
Martina Sprenger gewinnt die Storyolympiade

Martina Sprenger aus Wuppertal ist Gewinnerin der Storyolympiade. Die 47-jährige Hobby-Autorin gewann mit ihrer Kurzgeschichte „Alle Zeit dieser Welt“ den Literaturwettbewerb, der in diesem Jahr unter dem Motto „Rache!“ stand. Die Story handelt von einer Frau, deren Mann sich in eine debil lächelnde Nachbarin vom Typ „Barbie“ verliebt, von Schönheitswahn und einem teuflischen Angebot.
Sprengers Beitrag erzielte bei der Wertung der Hauptjury 124 von 160 möglichen Punkten. Insgesamt hatten 241 Autoren Beiträge eingereicht, in der Endrunde waren noch 33 Geschichten vertreten. Die Storyolympiade ist ein Wettbewerb, der seit 1999 ausgetragen wird. Ziel ist die Förderung deutschsprachiger phantastischer Literatur, die Teilnehmer stammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, es gab jedoch auch schon Beiträge aus Liechtenstein, Russland und England. Die drei Erstplatzierten werden auf dem Buchmesse-Convent am 9. Oktober mit Medaillen ausgezeichnet, zusätzlich erhält Sprenger als Trophäe eine „Victor“-Statuette. Im Herbst wird ein Buch mit den besten Rache-Geschichten im Wurdack-Verlag erscheinen.
Sprenger wurde 1963 in Hemer im Sauerland geboren. Als sie acht Jahre alt war zog ihre Familie nach Mettmann, wo die Autorin 1982 das Abitur und anschließend eine Ausbildung im gehobenen nichttechnischen Dienst beim Kreis Mettmann absolvierte. Es folgte ein Magisterstudium der Germanistik, Allgemeinen Literaturwissenschaft und Philosophie in Wuppertal. Hier lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen.
„Zum Schreiben bin erst spät gekommen, vor vier oder fünf Jahren, da ich zwischen Wäsche waschen, einkaufen, putzen, kochen usw. etwas machen wollte, für das ich meinen Kopf gebrauchen wollte“, erzählt die Autorin. „Allerdings dauerte es noch Jahre, bis ich begriff, dass ich regelmäßig schreiben musste. Alle soundsoviel Wochen mal wieder einen Text rauskramen und daran weiter zu arbeiten, brachte mich nicht weiter. Seit zwei Jahren zweige ich mir regelmäßig Zeit zum Schreiben ab.“
Eigentlich wollte die Autorin immer Krimis und Thriller schreiben, da sie solche Bücher selbst leidenschaftlich gerne liest. Allerdings „hakte“ es immer wieder, und die Verehrerin Agatha Christies schaffte es nie, am Ende ihres Krimis alle Fäden sinnvoll zusammenfügen. „Auch die Geschichte für die Storyolympiade hatte ich zunächst als Krimigeschichte konzipiert“, verrät die Gewinnerin. „Nach der Hälfte habe ich sie entnervt auf dem Rechner liegen gelassen, bis ich durch das Literaturform „Edition Geschichtenweber“ auf die Storyolympiade aufmerksam wurde und mir dachte, dass ich aus dem verhunzten Krimi doch eine phantastisch angehauchte Rachegeschichte machen könnte.“
Inzwischen scheint Sprenger das richtige Genre gefunden zu haben. Eine rund 160 Seiten starke Zauberergeschichte ist derzeit auf Verlagssuche, ein zweites Manuskript, ebenfalls ein Buch für Kinder, ist gerade fertig geworden. Ihre erste Veröffentlichung wird die Wuppertalerin voraussichtlich im August haben: Eine Kurzgeschichte in einer Anthologie des Dortmunder Schreiblust-Verlages.
© Petra Hartmann