
Zurück von der Odyssee

Oliver Hohlstein und ich sind bereits ein eingespieltes Team. Wir haben nachgerechnet und festgestellt, dass wir tatsächlich bei allen sieben "Themen-Cons" der Berliner Rollenspielfreunde mit dabei waren. Themen waren die vier Elemente sowie die Helligkeitsstufen "Licht", "Zwielicht" und "Dunkelheit". Diesmal also Feuer.
Oliver hat ein Zwergenmärchen vorgelesen, in dem der Held einen glühenden Lavastein finden musste. Schon schwierig, so ein glühendes Ding anzufassen. Wie gut, wenn man mit einem Wassergeist befreundet ist ...
Außerdem trug er Auszüge aus einer Steampunk-Story vor, die in der legendären Arcanum-Anthologie "Von Feuer und Dampf" erschienen ist. Das Gute: Er konnte berichten, dass nach dem Verkauf des Arcanum-Verlags an Scratch die Anthologie wiederauferstehen wird. Die Zweitauflage soll voraussichtlich noch dieses Jahr erscheinen.
Bei mir gab es eine Premiere: Ich trug erstmals "Heldenlied" aus unserem Drachenbuch vor. Bisher hatte ich das Märchen nur mir selbst in der Badewanne vorgelesen. Ein oder zwei Mal habe ich mich etwas verhaspelt, nächsten Samstag auf dem BuCon mache ich es besser, wenn ich "Drachen! Drachen!" zusammen mit Andrea Tillmanns präsentiere.
Außerdem nutzte ich die Gelegenheit, Werbung für mein neues eBook zu machen und las einen Auszug aus "Falkenblut" vor. Beides passend zum feurigen Con: Drachenfeuer und der Weltenbrand der germanischen Götterzeit.
Als Abschiedsgeschenk las ich meine Märchenparodie "Bis dass der Tod euch scheidet" vor, die in der Elfenschrift-Anthologie "Rosa Elfen" erschienen ist. Ich glaube, dem Publikum hat's gefallen. Wenn auch der Feuerbezug relativ dünn war. Nun gut, es geht halt um das Feuer der Liebe. Und die Böse wurde bei den Grimms dazu verurteilt, in glühenden Schuhen zu tanzen bis zum Tode ...
Sehr erhellend war das Gespräch mit einer Zuhörerin im Anschluss an die Lesung: Sie meinte, dass wir maketingtechnisch ziemlich ungeschickt vorgehen, wenn wir abgeschlossene Märchen und Kurzgeschichten vortragen. Mehr Cliffhanger, forderte sie. Nicht das Ende verraten. Dann kaufen mehr Leute hinterher die Bücher. Vermutlich hat sie recht. Ich komme mir bloß immer so unredlich vor, wenn ich keinen "selbsttragenden", in sich geschlossenen Abschnitt vorstelle. Darum lese ich auch so ungern aus meinen Romanen vor und biete lieber Kurzgeschichten an. Hm ... Wollt ihr wirklich gequält werden, liebe Zuhörer?
Ach ja, den Feuertopf habe ich dieses Jahr nicht gegessen. Hätte natürlich zum Conthema gepasst. Für mich gab es eine Kartoffelsuppe mit Einlage. War auch nicht schlecht.
Auf der Zugfahrt war dagegen Arbeit angesagt: Ich las meinen neuen Roman "Das Serum des Doctor Nikola" Korrektur. Noch eine ganze Menge Tippfehler gefunden. Die nehme ich heute raus.
Insgesamt war es ein schöner und interessanter Tag in Berlin. Ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringt.
© Petra Hartmann