Malcolm Max: Venedig sehen und sterben
Ein neuer Auftrag für Malcolm Max: Unter dem Titel "Venedig sehen und sterben" hat Peter Mennigen ein neues Abenteuer des Dämonenjägers herausgebracht. Der vierte Teil der Serie führt den Helden in die Lagunenstadt, in der seit kurzem ein Heer aus Dämonen, Untoten und weiteren Albtraumgestalten jede Nacht sein Unwesen treibt.
Malcolm Max, Mitglied der Geheimloge "Custodes Lucis", erhält von seinem Großmeister den Auftrag, in Venedig nach dem Rechten zu sehen. Zusammen mit seiner Beleiterin, der schönen aber scharfzüngigen Halbvampirin Charisma, landet er in einer Gondel an und wird sofort Zeuge unglaublicher Vorgänge. Monster und Geister tauchen aus dem Dunkel auf. Die Dämonenjäger müssen um ihr Leben fürchten. Eine Prozession aus Schauerwesen, in deren Mitte ein Menschenmädchen wandelt, erweist sich als erste Spur. Offenbar hat die Mutter des Mädchens, eine verurteilte Hexe, etwas damit zu tun. Malcolm und Charisma versuchen, die Gefangene aus den sagenhaften Bleikammern zu befreien ...
Malcolm Max` Flucht aus den Bleikammern
Das Abenteuer ist klar und stringent erzählt, die Handlung steuert schnell und zielstrebig auf den Höhepunkt zu und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Etwas simpel ist das Problem des Ausbruchs aus den Bleikammern gelöst. Man vergleiche etwa Casanovas legendäre Flucht aus dem bis dahin als ausbruchssicher geltenden Gefängnis mit Malcolms "Spaziergang" in dieses Verlies. Aber verglichen mit den Dämonen, denen sich Malcolm und Charisma stellen müssen, sind die Bleikammern vermutlich tatsächlich ein Kinderspiel. Etwas irreführend ist allerdings, dass der Verlag die Abenteuer innerhalb der Reihe "Geister-Schocker" erscheinen lässt und mit dem entsprechenden Schriftzug versieht. Die Abenteuer von Malcolm sind sicher keine Schocker, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, eher bunter Softgrusel für zwischendurch mit Humor und Spaß an Trash.
Peter Mennigen stutzt Part des Erzählers
Erfreulich ist, dass sich der Autor und der Verlag von den vielen negativen Rückmeldungen der Fans, vor allem zum Erzähler im dritten Hörspiel, "Tod in Paris", nicht entmutigen ließen und Malcolm auf eine vierte Mission schickten. Inzwischen wird mit "Im Höllensumpf der Kannibalen" (Juni 2012) sogar schon ein fünfter Teil angekündigt.
Peter Mennigen hat den Part des Erzählers nun stark beschnitten und hat zu einer angenehm zu hörenden Mitte zwischen den erzählerfreien Teilen I und II und dem unangenehm "über-erzählten" dritten Teil gefunden. So hat sich der Schwerpunkt zurück auf die freundschaftlich-schnippischen Dialoge zwischen Malcolm und Charisma verschoben, die längst zum Markenzeichen der Serie geworden sind.
"Blutnächte in Whitchapel" als Gratis-Beigabe
Vorbildlich sind erneut die Beigaben zum Hörspiel. Als Gratis-CD erhalten die Hörer Malcolms zweites Abenteuer, das erstmals als Beilage zum Comicheft "Gespenstergeschichten" erschien. "Blutnächte in Whitchapel", das von Malcolms und Charismas Kampf gegen Jack the Ripper erzählt, wurde ebenfalls überarbeitet und musikalisch neu gestaltet. Das Booklet zum Hörspiel bietet Informationen zu den Sprechern, den Protagonisten und zum Cover-Künstler.
Fazit: Spannendes und humorvolles Gruselabenteuer in großzügiger Aufmachung. Bitte mehr davon.
Peter Mennigen: Venedig sehen und sterben. (Inkl. Gratishörspiel: Blutnächte in Whitchapel.) Hörspiel. Romantruhe Audio, 2012. 120 Min., Euro 9,95.
© Petra Hartmann
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