für viele war's der Untergang,
Ach, alliierte Heere,
Und doch ist heute Glück das Wort,
Die Hunnen fort, die Hunnen fort,
Mit Wagen, Krad und Mähre."

 

Gereimte Chronik der Weltereignisse

 

96 Ausgaben des Unterwasser-Cabarets stellte Bloch in seiner Zeit im Versteck her. Eine gereimte Chronik der Weltereignisse aus niederländischer Sicht. Mal mit beißendem Spott, mal mit dem fröhlichen Galgenhumor eines Untergetauchten, der sich bewusst ist, dass ihm bei Entdeckung der Tod droht. Hoffnung schöpft er etwa aus den Geräuschen der Flugzeuge über sich, die in Berlin für Panik sorgen. So heißt es im "Propellerlied":

 

Lässt mich das Elend oft verstummen
Und schickt mir düst're Phantasien,
Hör ich dann mit Motorenbrummen
Die R.A.F. nach Deutschland zieh'n.
Dorthin wird ihre Fracht getragen,
Nach Hamburg und ins Ruhrgebiet,
Das mindert Leiden und Verzagen,
Ich summ dann das Propellerlied.

 

Bloch kannte aber auch Verzweiflung und Depression, schreibt über Angst und Aussichtlsosigkeit, und vielleicht, sehr sicher sogar, ist es das regelmäßige, disziplinierte Schreiben von gereimten Kommentaren zu den Ereignissen, das ihn stabilisierte und psychisch gesund erhielt. Der Autor schreibt für einen kleinen Kreis, in dem seine Hefte zirkulieren. Doch ähnlich wie die ebenfalls in den Niederlanden untergetauchte Anne Frank denkt auch er schon ziemlich früh daran, diese Aufzeichnungen aus der Zeit im Versteck später einmal zu veröffentlichen. Bereits am 30. August 1943, in der zweiten Ausgabe des OWC, entwirft er die Vision einer "Galavorstellung des OWC", in der es heißt:

 

Und ist der Krieg erstmal vorbei
Und die Laternen brennen,
Wird man das OW-Cabaret
Am Festland sehen können.

 

Das OWC organisiert
Die Abschieds-Festaufführung
Mit einem Prachtprogramm, erfüllt
Von Freude und von Rührung.

 

Ein Finale, das noch zwei Jahre auf sich warten lassen wird. Doch Bloch hat schon sehr genaue Vorstellungen von seinem Finale, nach dem er vor den Vorhang treten und sich verbeugen kann:

 

Als Dank für Freiheit und für Recht,
Das Grauen hat ein Ende,
Die Ehrengäste stehen auf
und heben ihre Hände,

 

Dann sage ich: Das Spiel ist aus,
Ich hoffe, Sie verstehen,
Doch mein Programm sei Ihr Programm,
So soll es weitergehen.

 

Oft wendet sich Bloch direkt an seine Leser, auch an die deutschen, die seine Verse erst sehr viel später zu lesen bekommen. So kommentiert es die Propaganda von Goebbels (den er konsequent mit ö schreibt) im Gedicht "Der Weg zur Wahrheit" folgendermaßen:

 

Mein liebes deutsches Publikum
Du willst die Wahrheit wissen,
Du merkst, Herr Göbbels hält dich dumm,
Du wirst von ihm be...trogen.

 

Sein Ratschlag an die Deutschen zur Wahrheitsfindung lautet:

 

Erkennt in ihm den Lügentropf,
Kommt endlich doch zur Klarheit,
Stellt Doktor Göbbels auf den Kopf,
Dann findet ihr die Wahrheit.

 

Gebrauchslyrik in Knittelversen

 

Es ist nicht unbedingt ganz große, nobelpreisverdächtige Lyrik, die Bloch hier Woche für Woche zu Papier bringt. Er produziert gute, alltagstaugliche Gebrauchslyrik, schnell und leicht geschriebene Knittelverse, oft in Kreuzreimen, häufig auch in vierzeiligen Strophen, in denen sich nur die geraden Verse reimen, selten gibt es reimlose Gedichte. Das Versamaß sitzt, kaum einmal tanzt eine Silbe aus der Reihe. Blochs Lyrik gewinnt ihre Kraft aus ihrer Authentizität, aus der Erzählsituation heraus und aus seiner Rolle als dichtender Chronist der letzten Kriegsjahre.

 

Im Nachlass entdeckt

 

Bloch wanderte nach Kriegsende in die USA aus. Die drei Jahrgänge des OWC nahm er mit, doch veröffentlicht hat er selbst die Gedichte nicht. Eine Karriere als Lyriker oder überhaupt als Schriftsteller blieb ihm versagt. Erst seine Enkelin, die in seinem Nachlass die Hefte fand, wurde neugierig, kümmerte sich um eine Ausstellung und suchte Wege für eine Veröffentlichung.
Nun hat das OWC seinen Platz in der Anderen Bibliothek gefunden. Und wer die Reihe kennt, wird sich nicht wundern, dass es ein besonders schönes, hervorragend ausgestattetes Buch geworden ist. Der Band enthält farbige Abbildungen sämtlicher Titelseiten und eine große Auswahl der Gedichte (leider nicht alle), er bietet Informationen zu Leben und Werk Blochs und eine Einordnung des Magazins. So entstand eine gediegene, werthaltige Publikation, die des OWC würdig ist. Schade, dass es der Verfasser nicht mehr erleben konnte.

 

Fazit: Beeindruckende Sammlung von Gedichten und Collagen aus dem niederländischen Untergrund. Zeitzeugnisse zwischen beißendem Spott, Melancholie, Hoffnung und Durchhaltewillen. Unbedingt lesenswert.

 

Curt Bloch: Das Unterwasser-Cabaret. 1943 - 1945. Hrsg. v. Aubrey Pomerance, Jüdisches Museum Berlin. Die Andere Bibliothek, Band 483. Berlin: Aufbau, 2025. 369 S., Euro 28.

 

Hinweis: Das komplette OWC und mehr Infos zum Verfasser sowie eingesprochene Gedichte gibt es auf der Seite Curt Bloch - Het OWC. Lesens und hörenswert.

 

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Friedrich Kroner: Der Kreisel

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 21 Dezember 2025 · 286 Aufrufe
Bücher - SF, Friedrich Kroner und 1 weitere...

Die Außerirdischen kommen. Nein, es sind keine kleinen grünen Männchen, keine Frogs oder Eroberer vom Mars und auch keine schweren, behaarten, sprechenden Wesen, die aussehen wie eine Kreuzung aus einem Känguruh und einem Erdferkel: In Friedrich Kroners Science-Fiction-Novelle aus dem Jahr 1923 wird die Erde erobert von - Kreiseln! Die Edition Dunkelgestirn hat die Erzählung jetzt in einer kleinen Liebhaber-Auflage erneut herausgebracht und das Buch ist nicht nur aufgrund des Textes etwas Besonderes.
Georg Zenk, der Held dieser Novelle, wacht eines Tages auf, und alles ist anders. Der Student irrt durch die Straßen Berlins, alles ist leer, die Menschen schlafen. Nur einige wenige Personen sind wach, und ob man sich ihnen anvertrauen kann, ist gar nicht so sicher. Nach und nach erfährt Georg, was passiert ist. Ein gewaltiger Kreisel ist mitten in Berlin gelandet. Das außerirdische Wesen entließ später sieben kleinere Kreisel, die so genannten Länderkreisel, aus sich, die sich auf unterschiedliche Staaten verteilten, wo sie insgesamt rund 800 weitere kleine Kreisel freisetzten.

 

Die Erde dreht sich langsamer

 

Die Außerirdischen verfolgen mit ihren Drehbewegungen eine konsequente, perfide Strategie: Sie verlangsamen die Erdumdrehung. Mit fatalen Folgen. Schon nähert sich der Mond der Erde, ein Aufschlag scheint nicht mehr abzuwenden. Doch werden es die Menschen überhaupt noch bemerken? Durch die verlangsamte Erdumdrehung - schon dauert ein Tag das siebenhundertfache unserer gewohnten Zeit - verlangsamte sich auch der Biorhythmus der Menschen, sie werden immer müder und müder, und sie schlafen, schlafen, schlafen ...

 

Absurde Form der Eroberung

 

Es ist eine herrlich absurde, erfrischend skurrile Form der Eroberung. Zumal die Kreisel es gar nicht erst für erforderlich halten, mit der Menschheit zu kommunizieren. Auch was sie eigentlich auf der Erde wollen, wird nicht gesagt, die Kreisel stellen keine Forderungen. Der alte Wachmann, der vor dem herankreiselnden neuen Herrn schon einmal einen tiefen Bückling macht, wird jedenfalls nicht weiter beachtet. Und die Versuche, in den USA einen der Länderkreisel zu zerstören, scheinen allenfalls eine vage Hoffnung zu bieten.

 

Kleinod in exquisiter Aufmachung

 

Kroner hat eine einzigartige, ungewöhnliche Geschichte geschaffen, von der man gar nicht begreifen kann, dass sie so lange vergessen war. Eric Hantsch von der Edition Dunkelgestirn ist es zu verdanken, dass dieses Kleinod nun wieder zugänglich gemacht wurde. Und wie in der Edition gewohnt, ist auch die Gestaltung des Büchleins wieder einfach nur zum Niederknien. Ein geschmackvolles schmales Hardcoverbüchlein mit farbigem Umschlag, mit Cover-Prägung und Lesebändchen, mit unsentimental-spacigen Illustrationen von Jörg Neidhardt, mit Unterschriften des Herausgebers und des Illustrators. Als Beigabe ist die Geschichte "Wir kaufen uns einen Roboter". die trotz ihres Alters - sie erschien 1932 - erschreckend aktuell wirkt. Es geht um Roboter, die, von den Erbauern und Kunden ungewollt - Emotionen und einen eigenen Charakter entwickeln. Hinzu kommt ein Nachwort von Eric Hantsch, der den Leser über Kroner, sein Werk und seine Zeit aufklärt. Sehr erhellend und außerordentlich lesenswert.

 

Fazit: Ein spannender, wieder entdeckter Text, neu präsentiert in einer außerordentlich ansprechenden Ausgabe. Wunderbar.

 

Friedrich Kroner: Der Kreisel. Hrsg. v. Eric Hantsch, illustriert von Jörg Neidhardt. Edition Dunkelgestirn, 2025. 129 S., Euro 16.

 

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Melanie Vogltanz: Rabensohn

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 20 Dezember 2025 · 217 Aufrufe
Bücher - phantastisch und 1 weitere...

Um eine besonders schaurige Mordserie im viktorianischen London geht es in "Rabensohn" von Melanie Vogltanz. Die Autorin schuf eine düstere Novelle von unausweichlicher Tragik und erzählt von einem Verbrecher, dessen Schicksal unter die Haut geht.
Die Heldin der Erzählung ist die junge Shannon, eine Halbwaise, die von ihrer Stiefmutter schikaniert wird. Als sie - vierzehnjährig - auch noch mit einem steinalten Witwer verheiratet werden soll, flieht sie aus dem Elternhaus, hinein in die dunklen und kalten Gassen Londons. Das Überleben allein als obdachlose junge Frau ist härter, als sie es sich vorgestellt hat, doch schließlich kann sie sich mit selbst gebasteltem Glasschmuck ein kleines Einkommen verschaffen und findet eine Unterkunft bei einer freundlichen älteren Dame.

 

Rabe ermordet Katze

 

Shannon wird gezeigt als eine herzliche, hilfsbereite junge Frau. Schon in der Eingangsszene ist der Leser mit dabei, wenn sie sich nachts aus dem Haus schleicht, um der Straßenkatze Mittens etwas zu Essen zu bringen. Eine Tat, die ihr bei der Stiefmutter eine empfindliche Strafe einträgt. Auch später, als sie das Haus verlassen hat, ist Mittens an ihrer Seite - bis das Tier eines Tages Opfer des grausamen Rabenmörders wird.
Doch Shannon hilft auch einem auf der Straße lebenden, offenbar geistig behinderten Jungen. Sie verschafft ihm etwas zu essen und lockt ihn mit ihrem glitzernden Glasschmuck zu sich. Nach und nach gewinnt der Junge Vertrauen zu ihr und nimmt das Essen an ...

 

Auf der Jagd nach dem Mörder

 

Shannon kann, trotz ihrer geringen Mittel, ein wenig Wärme und Freundschaft in diese Welt bringen. Umso härter und grausamer brechen die schrecklichen Rabenmorde in ihr Leben ein. Plötzlich findet sie ihre Katze ermordet und auf grausame Art verstümmelt. Der Mörder hat ihr die Augen herausgerissen. Und auch die liebevolle Wirtin Shannons wird ein Opfer des "Raben" und eines Tages ermordet und ohne Augen aufgefunden.
Doch Shannon hat etwas beobachtet. Entschlossen macht sich die junge Frau auf die Suche nach dem Mörder. Eine gefährliche Aufgabe, eine Jagd auf einen Täter, der vielleicht selbst gar nicht versteht, was er getan hat, naiv und mitleidslos zugleich und dabei getrieben von Angst. Und selbst als der "Rabe" gefasst und die Mordserie beendet ist, bleibt ein bitterer Nachgeschmack zurück. Ist das Urteil gerecht? Nach bundesrepublikanischer Rechtsauffassung jedenfalls nicht.

 

Klassische düstere Novelle

 

Melanie Vogltanz hat eine klassische Novelle voller düsterer Spannung geschaffen. Atmosphärisch dicht und in eingängiger Sprache, klar strukturiert und zielstrebig führt sie den Leser durch eine rabenschwarze Welt, bis die Geschichte ihr böses, schwarzes Ende gefunden hat. Tragisch, düster und doch voller Zauber. Eine ganz große Erzählerin.

 

Fazit: Düstere Geschichte über einen Serienmörder mit einem besonders schrecklichen Modus Operandi. Vielleicht nichts für schwache Nerven, aber es geht nicht um sinnloses Herumgesplattere. Jedes ausgestochene Auge hat einen Sinn. Großartige Novelle, unbedingt empfehlenswert.

 

Melanie Vogltanz: Rabensohn. Eine dunkle Novelle. 2024. 73 S., Euro 6.

 

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BuCon 2025: Ich war dabei

Geschrieben von Petra , in Unterwegs 19 Oktober 2025 · 756 Aufrufe
Unterwegs, BuCon, Buchmessecon und 1 weitere...

Die Frankfurter Buchmesse brauche ist nicht - aber der Buchmesse-Convent am Buchmessesamstag ist Pflicht. Klar, dass ich auch dieses Jahr wieder nach Dreieich fuhr. Ich hatte eine Lesung zusammen mit der Kollegin Andrea Tillmanns, mit der ich mir auch einen Büchertisch teilte. Und natürlich habe ich wieder viele tolle Kollegen getroffen und viel zu viele Bücher gekauft (falls man überhaupt zu viele Bücher kaufen kann).
Meinen Wecker hatte ich auf 4 Uhr morgens gestellt, was grausam früh war, aber offenbar gerade noch rechtzeitig. Denn dank des staulosen, aber doch etwas zähen Verkehrs auf den Autobahnen hat es doch einige Zeit gebraucht bis ins Mekka der Phantastik-Szene. Mein Begleiter unterwegs war übrigens eine Hörbuch-/Hörspielbox mit diversen Texten von E.T.A. Hoffmann, sehr gut gemacht, dazu vielleicht im Dezember mehr hier im Blog. Jedenfalls kam ich, trotz großzügig integrierter Pufferzeiten gerade mal 15 Minuten vor dem offiziellen Con-Beginn vor dem Bürgerhaus in der Fichtestraße 50 ein.
Andrea und ihr Mann Guido, die bereits am Vortag angereist waren (kluge Entscheidung, warum bin ich bloß jedes Mal so dumm und geizig?), hatten schon eine Tischdecke ausgebreitet und die Hälfte des Tischs bestückt. Andrea packte auch gleich mit an und half mir beim Bücherkistenschleppen.

 

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Star auf meinem Tisch war natürlich "Das intergalaktische Bestiarium", das im Frühjahr erschienen war. Die letzten Bände. Verleger Eric Hantsch von der Edition Dunkelgestirn hatte mir sicherheitshalber noch ein paar Bücher mitgebracht, die auch im Laufe des Tages weggingen. Ansonsten hatte ich mein zweitjüngstes Werk "Das Herz des Donnervogels" und mein drittjüngstes "Falkenblut" prominent platziert.
Bei Andrea galt es, die Neuerscheinung "Die Tage des Drachen" zu feiern. Das Cover ist schon mal sensationell. Es ist eine Kurzgeschichtensammlung, aus der es später noch eine Kostprobe gab. Ich habe viele alte Freunde wiedergetroffen und auch ein paar neue Freunde, die ich aus dem Netz kenne, erstmals live vor mir gesehen. Etwas stressig ist es ja, wenn man einen Tisch hat, zwischendurch auf eigene Expeditionen zu gehen, aber mit Guido und Andrea als Dreierteam klappte die Abwechslung recht gut.

 

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Meine Mitbringsel vom Con
Friedrich Kroner: Der Kreisel (Edition Dunkelgestirn).
Andrea Tillmanns: Die Tage des Drachen (BoD); Tod im Wald der Engel (BoD); Das Glück wohnt gleich nebenan (Ulrich Burger Verlag).
Juliane Seidel: Herz aus Kristall (Tagträumer-Verlag).
Monika Grasl und Asmodina Tear: Die Rache der Baba Jaga (Verlag Torsten Low).
F.T. Bock: Durch die Zeit reisen und in Ärsche treten (Verlag Torsten Low).
Plüschies Alive (Leseratten-Verlag).
Johannes Anders: Miranda Wohlfahrt (Rogue Books I. Service).
Melanie Vogltanz: Rabensohn (Booksfactory).
Iva Moor: Das Lied der Tollpatsche (Prepon).
E.S. Schmidt: Die Rückkehr der Elynn.
H. Thomsen: Irrlicht. 1: Absturz (Epubli).
Johannes Anders: Erdaufstand (Saphir im Stahl).
Das gibt einen schönen, langen Leseherbst.

 

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Unsere Lesung, die wir unter das Motto "Merkwürdige Tiere" gestellt hatten, begann um 14.30 Uhr. Wir lasen im Raum "HdB" ("Hinter der Bühne"). Den kannte ich bisher noch nicht. Er liegt im ersten Stock, ist klein und kuschelig, und wir hatten ein Lesesofa, in dem man fast versank. Andrea bevorzugte es, im Stehen zu lesen. Ich bin eine unsportliche alte Frau und setzte mich lieber hin. Atmungstechnisch ist das zusammengeklappte Lesen im Sofa nicht optimal, und für längere Lesungen dort oben empfehle ich einen Stuhl. Für einen Text, der etwas länger ist als 10 Minuten, war es aber in Ordnung.

 

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Die Lesung stellte uns planungstechnisch vor einige Probleme, da Andrea fast zeitgleich an dem Poetry-Slam teilnahm. Sie hatte das Glück, dass sie beim Slam mit der Startnummer 1 ins Rennen ging, dann bestritt sie den ersten Teil unserer Lesung mit zwei Auszügen aus "Erik im Land der Drachen" (Neuausgabe des 2008 erschienenen Kinderbuchs) und einem Probehappen aus der neuen Kurzgeschichten-Sammlung "Die Tage des Drachen" und begab sich zur Siegerehrung, wo sie leider nicht auf dem Treppchen landete, aber die Teilnahme war ja schon eine Auszeichnung.
Ich hatte mir für die zweite Hälfte aus dem "Intergalaktischen Bestiarium" die Geschichte "Die Parasiten" ausgesucht, die inzwischen mein Zugpferd bei Lesungen ist. Man kann da so schön fluchen. Die Zuhörer erlebten also eine temporeiche und gefährliche Autofahrt mit dem Instituts-Faktotum Roderic und anschließend die Entdeckung einer Grauen erregenden Kultstätte der Urbevölkerung des Planeten Lost Glory. Zum Abschluss gab es Applaus, in den ich reflexhaft mit einfiel (warum soll man nicht auch mal sein eigenes Publikum beklatschen?) und den Rat, aus dem Bestiarium ein Hörbuch zu machen. Mal überlegen.

 

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Sehr gefreut habe ich mich über eine andere Veranstaltung auf dem BuCon: Die neue Generation der Storyolympiade ist jetzt offiziell in Amt und Würden. Marty und Felix, die seit Urzeiten die Gesichter des Wettbewerbs sind, haben die Fackel an das Team Fia/Aimée/Katherina/Beatrice weitergegeben. Eine kleine Zeremonie, nach der Marty und Felix sich eigentlich von der Bühne verdrücken wollten. Doch sie wurden völlig überraschend aufgehalten. Die beiden erhielten nämlich für ihre Arbeit den BuCon-Ehrenpreis erhalten für jahrelanges Engagement im Sinne der Phantastik.

 

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"Und wir waren wirklich überrascht! Echt alle haben dicht gehalten. Nicht mal Torsten Low wusste was", erzählte Marty hinterher. Vorher hatten beide noch erfahren, dass die Fackelübergabe vor der Preisverleihung über die Bühne gehen soll, und sich riesig gefreut, weil sie ja dann ein größeres Publikum hatten. "Doch dann als wir uns verabschieden und viel Spaß zur nachfolgenden Preisverleihung wünschen wollten, haben Stefan Cernohuby und Kurt uns aufgehalten... nein, nein, noch dürfen wir nicht gehen... Tja echt fies ... da stehst du und denkst dir nix und plötzlich bekommt man den BuCon Ehrenpreis 2025 verliehen... Felix und ich waren überwältigt und fast sprachlos."

 

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Ich habe die Trophäe später in Augenschein nehmen können, sie sieht einfach nur edel aus, vor allem im mit grünen Stoff ausgelegten Kasten. Hochverdient, und von mit auch noch mal ein dickes Dankeschön für die jahrelange gemeinsame Arbeit dazu.
Was gibt es noch zu berichten? Viele interessante Gespräche, einen oder mehrere Anthologiepläne, viele verpasste Foto-Gelegenheiten (ich vergesse es einfach immer wieder, ich denke eben nur in Buchstaben), ein schon mal eingesteckter Flyer für den MarburgCon nächstes Jahr. Das Con-Team meldete inzwischen, dass es wieder über 1000 Besucher waren, allerdings kam es mir trotzdem sehr entspannt und luftig vor, wir haben uns gut verteilt.
Der Con endete um 20 Uhr, mit zusammenpacken, Auto-Beladen und Verabschieden vielleicht noch eine halbe Stunde länger. Für mich schloss sich noch eine lange Nachtfahrt über relativ leere Autobahnen an. Begleitet hat mich wieder meine E.T.A.-Hoffmann-Box. Genau um 23.58 Uhr rollte ich zu Hause in Sillium auf den Parkplatz, als der Deutschlandfunk gerade die "Ode an die Freude" spielte. Ich war tierisch müde, stöberte nochmal im Netz nach ersten fotografischen Lebenszeichen der Kollegen und fiel dann ins Bett. Den nächsten Tag war ich fast zu nichts mehr zu gebrauchen. Aber das war es locker wert. ;-) Nächstes Jahr wieder.

 

Text: Petra Hartmann
Fotos: Thomas Backus, Guido Ehrmann, Joerg Ritter, Petra Hartmann




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Armando Sinister: Verführerisches Aztekengold

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 11 Oktober 2025 · 641 Aufrufe
Azteken, Horror und 1 weitere...

Habgier, Raub, Rausch, Entführung und die alten Götter der Azteken: Darum geht es in Armando Sinisters Kurzgeschichte "Verführerisches Aztekengold", einer Gruselstory, die der Autor als Book on Demand erscheinen ließ. Das schmale Bändchen ist der Auftakt einer Reihe, dem inzwischen bereits mehrere weitere düstere Büchlein im Hosentaschenfomat folgten.
Die Geschichte spielt im Jahr 1520 auf der Insel Tortuga und nimmt ihren bösen Auftakt in einer Spelunke, in der ein Indio sich offenbar hemmungslos betrinkt. Da der Mann im vermeintlichen Rausch mehr oder weniger deutliche Hinweise auf ein geheimes Goldversteck der Azteken von sich gibt und seine Zeche mit echtem Gold bezahlen will, wird der Piratenkapitän Alejando auf ihn aufmerksam. Alejandro, der in dieser Geschichte als Ich-Erzähler fungiert, gibt dem Indio Ometo einen Krug Met nach dem anderen aus.
Alejandros Spendierfreude wird belohnt. Sturzbetrunken lallt der Indio schließlich etwas von einer geheimen Insel, auf die sich die Azteken zuckzogen. Unvorstellbare Goldschätze sollen dort lagern. Eine gefährliche Schiffsexpedition beginnt, an deren Ende die Piraten etwas völlig anderes finden, als sie erwartet haben. Und: Nein, nur weil Alejandro aus der Ich-Perspektive erzählt, bedeutetet das nicht, dass sein Überleben gesichert ist.

 

Ein metmagisches Aenteuer?

 

Armando Sinister ist ein offenes Pseudonym, hinter dem sich der Autor Rainer Wüst verbirgt. Die bedeutende Rolle, die das Getränk Met in dieser Geschichte spielt, und der Umstand, dass der Autor den Text seiner Lebensgefährtin Nadine Muriel gewidmet hat, legt den Schluss nahe, dass die Story ursprünglich einmal für die von Muriel herausgegebene Anthologie "Met-Magie" oder deren zweiten Teil bestimmt gewesen war.
Eine solche Anthologie wäre auch auf jeden Fall ein sehr guter Platz für die vorliegende Kurzgeschichte gewesen. Als Einzelveröffentlichung, obwohl sicher nicht schlecht geschrieben, wirkt die Geschichte dagegen etwas "dünn". Mit netto 17,5 Seiten für 4,99 Euro hat der Leser ziemlich wenig in der Hand. Vielleicht wäre der Autor besser beraten, seine Gruselkurzgeschichten nicht in Einzelbänden, sondern in einem etwas dickeren Sammelband zu veröffentlichen.
Die Geschichte ist gut und spannend geschrieben, der Autor fängt die düstere, klebrige Atmosphäre einer Hafenkaschemme oder einer Piratenexpedition auf eine vermeintliche Schatzinsel geschickt ein und spinnt seinen Faden gekonnt ab, bis die Ereignisse die schlimmste aller möglichen Wendungen genommnen haben. Insofern: Ganz klar, Daumen hoch. Aber etwas dicker hätte das Buch schon sein dürfen.

 

Fazit: Kurzgeschichte, gut erzählt, aber ziemlich dünn für eine Einzelveröffentlichung. Als Teil einer Geschichtensammlung wäre der Text besser aufgehoben gewesen.

 

Armando Sinister: Verführerisches Aztekengold. Sinisters Dark World 1. Gruselkurzgeschichte. Norderstedt: Books on Demand, 2025. 22 S., Euro 4,99.

 

© Petra Hartmann




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Der neue Stern stellt das Bestiarium vor

Geschrieben von Petra , in Bestiarium 01 Oktober 2025 · 321 Aufrufe
Bestiarium

Der neue Stern, bekannt als Zentralorgan des guten Geschmacks, stellt in seiner Septemberausgabe "Das intergalaktische Bestiarium" vor. Es gibt einen Bericht über unsere Lesung im Leipziger "Haus des Buches", verfasst von Thomas Hoffmann, und eine Rezension des Buchs von Bernd Wiese.

 

Bernd Wiese schreibt:
"Petra Hartmann hat fantastische Landschaften und Tiere geschaffen, die in einem Sammelsurium eines kosmischen Zoologen unserem Geist vorgeführt werden. Doch bei aller Fantastik werden hier trotzdem mal lustig, mal melancholisch auch Gegenwartsprobleme von Natur- und Umweltschutz verschlüsselt. Grundlage der Erzählungen sind die fantastischen Grafiken von Thomas Hofmann (...), denn anders als sonst üblich gab es erst die Zeichnungen, zu denen dann Petra Hartmann stimmige, kongeniale Storys konstruiert hat."
Gelobt wird, dass Verleger Eric Hantsch die Geschichten in seiner "gewohnten hochqualitativen und Bücherfreunde ansprechenden Weise" herausbrachte.

 

In seinem Lesungsbericht erzählt Thomas Hofmann von den Vorbereitungen und Befürchtungen im Vorfeld und darüber, dass es dann doch "mehr Besucher als befürchtet" wurden und mehr als bei Bestseller-Autor Nils Westerbror. "Und die, die da waren, hatten ihren Spaß, wie man lauten Lachern und anderen Rufen der Anteilnahme entnehmen konnte."
Thomas erzählt von seiner Bilderpräsentation und der erfolgreichen Suche nach unserem Protagonisten, der auf dem Titelbild tatsächlich zu finden ist. Über meinen Part schreibt er:
"Petra ist eine supergute, wirklich professionelle Interpretin ihrer Texte. Sie baute entsprechende Höhepunkte ein, die dann quasi erweckende Impulse auslösten. Das Publikum ging mit: habe ich selten so erlebt."
Besonders gefiel ihm anscheinend die Lesung aus "Die Parasiten". Dazu schrieb er: "Hier entfaltete Petra ihre vollen schauspielerischen Qualitäten, besonders, wenn es ans Fluchen ging, was eine Nebenfigur, Roderic, ganz gut beherrschte." Und die Leser und ich erfuhren aus dem Artikel, warum der Verleger Eric Hantsch das Projekt so mochte, dass er uns aufnahm: Es erinnerte ihn an den DDR-SF-Klassiker "Die Reise zum Stern der Beschwingten" von Gerhard Branstner. (Memo an mich: Kaufen und lesen.)
Thomas zitierte auch meinen verzweifelten Ausruf beim Blick auf seine Bilder: "Was hat der Mann sich denn jetzt wieder ausgedacht?" Seine gelassene Antwort darauf: "Die Wahrheit ist: Ich brauchte mir gar nichts dabei zu denken, denn das war ja ihr Job!"

 

Es gibt übrigens beim Verlag nur noch 17 Exemplare des Buchs. Also, falls ich "Das intergalaktische Bestiarium" lesen wollt, holt es euch schnell bei der Edition Dunkelgestirn.

 

Der Neue Stern ist der Rundbrief an die Freunde des Andromeda Science Fiction Clubs Halle. Nummer 116, 9/2025 trägt diesmal einen Titel im Riograndenser Hunsrückisch: "Nay xtërn".




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Hans-Martin Gutmann: Iwans Entsetzen

Geschrieben von Petra , in Krimi/Thriller 28 September 2025 · 593 Aufrufe
Krimi/Thriller, Goslar und 1 weitere...

Nur der Bernhardiner ist Zeuge eines grausamen Mordes in Hans-Martin Gutmanns sechstem Bentorff-Krimi "Iwans Entsetzen". Der ermittelnde Dorfpastor hat sich mit einem Leichenfund in seinem Kirchturm und mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger auseinanderzusetzen.
Ein Adventsgottesdienst. Plötzlich Hundewinseln aus dem Kirchturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Als Pastor und Jugendfeuerwehr die Tür aufbrechen, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens: Der Schulleiter, erschlagen mit einem Baseballschläger. Daneben sein Hund mit zertrümmertem Schädel und verspritzter Hirnmasse und der Bernhardiner des Pastors, noch lebend, aber vollkommen verstört.
Krimi-Autor Hans-Martin Gutmann lässt seinen Dorfpastor Lukas Bentorff ein sechstes Mal ermitteln. Nach vier „Wende“-Krimis und einem ersten Gegenwarts-Abenteuer folgt nun ein weiterer tagesaktueller Einsatz des ermittelnden Dorfpastors. Und das „tagesaktuell“ ist durchaus wörtlich zu verstehen.

 

Besonders unappetitliches Thema

 

Der Roman des emeritierten Theologie-Professors und gebürtigen Goslarers Hans-Martin Gutmann trägt den Titel „Iwans Entsetzen“ und widmet sich einem besonders unappetitlichen Thema. Es geht um Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Nach und nach entdeckt Bentorff, dass der erschlagene Schulleiter Joachim Kuhlen offenbar gar nicht so ein unbescholtener und beliebter Mann war, wie man es in Nachrufen und Grabreden routinemäßig sagen würde. Schon als Kuhlen, der ursprünglich Theologe werden wollte, sein Vikariat abbrechen musste, war wohl „etwas“ vorgefallen.

 

Ermittlungsarbeit und Seelsorge-Alltag

 

Wie in den vorherigen Bentorff-Romanen macht die Ermittlungsarbeit nur einen Teil der Handlung aus. Die Leser erleben den Pastor beim Seelsorger-Alltag in seiner kleinen fiktiven Gemeinde im Salzgitter-Gebiet, beim nächtlichen Brüten über dem Predigttext für den nächsten Morgen, als Helfer im sozialen Markt des Dorfes oder in seiner Verdrießlichkeit, wenn ein Pärchen, das mit der Kirche nichts am Hut hat, unbedingt von ihm getraut werden will, weil ein priesterlicher Segen mit zur Show gehört.
Bentorff hat einiges zu tun, immerhin ereignet sich der spektakuläre Leichenfund ausgerechnet während eines Adventsgottesdienstes, nämlich am vierten Advent 2024. Auch sonst ist der Roman brandaktuell. Er verarbeitet Ereignisse wie den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt und den Bruch der Ampel-Koalition. Ein Beleg dafür, wie schnell der Krimi geschrieben wurde. Nicht immer zum Vorteil des Textes.

 

Klassisches Krimi-Motiv

 

Der Mord in einem von innen verschlossenen Raum, in dem sich doch kein Täter finden lässt, ist ein klassisches Motiv der Kriminalliteratur. Eine Tradition, der sich Bentorff und seine ermittelnde Doppelkopf-Runde selbst bewusst sind. Tatsächlich lässt sich das Problem sogar recht schnell lösen, bereits auf Seite 100 von 180 haben die Ermittler eine klare Vorstellung davon, wie der Täter entkommen konnte.
Iwan, der Titelheld des Romans, ist der einzige Zeuge. Es handelt sich um den Bernhardiner des Pastors. Der Hund ist zwar nicht physisch, wohl aber psychisch schwer mitgenommen, frisst nicht, trinkt nicht, liegt apathisch da, steht unter Schock. Iwan weist einige Besonderheiten auf. So ist er schwul und schwer verschossen in Kuhlens Rüden Soljanka, dessen Rasse nicht erwähnt wird. Wenn er eine Katze verjagen kann, ist er „stolz wie zwölf Friseure“. Da Iwan oft das Haus verlassen will, hat der Pastor sogar eine eigene Bernhardiner-Klappe in die Tür zum Pfarrhaus eingebaut. Eigentlich kein Wunder, dass das Tier eines Nachts verschwunden ist.

 

Ein Roman, der Fragen aufwirft

 

Dass ein Schulleiter in Anwesenheit zweier Hunde erschlagen werden kann, ohne dass der Mörder später die geringste Bissspur aufweist, klingt befremdlich. Über Größe und Rasse Soljankas erfährt der Leser zwar nichts, aber hätte nicht zumindest der große Bernhardiner Iwan spätestens eingegriffen, als sein Geliebter erschlagen wurde? Warum hörte niemand Heulen und Kampf-Gebell? Soll etwa das unspezifische Bellen, das der Pastor einmal kurz in der Nacht vor dem Adventssonntag hörte, den Tatzeitpunkt bezeichnen? Wieso verhielt sich der unverletzte Iwan so still und winselte erst im Verlauf des Gottesdienstes?
Fragwürdig erscheint auch ein (fiktiver) Zeitungsartikel des Weserkuriers, der den Pastor auf die richtige Spur bringt: In der Notiz wird über den Selbstmord einer jungen Frau berichtet, die sich in Bremen vor einen Zug geworfen hat. Abgesehen davon, dass Zeitungen, wenn überhaupt, ausgesprochen zurückhaltend über Suizide berichten: Niemals würde ein seriöses Medium wie der Weserkurier die Initialen der Toten veröffentlichen. Und dass die beiden Buchstaben nun auch noch den Schlüssel zu einem Mord im Salzgitter-Gebiet liefern sollen? Sehr unwahrscheinlich.

 

Liegengelassene Fäden

 

Ein paar Fäden bleiben liegen. So wird der Pastor Zeuge, als ein kleiner Junge gegen seinen Willen in einen Lieferwagen gezerrt wird. Eine Entführung? Bentorff reagiert zu spät, kann sich gerade noch das SZ-Kennzeichen merken, ruft nicht die Polizei. Der Junge kommt im Buch ohnehin nicht weiter vor. Was wurde aus dem Sattelschlepper, der nachts durch die engen Dorfstraßen heizte und den Zaun des Pfarrhauses umlegte? Das Fluchtfahrzeug war er wohl nicht. Anzeige und Fahndung wegen Fahrerflucht erfolgten auch nicht, obwohl eine Nachbarin sogar das Nummernschild gefilmt hat. Reparaturarbeiten, Schadensbegutachtung? Fehlanzeige. Eine Ermittlung gegen einen befreundeten Pastor wegen angeblicher Unterschlagung von Spendengeldern fällt genauso unerwartet in sich zusammen, wie sie auftauchte. Ein mysteriöser Anruf aus dem Landeskirchenamt. Ein plötzlicher Verkehrsunfall. Insgesamt ein paar Plötzlichkeiten und unvernähte Fäden zu viel für ein 180-Seiten-Buch.

 

Sprachliche Macken

 

Einige sprachliche Macken, vor allem im ersten Kapitel, hätte das Verlagslektorat eigentlich beseitigen müssen. Da ist etwa die Rede von „fünf geschlagenen Tagen“ (Tage werden nicht geschlagen, allenfalls Stunden). Auch ein weiterer Korrekturdurchgang hätte dem Buch gutgetan.
Gutmann kann gut schreiben, er hat eine schöne, gepflegte Sprache, seine Bücher lassen sich leicht und flüssig lesen. Die Bentorff-Bücher sind im Bereich der Lokalkrimis durchaus dem oberen Drittel zuzuordnen. Aber die Intensität und Stärke der Wende-Tetralogie erreicht dieser sechste Einsatz des ermittelnden Pastors nicht. Die fundierte Aufarbeitung der Wiedervereinigung und ihrer Schatten in den ersten vier Bänden steht in keiner Relation zu den in den sechsten Band eingebauten Versatzstücken aktueller Tagespolitik. Geschwindigkeit ist ein nettes Gimmick, aber eben nicht alles. Autor und Verlag sollten sich für einen eventuellen siebten Band unbedingt mehr Zeit nehmen.

 

Fazit: Spannend und flüssig geschrieben, jedoch stellenweise etwas unsauber gearbeiteter Lokalkrimi. Ein paar Fäden bleiben liegen, und manches klingt unglaubwürdig. Lesbar, aber der Autor kann es besser.

 

Hans-Martin Gutmann: Iwans Entsetzen: Lukas Bentorffs sechster Fall. Thriller. Berlin: Omnino Verlag, 2025. 180 S., Euro 16.

 

Weiteres Buch von Hans-Martin Gutmann
Fatales Nicht-Verstehen: Luther und der Bauernkrieg

 

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Martin Bolik: Der Junge, der die Zeit besiegte

Geschrieben von Petra , in Bücher - phantastisch 25 September 2025 · 611 Aufrufe
Bücher - phantastisch und 1 weitere...

Luke Wild trifft auf das Zeitschiff Unicorn: In seinem neuen Buch „Der Junge, der die Zeit besiegte“ führt der Wiedelaher Autor und Hörspielmacher Martin Bolik zwei Erzählprojekte zusammen, die ihn schon seit Längerem beschäftigen. Der junge Kire aus der Zeitschiff- und Zauberkoch-Serie trifft auf Luke Wild, den Anführer der Brockenbande. Erschienen ist das Buch im Verlag EPV, der eigentlich bekannt ist für seine Harzkrimis. Eine Ausnahme, aber der Harz-Bezug ist auf jeden Fall eindeutig gegeben.
Es geht um Erik Slowik, genannt Birdy, der aus den Brockenbande-Abenteuern bereits bekannt ist. In den Harzer Sagenerzählungen aus Lukes Hörspiel-Kosmos wurde er gesprochen von Heinz Hoenig. Diesmal wird aber nicht mit dem Großvater, sondern über ihn geredet. Ein ehemaliger Harzer Schmuggler, Ballonpilot und bei allen Familienbanden doch ein etwas zugeknöpfter, geheimnisvoller Charakter. Luke hätte keine Chance, etwas über die Jugend seines Opas zu erfahren, wenn auch dessen Rabe, Pjotr, den Schnabel halten würde.

 

Eine lange Nacht im Sender

 

Doch Pjotr, der Erik seit dessen Jugend begleitet hat, bestellt Luke eines Abends in die Radiostation von Onkel Paul, in dem der Autor sich selbst verewigt hat. Es wird eine lange Nacht, in der Pjotr, Luke und Paul sich die Geschichte Birdys erarbeiten. Ein Dialog zu dritt, wobei die jeweiligen Sprecher im Buch durch verschiedene Schriftarten gekennzeichnet sind.
Eriks Abenteuer beginnt in einer Situation, in der Abenteuer eigentlich gar nicht möglich sind: Ein Junge ohne Gedächtnis taucht im Jahr 1945 im Harz auf und wird in ein Kinderheim gebracht, wo er jahrelang im Wachkoma liegt. Aber es ist offenbar kein gewöhnlicher Junge, denn in seinem Notizbuch findet sich eine Skizze, die eine Sternscheibe mit einem fliegenden Schiff darstellt. Ein Schatz, den die Heimleiterin unbedingt finden will. Ihre Versuche, Erik zum Sprechen zu bringen, scheitern jedoch. Nur einer Schwester, die bald entlassen wird, gelingt es, mithilfe einer Spieluhr, Eriks Sinne zu wecken. Das Lied „La Paloma“ und das Rauschen eines Radios sind die wichtigsten Reize für Erik in dem abgedunkelten Zimmer. Jahrelang liegt Erik so in dem Heim. Bis die Zeit für seinen „Ausgang“ reif ist. Die Heimleiterin schickt ihn auf eine Reise in die Zwischenwelt und zurück in die Vergangenheit. Seine Aufgabe: Einen Meistererzähler aus den Pommerellen finden – und die verschollene Sternenscheibe aufspüren.

 

Heimkehr in die Pomerellen

 

Die Pommerellen sind Altfans des Bolik-Universums bekannt: Aus diesem Landstrich im heutigen Polen stammt Kire, der bereits als Kapitän des Zeitschiffs Unicorn fungierte, ein Junge auf der Flucht vor Kriegsereignissen und den furchtbaren „Traumlosen“.
Erik und Kire. Wer das Buch liest, in dem an manchen Stellen rückwärts geschriebene Texte und Wörter als Geheimcode verwandt werden, wird vermutlich eher als Erik selbst auf die Idee kommen, dass der Junge ohne Gedächtnis eigentlich auf der Suche nach sich selbst ist. Ein 13-jähriger Junge aus den Pommerellen, dessen Familie durch Krieg und Flucht auseinandergerissen wird und der an Bord eines Schiffs geht, das sinken wird.

 

Liebeserklärung an das Erzählen

 

„Der Junge, der die Zeit besiegte“ ist eine Liebeserklärung an das Erzählen und die Fantasie und zugleich eine Auseinandersetzung mit der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte. Auch einige autobiografische Züge des Verfassers und die eigene Familiengeschichte haben in das Buch Eingang gefunden. Interessant ist, wie Bolik mehrere Zeitebenen miteinander verwoben hat: Rabe Pjotr erzählt vom Waisenhaus und den Jahren nach 1945. Von dort aus taucht Erik zurück in die Welt des 15-jährigen und in einer zweiten Zeitreise in die Welt des 13-jährigen Kire. Das Besondere ist, dass Luke Wild, der die Begabung des „dritten Auges“ hat, die Erzählung des Raben nicht einfach nur passiv aufnimmt, sondern in besonderen Momenten alles tatsächlich genau vor sich sieht und manchmal selbst die Führung übernimmt und beschreibt, was er sieht und miterlebt. So wird das Buch zu einem melodischen, gut durchkomponierten Klangerlebnis, selbst wenn der Leser „nur“ die Druckversion vor Augen hat. Wer die Stimmen von Boliks Sohn Erik Elias und von Santiago Ziesmer aus den Brockenbande-Geschichten kennt, wird auch beim stummen Lesen bereits die Hauptdarsteller sprechen hören. Für alle, die sich Erik-Kires Abenteuer lieber vorlesen lassen möchten, gibt es die Erzählung auch als Hörbuch, gesprochen vom Autor, Luke und Pjotr.

 

Seit über 80 Jahren mit dabei

 

Wie alt wird eigentlich ein Kolkrabe? Die Angaben schwanken zwischen 21 und 30 Jahren, die gut gepflegten Raben im Londoner Tower sollen bis zu 44 Jahre erreichen. Pjotr, der die Familie seit über 80 Jahren begleitet, scheint ein Wundertier zu sein. Aber wenn Opa Birdy gut 20 Jahre jünger aussieht, als er sollte, und als „Junge, der die Zeit besiegte“ betitelt wird, dürfte auch Pjotr vom Sieg über die Zeit profitiert haben.
Das Buch wird vom Verlag als „All-Ager“ beworben. Leser unterschiedlicher Altersgruppen werden jeder für sich andere Erfahrungen damit machen. Ältere haben mit ihrem Wissen über Krieg und Flucht vielleicht einen kleinen Vorsprung, können sich aber von Kindern auch gern über die Brockenbande aufklären lassen. Vielleicht wird es ein Buch, das „mitwächst“ und das der Leser nach einigen Jahren erneut zur Hand nehmen kann, um Neues und Anderes darin zu entdecken. Etwas Konzentration und die Bereitschaft, sich in die Welten von Kire, Erik und Luke einzudenken und den Erzählern durch die Zeiten zu folgen, sollten die Leser schon mitbringen. Es ist kein Buch, das man mal eben nebenbei liest. Vorkenntnisse sind nicht unbedingt erforderlich. Für die Leser und Hörer, die schon länger dabei sind, gibt es aber ein schönes Wiedersehen mit vertrauten Figuren.

 

Fazit: Liebevoll gestalteter Roman für Kinder und Erwachsene, der die bereits bekannten Welten von Luke Wild und Zeitschiff Unicorn miteinander verbindet. Für Neueinsteiger mag dies eine kleine Hürde sein, doch lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Durch die Verbindung von Buch und Hörspiel gibt es auch für Leseanfänger eine gute Möglichkeit des Einstiegs.

 

Martin Bolik: Der Junge, der die Zeit besiegte. Duderstadt: EPV, 2025. Hardcover, 294 Seiten. 19,95 Euro. Auch als E-Book und Hörbuch erhältlich. Das Hörbuch wird unter anderem als Stream über eine Spieluhr mit QR-Code verfügbar sein, die das Leitmotiv „La Paloma“ spielt.

 

Mehr von Martin Bolik
Krieg der Zeiten

 

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Wolf G. Winning: Pretty Nose und der rote Lakotamond

Geschrieben von Petra , in Indianer 07 September 2025 · 528 Aufrufe
Indianer, Lakota, Wolf G. Winning und 1 weitere...

In seinem historischen Roman "Pretty Nose und der rote Lakotamond" erzählt Wolf G. Winning von einer weißen Frau, die von Apachen geraubt wird und wenig später in die Gewalt eines Lakota-Kriegers gerät. Obwohl ihr neuer Besitzer sie ziemlich schlecht behandelt, lässt sie mehrere Chancen ungenutzt verstreichen, zu den Weißen zurückzukehren, und wehrt sich sogar sehr entschieden gegen Versuche eines von ihrem Vater engagierten Jägers, sie zu "retten".
Lizzy-Lou ist frisch verheiratet und mit dem Express-Postwagen unterwegs nach Santa Fé zu ihrem Ehemann. Doch die Kutsche wird von Apachen überfallen, und Lizzy-Lou ist die einzige Überlebende. Sie gehört nun einem Krieger, der bereits eine Frau hat, bleibt jedoch nicht lange in seinem Besitz. Wenig später überfallen Lakota das Lager, eigentlich nur, um sich von den Apachen gestohlene Pferde zurückzuholen, doch die blonde Frau ist ebenfalls eine willkommene Beute. So fällt sie an Wiyaka sapa - Schwarze Feder - der sie ähnlich gewalttätig behandelt wie der namenlose Apache, sie beschläft und sie nach ihrem einzigen Fluchtversuch derart misshandelt, dass ihr die Lust auf einen zweiten gründlich vergeht. Seine Mutter Hinhan Win und Kiksúya Win, eine Frau, die dank ihres weißen Vaters etwas Englisch spricht, sind jedoch freundlich zu ihr, und Lizzy-Lou, die inzwischen den Namen Washichun Winyan, Weiße Frau, erhalten hat, passt sich langsam an das Leben bei den Lakota an, lernt die Sprache zu sprechen und die Arbeiten der Frauen zu verrichten.

 

Undisziplinierter Büffeljäger

 

Schwarze Feder ist ein Mensch von ausgesprochen schlechtem Charakter und offenbar auch als Jäger und Krieger nicht unbedingt erste Wahl. Als er aus Jagdfieber oder Ruhmsucht bei der Büffeljagd eigenmächtig losprescht, bevor der Jagdleiter das Zeichen gegeben hat, gefährdet er beinahe den Erfolg der ganzen Jagd und damit das Überleben des Stammes im Winter. Entsprechend hart ist die Reaktion des Stammes: Sein Zelt wird zerstört, seine Waffen und Gerätschaften werden zerbrochen oder verteilt. Einiges hat er retten können, da er sich im Vorfeld der Zerstörung verdrückt hat. Erst nach einiger Zeit wird er wieder in Gnaden aufgenommen. Auch bei einer anderen brenzligen Gelegenheit sucht Schwarze Feder das Weite und rettet sich so. Ferner versäumt er es, Lizzy-Lous Freundin bei einem Blackfeet-Angriff zu schützen und schießt lieber demonstrativ auf einen wesentlich weiter entfernten Feind.
Etwas irritierend ist das Verhalten Lizzy-Lous, die selbst die hundertprozentig sichere Fluchtchance auslässt, als die Stämme sich zum Fort Laramie begeben, wo sie über Frieden mit den Weißen verhandeln sollen. Die Frau hätte sich einfach nur den Soldaten zeigen müssen, und die Blauröcke hätten sie sofort aus dem Lager und aus der Gewalt Wiyaka sapas befreit. Das wäre absolut gefahrlos für sie gewesen. Auch als ein von ihrem Vater geschickter Jäger ihren Aufenthaltsort herausfindet, zusammen mit einem Händler ins Lager kommt, die Männer mit Alkohol abfüllt und sie schließlich bei ihrem Gebieter für eine Flasche Hochprozentiges 24 Stunden lang zur freien Verfügung erhält, wehrt sie sich und will dem Mann nicht folgen. Dessen Versuch, sie später zu entführen, fordert einen hohen Blutzoll.

 

Schwache Motivation

 

Warum bleibt sie? Liebe zu ihrem neuen Ehemann, wie in manchen Romanen mit ähnlicher Ausgangslage, ist es definitiv nicht, was sie bei den Lakota hält. Sie entwickelt gegenüber ihrem Besitzer nicht einmal eine Art Stockholm-Syndrom. Sich selbst und einem Interviewer gegenüber, dem sie später als gealterte Frau ihre Geschichte erzählt, nennt sie als Grund immer wieder ihre Freundschaft mit der anderen Frau und ihre Verantwortung gegenüber der alten Mutter von Schwarze Feder. Reicht das tatsächlich als Begründung? Ab und zu erwähnt sie auch, dass sie als von Indianern Verschleppte in der weißen Gesellschaft ohnehin nie wieder akzeptiert werden würde. Nun, zumindest ihr Vater hätte sicher zu ihr gestanden, immerhin hat er sich ihre Rettung sehr viel Geld kosten lassen. Auch ein neuer Wohnsitz in einer fremden Stadt wäre sicher möglich gewesen.
Insgesamt ist die Charakterzeichnung der Hauptfigur alles andere als lebendig zu nennen. Obwohl Lizzy-Lou über weite Strecken des Buchs als Ich-Erzählerin fungiert, wird man als Leser nicht so recht warm mit ihr. Auch die erfahrenen Schmerzen und Grausamkeiten werden mehr aufgezählt als fühlbar gemacht. Von ihren Gefühlen für ihre Freundin und die alte Mutter erfährt man auch nur dadurch, dass die Ich-Erzählerin ständig sagt, dass diese Freundschaft besteht. Anschaulich und erlebbar macht der Autor diese emotionale Bindung nicht.

 

Ich-Perspektive nicht durchgehalten

 

Dass Winning die Ich-Perspektive nicht durchgehalten hat, sondern an ein paar Stellen in die Rolle des personalen oder auch des allwissenden Erzählers schlüpft, wirkt gleichfalls sehr ungelenk, da sich hier kein Rhythmus und keine Regelmäßigkeit ergibt. Ab und zu wird man eben als Leser aus der Ich-Erzählung herausgekickt, wobei sich jenseits der Lizzy-Lou-Perspektive aber kein gleichwertiger Erzählstrang ergibt. Mal erfährt man vom Schicksal eines Mannes, der für die Postkutsche Hilfe holen wollte, mal davon, wie der Jäger bei Lizzy-Lous Gatten abblitzt und dann von ihrem Vater den Suchauftrag erhält, mal wird von ein paar Leuten in einem Planwagen erzählt, die zufällig in die Geschichte von Lizzy-Lous Entführung hineingeraten. Das ist handwerklich eher unsauber und trägt nicht gerade zum Lesevergnügen bei.
Ebenfalls unsauber hat bei diesem Buch der Korrekturleser gearbeitet. Die hohe Zahl an Rechtschreibfehlern ist ausgesprochen unschön. Zumal einige davon schon durch ein simples Rechtschreibprogramm gefunden worden wären.
Das Buch ist nicht ganz schlecht und kann durch die Verarbeitung einiger historischer Ereignisse punkten. Auch ist die Handlung nicht ganz uninteressant. Aber ich habe über das Thema "Verschleppte Frau lernt indianische Kultur kennen" schon Besseres gelesen.

 

Fazit: Historischer Roman mit einer wenig überzeugenden Heldin und recht papierner Motivation. Lesbar, aber nicht gerade überwältigend.

 

Wolf G. Winning: Pretty Nose und der rote Lakotamond. Historischer Roman. Hohenthann: TraumFänger Verlag, 2024. 334 S., Euro 16,90.

 

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Intergalaktisches Bestiarium: "Ein wunderschönes Buch"

Geschrieben von Petra , in Bestiarium 26 August 2025 · 597 Aufrufe
Bestiarium

"Ein wunderschönes Buch voller oft ganzseitiger skurriler Zeichnungen mit dazu passenden Geschichten (oder umgekehrt)" nennt Rezensent Callibso unser Buch "Das intergalaktische Bestiarium". In seiner Besprechung auf Goodreads hebt er vor allem hervor, dass es in dem Buch "Sprachwitz und viele originelle Einfälle" gibt.
Eines seiner Lieblingsbilder ist das Bild des Erkunders auf S. 126. Er freut sich über das Wiedersehen mit dem “Hitchhiker”-Thema im Kapitel "Der Savannenplanet" und stellt fest: "Und natürlich sind wir Menschen manchmal zu blöd, die Natur zu verstehen, wie z.B. in der tragischen Geschichte 'Die Sternendrachen'."
Gelobt werden auch "gestalterische Einfälle, ein Lesebändchen und ein wunderschöner blauer Einband."
Sein Fazit: Vier Sterne und die Feststellung: "Hat mir Spaß gemacht."

 

Die vollständige Rezension findet ihr auf Goodreads unter "Callibsos Reviews".




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Die drei ? ? ? - Das Geheimnis der sieben Palmen

Geschrieben von Petra , in Krimi/Thriller 24 August 2025 · 510 Aufrufe
Krimi/Thriller, Die dei ???

Ein Abenteuer der drei Fragezeichen, das dem Schriftsteller Thomas Mann gewidmet ist - abgesehen vom Literaturnobelpreis kann einem Dichter vermutlich keine größere Ehre widerfahren als dieses Geschenk zum 150. Geburtstag. Der 238. Fall der drei Detektive aus Rocky Beach trägt den Titel "Das Geheimnis der sieben Palmen" und handelt von der Jagd nach dem verschollenen Manuskript der "Buddenbrooks".
Justus Jonas arbeitet spätnachts noch allein in der Detektivzentrale, dem alten Wohnwagen auf dem Schrottplatz seines Onkels Titus, als er auf ein Taschenlampenlicht im Haus eines Nachbarn aufmerksam wird. Ein flüchtender Einbrecher schlägt Justus nieder, dem Hausbewohner, Herrn Lehmann, passiert nichts weiter, abgesehen davon, dass sein Haus durchwühlt wurde. Verschwunden sind Briefe seines Vaters an seine Mutter und eine wertvolle Erstausgabe von Thomas Manns "Der Tod in Venedig". Die restlichen Mann-Bücher liegen fein säuberlich aufgestapelt vor dem Regal, die anderen Bücher wurden achtlos auf den Boden geworfen.

 

Hinweise auf das verschollene Buddenbrooks-Manuskript

 

Es geht um die Briefe, das wird Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews bald klar. Denn wenig später wird bei Lehmanns Bruder, der ein weiteres Drittel der Briefe ihres Vaters an ihre Mutter besitzt, eingebrochen. Das letzte Drittel befindet sich im Besitz einer Nichte der beiden Brüder. Und auch hier wird das Briefpaket gestohlen. So viel wird den Detektiven nach und nach klar: Es geht um das verschollene Manuskript der "Buddenbrooks", das der Vater der Lehmanns möglicherweise erlangt hat. Steckt in den Briefen an seine Frau ein geheimer Hinweis auf das Versteck des Manuskripts?
Es ist ein Fall, der den Fragezeichen einiges abverlangt. Nicht nur Justus wird niedergeschlagen, auch Bob wird Opfer einer bösen Attacke, als in der Bibliothek ein Regal auf ihn stürzt und er unter Büchern begraben wird. Einbrüche und Gewalt, dazu Rätsel und skurrile Leute und ein paar Hintergrundinfos zu Thomas Mann, das alles verleiht diesem Fall seinen besonderen Charme.

 

Forscher belauern sich gegenseitig

 

Ihre Recherchen führen die drei Detektive schließlich in Thomas Manns Haus "Seven Palms" in Kalifornien, das er während seines Exils in Amerika bewohnte und in dem nun ein Institut untergebracht ist, das sich dem Leben und Werk des Nobelpreisträgers widmet. Drei Wissenschaftler, allesamt eingefleischte Thomas-Mann-Fans, forschen hier und beargwöhnen sich gegenseitig. Misstrauen, Missgunst und Spionieren prägen die Arbeitsatmosphäre. Hat einer der Wissenschaftler mit den Einbrüchen zu tun? Oder sogar alle drei?
Dass das Manuskript von Manns Debütroman "Buddenbrooks" verschwunden ist, nachdem es ein Anwalt in München in einer Mauerritze verborgen hatte, ist ein Fakt, auf dem Marco Sonnleitner seinen Fall der drei Detektive geschickt aufbaut. Ebenso real ist die Villa "Sieben Palmen", in der Mann seine Zeit in Amerika verbrachte.
Dass die drei Fragezeichen das Manuskript - Achtung, Spoiler - am Ende doch nicht an sich nehmen und der Thomas-Mann-Forschung zwecks Publikation übergeben können, ist am Ende der Realität geschuldet. Schließlich ist das wirkliche Manuskript, das heute ein Vermögen wert wäre, bis auf diesen Tag verschollen, man hätte nicht gut die Geschichte umschreiben können. Sehr interessant ist jedoch der - mögliche - Grund, aus dem der Dieb die Seiten verschwinden lassen will. So könnte es gewesen sein ...

 

Keine verdrechselten Bandwurmsätze

 

Thomas-Mann-Fans, die sich den Roman aus Verehrung für ihren Meister zu Gemüte führen wollen, sollten bedenken, dass es sich in erster Linie um ein Buch für Leser ab dem Alter von zehn Jahren handelt. Wer auf gepflegt gedrechselte Bandwurmsätze, humanistisches Bildungsbürgertum und literaturwissenschaftliche Analysen aus ist, möge die Finger von dem Buch lassen. Als Jugendbuch über einen Fall der drei ??? dagegen bietet es gute Unterhaltung, ein nicht allzu schwer zu knackendes Worträtsel und ein paar Informationen zu Mann und seinem Werk, die junge Leser vielleicht beim Bibliotheksbesuch auch einmal an das Mann-Regal locken könnten. Schlecht wäre das nicht.

 

Fazit: Spannende Hommage an Thomas Mann und eine schöne Geburtstagsüberraschung zum 150. Gediegener Drei-Fragezeichen-Roman mit einem nicht ganz schwer zu lösenden Worträtsel und literarischem Hintergrund. Sehr schön.

 

Marco Sonnleitner: Die drei ??? - Das Geheimnis der sieben Palmen. Stuttgart: Kosmos, 2025. 159 S., Euro 12.

 

Weitere Fälle der drei ???
Die geheime Treppe
Pfad der Angst
Das versunkene Dorf
Fluch des Piraten
Der tote Mönch
Fels der Dämonen
Spuk im Netz

 

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Lennardt M. Arndt: Die Buschklepper

Geschrieben von Petra , in Bücher - Abenteuer 11 August 2025 · 628 Aufrufe
Bücher - Abenteuer, Karl May und 2 weitere...

Old Surehand ist den meisten Karl-May-Fans bekannt als zielsicherer Westmann, der mit der Hilfe Winnetous und Old Shatterhands seine Familie sucht und findet. Inzwischen hat der Held einer Karl-May-Trilogie einen weiteren Biografen gefunden, der die Vorgeschichte der bekannten Abenteuer schildert: "Die Surehand-Story" nennt Lennardt M. Arndt sein Western-Epos, von dem unter dem Titel "Die Buschklepper" inzwischen bereits der zweite Teil erschienen ist. Weitere Abenteuer sollen folgen.
Leo Bender, der sich im ersten Band, "An den Ufern des Nebraska", von Old Firehand getrennt hatte, macht sich nun auf eigene Faust auf die Suche nach seiner Familie. Begleitet wird er von seinem Blutsbruder, dem Pawnee Sakuruta, der ihn auf der Reise unterstützen will. Allerdings ist dies für den jungen Häuptlingssohn nicht ganz ungefährlich, denn es geht in Gegenden, in denen die Pawnees nicht gerade beliebt sind. Sakurutas Versuche, sich als Delaware auszugeben, werden von weißen und roten Gesprächspartnern meist schnell durchschaut, von freundlichen Menschen mit einem wohlwollenden Augenzwinkern abgetan, doch die Begegnungen mit den Cheyenne und vor allem den Kiowa sind extrem gefährlich und verlaufen beinahe tödlich. Wobei sich die beiden Helden mehrfach geschickt aus der Affäre ziehen können. Obwohl beide ausgesprochen kampferprobt und tüchtig im Gebrauch ihrer Waffen sind, sind es zumeist intelligente Ideen und entschlossene Überraschungsaktionen, durch die Sakuruta und Surehand die Situationen für sich entscheiden können.

 

Buschklepper rauben, morden und plündern

 

Bei den titelgebenden "Buschkleppern" handelt es sich um marodierende Horden von Landstreichern, die mit Raub, Mord und Plünderungen den Westen unsicher machen. Der Autor bezeichnet damit Banden, die auch unter dem amerikanischen Namen "Bushwhacker" bekannt geworden sind. Karl May hatte solche Banden seinerzeit als "Tramps" bezeichnet.
Vor allem einer dieser Buschklepper, der von Surehand und Sakuruta vor dem Martertod bei den Kiowas gerettet wird, spielt im Roman eine tragende Rolle. Der Kerl ist ein Ausbund von Bosheit, Selbstgerechtigkeit und Undankbarkeit, der die Schuld für alles, was in seinem Leben schiefgelaufen ist, bei anderen sucht. Dass er die beiden Helden nach seiner Befreiung nicht einmal eines kleinen "Dankeschön" würdigt, ist nur der Beginn einer Kette von Auseinandersetzungen. Für Surehand besonders unangenehm, da der Bandit zu seiner geliebten Stephanie in einem sehr engen Verhältnis steht.

 

Begegnung mit Tangua

 

Wie bereits im ersten Band begegnet Surehand auch diesmal einigen Charakteren aus dem Kosmos Karl Mays, allen voran dem zu diesem Zeitpunkt noch gehfähigen Kiowa-Häuptling Tangua, der allerdings jetzt schon einen ziemlich miesen Charakter offenbart. Sehr interessant sind die Bemerkungen des Autors im Nachwort zur Etymologie des Namens Tangua.
Außerdem lässt Arndt einige historische Charaktere auftreten und lässt Surehand einen Teil der amerikanischen Geschichte beziehungsweise deren Folgen hautnah miterleben. Konkret erfährt der Leser etwas über die Ereignisse des "Bleeding Kansas" und der Frage, ob Sklavenhandel in dem Staat legitim sein sollte oder nicht. Eine blutige Auseinandersetzung, an der, wie hier gezeigt, ganze Familien zerbrachen. Auch einige historische Häuptlinge treten auf oder werden erwähnt, und Sakuruta gewinnt aus zahlreichen Begegnungen die Idee, Frieden zwischen allen indianischen Völkern zu stiften. Eine große Aufgabe, an der auch Winnetou gescheitert ist ...

 

Gut recherchiert, flüssig erzählt, zu viele Fußnoten

 

Arndt hat erneut ein spannendes und gut recherchiertes Abenteuer abgeliefert, das durch historische Details und Bezüge auf Mays Werk punkten kann. Das Buch ist recht flüssig geschrieben, ließe sich allerdings noch angenehmer lesen, wenn der Verfasser seine Liebe zum Setzen von Fußnoten ein wenig zügeln würde. Vor allem im ersten Drittel wird man auf fast jeder Seite mehrfach aus dem Lesefluss herausgerissen und muss seine Augen gleichzeitig im Text und am Fuß der Seite haben.
Vielleicht wäre es günstiger, wenn die Hinweise "Siehe Band eins der Surehand-Story" entfallen würden und der Autor die indianischen Namen bei der ersten Erwähnung im Text übersetzen würde. Sehr hilfreich wäre es auch, wenn diese Übersetzung vorn im Personenverzeichnis zu finden wäre.
Sicher ließen sich die über 220 Fußnoten auf weniger als ein Drittel reduzieren, wenn Arndt sich auf Hinweise zu historischen Begebenheiten und notwendige Worterklärungen und Maßeinheiten beschränken würde. Dass der Autor einen gewissen historischen, wissenschaftlichen Anspruch geltend machen will und dies auch darf, bleibt unbenommen. Nur ist ein Roman keine Doktorarbeit.

 

Eine Suche, die nicht enden darf

 

Insgesamt zeugt Arndts Roman auf jeden Fall von großer Sachkenntnis und tiefer Einarbeitung in den Stoff, sowohl was Mays Romane als auch was den historischen Hintergrund betrifft. Aus den wenigen Hinweisen, die Surehand auf den Verbleib seiner Angehörigen hat, eine spannende und glaubwürdige Suche zu machen, den Helden nicht nur ergebnislos im Nebel herumstochern zu lassen und ihn doch nicht zum Ziel zu führen, das ist eine große Kunst, immerhin ist die Auflösung ja, wie May-Leser wissen, erst Old Shatterhand im letzten Band der Old-Surehand-Trilogie vorbehalten. Eine Suche also, die nicht enden darf. Und eine Gratwanderung, die Arndt in den ersten beiden Bänden hervorragend bewältigt. Auf die Fortsetzung darf man gespannt sein.

 

Fazit: Spannender, flüssig geschriebener Abenteuerroman, gut recherchiert und von einem Autor, der sich auskennt. Lesenswert.

 

Lennardt M. Arndt: Die Buschklepper. Die Surehand-Story Band II. Berlin: epubli, 2023. 598 S., Euro 19,95.

 

Weitere Karl-May-Fortsetzungen:
Thomas Ostwald: Aufbruch ins Ungewisse

Thomas Ostwald: Auf der Spur

Thomas Ostwald: Der schwarze Josh
Axel Halbach: Blutige Schluchten
Klaus-Peter Walter: Sherlock Holmes und Old Shatterhand

Wolfgang Berger: Weißer Vater

Lennardt M. Arndt: An den Ufern des Nebraska
Bettina Schneider: Die Opfer des Apachen

 

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Thorgal Saga: Shaigan

Geschrieben von Petra , in Comics 27 Juli 2025 · 784 Aufrufe
Comics, Thorgal, Roman Surzhenko und 1 weitere...

Um Shaigan den Gnadenlosen geht es im dritten Band der Reihe "Thorgal Saga". Also um jenen gefürchteten Seeräuber, zu dem Thorgal in der Zeit seines Gedächtnisverlusts wurde. Das Abenteuer spielt in der Zeit vor Band 22 der Hauptserie, "Im Land der Riesen".
Der Blick auf die Macher dieses Abenteuers verwirrt etwas. Denn Texter Yann und Zeichner Roman Surzhenko sind alte Bekannte der Thorgal-Gemeinde und haben schon zahlreiche Alben mit den Abenteuern des Sohns der Sterne vorgelegt. Ursprünglich war die neue Reihe "Thorgal Saga" ja angetreten mit der Ankündigung, man lade "talentierte junge Autoren ein, nun auf ihre jeweilige Art für ein außergewöhnliches Abenteuer das phantastische Schicksal des Sohnes der Sterne zu schildern und zu bereichern", so der Klappentext des ersten Bandes "Adieu Aaricia" von Robin Recht. Diesmal also keine überraschenden Newcomer, sondern zwei "alte Bekannte", keine Wundertüte. Aber vielleicht wollten die beiden bewährten Mitstreiter der Serie sich auch einmal in dem größeren Format austoben und sich den Raum nehmen, der ihrer Kunst durchaus angemessen ist. Wie auch immer: Der vorliegende Band ist ein Abenteuer, das durchaus etwas hermacht und zu einem echten Höhepunkt der Reihe wurde.

 

Ein Pirat auf der Suche nach sich selbst

 

Thorgal, der sein Gedächtnis verloren hat (beziehungsweise es bewusst ausgetilgt hat, um dem Fluch der Götter zu entgehen), ist von Kriss de Valnor gefunden worden, die ihm einredete, er sei ihr Partner, der berüchtigte Seeräuberhauptmann Shaigan, der Gnadenlose. Zu Beginn des Albums erleben wir Shaigan auf der Höhe seiner Macht und Kriss am Ziel ihrer Träume: Sie rauben und morden und horten reiche Schätze. Aber schon zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass irgend etwas nicht stimmt. Während Kriss ihre Blutgier und Grausamkeit ungezügelt auslebt und beim Überfall auf ein Nonnenkloster die alten Frauen gnadenlos mit der Axt erschlägt und die jungen in die Sklaverei verkauft, ist Shaigan zurückhaltend. Die alte Abscheu Thorgals vor Mord und sinnlosen Grausamkeiten konnte der Zauber nicht austilgen. Zweifel regen sich in ihm. Er versucht, herauszufinden, wer er wirklich ist.

 

Eine "Fischgräte" als Wahrsage-Lohn

 

Helfen und seine Vergangenheit aufdecken könnte ein alter mächtiger Zauberer. Doch dessen Dienste sind nicht gratis zu erhalten. Er fordert von Shaigan als Bezahlung ein besonderes Schwert: "Die Fischgräte" gehörte König Halvdan und soll mit ihm zusammen begraben worden sein - mit dem König, seinem Schatz und seiner exquisiten Sammlung hervorragender Schwerter. Thorgal/Shaigan beschließt, sich auf die Suche nach der Insel zu machen, auf der Halvdan begraben liegt. Warum er das Schwert haben will, verrät er nicht einmal Kriss. Doch der sagenhafte Schatz des alten Königs ist als Lockmittel ohnehin genug. Als sich allerdings herausstellt, dass der König nach seinem Tode zum Draugr wurde, zum blutgierigen Wiedergänger, sinkt die Begeisterung der Männer.

 

Erneut die Suche nach einem magischen Gegenstand

 

Also erneut eine Queste, die Suche nach einem magischen Gegenstand. Bei Odin! Was haben Thorgal und seine Angehörigen nicht schon alles gesucht! Mal ist es Das Auge Odins, mal Der Schild des Thor, mal geht es um Die abgeschnittene Hand des Gottes Tyr, und gerade erst im zweiten Album der Thorgal Saga, Wendigo, musste Thorgal einen Ast aus der Spitze eines magischen Baums besorgen, um einen Zauberpfeil herzustellen. Man kennt das.
Ist es schlimm? Nein. Nicht, wenn die Erzählkunst Surzhenkos und die prächtigen Bilderwelten Yanns dieses Abenteuer in Szene setzen. Die blutigen Schlächtereien einer Kriss de Valnor, die Machtverschiebungen innerhalb der Schiffsmannschaften, das Aufbegehren der Schildmaiden, Stürme, Schlachten, Schiffsunglücke und das Heranrücken der Armee von schaurigen Wiedergängern, all das hat hier genau das richtige Format gefunden und erhielt genau die Ausstattung, die einem solchen Epos angemessen ist.
Optisch und erzählerisch ist dieses Album sicherlich ein Höhepunkt des Thorgal-Kosmos, und die Beigaben im Anhang sind auf jeden Fall eine schöne Ergänzung. Sehr schön auch die Art, wie das Album auf die Hauptserie verweist und wie das Ende nahtlos in den 22. regulären Thorgal-Band übergeht. Insofern: ganz klar Daumen hoch für das bewährte Duo, das sich im Chor der "jungen Talente" sicher nicht verstecken muss.

 

Ein Album voller Sprachpatzer

 

Unschön ist allerdings erneut, wie sehr in diesem Album die deutsche Sprache verhunzt wird. In jüngster Zeit waren die Fehler ja weniger geworden, doch diesmal haben vor allem die Genitiv-Ignoranten wieder voll zugeschlagen.
Ein paar Beispiele, die ein guter Korrekturleser hätte finden müssen:

 

"Das befestigte Lager des wilden Thorkel, dem grossen Oberhaupt der Jömswikinger-Söldner." (S. 12)

 

"... 'Die Fischgräte', die er aus der Gruft von Sigtygg geraubt hatte, dem Berserkermörder und sehr altem König von Vestfold ..." (Seite 24)

 

"Du wirst unser Versteck gegen Plünderer und Herumtreiber verteidigen ... und vor Möwenschiss!" (S. 27)

 

"Du vergisst den Schatz des Königs Halvdan, dem Finsteren." (S. 28)

 

"Dieser klapprige Steinhaufen und dieser schäbige Sakophag erscheinen mir etwas armselig für den Leichnam eines so angesehenen Kriegsherrn wie Halvdan, dem Finsteren ..." (S. 44)

 

"Ein Schatz, der kaum einem kleinen Jarl würdig ist?" (S. 59)

 

"Dieser eitle 'Thorkel der Grosse' wird nicht bereuen, dass er (')Shaigan den Gnadenlosen' herausgefordert hat." (S. 70)

 

Mich nerven vor allem die Genitiv-Fehler. Dieser Kasus müsste doch selbst im Splitter-Verlag bekannt sein. Gibt es denn keine des Deutschen mächtigen Übersetzer, Lektoren und Korrekturleser mehr bei dem Verlag? Es tut wirklich weh, wenn ein ansonsten hochwertiges Werk durch Sprachschlamperei in der deutschen Fassung so versaut wird. Verlange ich zu viel von einem deutschen Verlag? Macht doch einfach eure Arbeit ordentlich.

 

Fazit: Hochwertiges, spannend erzähltes und großartig gezeichnetes Abenteuer in völlig angemessenem Großformat, gute Ausstattung, absolut empfehlenswert - abgesehen von einigen ärgerlichen Sprachpatzern. Bitte mehr Sorgfalt.

 

Thorgal Saga: Shaigan. Text: Yann, Zeichnungen: Roman Surzhenko. Bielefeld: Splitter, 2025. 80 S., Euro 22.

 

Weitere Thorgal-Abenteuer
Thorgal 31: Der Schild des Thor
Thorgal 32: Die Schlacht von Asgard
Thorgal 33: Schwertboot
Thorgal 34: Kah-Aniel
Thorgal 35: Scharlachrot
Thorgal 36: Aniel
Thorgal 37: Der Eremit von Skellingar
Thorgal 38: Die Selkie
Thorgal 39: Neokora
Thorgal 40: Tupilak
Thorgal 41: Tausend Augen
Thorgal 42: Özurr, der Waräger

 

Kriss de Valnor 1: Ich vergesse nichts!
Kriss de Valnor 2: Das Urteil der Walküren
Kriss de Valnor 3: Einer Königin würdig
Kriss de Valnor 4: Bündnisse
Kriss de Valnor 5: Rot wie der Raheborg
Kriss de Valnor 6: Die Insel der verlorenen Kinder
Kriss de Valnor 7: Der Berg der Zeit
Kriss de Valnor 8: Der Herr der Gerechtigkeit

 

Lupine 1: Raïssa
Lupine 2: Die abgeschnittene Hand des Gottes Tyr
Lupine 3: Das Reich des Chaos
Lupine 4: Crow
Lupine 5: Skald
Lupine 6: Die Königin der Schwarzelfen
Lupine 7: Nidhöggr

 

Thorgals Jugend 1: Die drei Schwestern
Thorgals Jugend 2: Das Auge Odins
Thorgals Jugend 3: Runa
Thorgals Jugend 4: Berserker
Thorgals Jugend 5: Slive
Thorgals Jugend 6: Der Drakkar aus dem Eis
Thorgals Jugend 7: Blauzahn
Thorgals Jugend 8: Die zwei Bastarde
Thorgals Jugend 9: Die Tränen der Hel
Thorgals Jugend 10: Sydönia
Thorgals Jugend 11: Grym

 

Thorgal Saga: Adieu, Aaricia
Thorgal Saga: Wendigo
Thorgal Saga: Shaigan

 

© Petra Hartmann




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Lena Richter: Dies ist mein letztes Lied

Geschrieben von Petra , in Bücher - SF 13 Juli 2025 · 1.029 Aufrufe
Bücher - SF, Lena Richter und 1 weitere...

"Dies ist mein letztes Lied" - diese Ankündigung eines Musikers beinhaltet mehr als eine Ansage kurz vor Ende eines Konzerts. Lena Richter machte diesen Satz zum Dreh- und Angelpunkt ihres gleichnamigen Episodenromans. Achtmal erlebt die Hauptfigur etwas Besonderes am Ende eines Konzerts - und lernt dabei unterschiedliche Welten und politische oder soziale Konstellationen kennen.
Gerüchteweise hat wohl jeder in diesen Welten schon von ihnen gehört: seltsame, besondere Türen, die sich plötzlich auftun, unerwartet, unberechenbar und nur für eine einzelne, ausgewählte Person. Wer durch sie hindurchschreitet, verschwindet aus seiner Welt. Wohin er gelangt und wozu ihn das Portal auserwählt hat, weiß niemand. Aber wer würde jemals eine solche Einladung ausschlagen?
Der Held dieser Geschichte ist Qui. Oder ist es eine Heldin? Dies bleibt durch Ich-Perspektive offen und ist wohl auch so gewollt. Die Autorin gendert in ihrer Erzählung, verwendet Partizipien für Personen, deren Geschlechtsbezeichnung offen bleiben soll oder schlichtweg egal ist, nutzt Sternchen, aber auch Neopronomen für ausdrücklich nonbinäre Charaktere wie Mx. Jhirpa, dier Qui Unterricht am E-Piano gegeben hat. Das bedarf der Gewöhnung, eine Gewöhnung ist jedoch möglich. (Letzten Endes ist es völlig egal, welches Geschlecht die Hauptfigur hat, aber ich gehe hier ausdrücklich darauf ein, um zu erklären, warum ich im Folgenden mit den Pronomen etwas herumeiere ...)

 

Verpasste Jugendträume und eine graue Durchschnitts-Existenz

 

Qui ist eine der zahllosen durchschnittlichen Existenzen auf einem Planeten, auf dem alles und jeder auf ein riesiges Wirtschaftsunternehmen ausgerichtet ist. In jungen Jahren haben die Bewohner noch Träume und Ziele, wollen weggehen, sparen darauf, sich eine Existenz auf einem anderen Planeten zu gründen. Aber wie das so ist mit Jugendträumen: Irgendwann hat man sich arrangiert, lebt halbwegs angepasst und zufrieden, zumindest satt. Aber dann kommt Qui zusammen mit zwei Freunden in eine Bar. Ein Wettbewerb läuft. Wer am besten auf dem E-Piano spielt, gewinnt drei Getränkegutscheine. Eigentlich will Qui gar nicht so recht. Doch dann kommen all die Erinnerungen wieder hoch. Die Träume, die Musik, der Zauber der Tasten, die Enttäuschungen, all die Gefühle und Sehnsüchte, die tief in Quis Brust vergraben lagen, zugedeckt mit einer Decke aus Alltagstrott und Müdigkeit. Es ist etwas Besonderes, das Qui dort auf den Tasten erschafft. Oder nicht erschafft, sondern quasi als Medium in die Bar hineinruft. Wie besonders, das merken die Zuhörer spätestens, als sich vor Qui die Tür manifestiert.
Qui ist berufen. Aber zu was? Klar ist, dass Qui zögernd, aber dann sehr bewusst die Entscheidung trifft, die Tür zu durchschreiten. Und klar wird bald, dass das Universum für Qui nicht die Rolle eines strahlenden Helden oder Erlösers vorgesehen hat.

 

Lektionen in Bescheidenheit

 

Frieden stiften auf einem Planeten, dessen Bewohner seit Äonen miteinander Krieg führen, kann Qui jedenfalls nicht. Tatsächlich ist die Lektion, die das Universum für Qui bereithält, ein sanftes "Bleib auf dem Teppich." Oder sollte es tatsächlich doch um mehr gehen? Tatsache ist, dass Quis Lieder offenbar etwas ganz Besonderes sind. Dass am Ende jeder Episode, wie abgelegen und sonderbar der Planet und die Gesellschaft auch sein mögen, sich in Quis letztem Konzert auf dieser Welt etwas manifestiert, das größer ist als die Kunst eines 08/15-Klavierspielers. Es kommt der Tag, der Augenblick, in dem Qui in einem fast übersinnlichen Rausch beziehungsweise in einem Zustand höchster Bewusstheit all die Träume und unerfüllten Wünsche, die Tragik und Schönheit seiner Welt in Musik verwandelt. Qui weiß es vorher, kann mit vollkommener Gewissheit ankündigen: "Dies ist mein letztes Lied" - und tatsächlich: Wieder erscheint die Tür.

 

Leichtfüßige Künstlernovelle

 

Lena Richters Geschichte ist weniger ein dickleibiger Weltenroman als vielmehr eine leichtfüßige Künstlernovelle, eine schwerelose Fingerübung auf der Klaviatur des Universums, die gerade in der Leichtigkeit gewichtige Gedanken zum Klingen bringt. Es ist eine Liebeserklärung an die Musik und eine Erinnerung daran, dass wir bei allem vermeintlichen Funktionieren-Müssen, bei aller Kleinheit und Unbedeutendheit doch noch etwas in uns tragen, das größer ist und heraus muss. Und wer weiß, vielleicht öffnet sich demnächst doch eine dieser seltenen Türen für uns.

 

Fazit: Musikalisches Märchen über Möglichkeiten und Lebensmelodien, über das Scheitern und den Zauber einer jeden Welt. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.

 

Lena Richter: Dies ist mein letztes Lied. Wien: Verlag ohneohren, 2023. 149 S., Euro 8,49.

 

© Petra Hartmann








Das intergalaktische Bestiarium, 2025

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Was verbirgt sich hinter dem Tor des Krkt-jinn und warum verliert der Planet Light Lady seine Schwerkraft? Kann die Heimat der Regenbogenkatzen noch gerettet werden? Gibt es das sagenhafte Tier der Unordnung wirklich? Sind die irrsinnigen Prophezeiungen über das Wiedererwachen des unheiligen Urgottes Chthonio möglicherweise doch ernst zu nehmen? Und ist wirklich jeder dem Tod geweiht, der der Wurzel allen Übels begegnet?

Das Universum hat viele Wunder hervorgebracht, aber keines ist größer als das Leben. Ein paar der ungewöhnlichsten Lebewesen aller Welten sind in diesem intergalaktischen Bestiarium zu finden. Thomas Hofmann und Petra Hartmann haben sie aufgespürt.

 

Buch-Infos:

Das intergalaktische Bestiarium. Text: Petra Hartmann / Zeichnungen: Thomas Hofmann. Neustadt in Sachsen: Edition Dunkelgestirn, Mai 2025. 180 Seiten.
Reichhaltig mit Illustrationen von Thomas Hofmann versehen, zu denen die Texte von Petra Hartmann verfasst wurden. Gebunden in blaues Leinen, mit Leseband, silberner Prägung auf dem Buchrücken und Schutzumschlag. Versehen mit den Signumklischees der Autoren, nummeriert und auf 100 Exemplare limitiert. 32,90 Euro.

 

 

 

Das Herz des Donnervogels, 2023

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Ein Indianer taucht in dem verschlafenen Küstenstädtchen Kitty Hawk auf. Die Witwe Murdoch ist überzeugt, dass der Fremde ein Kundschafter ist und bald seine roten Spießgesellen zum Morden und Plündern mitbringen wird. Doch Junger Adler hat andere Pläne. Er träumt vom Fliegen und wartet auf das Eintreffen zweier verrückter Fahrradhändler.
Karl-May-Fans kennen Junger Adler bereits aus dem Roman Winnetous Erben. Die Vorgeschichte zu diesem Buch wird nun von Petra Hartmann erzählt.

 

Buch-Infos:
Petra Hartmann: Das Herz des Donnervogels

Band 18, Abenteuer-Roman
Exklusive Sammler-Ausgabe
Seiten: 282

Taschenbuch
VÖ: April 2023

2. Auflage: April 2024.
Künstler: MtP-Art (Mario Heyer)
Künstler (Innenteil): MtP-Art (Mario Heyer)
Preis: 12,95 Euro

 

Bestellen beim Blitz-Verlag

 

Das E-Book ist zum Preis von Euro 3,99 erhältlich.

Unter anderem bei Amazon

oder direkt beim Blitz-Verlag.

 

 

 

Falkenblut, 2020

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Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Widar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus ...

Es ist eine schaurige Welt, in der sich die junge Walküre behaupten muss. Doch Valkrys wäre keine echte Falkin, wenn sie einem Kampf aus dem Weg gehen würde. Todesmutig und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor stürzt sie sich in die Begegnungen mit Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfen, Berserkern, Hexen, Meerungeheuern und dem furchtbaren Totenschiff Naglfari.

 

 

Petra Hartmann: Falkenblut.

Sibbesse: Hottenstein, 2020.

Broschiert, 247 S., Euro 11.

ISBN 978-3935928991

 

Bestellen im Hottenstein-Verlags-Shop

 

Bestellbar unter anderem bei Amazon

Hörbuch: Drachen! Drachen! 2020

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Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren. Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren: Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.

 

Herausgeber: Petra Hartmann, Frank G. Gerigk

Sprecher: Tim Schmidt

Blitz-Verlag

Ungekürzte Lesung

mp3-Download

611 Minuten, 495.91 MB

9783991093435

 

Zu bestellen unter anderem bei Thalia oder bei Amazon.

Nestis und die verbotene Welle, 2017

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Meerprinzessin Nestis und ihre Freunde sind sauer: Lehrer Seestern meint, dass laute Haifischmusik nichts für Kinder ist. Und der Kronrat stimmt ihm zu. Deshalb bekommt die Band »Ølpæst« Auftrittsverbot in der gesamten Nordsee. Doch plötzlich ist deren Musik überall zu hören: Ein Piratensender strahlt die Hits der Knorpelfischgang lautstark aus.

Als eine hochexplosive Kugelmine über dem blauen Glaspalast im Meer dümpelt und ein führungsloser Öltanker in die Nordsee einfährt, droht eine wirkliche Ölpest. Gelingt es den Meerkindern, ein Unglück zu verhindern?

 

Petra Hartmann: Nestis und die verbotene Welle. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Voraussichtlich ab Juni 2017 erhältlich.

Buch-Infos: ca. 152 Seiten, 14,2 x 20,6 cm, Hardcover, zahlreiche s/w-Illustrationen, mit Fadenheftung, Euro 14,90, ISBN 978-3-977066-00-1

 

Leseprobe

 

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Demantin, 2016

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Demantin, der junge König von Antrium, liebt die griechische Königstochter Sirgamot. Doch ihr Vater ist strikt gegen die Hochzeit. Immerhin ist Sirgamot erst zwölf Jahre alt. So zieht Demantin in die Welt, um Ruhm zu erwerben, den Namen seiner Geliebten durch seine Taten zu verherrlichen und sich dem griechischen König als Schwiegersohn zu empfehlen. Er besteht heldenhafte Kämpfe, erwirbt sich die Freundschaft der Königin und des Königs von England und besiegt ein schauriges Meerweib. Letzteres allerdings erweist sich als verhängnisvoll. Denn die sterbende Unholdin verflucht Demantin und prophezeit, dass seine Geliebte mit dem üblen König Contriok verlobt werden soll. Kann Demantin noch rechtzeitig zurückkehren, um die Hochzeit zu verhindern?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Demantin. Ein Ritter-Epos
128 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 9-78-3-940078-34-6
8,95 EUR

 

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Leseprobe

 

Crane, 2016

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Gayol, der Sohn des ungarischen Königs, hat in jugendlichem Übermut den alten Hofmarschall seines Vaters zum Wettkampf herausgefordert und eine peinliche Niederlage erlitten. Aus Scham flüchtet er und gerät ins Reich des deutschen Kaisers, wo er unerkannt unter dem Namen Crane (Kranich) eine Stellung als Kämmerer annimmt und bald sehr beliebt ist. Doch als der Fremde und die Kaiserstochter einander näher kommen und Hofbeamten Unzucht und eine unstandesgemäße Liebschaft wittern, beginnt eine schwere Zeit für Königssohn und Kaiserstochter. Kann Gayol sich auf die Treue Acheloydes verlassen? Und kann die lebensbedrohliche Krankheit der Prinzessin noch geheilt werden?

 

Berthold von Holle / Petra Hartmann: Crane. Ein Ritter-Epos
84 Seiten | 12 x 17 cm | Softcover | Klebebindung |
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2016
ISBN 978-3-940078-48-3
6,95 EUR

 

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Leseprobe

Hut ab, Hödeken! 2015

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Ein rasender Bischof auf dem Rennstieg.
Wegweiser, die sich wie von Geisterhand drehen.
Jäger in Todesangst.
Bierkutscher mit unheimlicher Fracht.
Ein stammelnder Mönch,
der plötzlich zum brillanten Redner wird.
Sollte da Hödeken seine Hand im Spiel haben?
Sagen um einen eigenwilligen Geist
aus dem Hildesheimer Land,
frisch und frech nacherzählt
von Petra Hartmann.

 

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken!

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

101 S., Euro 7,95.

ISBN 978-3-940078-37-7

 

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Leseprobe

Freiheitsschwingen, 2015

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Deutschland in den 1830er-Jahren: Für Handarbeit, arrangierte Ehe und Kinderkriegen hat die junge Bürgermeistertochter wenig übrig. Stattdessen interessiert sie sich für Politik und Literatur und greift sehr zum Leidwesen ihres Vaters selbst zur Feder, um flammende Texte für die Gleichberechtigung der Frau und die Abschaffung der Monarchie zu verfassen. Angestachelt von der revolutionären Stimmung des Hambacher Festes versucht sie, aus ihrem kleinbürgerlichen Dasein auszubrechen und sich als Journalistin zu behaupten. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe verschreibt sie sich dem Kampf für ein freies, geeintes Deutschland und schlägt den Zensurbehörden ein Schnippchen. Die Geheimpolizei ist ihnen jedoch dicht auf den Fersen, und die junge Journalistin begeht den verhängnisvollen Fehler, ihre Gegner zu unterschätzen

 

Petra Hartmann: Freiheitsschwingen

Personalisierter Roman

München: Verlag Personalnovel, 2015

ca. 198 Seiten. Ab Euro 24,95.

(Einband, Schriftart und -größe, Covergestaltung etc. nach Wahl.)

 

Bestellen unter:

www.tinyurl.com/Freiheitsschwingen

 

Timur, 2015

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Wer ist der bleiche Jüngling im Verlies unter der Klippenfestung? Prinzessin Thia will ihn retten. Doch wer Timurs Ketten bricht, ruft Tod und Verderben aus der Tiefe hervor. Als der Blutmond sich über den Horizont erhebt, fällt die Entscheidung ...

 

Beigaben:

Nachwort zur Entstehung

Original-Erzählung von Karoline von Günderrode

Autorinnenbiografien

Bibliografie

 

Petra Hartmann: Timur

Coverillustration: Miguel Worms

Bickenbach: Saphir im Stahl, 2015.

ISBN: 978-3-943948-54-7

Taschenbuch, 136 S.

Euro 9,95

 

 

Ulf, 2015

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Ein Roman-Experiment mit ungewissem Ausgang: Ulf (Magisterstudent unbekannter Fachrichtung), stammt aus einem Dorf, das mehrmals jährlich überschwemmt wird. Zusammen mit Pastor Dörmann (Geistlicher unbekannter Konfession) und Petra (Biografin ohne Auftrag) überlegt er, was man dagegen tun kann. Als ein vegetarisches Klavier die Tulpen des Gemeindedirektors frisst und das Jugendamt ein dunkeläugiges Flusskind abholen will, spitzt sich die Situation zu. Nein, Blutrache an Gartenzwergen und wütende Mistgabelattacken sind vermutlich nicht die richtigen Mittel im Kampf für einen Deich ...
Mal tiefgründig, mal sinnlos, etwas absurd, manchmal komisch, teilweise autobiografisch und oft völlig an den Haaren herbeigezogen. Ein Bildungs- und Schelmenroman aus einer Zeit, als der Euro noch DM und die Bahn noch Bundesbahn hieß und hannöversche Magister-Studenten mit dem Wort "Bologna" nur eine Spaghettisauce verbanden.

 

Petra Hartmann:

Ulf. Ein Roman-Experiment in zwölf Kapiteln.

eBook

Neobooks 2015

Euro 2,99

Erhältlich unter anderem bei Amazon

Vom Feuervogel, 2015

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Ein Tempel in der Wüste. Heilige Männer, die sich dem Dienst des Feuervogels geweiht haben. Ein Hirtenjunge, der seinem Traum folgt. Aber wird der alte und kranke Phönix wirklich zu neuem Leben wiederauferstehen, wenn der Holzstoß niedergebrannt ist? Eine Novelle von Idealen und einer Enttäuschung, die so tief ist, dass kein Sonnenstrahl je wieder Hoffnung bringen kann.

 

Petra Hartmann:

Vom Feuervogel. Novelle.

Erfurt: TES, 2015.

BunTES Abenteuer, Heft 30.

40 Seiten, Euro 2,50 (plus Porto).

Bestellen unter:

www.tes-erfurt.jimdo.com

 

eBook:

Neobooks, 2015.

Euro 1,99.

Unter anderem bei Amazon

Nestis und die Hafenpiraten, 2014

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Endlich Sommerferien! Nestis und ihre Freunde freuen sich auf sechs Wochen Freiheit und Abenteuer. Doch ausgerechnet jetzt verhängt der Kronrat ein striktes Ausgehverbot für alle Meerkinder. Denn in der Nordsee treibt plötzlich ein furchtbares “Phantom† sein Unwesen. Möwen, Lummen und Tordalke werden von einem unheimlichen Schatten unter Wasser gezerrt und verschwinden spurlos.

Nestis beschließt, den Entführer auf eigene Faust zu jagen. Als ein Dackel am Strand von Achterndiek verschwindet, scheint der Fall klar: Die gefürchteten “Hafenpiraten" müssen dahinter stecken. Zusammen mit ihrem Menschenfreund Tom wollen die Meerkinder der Bande das Handwerk legen ...

Petra Hartmann: Nestis und die Hafenpiraten
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014
ISBN 978-3-940078-84-1
14,90 EUR

 

 

Leseprobe unter

 

www.tinyurl.com/nestis2

Blitzeis und Gänsebraten, 2014

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Weihnachten im Potte †¦

†¦ ist so vielfältig wie die Menschen, die dort leben. Und deshalb findet sich auf diesem Bunten Teller mit 24 Hildesheimer Weihnachtsgeschichten für jeden etwas: romantische Erzählungen und freche Gedichte, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, Geschichten von neugierigen Engeln, eifrigen Wichteln und geplagten Weihnachtsmännern. Der Huckup und die »Hildesheimer Weisen« fehlen auch nicht. Was es aber mit dem Weihnachtswunder an der B6 auf sich hat, erfahren Sie auf Seite 117. - Greifen Sie zu!

 

 

Petra Hartmann & Monika Fuchs (Hrsg.): Blitzeis und Gänsebraten. Hildesheimer Weihnachtsgeschichten.

Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

144 Seiten | 12 x 17 cm | Paperback |

ISBN 978-3-9400787-57-5
8,90 EUR

 

Leseprobe

Beim Vorderhuf meines Pferdes, 2014

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Das Messer zuckte vor. Fauchend wich die riesige Katze zurück. Doch nur, um sofort wieder anzugreifen. Das Mädchen, das auf dem Leichnam seiner Stute kauerte, schien verloren.
Acht Jahre ist Steppenprinzessin Ziris alt, als sie bei einem Sandkatzenangriff ihr Lieblingspferd verliert. Ist es wirklich wahr, was ihr Vater sagt? "Alle Pferde kommen in den Himmel ..."
Drei Erzählungen aus der Welt der Nearith über edle Steppenrenner, struppige Waldponys und die alte graue Stute aus Kindertagen.

Petra Hartmann: Beim Vorderhuf meines Pferdes. Neue Geschichten aus Movenna. eBook, ca. 30 Seiten. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014. Euro 0,99.

Erhältlich unter anderem bei Amazon.

Darthula, 2014

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Darthula ist die Tochter eines irischen Kleinkönigs, der über das nebelreiche Land Selama herrscht. Als schönste Prinzessin Irlands lebt sie allerdings nicht ungefährlich. Als sie den mächtigen König Cairbar abweist und ihm nicht als seine Braut folgen will, nimmt das Unheil seinen Lauf. Cairbar überzieht das kleine Selama mit Krieg und Vernichtung und rottet Darthulas Familie aus. Mit ihrem Geliebten Nathos wagt die junge Frau die Flucht über die stürmische See. Aber Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...

Beigaben zur Neuausgabe:
Vorwort der Autorin mit Infos zur Entstehungsgeschichte
Übersetzung des "ossianischen Originals"
Autorinnenbiographie und Veröffentlichungsliste

Buch-Informationen:
Petra Hartmann: Darthula, Tochter der Nebel.
Bickenbach: Verlag Saphir im Stahl, 2014.
Taschenbuch. 126 S., Euro 9,95.
ISBN 978-3-943948-25-7

Bestellen bei Saphir im Stahl

Pressearbeit für Autoren, 2014

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Petra Hartmann, Autorin und langjährige Lokalredakteurin, gibt Tipps für die Pressearbeit vor Ort. Sie erklärt die Wichtigkeit der „Ortsmarke“ für eine Zeitung, gibt Tipps zum Schreiben von Artikeln, zum guten Pressefoto und zum Umgang mit Journalisten. Anschaulich, verständlich, praxisorientiert und für Autoren jedes Genres anwendbar.

Petra Hartmann: Pressearbeit für Autoren. So kommt euer Buch in die Lokalzeitung.
eBook. Neobooks, 2014. Ca. 30 Seiten.
Euro 1,99
Diverse Formate, für alle gängigen eBook-Reader.
Erhältlich z.B. bei Amazon, eBook.de, Thalia, Hugendubel, Weltbild u.a.

Nestis und der Weihnachtssand, 2013

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Als kleine Weihnachtsüberraschung gibt es für Fans des "großen" Nestis-Buchs "Nestis und die verschwundene Seepocke" jetzt ein kleines bisschen Weihnachtssand: Der Verlag Monika Fuchs hat aus der "Ur-Nestis", einem Helgoland-Märchen aus dem Jahr 2007, jetzt ein eBook gemacht. Mit einem wunderschönen Cover von Olena Otto-Fradina und mit ein paar exklusiven Einblicken in Nestis' Nordseewelt.

Klappentext:
"November 2007: Orkantief Tilo tobt über die Nordsee und reißt große Teile der Helgoländer Düne ins Meer. Wer soll nun die Robbenküste reparieren? Meerjungfrau Nestis wünscht sich einfach mal vom Weihnachtsmann 500.000 Kubikmeter Sand ..."

Bonus-Material:
Die Autorin im Interview mit Wella Wellhorn von der Meereszeitung "Die Gezeiten"
XXL-Leseprobe aus "Nestis und de verschwundene Seepocke"

Petra Hartmann: Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen. Mit Illustrationen von Olena Otto-Fradina. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013. 99 Cent.

Erhältlich für den Amazon-Kindle

Nestis und die verschwundene Seepocke, 2013

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Eine ausführliche Leseprobe findet ihr hier:
www.tinyurl.com/nestis


Wütend stampft Meerjungfrau Nestis mit der Schwanzflosse auf. Ihre Schwester Undine ist von den Menschen gefangen worden – und weder Meerkönig noch Kronrat wagen, die Kleine zu retten. Aber Nestis fürchtet sich nicht einmal vor den furchtbarsten Monstern des Meeres. Zusammen mit ihren Freunden bricht sie auf zur Rettungsaktion, und es zeigt sich, dass tollpatschige Riesenkraken und bruchrechnende Zitteraale großartige Verbündete sind.
Petra Hartmann entführt ihre Leser in eine etwas andere Unterwasserwelt mit viel Humor und Liebe zum Detail. Trotz des phantastischen Meermädchen-Themas findet der Leser auch sehr viel naturnahe Beobachtungen aus Nord- und Ostsee, lernt die Meerbewohner und ihre Probleme kennen. Dabei werden unter anderem auch die Meeresverschmutzung, Fischerei und die wenig artgerechte Haltung von Haien in Aquarien behandelt.
Zauberhaft dazu die Zeichnungen von Olena Otto-Fradina.

Text: Petra Hartmann
Bilder: Olena Otto-Fradina
| Hardcover | 14,8 x 21 cm
Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013
151 S., Euro 14,90
ISBN 978-3-940078-64-3


eBook:
Amazon-Kindle, 2154 KB
Euro 6,99
http://amzn.to/JJqB0b

Autorenträume, 2013

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Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.
Wovon aber träumen Autoren? Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?
Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!
Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

Petra Hartmann und Monika Fuchs (Hrsg.):
Autorenträume. Ein Lesebuch.
ISBN 978-3-940078-53-7
333 S., Euro 16,90

Bestellen beim Verlag Monika Fuchs

Mit Klinge und Feder, 2013

Eingefügtes Bild


Phantasie statt Völkerschlachten - das war das Motto, unter dem die Phantastik Girls zur Schreibfeder griffen. Mit Humor, Gewitztheit und ungewöhnlichen Einfällen erzählen sieben Autorinnen ihre Geschichten jenseits des Mainstreams der Fantasy. Kriegerinnen und gut bewaffnete Zwerge gehören dabei genau so zum Personal wie sprechende Straßenlaternen, Betonfresser oder skurrile alte Damen, die im Bus Anspruch auf einen Behindertensitzplatz erheben. Dass es dennoch nicht ohne Blutvergießen abgeht, ist garantiert: Immerhin stecken in jeder der Storys sechs Liter Herzblut. Mindestens.

Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns.
Mit Geschichten von Linda Budinger, Charlotte Engmann, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl.
Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. 978-3943378078
247 S., Euro 9.
Bestellen bei Amazon

eBook:
396 KB, Euro 5,49.
Format: Kindle
Bestellen bei Amazon

Das Serum des Doctor Nikola, 2013

Eingefügtes Bild

Berlin, 1927. Arbeitslos, pleite und mit der Miete im Rückstand: Bankierssohn Felix Pechstein ist nach dem "Schwarzen Freitag" der Berliner Börse ganz unten angekommen. Da erscheint das Angebot, in die Dienste eines fremden Geschäftsmannes zu treten, eigentlich als Geschenk des Himmels. Doch dieser Doctor Nikola ist ihm mehr als unheimlich. Vor allem, als Felix den Auftrag erhält, Nikola zu bestehlen ...

Petra Hartmann: Das Serum des Doctor Nikola
Historischer Abenteuerroman.
ISBN 978-3-938065-92-1
190 S., 12,95 Euro.
Bestellen beim Wurdack-Verlag

Leseprobe

Hörbuch: Der Fels der schwarzen Götter, 2012

Eingefügtes Bild

Bei einer Mutprobe begeht der junge Ask einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat.
Bald wissen die Völker des Berglandes nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...

Der Fels der schwarzen Götter.
Hörbuch. 8 Stunden, 57 Minuten.
Sprecherin: Resi Heitwerth.
Musik: Florian Schober.
Action-Verlag, 2012.
CD/DVD: 16,95 Euro
mp3-Download: 11,95 Euro

Hörbuchfassung des 2010 im Wurdackverlag erschienenen Buchs "Der Fels der schwarzen Götter".

Termine

Samstag, 18. Oktober: Andrea Tillmanns und ich lesen auf dem Buchmesse-Convent. Fichtestraße 50, 63303 Dreieich. Das Thema lautet: "Merkwürdige Tiere". Ich lese natürlich etwas aus dem "Intergalaktischen Bestiarium" vor. Beginn: 14.30 Uhr.

 

 

Messen, Cons, Büchertische

 

Samstag, 18. Oktober: Buchmesse-Convent. Fichtestraße 50, 63303 Dreieich. Ich bin mit einem Infotisch vertreten und lese ab 14.30 Uhr aus "Das intergalaktische Bestiarium" vor.

 

 

Links

Meine Heimseite:

www.petrahartmann.de

 

Facebook-Autorenseite:

www.facebook.com/AutorinPetraHartmann/

 

Nestis auf Facebook:

www.facebook.com/nestis.net/

 

Die Falkin auf Facebook:

https://www.facebook.com/FalkinValkrys

 

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Biografie

Petra Hartmann, Jahrgang 1970, wurde in Hildesheim geboren und wohnt in Sillium. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Hannover. Auf den Magisterabschluss folgten die Promotion mit einer Doktorarbeit über den jungdeutschen Schriftsteller Theodor Mundt und ein zweijähriges Volontariat bei der Neuen Deister-Zeitung in Springe. Anschließend war sie dort fünf Jahre Lokalredakteurin. Ferner arbeitete sie für die Leine-Zeitung in Neustadt am Rübenberge, die Nordsee-Zeitung in Bremerhaven, die Neue Presse in Hannover und die Volksstimme in Gardelegen. Derzeit ist sie bei der Goslarschen Zeitung beschäftigt.
Als Schriftstellerin liebt sie vor allem das fantastische Genre. Sie verfasst hauptsächlich Fantasy und Märchen. Bekannt wurde sie mit ihren Fantasy-Romanen aus der Welt Movenna. Mit den Abenteuern der Nordsee-Nixe Nestis legte sie ihre erste Kinderserie vor. Sie errang mit ihren Geschichten dreimal den dritten Platz bei der Storyolympiade und wurde 2008 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

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Leserunden zum Nachlesen

Leserunde zu "Darthula, Tochter der Nebel" auf Lovelybooks. Mit Autorin Petra Hartmann und Cover-Künstler Miguel Worms: http://www.lovelyboo...nde/1201913120/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Nestis und die verschwundene Seepocke": Mit Autorin Petra Hartmann und Verlegerin Monika Fuchs:

http://www.lovelyboo...nde/1166725813/

 

Leserunde auf Lovelybooks zu "Mit Klinge und Feder": Mit den Autorinnen Linda Budinger, Petra Hartmann, Stefanie Pappon, Christel Scheja, Andrea Tillmanns und Petra Vennekohl: http://www.lovelyboo...nde/1156671163/

 

Leserunde zu "Falkenblut" auf Lovelybooks: https://www.lovelybo...263/2687604262/

Geschichten über Nestis

Bücher
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

"Nestis und die verbotene Welle. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

 

Mini-Buch

"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2017.

eBooks
"Nestis und der Weihnachtssand. Ein Helgoland-Märchen." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.
"Nestis und die verschwundene Seepocke. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2013.

"Nestis und die Hafenpiraten. Ein Meermädchen-Roman." Hildesheim: Verlag Monika Fuchs, 2014.

Hörbuch
"Eine Hand voll Weihnachtssand." In: Petra Hartmann: "Weihnachten im Schneeland". Gelesen von Karin Sünder. Mit Musik von Simon Daum. Essen: Action-Verlag, 2010. (mp3-Download und CD-ROM)

Beiträge zu Anthologien
"Weihnachtssand für Helgoland." In: "Wenn die Biiken brennen. Phantastische Geschichten aus Schleswig-Holstein." Hrsg. v. Bartholomäus Figatowski. Plön: Verlag 71, 2009. S. 163-174.

Hödeken-Lesestoff

Buch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. 101 S., Euro 7,95. ISBN 978-3-940078-37-7. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

 

Hörbuch

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. 2 CD. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs. Euro 14,95. ISBN: 978-3940078414. Unter anderen erhältlich bei Amazon.

 

eBook

Petra Hartmann: Hut ab, Hödeken! Sagen aus dem Hildesheimer Land. Hildesheim: Verlag Monika Fuchs.

 

Geschichten

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg. In: Hildesheimliche Autoren e.V.: Hildesheimer Geschichte(n). Ein Beitrag zum 1200-jährigen Stadtjubiläum. Norderstedt: Book on Demand. 196 S., Euro 9,99. ISBN 978-3734752698. Unter anderem erhältlich bei Amazon.

Die glücklose Hasenjagd. In: MVP-M. Magazin des Marburger Vereins für Phantastik. Marburg-Con-Ausgabe. Nr. 19b. S. 36-40.

 

Lesung

Das Wagenrennen auf dem Rennstieg, Radio Tonkuhle, Sendung vom April 2015.

 

Movenna-Kompass

Übersicht über die Romane und Erzählungen aus Movenna


Bücher

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2004. 164 S.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2007. 188 S.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2010. 240 S.

 

eBooks

 

Geschichten aus Movenna. Fantasy. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Ein Prinz für Movenna. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.
Der Fels der schwarzen Götter. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Beim Vorderhuf meines Pferdes. Nittendorf: Wurdack-Verlag, 2014.

Hörbuch

Der Fels der schwarzen Götter. Action-Verlag, 2012.


Movennische Geschichten in Anthologien und Zeitschriften

Die Krone Eirikirs. In: Traumpfade (Anthologie zur Story-Olympiade 2000). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2001. S. 18-25.
Flarics Hexen. In: Geschöpfe der Dunkelheit (Anthologie zur Story-Olympiade 2001). Hrsg. v. Stefanie Pappon und Ernst Wurdack. Dresden, 2002. S. 22-28.
Raubwürger. In: Kurzgeschichten, September 2004, S. 20f.
Furunkula Warzenkraish. Elfenschrift, dritter Jahrgang, Heft 2, Juni 2006. S. 10-14.
Der Leuchtturm am Rande der Welt. In: Elfenschrift, vierter Jahrgang, Heft März 2007, S. 18-21.
Gewitternacht. In: Im Bann des Nachtwaldes. Hrsg. v. Felix Woitkowski. Lerato-Verlag, 2007. S. 57-60.
Pfefferkuchen. In: Das ist unser Ernst! Hrsg. v. Martin Witzgall. München: WortKuss Verlag, 2010. S. 77-79.
Winter-Sonnenwende. In: Mit Klinge und Feder. Hrsg. v. Petra Hartmann und Andrea Tillmanns. Homburg/Saar: UlrichBurger Verlag, 2013. S. 51-59.
Der Reiter auf dem schwarzen Pferd. Ebd. S. 60-68.

Die Blaubeerbrücke. In: Met-Magie. Hrsg. v. Amandara M. Schulzke und Nadine Muriel. Hamburg: Acabus Verlag, 2022. S. 163-174.

 

 

Movennische Geschichten in Fanzines

Föj lächelt. In: Alraunenwurz. Legendensänger-Edition Band 118. November 2004. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 23.
Raubwürger. In: Drachenelfen. Legendensänger-Edition Band 130. Januar 2006. Hrsg. v. Christel Scheja. S. 3-5.
Goldauge. In Phantastische Geschichten mit den Phantastik Girls. (Broschüre der Phantastik Girls zum MarburgCon 2007)


Aufsätze

Wie kann man nur Varelian heißen? Über das Unbehagen an der Namensgebung in der Fantasy. In: Elfenschrift, 5. Jahrgang, März 2008. S. 16f.


Movennische Texte online

Aus "Geschichten aus Movenna":
König Surbolds Grab
Das letzte Glied der Kette
Brief des Dichters Gulltong
Der Kranich
Die Rückkehr des Kranichs

Aus "Ein Prinz für Movenna":
Der Leuchtturm am Rand der Welt
Furunkula Warzenkraish
Gewitternacht

Aus "Der Fels der schwarzen Götter":
Der Waldalte
Hölzerne Pranken
Im Bann der Eisdämonen

Die Bibliothek der Falkin

Übersicht über die Romane und Novellen über die Walküre Valkrys, genannt "die Falkin"

Bücher

Die letzte Falkin. Heftroman. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2010.
Falkenblut. Sibbesse: Hottenstein-Verlag, Sommer 2020.

eBooks

Falkenblut. Vier Fantasy-Romane. eBook-Ausgabe. Chichili und Satzweiss.com, 2012. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. eBook. Dortmund: Arcanum Fantasy Verlag, 2011. (vergriffen)

Falkenfrühling. Novelle. In: Best of electronic publishing. Anthologie zum 1. Deutschen eBook-Preis 2011. eBook. Chichili und Satzweiss.com, 2011. (unter anderem erhältlich bei Thalia und Amazon)


Aufsatz

Aegirs Flotte - ein Nachruf. In: Fandom Observer, Dezember 2011. S. 16-18. Online-Magazin und Blogversion

Drachen! Drachen! 2012

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Frank G. Gerigk & Petra Hartmann (Hrsg.)
DRACHEN! DRACHEN!
Band 01, Drachen-Anthologie
ISBN: 978-3-89840-339-9
Seiten: 384 Taschenbuch
Grafiker: Mark Freier
Innengrafiker: Mark Freier
Preis: 14,95 €
Bestellen beim Blitz-Verlag

Fatal wäre es, Drachen zu unterschätzen! Wer glaubt, genug über sie zu wissen, hat schon verloren.
Diese 23 meisterlichen Geschichten aus verschiedenen literarischen Genres belegen, dass das Thema aktuell, überraschend und packend ist - und gelegentlich fies!

Die Autoren:
Rainer Schorm, Achim Mehnert, Andrea Tillmanns, Malte S. Sembten, Frank G. Gerigk, Christel Scheja, Fiona Caspari, Hendrik Loy, Christiane Gref, Linda Budinger, Miriam Pharo, Carsten Steenbergen, Rebecca Hohlbein, Frank W. Haubold, Melanie Brosowski, Astrid Ann Jabusch, Thomas R. P. Mielke, Karsten Kruschel, Marc A. Herren, Petra Hartmann, Monika Niehaus, Uwe Post.
Originalveröffentlichung!

Die Schlagzeile, 2011/2012

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Petra Hartmann: Die Schlagzeile.
Personalisierbarer Roman.
PersonalNovel Verlag, 2011.
eBook: PersonalNovel, 2012.
Personalisieren und bestellen

Verschlafen und idyllisch liegen sie da, die Orte Barkhenburg, Kleinweltwinkel und Reubenhausen. Doch dann stört der Diebstahl einer Heiligenfigur die Ruhe: Ein jahrhundertealter Hass bricht wieder aus und ein hitziger Streit entflammt, der aus Freunden Feinde und aus friedlichen Nachbarn sich prügelnde Gegner macht. Mittendrin: Eine Journalistin, die bereit ist, für eine Schlagzeile im Sommerloch alles zu geben. Mit viel Einsatz und einer Prise Humor versucht sie, das Geheimnis um die verschwundene Hubertus-Statue aufzuklären, und muss sich dabei mit erregten Politikern, aufgebrachten Dorfbewohnern und einem nervösen Chefredakteur herumschlagen. Aber die Journalistin lässt sich nicht unterkriegen - bis ihr ein Anruf fünf Minuten vor Redaktionsschluss die Schlagzeile zunichtemacht...

Falkenblut, 2012

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Petra Hartmann: Falkenblut.
Vier Romane in einem Band.
E-Book
Satzweiss.com - chichili agency, 2012.
3,99 Euro

 

Nicht mehr lieferbar!

Neuausgabe in Vorbereitung.


Die Abenteuer der jungen Walküre Valkrys beginnen an ihrem ersten Arbeitstag und ausgerechnet dort, wo die germanischen Götter- und Heldensagen enden: Ragnarök, die Endzeitschlacht, ist geschlagen, Götter und Riesen haben sich gegenseitig aufgerieben, die wenigen Überlebenden irren ziellos durch die Trümmer des zerbrochenen Midgard. An der Seite des neuen Götterkönigs Widar muss sich Valkrys nun behaupten. Dabei trifft sie auf Jöten, Thursen, Reifriesen, Seelenräuberinnen, Werwölfe, Berserker, Hexen, riesenhafte Meerungeheuer und das furchtbare Totenschiff Naglfari. Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Meine Bücher 1998 - 2011

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Petra Hartmann
Falkenfrühling
eBook
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN: 978-3-939139-59-1

Wegen Verkauf des Arcanum-Verlags ist die Ausgabe nicht mehr erhältlich, aber die Zweitveröffentlichung in der eBook-Anthologie "Best of electronic publishing" gibt es noch als epub oder Kindle-Ausgabe.

Valkrys träumt davon, eine echte Walküre zu sein. Sie springt, noch Kind, vom Dach des Langhauses.
Alle Ermahnungen ihrer Eltern sind vergeblich, sie macht sich an den Aufstieg zum Gipfel der nahen Klippe, besessen vom "Traum vom Fliegen" ...

Fünfter Platz beim Deutschen eBook-Preis 2011.

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Petra Hartmann
Die letzte Falkin
Roman.
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-62-1
Bestellen beim Arcanum-Verlag

Blut und Tod, so weit die Falkenaugen reichen: So hatte sich Valkrys ihren ersten Flug als Walküre nicht vorgestellt. Ragnarök, die Endzeit-Schlacht, ist geschlagen. Die Götter tot, die Welt ein Flammenmeer, das Götterreich Asgard droht, in die Tiefe zu stürzen. Einzig Vidar, den Sohn und Erben Odins, kann die Walküre retten. Doch der neue Götterkönig schweigt sich über seine Ziele aus †¦


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Petra Hartmann
Der Fels der schwarzen Götter
Roman
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-64-8
Bestellen beim Wurdack-Verlag


Hochaufragende Felswände, darin eingemeißelt weit über tausend furchteinflößende Fratzen, die drohend nach Norden blicken: Einer Legende zufolge sind die schwarzen Klippen das letzte Bollwerk Movennas gegen die Eisdämonen aus dem Gletscherreich.
Doch dann begeht der junge Ask bei einer Mutprobe einen folgenschweren Fehler: Er schlägt einem der schwarzen Götter die Nase ab. Der unscheinbare Dreiecksstein wird Auslöser eines der blutigsten Kriege, die das Land jemals erlebt hat. Und die Völker des Berglandes wissen bald nicht mehr, wen sie mehr fürchten sollen: die schwarzen Götter, die weißen Dämonen oder die sonnenverbrannten Reiter aus den fernen Steppen ...


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Petra Hartmann
Darthula
Heftroman
Arcanum Fantasy Verlag
ISBN 978-3-939139-32-4
Bestellen beim Arcanum-Verlag


Darthula, die schönste Prinzessin der Nebellande, beschwört Krieg, Tod und Vernichtung über ihr heimatliches Selama herauf, als sie den Heiratsantrag des mächtigen Königs Cairbar ausschlägt. Zusammen mit ihrem Geliebten flüchtet sie in einem kleinen Segelboot übers Meer. Doch Wind und Wellen sind unzuverlässige Verbündete ...


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Petra Hartmann
Weihnachten im Schneeland
Hörbuch
Action-Verlag
Download bei Audible
CD bestellen beim Action-Verlag

WEIHNACHTEN IM SCHNEELAND von Petra Hartmann vereint vier wundervolle Kurzgeschichten für Kinder ab 6 Jahren. Schon die Titel regen die Phantasie der Kleinen an und verleiten zum Schmunzeln und Staunen:
- "Der Reserve-Weihnachtsmann"
- "Die Weihnachts-Eisenbahn"
- "Eine Handvoll Weihnachtssand"
- "Paulchen mit den blauen Augen"



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Petra Hartmann
Ein Prinz für Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-24-9
Bestellen

Mit dem Schild oder auf dem Schild
- als Sieger sollst du heimkehren oder tot.
So verlangt es der Ehrenkodex des heldenhaften Orh Jonoth. Doch der letzte Befehl seines sterbenden Königs bricht mit aller Kriegerehre und Tradition: "Flieh vor den Fremden, rette den Prinzen und bring ihn auf die Kiesinsel." Während das Land Movenna hinter Orh Jonoth in Schlachtenlärm und Chaos versinkt, muss er den Gefahren des Westmeers ins Auge blicken: Seestürmen, Riesenkraken, Piraten, stinkenden Babywindeln und der mörderischen Seekrankheit ....


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Petra Hartmann
Geschichten aus Movenna
Paperback
Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-00-1
Bestellen


Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muß König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich ...


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Wovon träumt der Mond?
Hrsg. v. Petra Hartmann & Judith Ott
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-37-2
Bestellen

Der Mond - König der Nacht und gleichsam Verbündeter von Gut und Böse ... Seit jeher ranken sich Legenden voller Glauben und Aberglauben um sein Licht, das von den einen als romantisch verehrt und von den anderen als unheimlich gefürchtet wird. Seine Phasen stehen für das Werden und Vergehen allen Lebens, er wacht über die Liebenden, empfängt die Botschaften der Suchenden, Einsamen und Verzweifelten und erhellt so einiges, was lieber im Dunkeln geblieben wäre. 39 Autorinnen und Autoren im Alter von 12 bis 87 Jahren sind unserem nächtlichen Begleiter auf der Spur gewesen. In 42 erfrischend komischen, zutiefst nachdenklichen und manchmal zu Tränen rührenden Geschichten erzählen sie die Abenteuer von Göttin Luna und Onkel Mond, von erfüllten und verlorenen Träumen, lassen Perlmuttschmetterlinge fliegen und Mondkälber aufmarschieren. Und wer denkt, dass nur der Mann im Mond zuweilen die Erde besucht, irrt sich! Auch umgekehrt erhält er gelegentlich unverhofften Besuch dort oben.


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Drachenstarker Feenzauber
Herausgegeben von Petra Hartmann
Wurdack Verlag
ISBN 978-3-938065-28-0
Bestellen

Öko-Feen, Büro-Feen, Todes-Feen und Bahn-Feen, geschäftstüchtige Drachen, goldzahnige Trolle, Sockenmonster, verzauberte Kühlschränke, Bierhexen, Zwirrrrrle, Familienschutzengel, Lügenschmiede, ehrliche Anwälte, verarmte Zahnärzte und andere Märchenwesen geben sich in diesem Buch ein Stelldichein.
51 Märchenerzähler im Alter von zwölf bis 76 Jahren haben die Federn gespitzt und schufen klassische und moderne Märchen, lustige, melancholische, weise und bitterböse Erzählungen, so bunt wie das Leben und so unvergesslich wie das Passwort eines verhexten Buchhalters.


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Zwischen Barrikade, Burgtheater und Beamtenpension.
Die jungdeutschen Autoren nach 1835.
ibidem-Verlag
ISBN 978-3-89821-958-7
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Das Junge Deutschland“ - dieser Begriff ist untrennbar verbunden mit dem Bundestagsbeschluss vom 10. Dezember 1835, durch den die Werke der fünf Schriftsteller Heinrich Heine, Theodor Mundt, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg und Heinrich Laube verboten wurden. Das Verbot markierte Höhe- und gleichzeitig Schlusspunkt einer literarischen Bewegung, die erst wenige Jahre davor begonnen hatte. Die Wege der Autoren trennten sich. Und doch gab es auch danach immer wieder Begegnungen und Berührungspunkte.
Petra Hartmann zeichnet die Wege der Verbotenen und ihrer Verbündeten nach und arbeitet Schnittstellen in den Werken der alt gewordenen Jungdeutschen heraus. Sie schildert insbesondere die Erfahrungen der Autoren auf der Insel Helgoland, ihre Rolle in der Revolution von 1848, aber auch die Versuche der ehemaligen Prosa-Schriftsteller, sich als Dramatiker zu etablieren. Irgendwo zwischen Anpassung und fortwährender Rebellion mussten die Autoren ihr neues Auskommen suchen, endeten als gescheiterte Existenzen im Irrenhaus oder als etablierte Literaten, die doch körperlich und seelisch den Schock von 1835 nie ganz verwunden hatten, sie leiteten angesehene Theater oder passten sich an und gerieten nach Jahren unter strenger Sonderzensur beim Publikum in Vergessenheit. Die vorliegende Untersuchung zeigt, was aus den Idealen von 1835 wurde, wie vollkommen neue Ideen - etwa die Debatte um Armut und Bildung - in den Werken der Jungdeutschen auftauchten und wie die Autoren bis zum Ende versuchten, ihr „Markenzeichen“ - ihren Stil - zu bewahren.


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Von Zukunft trunken und keiner Gegenwart voll
Theodor Mundts literarische Entwicklung vom Buch der Bewegung zum historischen Roman
Aisthesis-Verlag
ISBN: 3-89528-390-8
Bestellen beim Aisthesis-Verlag

Theodor Mundt - Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Literaturwissenschaftler und Historiker - verdankt seinen Platz in der Literaturgeschichte vor allem dem Umstand, daß seine Veröffentlichungen am 10. Dezember 1835 verboten wurden. Das vom deutschen Bundestag ausgesprochene Verbot, das sich gegen die vermeintlichen Wortführer des "Jungen Deutschland", Heine, Gutzkow, Laube, Wienbarg und eben Theodor Mundt richtete, war vermutlich die entscheidende Zäsur in den literarischen Karrieren aller Betroffenen. Daß sie mit dem schon berühmten Heinrich Heine in einem Atemzug genannt und verboten wurden, machte die noch jungen Autoren Gutzkow, Laube, Mundt und Wienbarg für ein größeres Publikum interessant. Doch während Gutzkow und auch Laube im literarischen Bewußtsein präsent blieben, brach das Interesse an Mundt und seinen Werken schon bald nach dem Verbot fast gänzlich ab. Seine weitere Entwicklung bis zu seinem Tod im Jahr 1861 wurde von der Literaturwissenschaft bislang so gut wie vollständig ignoriert. Diese Lücke wird durch die vorliegende Studie geschlossen. Nachgezeichnet wird der Weg von den frühen Zeitromanen des jungen Mundt bis hin zu den historischen Romanen seines Spätwerks.


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Faust und Don Juan. Ein Verschmelzungsprozeß,
dargestellt anhand der Autoren Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt
ibidem-Verlag
ISBN 3-932602-29-3
Bestellen beim Ibidem-Verlag


"Faust und Don Juan sind die Gipfel der modernen christlich-poetischen Mythologie", schrieb Franz Horn bereits 1805 und stellte erstmalig beide Figuren, speziell den Faust Goethes und den Don Giovanni Mozarts, einander gegenüber. In den Jahren darauf immer wieder als polar entgegengesetzte Gestalten aufgefaßt, treten Faust und Don Juan in den unterschiedlichsten Werken der Literaturgeschichte auf.

Bei Lenau sind sie Helden zweier parallel aufgebauter Versepen, bei Grabbe begegnen sie sich auf der Bühne und gehen gemeinsam zugrunde. Theodor Mundt stellt als Lebensmaxime auf, man solle beides, Faust und Don Juan, in einer Person sein und beide in sich versöhnen.

Anhand der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe, Nikolaus Lenau, Christian Dietrich Grabbe, Gustav Kühne und Theodor Mundt zeichnet Petra Hartmann die Biographien Fausts und Don Juans in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach, einer Zeit, die beide Helden stark prägte und auch für heutige Bearbeitungen beider Stoffe grundlegend ist."

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