Andrea Tillmanns: Julia Jäger und die Legende des Lichts
Urlaub in Irland? Wie uncool. Eigentlich hatte sich Julia seit Monaten auf die Studienfahrt nach Malta gefreut. Aber jetzt scheint alles wie verhext: Plötzlich wollen alle ihre Freunde doch lieber nach Irland, eine Tour, die von einem geheimnisvollen Menschen im Hintergrund massiv gefördert wird. Aber auch Julias Freund Tim hat einen guten Grund, sich für Irland zu interessieren: Im Nachlass seines Großvaters fanden sich einige seltsame Gegenstände, die irgendwie keltisch aussehen, darunter ein Engel, der Tim und Julia fasziniert. Denn die Figur hat nur einen Flügel. Tim hofft, auf der Studienfahrt etwas über den einflügligen Engel zu erfahren. Und so kreuzt Julia schließlich schweren Herzens ebenfalls als Reisewunschziel "Irland" an, als die Wahl für die Studienfahrt ansteht.
Julia und Tim haben auf ihrer Studienfahrt nicht nur Gelegenheit, in Archiven und Museen zu stöbern und die faszinierende Küstenlandschaft kennen zu lernen, sie geraten auf ihrer Suche auch in eine geheimnisvolle Höhle, in der, verborgen hinter einem magischen Fenster uralte Artefakte lagern. Eine brandgefährliche Suche, die auch für ihre Klassenkameradin Mia übel ausgehen könnte. Und dann ist auch da noch Alexander, der schon im ersten Band eine etwas undurchsichtige Rolle spielt. Was bezweckt ihr Mitschüler wirklich und woher hat er seine Informationen?
Andrea Tillmanns schafft es, gleichzeitig unaufgeregt und spannend die Geschichte einer Teenagerin zu erzählen, die sich zwischen Magie und Alltagsproblem einer normalen Schülerin zurechtfinden muss. Julia Jäger ist keine Superheldin, die mal eben die Welt rettet, sondern sie ist eine sehr lebendige Schülerin mit all ihren Schwächen und Stärken. Sehr interessant auch ihr Freund Tim, der nach dem ersten Abenteuer nun eine recht ungewöhnliche und nützliche Superkraft entwickelt, die er selbst aber für gar nichts Besonderes hält.
Etwas sonderbar ist, dass man kaum etwas über das Programm der Studienfahrt erfährt. Julia und Tim haben anscheinend alle Zeit der Welt, um Bibliotheksstudien und Museumsbesuche auf eigene Faust zu erledigen und in den Klippen herumzustöbern. Normalerweise haben solche Schulveranstaltungen doch einen sehr straff organisierten Tourenplan und sind streng durchgetaktet. Aber da mag sich seit meiner Schulzeit auch einges verändert haben ...
Fazit: Irland-Feeling, Telekinese und ein jugendliches Dream-Team. Gut erzählt, spannend und macht Lust auf mehr. Lesenswert.
Andrea Tillmanns: Julia Jäger und die Legende des Lichts. Julia-Jäger Reihe Band 2. Weingarten: O'ConnellPress, 2016. 188 S., Euro 8,90.
Weiter Band der Julia-Jäger-Reihe
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© Petra Hartmann